Laubegast - dieser Bericht beginnt "off topic"
Jeder, der nicht unbedingt dahin muss, sollte ab heute bis voraussichtlich Ende 2025 das Gebiet Tolkewitz/ Laubegast weiträumig meiden. Die Wehlener und die Österreicher Straße werden generalsaniert mit allem Drum und Dran. Ich sah gestern die Vorbereitungen kurz vorm Abschluss. Die Entlastungsstraße unmittelbar neben dem Sportplatz durch die Flutrinne ist fertig, überall waren neue (Fußgänger-)Ampeln und Bushaltestellenschilder aufgebaut, die ab heute in Betrieb sind. Der Verkehr fließt ab sofort mitten durchs Wohngebiet, inklusive ÖPNV. Die Parkplatzsituation wird sich auch verschärfen - also, wer nach Laubegast zum Fußball will, am besten den ÖPNV nutzen (Haltestelle jetzt noch näher am Sportplatz als bisher) oder das Auto schon etwas weiter weg abstellen.
Ich hatte gestern übrigens den Eindruck, dass die komplette Einwohnerschaft von Laubegast zum "Baustellentourismus" unterwegs war. Der eine oder andere blieb dann auch mal paar Minuten als "Zaungast" stehen.
Ich hatte diesen Baustellentourismus natürlich in meinem Zeitplan eingetaktet, schließlich habe ich als Mitarbeiter einer Hausverwaltung dort auch hin und wieder beruflich zu tun. Ziemlich genau um 14 Uhr stand ich dann am Eingang des Kunstrasenplatzes und war der erste, der ein Ticket gelöst hat. 6 Euro, einer mehr als in Copitz - dafür hat man die bedeutend schlechtere Sicht. Stadionsprecher war keiner da, die Würste waren noch nicht auf dem Grill (obwohl beim Vorspiel schon eine ganze Menge Leute anwesend waren). Während des Spiels riss die Schlange nicht ab und bevor ich eine erhaschen konnte, waren die Bratwürste ausverkauft. Hatte man mit weniger Zuschauern gerechnet? Immerhin war herrlichstes Fußballwetter. Die Stadt Dresden gab den Hauptplatz dennoch nicht frei. Für mich eine unverständliche Entscheidung - wohl dem Kalender geschuldet, nicht dem äußerlich guten Zustand des Rasens.
Da es ziemlich voll wurde, stellte ich mich mit sammy an die Eckfahne, von der aus man ohne hinderliche Zäune den ganzen Platz überblicken konnte. Leider fielen beide Tore genau auf der anderen Seite...
Genug gemeckert, ab sofort geht es positiv weiter!
FV Dresden-Laubegast 06 - VfL Pirna-Copitz 07 1 : 1 (0:1).
0:1/3. Haustein per Kopf nach der ersten Ecke Henschel von rechts.
1:1/53. Wolf in einer Druckphase, Copitz bekam den Ball einfach nicht geklärt.
Etwa 200 Zuschauer, darunter über 20 Gäste inklusive der Ex-Spieler Bandulewitz, Wochnik, Reck und Reichl (Aufzählung möglicherweise unvollständig)
Schiedsrichter Jakob Reiche und seine Assistenten mit einer vorzüglichen Leistung. Pfiff nicht jeden Körperkontakt ab. Kam bis zur 88. Minute ohne Verwarnung aus, in der Nachspielzeit wurde es noch etwas hektisch.
Vorneweg: der werdende Papa Florian Glöß war auch anwesend. Nach jetzigem Stand kann er in 6 bis 8 Wochen wieder spielen. Das wäre enorm wichtig - aber es geht auch ohne ihn, wie das Spiel bewiesen hat.
Vor ziemlich genau einem halben Jahr fertigte der FVL den VfL im "Willy" mit 7:0 ab. Es war nicht nur wegen des fünffachen Torschützen Tony Schmidt ein Klassenunterschied. Meine Laune war damals nur deshalb nicht im Keller, weil es der Beginn meines Urlaubs war. Vor diesem Hintergrund ist die Entwicklung des VfL bis zum gestrigen Spiel beeindruckend. Das sahen auch Experten wie Frank Paulus oder Michael Hantsche so, mit denen ich mich nach dem Spiel unterhalten habe.
Zum Spiel selber will ich gar nicht so viel schreiben. Es war auf dem (von mir) ungeliebten Platz ein gutklassiges, teilweise rassiges Landesligaspiel mit Tempo, vielen Zweikämpfen und Torchancen auf beiden Seiten - die jeweils letzte hatten beide Teams in der vierminütigen Nachspielzeit.
Copitz kam schnell zur ersten Ecke, die prompt eingenetzt wurde. Bis zur Pause konnte der VfL zwei-, dreimal auf 2:0 erhöhen. Aber natürlich hatten da die spielstarken Gastgeber etwas dagegen, die immer wieder anrannten, aber im Spielaufbau noch nicht die zündenden Ideen hatten. So führte Copitz nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte verdient aufgrund der klareren Chancen.
Nach der Pause kam Laubegast mit frischem Schwung und brachte die Gäste zunehmend in Schwierigkeiten. Relativ schnell war der Ausgleich erzielt und die Gastgeber wollten mehr. Aber zum einen stand da wieder ein Pierre Schiller im Kasten, der drei-, viermal großartig parierte, zum anderen hatte der VfL den Angriffsschwung etwa ab der 60. Minute neutralisiert und spielte nun selber wieder mit. Es wurde gewechselt, auch etwas taktiert, aber das Remis war wirklich erst mit dem Schlusspfiff im Kasten. Copitz hatte noch eine Riesenchance in der 91. Minute, dann verhinderte David mit einer dunkelgelben Karte einen Konterversuch und in der 94. Minute gab es doch noch mal eine Ecke für die Gastgeber. Der gestern recht ruhige Edelfan Franz forderte lautstark "ich will den Sieg!", aber die Ecke wurde problemlos abgewehrt und Schiri Reiche pfiff ab.
Allgemeine Zufriedenheit nach dem Abpfiff, bei Copitz natürlich noch etwas mehr. Ich glaube, kein Zuschauer hatte sein Kommen bereut. Ich wünschte Frank Paulus alles Gute für die Spiele gegen unsere Mitkonkurrenten - und unser Ex-Trainer ist nach der gestrigen Leistung vom Copitzer Klassenerhalt überzeugt. Da spielt der 13. Platz erst mal überhaupt keine Rolle!
Noch eine Bemerkung zum kleinen Oscar Haustein: er traf ja bereits gegen Markkleeberg per Kopf, aber da stand weit und breit kein Gegenspieler. Gestern ein Kopfballtor unter Bedrängnis - ganz stark! An ihm werden wir in den nächsten Jahren noch viel Freude haben.
Kommende Woche ist der Reichenbacher FC im "Willy" zu Gast. Dort gab es im Hinspiel drei ganz wichtige Punkte - aber aufgepasst: die Vogtländer sind zum einen ungemein auswärtsstark und zum anderen als einziges Landesligateam im Kalenderjahr 2024 noch ungeschlagen. Es wird also nicht einfacher - aber mittlerweile steht beim VfL eine gefestigte Truppe auf dem Rasen.
Für Insider: im Vorspiel verloren die C-Junioren des FVL mit 1:5 gegen Oberland Spree. Die Höhe des Ergebnisses täuscht etwas, drei Tore fielen in den letzten Minuten. Ich habe den größten Teil der zweiten Halbzeit gesehen, die Oberlausitzer Eltern hinter mir kürten Fabian Jordan zum "Fußballgott". Na mal sehen, ob der in ein paar Jahre die sächsischen Fußballplätze unsicher macht...