Beiträge von Steffen

    Ich denke schon, dass Eilenburg am letzten Spieltag den entscheidenden Schritt in die Regionalliga geht. Der VfL Halle sollte zu bezwingen sein. Und Schiebock seinerseits hat in Krieschow ebensowenig zu verschenken wie gestern.


    Inwieweit Eilenburg dann in der Regionalliga mithalten kann, bleibt abzuwarten. Meuselwitz, Luckenwalde, Greifswald und evtl. Lichtenberg werden die Gegner auf Augenhöhe sein, der Rest der Konkurrenz hat andere Möglichkeiten. (Ähnliches würde in der Regionalliga auch auf Krieschow, Bischofswerda, Plauen zutreffen)


    Wirklich regionalligatauglich waren gestern die Fans (50 bis 60) und die Motivationsansprache des Trainers vorm Spiel. Naja, erfolgreich war sie nicht - vielleicht sollte er es gegen Halle mal auf ne andere Tour versuchen.

    Insgesamt bot Eilenburg zu wenig, um in Schiebock zu punkten. Wobei klar gesagt werden muss, dass BIW in der Form vom Saisonstart und von jetzt auch da vorn stehen könnte. Aber im Mittelteil der Saison gab es serienweise Auswärtsniederlagen, oft bei Truppen aus der unteren Tabellenhälfte. Da fehlte es wohl an der Breite des Kaders.

    Gestern war BIW nahezu durchgängig spielbestimmend, ohne dass man serienweise zu Chancen kam. Den Führungstreffer erzielte Sobe Mitte der ersten Hälfte mit einem sehenswerten Schuss aus halblinker Position ins lange Dreiangel.

    Der Ausgleich in der 47. Minute fiel aus dem nichts nach einem weiten Freistoß in den Strafraum. Dem folgte die beste Phase der Gäste. Doch mit zunehmender Spieldauer wollten sie diesen einen Punkt, während sich Schiebock damit nicht zufrieden gab. Ein Doppelschlag um die 80. Minute herum entschied die Partie: ein unglückliches Eigentor nach scharfer flacher Eingabe von links und dann Lisinski per Konter von halbrechts. Mehr als einen Pfostentreffer in der Nachspielzeit hatte Eilenburg nicht mehr auf Lager.


    Damit war ich in dieser Saison zu sechs Spielen der Südstaffel, viermal in BIW und zweimal in Freital. Eigentlich wäre mein Platz am nächsten Sonnabend in Grimma - aber ich habe einen langfristig zugesagten Termin in der Nordstaffel, auf den ich mich freue!

    Schiebock gewinnt vor offiziell 333 Zuschauern (darunter 50 bis 60 Gäste) hochverdient mit 3:1 (1:0) gegen Eilenburg.


    Im Abstiegskampf gelingt Grimma ein "big point", 3:2-Auswärtssieg in Halle am Zoo.

    Hab auch noch ein Spiel beizutragen, da ich heute nicht nach Kamenz reisen durfte/musste:


    FC Pirna gg. Mittweida 3 : 2 (1:0).


    Bei schönstem Frühsomnerwetter blieb ich im heimischen Pirna. Als ich am Sportplatz auf dem Sonnenstein ankam, feierten Fans und Spieler des SV Glashütte gerade einen 9:0-Sieg gegen Pirna2 und den Aufstieg in die Kreisoberliga.

    Nachdem die Akteure des Vorspiels von dannen gezogen waren, blieben nicht mehr viele Leute übrig. Etwa 40 bis 50 Zuschauer wohnten dem LK-Spiel bei. Zuschauermangel allerorten...


    Die erste Halbzeit bot schwere Kost. Der Gastgeber nach vielen Gegentoren in den letzten Wochen zunächst auf Sicherung bedacht, der Gast - tabellarisch im Niemandsland - weit entfernt von seinen erfolgreichen Tagen in der Landesliga. Bis zur Pause keine einzige gefährliche Angriffsaktion der Gäste. Pirna hatte seine erste große Chance durch Martin Schmidt und vergab zwei, drei weitere. Dennoch 1:0 zur Pause nach einem kollektiven Blackout auf der rechten Mittweidaer Abwehrseite. Hochverdient in einem bis dahin mäßigen Spiel, eher ein Tor zu niedrig.

    Der neben mir stehende Fan des FCP warnte mich: "Jetzt kommen die schlimmen zehn Minuten nach der Pause!". Und er behielt zumindest teilweise recht. Denn die bis dahin völlig inaktiven Gäste kamen mit Schwung aus der Kabine und sofort zum Ausgleich nach einem Eckball. Von nun an wurde das Spiel lebhafter und abwechslungsreicher. Der FCP antwortete mit dem wunderschön herausgespielten 2:1. Da es nun ständig hin und her ging, prophezeite ich weitere Treffer - so kam es auch. Nach einem langen Ball aus der Mittweidaer Hintermannschaft wurde die folgende Eingabe von einem Pirnaer Abwehrspieler ins eigene Tor gelenkt. Erneut hielt das Remis nur wenige Minuten bis zur dritten Pirnaer Führung. Damit gab sich Mittweida nicht zufrieden. Nach einem Zusammenprall zwischen Stürmer und Torwart pfiff der Schiri Freistoß für Pirna, es hätte aus meiner Perspektive durchaus Elfneter für Mittweida geben können.

    Bis in die Nachspielzeit musste gezittert werden, dann waren die drei Punkte im Kasten. In Anbetracht der bereits abgestiegenen Bannewitz und Lichtenberg als kommende Gegner sollte es zum Klassenerhalt reichen. Auf Ortsderbys hab ich allerdings keine Lust!


    Insgesamt ein verdienter Erfolg, weil der FCP von Anfang an bei der Sache war. Mittweida zeigte erst nach der Pause, dass man hier etwas mitnehmen wollte. Sie müssen sich aber gewaltig steigern, wenn gegen Freital und/oder Wilsdruff etwas Zählbares herausspringen soll.

    Nachdem sich zu Pfingsten (und in der Woche zuvor) in einigen deutschen Stadien unglaubliche Dinge abspielten, habe ich mich am Sonntag auf eine ruhige Tour nach Böhmen begeben. Nach den schwarzgelben Enttäuschungen der Woche bin ich gerade dabei, meine etwas eingeschlafene blaugelbe Beziehung wiederzubeleben. Am letzten Spieltag der Abstiegsrunde trafen die beiden bereits geretteten nordböhmischen Vereine aufeinander:


    FK Jablonec - FK Teplice 0 : 2 (0:1).


    0:1/30. Gning.

    0:2/49. Radosta


    2059 Zuschauer, etwa 60 Leute im Gästeblock und noch ein paar Dutzend Teplitzer auf der Haupttribüne. Dazu einige groundhopper - neben mir zwei junge Kerle aus dem Erzgebirge, die tags zuvor in Liegnitz waren.


    Ich machte mich morgens allein mit der Bahn auf die Reise. In Liberec nutzte ich paar Stunden zum sightseeing, u.a. auf den Spuren des Romans "Winterbergs letzte Reise", falls den hier im Fußballforum jemand kennt - das ist eher was für Geschichts- oder Bahnfreaks.


    Eine Dreiviertelstunde vor Spielbeginn war ich dann im Stadion. Mein zweiter Besuch dort, aber der erste fand vor 22 Jahren auf einer Baustelle statt. Die Ansetzung war dieselbe, es gab damals ein gruseliges 0:0, ohne dass ich mich noch an irgendwelche Einzelheiten erinnern kann. Also im Prinzip Neuland. Das Stadion liegt idyllisch im Grünen, von der Haupttribüne aus hat man den perfekten Blick auf den Jeschken. ich dachte mir schon, wenn das ein Sch... Spiel wird, kann ich wenigstens die Aussicht genießen.

    Aber es wurde kein Sch... Spiel! Beide konnten frei aufspielen und taten das auch. Dabei stellte sich beizeiten heraus, dass der FKT die deutlich bessere Spielanlage hatte. Von Gablonzer Seite kamen meist lange Bälle, die mal beim eigenen und mal beim gegnerischen Spieler landeten. Und wenn der Gastgeber mal zu Chancen kam, dann oft wegen des gestern sehr unsicher wirkenden Teplitzer Torhüters.

    Bei den Gelbblauen hatte ich mich ja schon vor vierzehn Tagen ein bissel in die schwarze Perle mit der 25, Abdallah Gning, verliebt. Was der mit dem Ball macht, hat Hand und Fuß! Oder eigentlich nur Fuß, aber nebenbei mit Köpfchen. Ich glaube nicht, dass ich ihn in der nächsten Saison noch im Teplitzer Trikot spielen sehen werde. In der 30. Minute netzte er zum 0:1 ein und lenkte das bis dahin eher verteilte Spiel in die richtige Richtung. Ich hab die Entstehung nur halb verfolgt, da ich gerade mit dem smartphone und Heidenheim beschäftigt war. Das hat es früher nicht gegeben, als es noch keine smartphones gab...

    Was mir beim 25er besonders gefällt: er läuft mit Ball am Fuß schneller als der Gegenspieler und findet dann immer noch den richtigen Moment fürs Abspiel (das unterscheidet ihn zB von Conteh bei Dynamo Dresden). Dreimal setzte er gestern einen Mitspieler nahezu perfekt in Szene - allein der "Scorerpunkt" blieb ihm versagt, weil seine Kollegen aus aussichtsreichen Positionen nicht ins Tor trafen.

    Das 0:2 war allein das wenige Eintrittsgeld von 100 Kronen wert - so spielt man den (nahezu) perfekten Konter! Allerdings diesmal ohne Mitwirkung von Gning. Dieser lief dann etwas später frei auf den Keeper zu und schlenzte den Ball an ihm vorbei - doch der sprang vom Pfosten zurück und den Nachschuss hämmerte ein Mannschaftskollege an die Latte. Schon zuvor traf Teplice einmal den Pfosten. Später auch noch der Gastgeber, aber zu diesem Zeitpunkt des Spiels wäre ein 1:2 aus deren Sicht schon ein schmeichelhaftes Resultat gewesen. Es hätte am Ende durchaus 1:4 oder 1:5 stehen können, blieb aber beim hochverdienten 0:2.

    Natürlich muss man berücksichtigen, dass hier beiderseits nicht mehr mit vollem Einsatz verteidigt wurde. Es gab keine einzige gelbe Karte im Spiel, wenn ich nichts übersehen habe. Aber die Art, wie Teplitz gestern phasenweise Fußball spielte, hat mir einfach gefallen!

    Wenn ich Tschechisch verstehen würde, hätte ich einige Schimpfwörter von den Gablonzer Rentnern lernen können - aber trotz einiger Unmutsbekundungen wussten auch die, dass es das letzte Spiel war und es um nicht mehr viel ging. Nachdem man sich in den letzten Jahren mehrmals für Europa qualifizieren konnte, spielte man in dieser Saison von Anbeginn gegen den Abstieg - und wird am Ende froh sein, die Relegation vermieden zu haben.

    Teplice zog damit noch an Jablonec vorbei und beendete die Saison als 12. Das Auftreten seit dem Trainerwechsel im März lässt auf Fortschritte in der kommenden Saison hoffen! "Abstiegsrunde" sollte eigentlich weder in Teplitz noch in Gablonz der Anspruch sein...


    Ansonsten?

    Meister Sparta

    Pokalsieger Slavia

    Direktabsteiger Brünn

    Direktaufsteiger Karvina


    Nach dem Spiel dann mit einigen Bekannten zurückgefahren, die teilweise schon in Vratislavice "hoppen" waren und das Spiel im Gästeblock verfolgten. So war ich gegen 23:30 Uhr wieder daheim und konnte den Tag persönlich als "vollen Erfolg" verbuchen. Ich denke mal, ich werde nächste Saison wieder öfter "rüberfahren".

    Da nichts Geheimnisvolles drinsteht, hier die Antwort vom Spielauschussvorsitzenden:


    Werter Sportfreund Löbel,


    der vom SSV Markranstädt kommunizierte Verzicht auf einen möglichen Aufstieg in die Oberliga 2023/24 wird nach rechtskräftigem Eingang der Verzichtserklärung beim SFV gemäß geltender Ordnungen durch das Sportgericht des SFV sportrechtlich beurteilt.


    Gemäß § 40(8) der Rechts- und Verfahrensordnung des SFV sind bei verspätetem Aufstiegsverzicht Geldstrafen (bis 3000 Euro) und Punktabzug auch für das Folgejahr und/oder Entzug des Aufstiegsrechts möglich.


    Sofern der SFV tatsächlich keinen Aufsteiger melden kann (es besteht aber noch Hoffnung, dass Marienberg Platz 3 erreicht und somit aufsteigen könnte), erhöht sich somit die Anzahl der Absteiger aus der Landesliga.


    Die Situation des Aufstiegsverzichts ist für alle Beteiligten sehr unbefriedigend, die bestehenden rechtlichen Grundlagen sind jedoch zwingend zu beachten.


    Für Rückfragen stehe ich gern auch telefonisch zur Verfügung.


    Mit sportlichen Grüßen!


    Jens Breidel

    Vorsitzender Spielausschuss SFV

    09496 Marienberg OT Zöblitz

    Das gibt jede Woche ne neue Sau, die durchs Dorf getrieben wird. Nun verzichtet Markranstädt auf den Aufstieg. Da Marienberg wohl nicht unter die ersten Drei kommt, wird es also keinen sächsischen Aufsteiger geben. Das hieße dann wieder ein Absteiger mehr aus der Landesliga. Nach jetziger Lage wäre Copitz das "Opfer", aber Oderwitz und Rapid Chemnitz sind genauso angeschi...


    Unter diesen unklaren Voraussetzungen sollte der Verein, den es am Ende betrifft (also Copitz, Oderwitz oder Rapid) in jedem Fall Rechtsmittel beim Verband einsetzen.


    (Originaltext siehe zB facebook-Seite von Markranstädt)

    Zunächst aus der Ferne alles Gute an den verletzten Spieler!


    Noch mal ein kurzer Lagebericht aus Sicht der "Dresdner Mannschaften" in der Südstaffel:

    Bischofswerda, Freital und Bautzen liegen derzeit auf dem Plätzen 4, 5 und 6. Da geht es zum Saisonschluss hin noch um etwas Prestige. In Anbetracht des Restprogramms halte ich es für realistisch, wenn der zwischenzeitliche Tabellenletzte und wahrscheinliche "Rückrundenmeister" aus Bautzen die Saison auf Platz 4 oder sogar 3 beendet. Das gestrige Führungstor übrigens vom Feinsten!

    Ich habe das Spiel Schiebock gg. Eilenburg am 4. Juni auf dem Schirm, plane aber kurzfristig. Mal sehen, ob der Eilenburger Anhang noch so reisefreudig ist wie zu Landesligazeiten...

    Schade, dass es terminlich nicht öfter mit einem Besuch in Freital geklappt hat. Dort geht eine grundsolide erste Saison dem Ende entgegen. Der Stadionbau macht Fortschritte, ich kann im Laufe des Sommers vielleicht mal vor Ort nachschauen. Das Fernziel Regionalliga wird offen kommuniziert, man geht dort einen Schritt nach dem anderen. Ich werde den weiteren Verlauf sowohl sportlich als auch "infrastrukturell" wohlwollend verfolgen.

    Der FC Oberlausitz spielt kommende Saison in der Sachsenliga. Wie die Mannschaft sportlich aufgestellt sein und ob es Derbys gegen Oderwitz geben wird, bleibt abzuwarten.

    Für mich als Fan eines abstiegsbedrohten Sachsenligisten ganz wichtig der Blick in die Abstiegszone: aus dem Quartett Fahner Höhe, Nordhausen, Grimma und Zorbau kann sich noch ein Verein retten, ggf in eine Relegation. Es stehen mehrere direkte Duelle an. Aufgrund der aktuellen Form sieht es wohl schlecht aus für Zorbau. Aber auch bei Grimma bin ich skeptisch, was mir Sorgen macht. Lt. Augenzeugen spielte Grimma sowohl in Bautzen als auch gegen Schiebock eher wie ein Absteiger. Aber es sind noch drei Spiele zu spielen!

    Neugersdorf und Grimma stiegen 2006 übrigens schon mal gemeinsam in die Sachsenliga ab.


    Definitiv werde ich am 10. Juni bei einem Spiel der Nordstaffel dabei sein, ich melde mich hier also nicht zum letzten Mal.

    Sitze jetzt wie meist sonnabends vor der Glotze, 2. Liga. Zwischendurch war ich noch beim Handball, wo Lok Pirna am letzten Spieltag das abgeschlagene Schlusslicht aus Zwickau mit 29:22 besiegte. Also heute volle Punktzahl für meine Heimatstadt!


    Bevor ich zu meiner Mannschaft komme, erst mal ein Dank nach Radefeld und Laubegast für die Schützenhilfe. Das ist ja nicht selbstverständlich. Und gleich vorweg: der FC Lößnitz hat bei uns nichts abgeschenkt und wollte unbedingt punkten. So muss das auch sein!


    VfL Pirna-Copitz gg. FC Lößnitz 2 : 1 (2:0).


    1:0/10. Eisoldt von halbrechts

    2:0/26. Grellmann Solo

    2:1/91. Hähnel Kopfball nach Freistoß


    Handgezählt etwa 90 Zuschauer


    SR Jakob Reiche ohne Probleme


    Personalmäßig beim VfL alles beim alten. Unger steht wieder zur Verfügung und kam noch rein. Man ist ja schon froh, wenn es keine neuen Verletzten gibt...


    Zum Spiel nicht viel: Lößnitz optisch nahezu dauerhaft überlegen, mit deutlich mehr Ballbesitz während des ganzen Spiels. Aber es sprangen nur wenige Torchancen heraus - und im VfL-Tor stand Pierre Schiller, dem fast sein zweites "zu null" hintereinander gelungen wäre. Er war mit vier, fünf Paraden wieder ein Garant des Sieges!

    Im Gegensatz zu einigen Spielen während unserer Niederlagenserie kamen wir erneut selbst kaum zu Torchancen. Am aktivsten nach vorn zunächst Florian Eisoldt, der sich mit dem Führungstor belohnte. Ich stand da grad am Kiosk, also in maximaler Entfernung...

    Dem 2:0 ging ein harmloser Zweikampf im Mittelfeld voraus, bei dem ein Gästespieler liegenblieb. Der Schiri ließ weiterspielen, der Ball kam zu Grellmann und der hatte freie Bahn. Sicher etwas grenzwertig in der Entstehung.

    Schon zur Pause das Fazit: effektiver VfL! Danach spielte sich das Geschehen nahezu komplett in der Copitzer Hälfte ab, ohne dass die Gäste sehr viel Zeit in unserem Strafraum verbrachten. Auch die Zahl der Standards war begrenzt. Einer davon, ein Freistoß fast von der Mittellinie, führte dann dennoch zum späten Anschlusstreffer.

    Dem VfL gelang zu wenig Entlastung, aber seit dem letzten Spiel ist wieder Selbstvertrauen vorhanden. Es stimmen die basics: das Zweikampfverhalten, die Laufbereitschaft und wenn einer einen Fehler macht, bügelt ihn ein anderer wieder aus. Am Ende zählen die Punkte - dieser Spruch hatte für uns wochenlang nur negative Bedeutung!


    Aktuell liegen wir damit vor Oderwitz und Rapid. Aber erst in vier Wochen geht es für uns in Rabenstein weiter. Bis dahin können wir ohnehin nicht beeinflussen, was woanders passiert. Rapid spielt gegen Oderwitz, beide müssen noch gegen Markrans und Taucha ran - also hoffen ist erlaubt! Bissel rechnen auch und nach wie vor Daumendrücken für die hochgefährdeten Grimmaer. Bis zum Spiel in Rabenstein ist die Oberligasaison beendet und unsere direkten Konkurrenten haben dann gleich viele Spiele ausgetragen. Alles weitere wird auf dem Platz entschieden!

    zu den Sachen, die während Corona ziemlich eingeschlafen sind, gehören meine Fußballbesuche im Nachbarland. So nebenbei glänzten Teplice u. Liberec während dieser Zeit auch nicht gerade mit tollen Leistungen oder herausragenden Ergebnissen. Liberec spielt aktuell wieder mal in der "Mittelrunde", während Teplice nur die Abstiegsrunde erreicht hat. Glücklicherweise konnte man schon am Ende der Hauptsaison noch ein paar Punkte sammeln und seine Position verbessern.

    Am Sonntag war es nun soweit und mit etwas Verspätung meine Nachlese:


    FK Teplice gg. FK Zlin 2 : 1 (1:0).


    1:0/17. Fila.

    1:1/71.

    2:1/78. Fila.

    3,513 Zu, ca. 40 Gäste


    Es gibt nur einen direkten Absteiger, das kann Teplice nicht mehr passieren. Und der Vorsprung auf die beiden Relegationsplätze beträgt 7 Punkte bei drei ausstehenden Spielen - es sollte also ein 27. Jahr Erstligafußball in Folge geben!


    Die Gäste kamen als Tabellenletzter und sponserten ihren Fans die weite Anreise. Aber nur etwa 40 machten davon Gebrauch.

    Zlin musste auf Sieg spielen und begann forsch. Doch etwa ab der 10. Minute übernahmen die Gastgeber das Kommando und phasenweise sah das sogar nach Fußball aus. Der schwarze Rechtsaußen, Abdallah Quing, wurde zu meinem persönlichen Liebling und bereitete auch das 1:0 vor. Einziger Fehler: trotz einiger Chancen blieb es das einzige Tor.

    Nach dem Wechsel schaltete Teplice in den Verwaltungsmodus um und wurde prompt bestraft. Nun war alles drin, doch fast aus dem Nichts die erneute Führung. Damit war aber noch lange nichts entschieden. Fast im Gegenzug lag der Ball erneut im Teplitzer Netz - doch der SRA hob die Abseitsfahne.

    In der Folge das übliche Spiel bei knapper Führung. Zlin versuchte alles, Teplice versuchte die Zeit runterzuspielen oder zu kontern.

    In der 89. Minute verlor Teplice nacheinander zwei Zweikämpfe auf der rechten Abwehrseite, die Flanke wurde abgefälscht und trudelte mit einer mathematisch kaum zu beschreibenden Flugkurve Richtung langer Pfosten. Mehrere Spieler versuchten, an den Ball zu kommen und der landete schließlich irgendwie im Tor. Jubel bei den Gästen, aber verfrüht. Nach etwa einer Minute kam aus dem Prager Keller das Zeichen: kein Tor! Der Schiri zeigte Hand. Ich kann das weder bestätigen noch dementieren.

    Insgesamt hatte der Schiri die Partie im Griff, auch wenn mir so manche Zweikampfbeurteilung sehr böhmisch vorkam. 4:4 gelbe Karten. Zur Halbzeit hätte ich nicht gedacht, dass am Ende noch 22 Spieler auf dem Platz stehen.

    Nach endlos langer Nachspielzeit kam der Abpfiff und der Jubel. Selbst ein Remis wäre tabellarisch keine Katastrophe gewesen. Aber jetzt sollte nichts mehr schiefgehen!


    Das (hoffentlich bedeutungslose) letzte Spiel am Pfingstsonntag in Jablonec hab ich auf dem Schirm, Entscheidung fällt kurzfristig.

    Pardon, wir haben gewonnen!


    SG Taucha gg. VfL Pirna-Copitz 0 : 1 (0:0).


    Nein, entschuldigen muss sich niemand. Aber nach 9 Wochen Pleiten, Pech und Pannen war ich heute so überzeugt von der zehnten Niederlage in Serie, dass ich mir in meinem Kopf keinen Alternativplan (wie Paraden, Punkte, Positivdenken) zurechtgelegt hatte. Im Gegenteil, ich wollte etwas vom ganzen Tag haben und nicht nur wegen des einen Spiels unterwegs sein. So machte ich mich schon um 6:37 Uhr vom Bahnhof Pirna auf den Weg nach Leipzig.

    (Einwurf, muss man nicht lesen: nachdem die Lobby der groundhopper und Fußballfans im Bundestag das 49-Euro-Ticket durchgedrückt hat, werde ich zu den eifrigsten Nutzern gehören. Berufspendler bin ich ohnehin und als Netto-Steuerzahler bekomme ich halt auch mal was zurück.)


    Zur ersten Station des Tages ging es vom Leipziger Hauptbahnhof mit der 16 gen Norden, vorbei am Platz von Lipsia Eutritzsch zur Delitzscher Straße. Dort befindet sich rechter Hand der Hornbach-Baumarkt und auf der anderen Seite das Sportgelände von Rotation Leipzig. Zwei Rasenplätze, ein Kunstrasen, eine geschlossene Gaststätte. Langer Rede kurzer Sinn, ich habe mir einen neuen ground geholt und die Bjunioren vom VfL haben sich eine 0:5-Klatsche abgeholt. Das sieht arg nach Abstieg aus und statt des Kontrastprogramms zu den Auftritten der ersten Mannschaft in den letzten Wochen erlebte ich eher eine Blaupause derselben.


    Nun ging es mit dem ÖPNV gen Osten und gegen 14 Uhr erreichte ich ohne Probleme meine zweite Station, den Sportplatz der SG Taucha. Nahezu zeitgleich war auch sammy vor Ort, der allerdings nicht mit der S4, sondern über die A14 angereist war. Wir beide zusammen bildeten heute genau 50% des Gästeanhangs. In Massen kamen auch die Einheimischen nicht, handgezählt waren es 90 bis 100 Interessierte. Es gab Programmhefte, die Bratwurst und das Steak waren gut und ich bedauerte schon, dass es wohl mein vorläufig letzter Besuch hier sein würde. Kurzum, hier war ich immer gern und vielleicht klappt es ja doch schneller wieder mit dem nächsten Mal...


    14 Spieler hatte Trainer Nico Däbritz zur Verfügung. Bis Saisonende fällt nun auch noch Felix Weinhold aus, der mir per whatsapp ein medizinisches Bulletin übermittelte, was zusammengefasst lautete: nix total kaputt, aber wenn es gut läuft, dann wieder zu Beginn der nächsten Saison.

    Nicos Interview auf PirnaTV nach dem letzten Spiel klang ja schon etwas resignierend, aber er versicherte mir vorm Spiel, dass die eingesetzten Spieler wissen, worauf es ankommt. Nunja, ich selbst hatte vor Wochenfrist das Spiel bei Dynamo vorgezogen und auch heute war ich in Gedanken lange Zeit zur Hälfte in Zwickau. Dynamo quälte sich dort zu einem 1:0-Sieg. Als der feststand, lief in Taucha etwa die 50. Minute und es stand noch 0:0.


    Damit endlich ein paar Worte zum Spiel. Die Favoritenrolle war klar vergeben und in den ersten Minuten schien das Führungstor der Gastgeber nur eine Frage der Zeit zu sein. Pierre Schiller zeigte nach fünf Minuten seine erste Flugeinlage und wenig später wurde aus aussichtsreicher Position danebengeschossen. Dies blieben zwei Konstanten: unser Keeper gehört für dieses Wochenende ligenübergreifend in jede "Elf des Wochenendes" - und die Tauchaer wussten trotz teilweise sehenswerten Kombinationsspiels oft nicht, wo das Tor steht. Nachdem die ersten beiden Chancen der Gastgeber ungenutzt verstrichen waren, stabilisierte sich unsere Defensive zusehends, ohne dass sich am Verlauf prinzipiell etwas änderte. Zur Halbzeit 4:0 klare Chancen, 2:1 Ecken, 20 Minuten Regen (etwa ab der 25.) und 0:0 Tore.


    Die Hoffnung lebte also - und wenn man die letzten Wochen Revue passieren lässt, dann war es ja außer in Glauchau, gegen Fortuna und Markrans immer eng. Wie oft standen wir kurz vor einem Punktgewinn und am Ende doch mit leeren Händen da? Ist das Wissen darum nun lähmend oder motivierend? Egal, für Spitzfindigkeiten ist auf dem Platz keine Zeit. Der Tauchaer Trainer war wohl unzufrieden und brachte schon in der 46. Minute zwei neue Spieler. Die erste Viertelstunde der zweiten Hälfte spielte sich nahezu komplett in der Copitzer Hälfte ab. Es fiel aber auch folgendes auf: vor der Pause entwickelte Taucha zwar keinen Dauerdruck, kam aber durch teilweise überlegtes Angriffsspiel zu einigen hochkarätigen Chancen. Jetzt spielten sie alle nach vorn, sie störten früh, setzten nach und versuchten es wieder. Aber es häuften sich die Ungenauigkeiten und der VfL hielt aufopferungsvoll dagegen.

    Irgendwann kam die 62. Minute, der Ball befand sich ausnahmsweise in der Mitte der Tauchaer Hälfte. Dort irgendwo waren auch der letzte Mann und der Torhüter. Ich weiß nicht, was die beiden gerade vor hatten. Jedenfalls war der Ball in dem Moment nicht ihr Freund und befand sich wenige Sekunden später vor den Füßen von Tom Grellmann: 25 Meter vorm Tor und ohne Gegenspieler dazwischen. Diese unverhoffte Chance ließ sich Grelli nicht entgehen, und plötzlich war der Spielverlauf auf den Kopf gestellt.

    Alles was jetzt folgte, kennt man aus unzähligen Spielen. Der einen Mannschaft rennt die Zeit davon, der anderen verrinnt sie viel zu langsam. Aber es blieb dabei: unsere Spieler hielten gegen, ließen nur wenig Chancen zu, vermieden Standards. Und dann war hinten Pierre Schiller auf dem Posten, wenn er gebraucht wurde.

    Natürlich dachten wir unwillkürlich immer wieder an die letzten Spiele. Würde heute mal nichts schiefgehen? Nein, es ging nichts mehr schief. Nach 94 Minuten war Schluss und der VfL gewann mit 1:0! Ob verdient oder nicht, ist mir sowas von egal. Allein das Gefühl, wieder mal gewonnen zu haben, ist unbezahlbar!


    Achso, überhaupt nicht erwähnt habe ich das weitgereiste Schiritrio Seib, Pirogov, Runge. Sie hatten mit der fairen Partie null Probleme, oder meinetwegen zwei: einmal wurde Oliver Seib angeschossen, und Oskar Eickstädt musste sein Trikot tauschen wegen Blutflecken. Mehr war nicht.


    Wir spielen jetzt gegen Lößnitz und haben dann Pause bis zum 17. Juni.