Die Nordost-Regionalligisten fordern eine ‚Aufstiegsreform 2025‘

  • Diskussion zum Artikel Die Nordost-Regionalligisten fordern eine ‚Aufstiegsreform 2025‘:

    Zitat
    Die Diskussion um die Aufstiegsregelung in die dritte Fußball-Liga hat im Nordosten Deutschlands erneut an Dynamik gewonnen. Unter dem Motto ‚Aufstiegsreform 2025‘ haben sich 17 der 18 Vereine der Regionalliga Nordost zusammengeschlossen, um für eine direkte Aufstiegsregelung ihrer Meister in die dritte Liga zu kämpfen. Lediglich der FC Viktoria Berlin beteiligt sich nicht an dieser Initiative.
  • Diskussion zum Artikel Regionalliga-Reform 2025: Ist eine Aufteilung der Regionalliga Nordost eine Lösung?:

    Zitat
    Die Diskussion um die Regionalliga-Reform 2025 nimmt weiter Fahrt auf. Insbesondere die Vereine aus den neuen Bundesländern sehen sich im Nachteil, da sie innerhalb des DFB zu wenig Einfluss haben und die derzeitige Aufstiegsregelung als ungerecht empfinden. Eine radikale Idee zur Lösung des Problems: die Aufteilung der Regionalliga Nordost. Während Vereine aus Sachsen und Thüringen in die Regionalliga Bayern wechseln, würden Klubs aus Sachsen-Anhalt, Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern der Regionalliga Nord zugeordnet. Doch würde das wirklich helfen? Oder wären die Nachteile am Ende zu gravierend? Ein Gedankenspiel.
  • Solange die Ost-Vereine bei ihrer Kernforderung bleiben, dass ausgerechnet ihre Liga grundlegend erhalten werden muss und alle anderen Regionalligen sich drumherum umgruppieren sollen, ist der Vorschlag von Anfang an ne Todgeburt. Darauf wird sich nämlich kein anderer einlassen.

    Interessant wird es dann, wenn der alte Vorschlag auf den Tisch kommt, Nordost zu teilen. Da war die Runde gestern kurz sehr still.

    Wirklich gefährlich wird die Initiative aber sowieso nur für einen: Herrmann Winkler: Entweder er geht jetzt für "seine" Vereine in die Bütt und riskiert damit seine Aufstiegschancen im DFB - oder die Ost-Vereine werden sehr laut darüber nachdenken, ob sie den NOFV überhaupt noch brauchen...

  • ...Wirklich gefährlich wird die Initiative aber sowieso nur für einen: Herrmann Winkler: Entweder er geht jetzt für "seine" Vereine in die Bütt und riskiert damit seine Aufstiegschancen im DFB - oder die Ost-Vereine werden sehr laut darüber nachdenken, ob sie den NOFV überhaupt noch brauchen...

    Letzteres sehe ich nicht so!

    Auch zu Zeiten der dreigleisigen Regionalliga hat niemand den NOFV infrage gestellt. Ebenso wenig macht das jemand hinsichtlich der Regionalverbände SFV und FRV Südwest, obwohl diese keine eigenen Regionalligen haben, sondern lediglich neben 7 Landesverbänden weitere Gesellschafter der RLSW Regionalliga Südwest GmbH sind.

    Außerdem ist der NOFV zwar aktuell auch, aber nicht nur für seine Regionalliga zuständig, sondern ebenso auch für die anderen NOFV-Spielklassen8) 

  • Die dort getroffenen Bewertung: "...bei näherer Betrachtung überwiegen die Nachteile.

    Die deutlich höheren Reisekosten, der Verlust traditionsreicher Ost-Duelle und die Schwächung der ostdeutschen Fußballidentität machen diese Reform nahezu undurchführbar." kann ich so pauschal keinesfalls zustimmen!


    - Weder entstehen beispielsweise mitteldeutschen Vereinen bei Auswärtsfahren nach Bayern statt in den Berliner Raum oder gar nach Greifswald pauschal höhere Reisekosten. Für die Boddenkicker dürfte es beispielsweise sogar preisgünstiger sein, statt nach Chemnitz, Zwickau, Plauen, Erfurt, Jena oder Meuselwitz nur 2x längere Fahrten nach Emden bzw. Meppen zu unternehmen. Da sich ein Großteil der jetzigen RL Nord auf das östliche Niedersachsen, Hamburg und SH erschreckt, dürften selbst für Mannschaften aus dem Berliner Raum sich die Reisekosten wohl kaum wesentlich erhöhen.

    - Ein Verlust traditioneller Duelle von Ex-DDR-Oberligisten dürfte auch nur für den BFC zutreffen, denn die übrigen traditioelle Ost-Derbys betreffenden Mannschaften werden sich schon aus geografischen Gründen in der erweiterten RL Bayern wiederfinden (soweit nicht bis dahin in Liga 3 aufgestiegen)

    - Mehr Schwächung ostdeutscher Fussballidentität als zur Saison 1991/1992 ist garnicht möglich! (Damals wurde die einst in NOFV-Oberliga umbenannte DDR-Oberliga nach ihrer Abstufung in Drittklassigkeit und Aufspaltung in zunächst 3 Staffeln mit massenhaft mittelklassige Westberliner Mannschaften aufgestockt.)


    Mein Fazit: Längst überfällig, auch wenn die einzigen Leidtragenden dieser Umstrukturierung voraussichtlich zunächst leider Vereine wie Eilenburg und Plauen sein werden. Dafür werden durch den zwangsläufig verbundenen vermehrten RL-Abstieg die beiden Oberligastaffeln wieder attraktiver, was aber eine spätere Rückkehr dieser Mannschaften in die dann noch attraktiveren RL-Staffeln keinesfalls ausschließt...8)

  • "...Mit einer klugen Strategie bin ich als NOFV sofort wieder mit unseren Vereinen im Boot...,,"

    ...ich als NOFV...?

    Diese Formulierung kommt doch gleich nach: "Ich als Verein mußte handeln", so seinerzeit "Mister Fortuna", also der legendäre Kölner "Schäng" (auch "letzter Patriarch des deutschen Fußballs" genannt), immerhin Präsident und Mäzen eines in früheren Zeiten durch "Demut" und "Bescheidenheit" nur so strotzenden Vereins, siehe Vereinshymne siehe Link auf die Frage des DSF bei einem Montagabendsspiel am 15.12.1999, warum er denn in den Halbzeitpause (beim Pausenstand von 0.2 gegen den Waldhof) seinen Trainer Toni Schumacher rausgeschmissen hat (Endstand übrigens 1:5)

  • "...bei näherer Betrachtung überwiegen die Nachteile.

    Die deutlich höheren Reisekosten, der Verlust traditionsreicher Ost-Duelle und die Schwächung der ostdeutschen Fußballidentität machen diese Reform nahezu undurchführbar." kann ich so pauschal keinesfalls zustimmen!"


    das gesülze von den ost duellen finde ich nervig, noch dazu wenn man dort von ost derbys spricht > selbst bei aue-hansa. wenn hansa 20 jahre gegen den vfb lübeck spielen würde, wäre es auch ein traditionsduell. die meisten in den fankurven, kennen doch die oberliga zeit und nachwendezeit überhaupt nicht.


    was fakt ist und was auch von einigen clubvertretern (z.b. chemnitz) kalr geäußert wurde, ist ja, dass alle verbände abstriche machen müssten.


    ich finde es eher befremdlich, dass ein damaliger beschluss zur übergangszeit, für einige jetzt wie in stein gemeißelt scheint.

  • Letzteres sehe ich nicht so!

    Auch zu Zeiten der dreigleisigen Regionalliga hat niemand den NOFV infrage gestellt. Ebenso wenig macht das jemand hinsichtlich der Regionalverbände SFV und FRV Südwest, obwohl diese keine eigenen Regionalligen haben, sondern lediglich neben 7 Landesverbänden weitere Gesellschafter der RLSW Regionalliga Südwest GmbH sind.

    Außerdem ist der NOFV zwar aktuell auch, aber nicht nur für seine Regionalliga zuständig, sondern ebenso auch für die anderen NOFV-Spielklassen8) 

    Die Drohung kam direkt vom Podium, sollte also durchaus ernst genommen werden.


    Zumal die Organisation der Oberliga auch gemeinsam durch die Landesverbände erfolgen könnte - wenn man das wollte...

  • Ich persönlich würde eine zweigleisige vierte Liga zwischen die dritte Liga und die Regionalligen schieben. Die Reserveteams wie in England aus dem System nehmen. Dritte und die beiden vierten Ligen jeweils mit zwanzig Mannschaften. Aus der dritten Liga steigen drei Mannschaften ab und aus der Vierten die beiden Staffelsieger auf. Die beiden Zweitplatzierten spielen um den dritten Aufsteiger. Aus der vierten Liga steigen jeweils drei Teams ab. Die Regionalligen werden in sechs Staffeln aufgeteilt und jeder Meister steigt auf. Neue Aufteilung wäre zum Beispiel: Bayern, Nordost und Nord bleiben bestehen. Dazu kommt Baden-Württemberg (wird aus der Südwest rausgelöst), Saarland, Hessen, Rheinland-Pfalz bilden mit dem südlichen Teil von NRW die neue Südwest und der Rest von NRW bleibt in der West.


    Aktuell sind die Regionalligen semiprofessionelle Klassen, in denen viele Vereine über zu hohe Kosten und schlechte Vermarktungsmöglichkeiten klagen. Und dies ist ja nicht nur im Nordosten so. Viele Vereine in der Regionalliga West klagen über große finanzielle Probleme.

  • Ich persönlich würde eine zweigleisige vierte Liga zwischen die dritte Liga und die Regionalligen schieben. Die Reserveteams wie in England aus dem System nehmen.


    Aktuell sind die Regionalligen semiprofessionelle Klassen, in denen viele Vereine über zu hohe Kosten und schlechte Vermarktungsmöglichkeiten klagen. Und dies ist ja nicht nur im Nordosten so. Viele Vereine in der Regionalliga West klagen über große finanzielle Probleme.

    Ich wäre auch für eine zweistaffelige 4. Liga!

    Aber dazu müsste es bereits deren Bildung es dem DFB auch gelingen, diese mittels Fernsehvertrag (wie die 3.Liga, Frauen-Bundesliga etc.) auch entsprechend vermarkten zu können. Ohne entsprechende Fernsehgelder wäre diese Liga jedenfalls als "Insolvenzliga" von vornherein zum Scheitern verurteilt... 8)

    Reserveteams in einer eigenen Liga hat sich schon zu DDR-Zeiten nicht bewährt, so dass dieses Experiment nach wenigen Jahren auch wieder eingestellt wurde. Außerdem ließe sich soetwas ohne Zustimmung der DFL mit ihrer Sperrminorität auf einem DFB-Bundestag ohnehin nicht durchsetzen, zumal in Regionalligen spielende Reserveteams der Lizenzvereine grundsätzlich in die 3.Liga aufstiegsberechtigt sind.

    Das in der Regionalliga West nun viele Vereine über große finanziell Probleme klagen, liegt vielleicht auch daran, das diese Spielgruppe seit Corona-Zeiten (sowohl vom eigenen Regionalverband als auch vom Land NRW) offiziell als Profiliga eingestuft, über keine entsprechende Ferneheinnahmen wie höherklassige Profiligen verfügt...

  • Reserveteams in einer eigenen Liga hat sich schon zu DDR-Zeiten nicht bewährt, so dass dieses Experiment nach wenigen Jahren auch wieder eingestellt wurde.

    In der DDR hat so einiges nicht funktioniert und sollte kein Grund sein, es nicht zu versuchen.


    England macht es vor, dass sich ohne Reserveteams auch unterklassige Ligen vermarkten lassen. Durch die Reserveteams findet eine Abwertung statt, die sich auf die Wahrnehmung über den sportlichen Wert einer Liga negativ auswirkt. Für die bessere Präsentation wäre es wichtig, wenn sich hier die Vereine zusammenschließen und gegen die DFL aufbegehren würden. Auch der DFL sollte eigentlich an einem gesunden Unterbau gelegen sein, weil von dort deren künftige Local Player kommen.


    Das in der Regionalliga West nun viele Vereine über große finanziell Probleme klagen, liegt vielleicht auch daran, das diese Spielgruppe seit Corona-Zeiten (sowohl vom eigenen Regionalverband als auch vom Land NRW) offiziell als Profiliga eingestuft, über keine entsprechende Ferneheinnahmen wie höherklassige Profiligen verfügt...

    Die Regionalliga West ist das beste Beispiel dafür, wie schwer sich etwas regional begrenztes überregional vermarkten lässt. Und nur wenn etwas überregional vermarktet wird, fließen auch entsprechende Einnahmen. In der Regio West sind es nicht nur die Reserveteams, auch ist das Interesse an Hohkeppel oder Türksport Dortmund selbst im Westen recht begrenzt. Das Problem wäre behoben, wenn RWO, Duisburg, Fortuna, Uerdingen und Wuppertal in eine mögliche vierte Liga hochrutschen und die Regionalliga wieder eine echte Amateurliga werden würde.

  • Ich persönlich würde eine zweigleisige vierte Liga zwischen die dritte Liga und die Regionalligen schieben. Die Reserveteams wie in England aus dem System nehmen. Dritte und die beiden vierten Ligen jeweils mit zwanzig Mannschaften. Aus der dritten Liga steigen drei Mannschaften ab und aus der Vierten die beiden Staffelsieger auf. Die beiden Zweitplatzierten spielen um den dritten Aufsteiger. Aus der vierten Liga steigen jeweils drei Teams ab. Die Regionalligen werden in sechs Staffeln aufgeteilt und jeder Meister steigt auf. Neue Aufteilung wäre zum Beispiel: Bayern, Nordost und Nord bleiben bestehen. Dazu kommt Baden-Württemberg (wird aus der Südwest rausgelöst), Saarland, Hessen, Rheinland-Pfalz bilden mit dem südlichen Teil von NRW die neue Südwest und der Rest von NRW bleibt in der West.


    Aktuell sind die Regionalligen semiprofessionelle Klassen, in denen viele Vereine über zu hohe Kosten und schlechte Vermarktungsmöglichkeiten klagen. Und dies ist ja nicht nur im Nordosten so. Viele Vereine in der Regionalliga West klagen über große finanzielle Probleme.

    Danke für diesen Beitrag. Das ist auf den Punkt die einzig richtige Lösung und sie liegt seit Jahren auf dem Tisch, wird aber weder durch den DFB, noch durch die Regionalverbände, noch durch die Vereine aufgegriffen. Es ist völlig unverständlich, warum in der Debatte seit Jahren immer nur an Symptomen herum gedoktort wird, die eigentliche Ursache , der gestörte pyramidale Aufbau, aber nie benannt wird.


    Das Konzept der Arbeitsgruppe beim Westdeutschen Verband unter Leitung des damaligen RWE Präsidenten Welling von 2015 hat das gegenwärtige Ligen-System bereits mit allen Problemen beschrieben, auseinander genommen und unter Berücksichtigung aller Parameter und Zielvorstellungen wieder zusammengesetzt. Eine Lösung kann nur in der konsistenten Ligen-Pyramide gefunden werden. Dafür muss die zweigleisige vierte Liga oberhalb der Regionalligen eingeführt werden.