Uff, das war so ein Fußballspiel, wie man es eigentlich nicht braucht!
Pirna-Copitz - Neusalza-Spremberg 1 : 1 (1:0).
Tore:
Kemter/36., Schuss aus 25 Metern linke Seite, wird unhaltbar ins lange Dreiangel abgefälscht.
Tews/95., Kopfball nach dem letzten Freistoß des Spiels
Schiri Hagemeister aus Cottbus (bei seinem dritten VfL-Spiel) in der 1. HZ souverän und oft mit guter Vorteilsauslegung. In der 2. HZ hatte er mehr zu tun und pfiff kleinlicher. Er hatte alles im Griff, obwohl sich die Gäste lautstark vor allem über die Kartenverteilung beschwerten.
Gut 100 Zuschauer, darunter ein gutes Dutzend Oberlausitzer.
Wir hatten alle schon gehofft, diese drei Punkte im Kasten zu haben. Keiner hätte im Nachhinein gefragt, ob die nun verdient waren oder nicht. Sie wären bitter nötig gewesen! Doch dann kam die 95. Minute...
So tritt der VfL als Remisspezialist in der Tabelle auf der Stelle. Die Gäste weiterhin mit guter Auswärtsbilanz - sie müssten aber mal damit anfangen, zuhause zu punkten, wenn es in der Tabelle nach oben gehen soll.
Die Mannschaft des VfL stellt sich Woche für Woche von selbst auf. Heute fehlte Basti Scholz zusätzlich, dafür war Routinier Wolf wieder mit von der Partie. Im Tor wieder Ron Wochnik, der mit seiner Routine bei hohen Bällen und als Antreiber natürlich ein anderes Kaliber ist als Franz Schuster, der seine Sache in den letzten Wochen auch gut gemacht hat.
Copitz begann engagiert, die beste Chance hatte Henschel Mitte der ersten Halbzeit. Doch schon in dieser Phase mit mehr Ballbesitz und Spielanteilen für den VfL wirkten die Gäste geradliniger und zielstrebiger auf dem Weg zum Tor. Bis zum Strafraum wurde konsequent über die Flügel gespielt, das sah teilweise richtig gut aus - aber eben nur bis zum Strafraum. So konnte der VfL mit einer etwas glücklichen Führung in die Pause gehen, weil ein Kemter-Schuss (oder sollte es eine Flanke werden?) punktgenau ins Dreiangel abgefälscht wurde.
Nach der Pause kamen die Gäste nicht nur personell verändert zurück, sie setzten den VfL auch permanent unter Druck. Gab es vor der Pause einige nadelstichartig vorgetragene Konter, folgte nach dem Wechsel erst mal eine Viertelstunde Dauerdruck. Fast von der Kemter-Position traf ein Gästespieler den Innenpfosten/55. Dieser Pfosten ist wahrlich ein echter Copitzer, er hat schon am ersten Spieltag beim Elfmeter von Morgenstern den bisher einzigen Sieg gesichert! Die Zweikampfquote im Mittelfeld war irrsinnig einseitig, es gab fast keine Entlastung nach vorn. Logischerweise begann nun auch der VfL zu wechseln und konnte sich vom Dauerdruck etwas befreien. Trotzdem musste man sich vor allem bei den Gästestürmern bedanken, die meist über oder neben das Gehäuse zielten. Und im Ernstfall war Ron Wochnik da und hielt auch mal einen "Unhaltbaren"/72.
So langsam hofften wir auf einen vollen Erfolg. Als die Gäste "alles oder nichts" spielten, hatte zunächst der eingewechselte und etwas glücklos agierende Uhlir die Chance zum 2:0/89. Zwei Minuten später lief Johnny Henschel (der wieder ein überragendes Pensum absolvierte) allein auf den Gästekeeper zu, konnte ihn jedoch nicht bezwingen. So etwas rächt sich meist und so kam es dann auch.
Bitteres Ende für den VfL, hochverdienter Punktgewinn für die Gäste. In der Tabelle hilft das keinem von beiden. In Sachen Einsatzbereitschaft erneut keine Abstriche bei meiner Mannschaft. Fußballerisch war Neusalza die bessere Mannschaft, allerdings besteht der Sinn des Fußballspielens darin, Tore zu erzielen - daran muss gearbeitet werden.
Nach der willkommenen Pokalpause geht es zum FC Lößnitz, ein erneutes "Krisentreffen". Während Copitz zuletzt dreimal wenigstens einen Punkt holte, hat der FCL seine letzten drei Spiele verloren - Alarmstimmung also auf beiden Seiten. Punktezuwachs dringend erforderlich!