Landesliga Sachsen 2022/23 - die 33. Spielzeit

  • FV Dresden-Laubegast 5 - 1 SG Dresden-Striesen


    Vor den 300 zahlenden Zuschauern (darunter ausnahmsweise mal einem pünktlichen ElfHalbe) entwickelte sich von Beginn an ein Spiel in Richtung des Tores der Striesener. Nach sehr kurzer Abtastphase Beginn Laubegast ab Minute 5 zielstrebig das Tor von Christian Kunath anzuvisieren. Nach drei erfolglosen Eckbällen, köpfte in Minute 9 nach toller Hereingabe von Kapitän Wappler, Oliver Hegewald den Ball ins Tor. Der frühe Genickstoß für die Striesener, die heute in allen Belangen nicht dagegen halten konnten. Weitere Möglichkeiten nach Eckbällen von Glanz und Stolpe (Minute 18 und 21) konnten nicht verwertet werden. In Minute 32 wurde Linksverteidiger Willy Mörer in Szene gesetzt, der den Ball -ähnlich wie beim 1:0 über rechts- gefühlvoll in den Starfraum brachte und Jungspund Geißler das zweite Tor des Tages markierte. Und vom Gast? Zweimal wurde Akoa Manga über die linke Seite in Szene gesetzt. Die Erste verfehlte noch einen Abnehmer. Bei der Zweiten köpfte Kurz ungefährlich aufs Tor. In Minute 40 und 41 hatte dann der andere Rechtsverteidiger der Laubegaster - Schwerdtner - eine Doppelchance. Zu erst konnte er aufgerückt, bei einer der gefährlichen Hereingaben gerade noch gestört werden. Eine Minute später nach Ballgewinn, dann ein trockener Schuss der von Kunath pariert werden konnte. Kurz vor der Halbzeit dann auch noch ein Schuss von Sebastian von Gahlen, der den heute haltenden Thiede zur ersten Parade zwang. Dann war in dem munteren, aber einseitigen Spiel Halbzeit.

    Die zweite Halbzeit begann mit der endgültigen Entscheidung. Nach einer Ecke kam Talke sowas von freistehend aus circa 10 Metern zum Einschuss (48.). Danach schaltete Laubegast zwei Gänge zurück. Nachdem van Gahlen freistehend vor Thiede vergab, war auf der anderen Seite Schmidt abgebrühter und erzielte das 4:0 (63.). Dann verflachte die gesamte Ballparade. Einen Freistoß von Hegewald, der knapp über das Tor der Striesener Strich, habe ich noch notiert. In Minute 85 dann der Ehrentreffer nach einem Fehler im Spielaufbau der Heimelf. Van Gahlen lief wiederrum allein auf Thiede zu und behielt dieses Mal die Nerven. Kurz vor Schluss dann wieder Ergebnisberichtigung nach Foul an Wappler trat der Gefoulte selbst an und verwandelte sicher zum Endstand.


    Insgesamt ein recht unterhaltsames Derby. Schiri Gärtner wollte spätestens nach dem 3:0 gefühlt ohne Karte durchkommen. Die Akteure taten ihm den Gefallen. Der Unparteiische bot eine unauffällige, also gute Leistung. Entscheidene Fehler konnte ich nicht wahrnehmen.


    Laubegast mit gefälligerer Spielweise, technisch und körperlich deutlich überlegen. Ab Minute 70 stellten sich allerdings vermehrt Flüchtigkeitsfehler ein, die mit dem Gegentor gipfelten. Taktisch gesehen, probierten es beide Mannschaften mit langen Bällen auf die Außen oder dem sogenannten Chipball über die Abwehr. Bei Laubegast -wie man am Ergebnis sehen kann- wesentlich zielstrebiger, da in der Mitte immer ein oder zwei Zielspieler platziert waren.

    Striesen erschreckend schwach. Wenn der Ball teilweise erpresst wurde, fehlte es an Spielidee, Gedankenschnelligkeit und das Vermögen die Spielsituationen auch mal auf engsten Raum zu lösen. Dazu noch mehr Flüchtigkeitsfehler, Ballverluste und Abspielfehler. Die Heimmannschaft wirkte hier viel bissiger. Die Laufwege im Angriffspiel deutlich abgestimmter. Und so geht der Sieg auch in der Höhe schlichtweg in Ordnung.


    Schönen Sonntag noch :schal1::schal2:

  • an diesem Wochenende wird mir das Berichte schreiben also abgenommen. "Mister 5,5" hat eigentlich alles zusammengefasst.

    Unter den Zuschauern beim Derby lokale Fußballprominenz (Nico Däbritz, Ron Wochnik, Robert Krause - Aufzählung sicher unvollständig). Derbycharakter ist dabei relativ. Gestern Meißen gg. Riesa hatte diesen, das heutige Spiel war dagegen beinahe freundschaftlich.

    Also ein paar Bemerkungen zum Spieltag generell:

    In 7 von 9 Spielen gab es richtig viele Tore und teilweise sehr deutliche Resultate. Die Leistungsunterschiede innerhalb der Liga scheinen immens zu sein. Die Tabelle gibt ja schon nach drei Runden ein durchaus aussagekräftiges Bild ab.

    Bei Laubegast fällt auf, dass dort nahezu jeder Feldspieler Tore erzielen kann. Philipp Wappler hat sich dagegen zum Vorbereiter "umfunktioniert" und brauchte schon den zweiten Elfmeter für sein erstes Tor. Stadionsprecher Pierre Nebes (frühere Lieblingsbeschäftigung: Tore erzielen) darf also reihum alle Spieler mal ansagen - und zwischendurch noch den Siegtreffer für Dynamo verkünden.

    Zum Freitagspiel noch soviel: schade, dass sich die Offensive des VfL bisher noch nicht wirklich gezeigt hat. Das sind zu viele Einzelaktionen, zu wenig teamwork. Allerdings erneut gegen einen sehr kompakten Gegner. Letztlich war Leipzig nicht soviel stärker, aber die hauen eben den einen Standard rein. Glößis Freistoß in der 84. Minute dagegen ging knapp drüber...

    Nächste Woche sind die meisten Landesligisten im Pokal beschäftigt, erst mal ohne mich. Markranstädt hat hoffentlich gestern seinen Torhunger gestillt.

    Für mich wird der September ein "Dresden-Monat" mit drei aufeinanderfolgenden Dynamospielen und zweimal VfL in Dresden. Copitz spielt am 10.9. in Striesen und am 18.9. in Laubegast. Klar, welches Spiel Priorität hat. Ich befürchte allerdings, die heute überforderten Striesener zeigen am 4. Spieltag ihr "Wir-spielen-zu-Hause-gegen-unseren-Lieblingsgegner"-Gesicht. Dagegen hilft dann hoffentlich eine "Wir-stoßen-den-Bock-um"-Mentalität beim VfL! Warten wir es ab. Am 4. Spieltag fallen natürlich noch keine Entscheidungen. Aber es ist schon ein Unterschied, ob du sechs Punkte hast und den Konkurrenten mit null im Keller - oder punktgleich mit ihm bei drei Zählern stehst. Möglich ist beides.

    "Der natürliche Grundzustand des Fußballfans ist bittere Enttäuschung - egal, wie es steht!"
    Nick Hornby

    Einmal editiert, zuletzt von Steffen ()

  • Na Zobak da will ich dir mal den Wunsch erfüllen ;)


    Aber viel zu ergänzen gibt es wirklich nicht. Der Bericht von ElfHalbe ist mehr als korrekt und passend! Außer, dass es keinen Glanz bei uns gibt und es die Chance nach der Ecke durch Hegewald gab.

    Bei Striesen kennt man kaum noch einen Spieler und wenn man bei Blau Weiß mit nur einem Tor verliert, hätte ich ein anderes Auftreten erwartet. Das Ergebnis auch in der Höhe verdient, die Einladung zum Ehrentor ärgert da enorm. Die Bank der SG mit einem Funktionsteam, was fast zweistellig war, hatte bei jeder Szene ein forderndes 'eyyyyyy' auf den Lippen und auch der Druck vom Spielball war wohl ein Problem.

    Schiri Gärtner hatte einen ruhigen Nachmittag, hätte aus meiner Sicht für klar taktische Fouls aber 3x Gelb zücken müssen (2x Striesen, 1x FVL) und bei einem Tackling mit offener Sohle von Grahl ebenfalls mindesten Gelb (trotz korrekter Vorteilsauslegung). Aber alles nicht spielentscheidend.


    Steffen steht beim FVL kurz vor der Jahreskarte, so häufig wie wir ihn als Gast begrüßen dürfen^^

    Er war einer von 300 angesagten Zuschauern.


    Unser Saisonstart natürlich perfekt, die schweren Spiele gg. Blau Weiß und Taucha gewonnen. Und nun 9 Pkt auf dem Konto.

    In Freiberg wartet zur ungewohnten Zeit am WE die nächste Pokalrunde und danach geht es nach Lößnitz. Eine Mannschaft die ich noch nicht wirklich einschätzen kann.

  • Steffen steht beim FVL kurz vor der Jahreskarte, so häufig wie wir ihn als Gast begrüßen dürfen^^

    Er war einer von 300 angesagten Zuschauern.

    Das bringen die Ansetzungen so mit sich. Das Spiel gegen Copitz wird das (vorläufig) letzte sein, was ich bei euch sehe.

    Der 16. Spieltag gegen Großenhain ist schon mal vorgemerkt. Aber bis dahin hält Lauterbach noch viele Pressekonferenzen ab...

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    Nick Hornby

  • Fuchs :-)

    Hab schon mal geguckt.

    Hinspiel ist im November zum Buß- und Bettag an der Steirischen Str.(Kr).

    Wäre sehr gut, weil ich Brückentage nehme. :bia:

    Allerdings wird der Klabauterbach wieder am Rade drehen. :motz:

    Rückspiel(falls es da die Mannschaft noch gibt:lach:) am 20.5.23. :bia:

    Apropos Klabauterbach, den Originalen kannste mal ein bisschen ran nehmen!

    Kann ne sein das der Kleene 96 Minuten durchhält. :rofl:

    :halloatall:

  • Ich sitze gutgelaunt in der S4 von Elsterwerda nach Leipzig und hoffe, morgen früh wohlbehalten in Duisburg anzukommen. Mit drei Punkten im Gepäck und zwei Wochen Urlaub vor der Brust schlägt man sich doch auch in meinem fortgeschrittenen Alter mal ne Nacht um die Ohren:


    SG Dresden-Striesen gg. VfL Pirna-Copitz 1 : 4 (1:1).


    1:0/21. v. Gahlen. 1:1/43. Scholz. 1:2/60. Reck. 1:3/63. Grellmann. 1:4/81. Scholz.


    Etwa 120 anwesende Zuschauer zum Vereinsfest, darunter so 20 Gäste


    Vorm Spiel schauerartiger Regen, während des Spiels dann trocken.


    Schiri Seib nicht immer ganz einheitlich bei der Zweikampfbeurteilung, aber keine wirklichen Probleme. SRA Miersch hatte in Halbzeit eins ordentlich mit der Abseitsfahne zu tun.


    Wie schon im Vorjahr ging es am 4. Spieltag zum Angstgegner, der nun hoffentlich keiner mehr ist.


    Trainer Kessler nahm einige Umstellungen vor. Kemter (leicht verletzt) und Henschel blieben draußen, dafür gab mit Elias Krause ein weiterer junger Spieler sein Startelfdebüt.

    Die Striesener Mannschaft im Vergleich zum Frühjahr mit völlig verändertem Gesicht.


    Um es vorwegzunehmen: das Niveau der Partie war überschaubar, aber der Sieg des VfL ging absolut in Ordnung. Vielleicht um ein Tor zu hoch. Aber wer fragt danach?


    Von Anfang an zeigte Copitz etwas mehr Drang zum gegnerischen Tor. Allerdings war die ganze erste Halbzeit von einer hohen Fehlpassquote geprägt. So plätscherten die ersten 20 Minuten dahin. Der VfL verzeichnete Ecken und Torschüsse, ohne dass da wirklich Zwingendes dabei war.

    Dann kam Striesen erstmals gefährlich in die gegnerische Hälfte. Der Angriff schien abgewehrt, aber der Ball kam zurück in den Strafraum. Van Gahlen zog aus halblinker Position ab und traf den rechten Innenpfosten, von dem der Ball zum 1:0 ins Netz sprang. Dies gab den Gastgebern Auftrieb, die nun etwas mutiger wurden. Damit konnten sie aber ihre defensiven Schwächen nicht verdecken. Zunächst hatte Tim Reichl zweimal die Möglichkeit zum Ausgleich. Ein Freistoß aus ca. 20 Metern Torentfernung strich knapp am linken Pfosten vorbei. Beim nächsten musste sich der Keeper strecken, konnte aber zur Ecke klären.

    Das wichtige 1:1 fiel dennoch rechtzeitig vor der Pause, verantwortlich dafür der heute etwas offensiver aufgestellte Basti Scholz.

    Auch nach dem Wechsel ein ähnliches Bild. Copitz aktiver, ohne die großen Torchancen en masse. Eine Direktabnahme von Basti Scholz wäre ein Tor wert gewesen - das fiel dann unter gütiger Mitwirkung eines Abwehrspielers, der einen unmotivierten Rückpass spielte. Marcel Reck erkannte die Situation am schnellsten, umkurvte den Torwart und schob ein.

    Dem folgte eine wunderschöne Kombination, die Tom Grellmann zum 3:1 vollendete. Damit war die Vorentscheidung gefallen. Eine hundertprozentige Chance vergaben die Striesener noch, aber insgesamt geriet der Vorsprung nicht mehr in Gefahr. Trainer Kessler konnte durchwechseln. Für den Schlusspunkt sorgte per Kopf der beste Mann auf dem Platz: Basti Scholz.


    Drei Punkte im Kasten nach einer soliden Mannschaftsleistung - nicht mehr und nicht weniger. Striesen ist für mich ein ganz heißer Abstiegskandidat, nachdem ich sie nun zweimal gesehen habe.


    Am kommenden Sonntag geht es wieder nach Dresden, dann heißt der Gegner Laubegast. Die Favoritenrolle ist klar verteilt, aber Bange machen gilt nicht! Wer hätte zB gedacht, dass Großenhain heute beinahe gegen Fortuna Chemnitz verliert?

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    Nick Hornby

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  • sitze nicht ganz so gut gelaunt vorm Schleptop und weiß gar nicht, wie das Spiel von gestern einzuordnen ist. Das berühmte Blatt "weißes Papier" von Standuhr bringt allerdings den User hier auch nichts.

    Also: SVE vs. Taucha 1:2 (0:2)

    Eigentlich das klassische Unentschiedenspiel. Taucha die erste Hälfte besser- Kamenz die Zweite.

    Den Führungstreffer erzielten die rubusten Gäste nach einem feinen Angriff über den rechten Flügel und Fabian Döbelt hatte keine Mühe die platzierte Flanke, völlig frei stehend, einzuköpfen(10.). Der gleiche Spieler stellte per Flachschuß den Halbzeitstand her(40.). Danach gab es eine wilde Rudelbildung. Was war passiert: Kamenz setzt sich auf dem Flügel durch, allerdings bricht R. Sarelo plötzlich den Angriff ab und spielt, wegen einem verletzten Spieler in gelb, den Ball ins Aus. Beifall auf Tauchaer Seite für gelebten Fairplay. Im Gegenzug fällt das 2:0. Linksverteidiger P. Wocko liegt verletzt am Mittelkreis- Kamenz schreit laut "Farplay"-Taucha interessiert das nicht mal am Rande- Döbelt erkennt, dass links offen ist und verwandelt von dort.

    Der Anschlusstreffer durch I. Diallo war dann nur noch Ergebniskosmetik einer überlegen geführten, vergifteten zweiten Hälfte.

    Vielleicht haben die Tauchaer nach den Regeln richtig gehandelt und die Dorfvereine sollten von den Großstädtern was lernen? Ich weiß es nicht.

    zum Schieri Luis Riedel: ein junger Mann, bestimmt mit Potential, hat sich bemüht, aber durch sein arrogantes Auftreten nie Ruhe in eine eigentlich unproblematische Begegnung gebracht. In der 2. Hälfte forderten die Gastgeber lautstark einen Handelfmeter, was ich allerdings nicht beurteilen kann, weil nicht hingeguckt. Aber da gibt es hoffentlich den Videoschnitt auf you tube.

  • FC Lößnitz - FV Laubegast 06 0:1 (0:0)


    Laubegast reiste mit argen Personalsorgen nach Lößnitz. Auf der Bank nahm kein gesunder Spieler des Kaders der Ersten Platz. Und auch auf dem Feld standen 2 Spieler die unter der Woche nicht trainieren konnten.

    Trotzdem nahm man am Ende durchaus verdient die 3 Punkte mit. In Hälfte 1 vergab man noch 3 hochkarätige Chancen (Hegewald Kopfball nach Ecke und jeweils Hegewald und Schmidt nach schönen Spielzügen), davon muss eine die Führung sein.

    Lößnitz gefällig aber in gesamten Spielverlauf nur mit Halbchancen.

    Schiedsrichter Reiche hatte auf beiden Seiten einige komische Entscheidungen und zog immer mehr den Zorn der Lößnitzer auf sich. Spielentscheidend war das nicht. Größere Diskussion gab es, als Richter den Ball aus der Sonne pflücken wollte und den Ball vor/auf/hinter der Linie hielt. Entscheidung- kein Tor.


    Am Ende nach einer geschlossenen Mannschaftsleistung stehen die maximale Punkteausbeute nach 4 Spielen und die Hoffnung, dass sich über die Woche wieder ein paar Spieler fit melden.

  • Bin jetzt nach einer Woche im Westen auf dem Mainzer Hauptbahnhof angekommen. Eigentlich wollte ich heute Nacht nach Dresden zurück, schließlich spielt morgen Dynamo. Ich fahre aber nur bis Thüringen zu einer Beerdigung. Am Sonntag bin ich dann wieder in Dresden zur Landesliga. Und da gibt es überraschende Neuigkeiten aus Copitz: im Laufe der Woche ist der neue Trainer Nico Kessler zurückgetreten, aus privaten Gründen. Erfahren habe ich es übrigens per whatsapp vorm Trierer Dom. Weitere Einzelheiten kenne ich nicht. Für das Spiel in Laubegast übernimmt Nico Däbritz.

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    Nick Hornby

  • irgendwie ist die Stimmung im Lössnitztal am Boden. So haben wir uns, inclusive einer Handvoll Einheimischer, das Spiel - Qualität Marke na ja- angekuckt.

    Lößnitz vs. Kamenz 0:2

    Gott sei Dank hat das Wetter während des Spieles gehalten.

    Die Gastgeber mit einer sehr jungen Mannschaft, spielerisch gefällig, aber ohne jede Torgefahr. So entschied letztlich der bessere Knipser in Gestalt von Radoslaw Sarelo.

    Zweimal sauber in Szene gesetzt und das hat gelangt. Da konnten sich die Gäste sogar einen verschossenen Foulstrafstoß leisten.:schal:

  • warum geht man eigentlich zum Fußball? Einer von vielen Gründen ist der, dass vorher keiner weiß, wie es am Ende ausgeht. Eine ganze Industrie weltweit lebt von dem Geld, das für falsche Tipps ausgegeben wird. Legal und illegal werden dabei Milliarden umgesetzt. Ich selbst tippe schon seit ewigen Zeiten nicht mehr für Geld, liege ich doch ohnehin meistens daneben...


    Auch heute hätte ich mich nicht getraut, beim Spiel Laubegast gegen Copitz auf eine "2" zu setzen. Zu unwahrscheinlich erschien mir dieser Ausgang im Vorfeld des Spiels zu sein. Zum einen ist der heutige Gastgeber bisher souverän durch die Liga marschiert, zum anderen gab es beim Gast in dieser Woche ein mittelschweres personelles Erdbeben. Dann mussten Aushilfstrainer Nico Däbritz und Assistent Enno Mühle gleich auf fünf Spieler verzichten, die noch vor Wochenfrist in der Startaufstellung standen. Neben Youngster Elias Krause waren das die erfahrenen Kämpen Scholz, Reichl, Grellmann und Kärger.

    Letzte Woche also in Striesen, heute vielleicht vier Kilometer Luftlinie entfernt in Laubegast. Anderer Gegner, anderer Spielverlauf, gleiche Punktausbeute:


    FV Laubegast 06 gg. VfL Pirna-Copitz 07 1 : 2 (0:1).


    0:1/9. Reck

    1:1/50. Hegewald

    1:2/61. Reck


    180 zahlende Zuschauer, wenigstens 15 Gäste darunter.


    Anfangs sonnig, später dunkle Wolken. Pünktlich mit dem Abpfiff begann es zu regnen.


    SR Bischof hatte die einsatzstark, aber immer sportlich geführte Partie im Griff. Zog die Karten, als es nötig war. Da Talke schon in der ersten Hälfte den gelben Karton sah (für mich eine "kann er zeigen, muss er nicht"-Karte), flog er kurz vor Schluss für die Unterbindung eines Konters an der Mittellinie mit gelbrot runter.


    Allgemeines Händeschütteln vorm Spiel. Nico Däbritz versprach mir: "wir wollen hier gewinnen". Nunja, so richtig glaubte ich nicht daran. Frank Paulus steht am Dienstag eine Knie/Meniskus-OP bevor. Dafür alles Gute!


    Laubegast ohne die Wapplerbrüder und in giftgrünen Trikots, aus welchem Grund auch immer. Die bisherigen Heimspiele hab ich ja beide gesehen, die gewann der FVL jeweils im traditionellen gelbblau. Im Tor Thiede statt Richter.


    In den ersten zwei, drei Minuten musste sich der VfL erst mal sortieren, um anschließend eine durchgehend starke Defensivleistung abzuliefern. Aber man stellte sich nicht nur hinten rein. Ein langer Diagonalpass von Florian Glöß übers halbe Feld landete bei Marcel Reck, der den Ball etwa von der rechten Strafraumecke aus der Luft über Keeper Thiede an den linken Innenpfosten hob - 0:1! Kann man mal so machen. Ronaldo und Messi ist das hin und wieder auch schon gelungen, hab ich mir sagen lassen.

    Das frühe Tor kam den Copitzern natürlich entgegen (3 Euro ins Phrasenschwein). Laubegast war nun gezwungen, mehr zu tun. Nunja, die Ballbesitzquote lag sicher um die 70%, die Effzienz weit darunter. Denn irgendwo stand eine "lila Wand", da gab es kein Durchkommen. Ich werde keinen Spieler beim VfL hervorheben. Jeder erfüllte defensiv seine Aufgaben. Ging ein Zweikampf verloren, war der nächste Spieler da. Leider fehlte oft der nächste Schritt, denn im Spielaufbau gingen viele Bälle gleich wieder verloren.

    Trotz optischer Vorteile nur eine wirklich brenzlige Situation in Halbzeit eins. So um die 30. Minute herum gab es den ersten Eckball für Laubegast, der ein heilloses Durcheinander im Strafraum zur Folge hatte - aber keinen, der dies ausnutzen konnte. Es blieb bis zur Pause beim 0:1.


    Mit frischem Elan kamen die Nullsechser aufs Feld zurück. Gleich die erste Offensivaktion konnte mit Müh und Not zur Ecke geklärt werden. Drei Minuten später war es soweit. Nach einem Angriff über die linke Seite netzte Hegewald im zweiten oder dritten Nachsetzen ein. "Zu zeitig!", so der Tenor im Umfeld der Gästebank. Aber auf dem Platz verlor keiner die Nerven. Die junge Copitzer Mannschaft spielte konsequent ihren Stiefel runter. Als Johnny Henschel auf der linken Seite den Ball behaupten konnte, schlug er einen langen Pass auf einen gewissen Marcel Reck. Den kannte in der Laubegaster Abwehr offenbar keiner mehr. Er schüttelte seinen Gegenspieler ab und vollendete aus halbrechter Position ins kurze Eck. Erneute Führung!

    Die Gastgeber reagierten mit einigen Wechseln und verstärkten ihre Offensivbemühungen. Diese wurden aber nicht kreativer. Immer wieder blieben sie in der vielbeinigen Copitzer Abwehr hängen. Und wenn es eng wurde, wurde der Ball auch mal hoch und weit Richtung Leuben gedroschen. Eher zu oft und nicht immer im Sinne von Nico Däbritz an der Seitenlinie. Auf einen Schönheitspreis wurde heute eh kein Wert gelegt.

    Torwart Ron Wochnik bestätigte seine starke Form. Jeden hohen Ball (davon gab es viele!) pflückte er sicher herunter. Und in der 80. Minute folgte die eine Superparade, die zu so einem Spiel dazugehört.

    Natürlich wurde auch geschickt die Zeit von der Uhr genommen und alle drei Wechselspieler gebracht. Die Minuten verrannen und man wartete immer noch auf die große Schlussoffensive. Die blieb aus, auch die fünf angezeigten und sechs gespielten Nachspielminuten änderten nichts mehr.

    Mit einer kämpferischen Topleistung aller Spieler und einem doppelten Torschützen, der für die 100%ige Chancenverwertung sorgte, nahm der VfL zum zweiten Mal innerhalb einer Woche drei Punkte mit über die Elbe nach Copitz. Beim Blick auf die Tabelle können die Herztropfen getrost in der Flasche bleiben!


    Laubegast trotz Ballbesitzfußball und optischen Vorteilen letztlich zu einfallslos. Im ganzen Spiel sprangen nur vier oder fünf richtige Torchancen heraus (das kann reichen, Copitz hatte ja nur zwei). Aber diese Anzahl von Chancen hatten sich die 06er in ihren ersten beiden Heimspielen locker pro Halbzeit erarbeitet. Da trafen sie aber nicht auf so eine konsequente Deckungsarbeit wie heute.


    Was fiel sonst noch auf? Fünf Auswärtssiege in neun Spielen. Kein Verein mehr mit der vollen Punktzahl. Die Tabelle teilt sich in der Mitte langsam auf. Dabei landen die Aufsteiger bisher allesamt in der unteren Hälfte. Oderwitz zum vierten Mal mit fünf Gegentoren, aber trotzdem ganz dicht vorm ersten Punktgewinn.


    Kommende Woche Pokal, wobei nur noch sechs Landesligisten im Rennen sind. Dazu der Nachholer der beiden bisher punktlosen Teams.

    Für Copitz gehts am 1. Oktober gegen Glauchau weiter. Keine einfache Aufgabe. Trotzdem lautet das Ziel natürlich, alle drei Punkte in Copitz zu behalten!

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    Nick Hornby

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  • Also Steffen, ich hoffe du nimmst mir meine Worte nicht übel, aber:


    Das was Pirna gestern angeboten hat als Spielidee, war eine bodenlose Frechheit für die Landesliga. Ja in der Geschäftsstelle brennt der Baum, ja der ehemalige Trainer ist weder gemacht für eine Männermannschaft noch kam er damit zu Recht, dass es in der Kabine anscheinend auch den ein oder anderen Cheftrainer gibt. Mit Heino war gestern der potentielle Nachfolger ja vor Ort und hat sich die Truppe schon mal angeschaut. Mal sehen wie er damit umgeht.

    Und ja auch diverse Leistungsträger haben gefehlt, aber ich würde mich als Spieler schämen, wenn ich mich als Fußballmannschaft 90min in der eigenen Hälfte verkrieche. Es gab nicht einen gespielten Angriff, nicht eine Ecke, nicht einen weiteren Torschuss. Sich nach dem Spiel dann für den 'geilen Sieg' zu feiern, sagt einiges aus.

    Ja Laubegast hat es nicht geschafft, sich weitere Chancen zu erarbeiten. Das Spiel glich aber einem Pokalspiel zweier Mannschaften zwischen denen mehrere Ligen Unterschied sind. Den Bus vorm und im 16er parken ist legitim, aber führt dann zu dem Ergebnis, dass natürlich nicht so viele Chancen entstehen. Wenn man dann noch 3/4 Großchancen liegen lässt, geht es normalerweise 1:0 aus.


    Was nicht passieren darf, ist das man durch solche krassen individuellen Fehler zwei komplett vermeidbare Gegentore kassiert und damit dem Gegner für diese Spielart noch belohnt. Und ja danach fragt in 2 Wochen keiner mehr. Und trotzdem war Copitz gestern spielerisch noch schlechter als Striesen vor 2 Wochen. Ja sicherlich gibt es 5 Stück, wenn man versucht mitzuspielen, aber dafür weiß man nach dem Spiel vllt., welche Sportart man eigentlich betrieben hat.

    Der Großteil der Mannschaft hatte die eigene Hälfte 90min nicht verlassen. Das letzte mal als ich eine Mannschaft gesehen habe, die sich mit Anpfiff noch ein paar Meter zurückgezogen hat, war bei den alten Herren.

    Diese Gesamteinschätzung zum Spiel teilten gestern übrigens diverse neutrale Zuschauer ebenfalls.


    Und trotzdem war der FVL gestern nicht in der Lage diesen Anti Fußball zu bestrafen und muss sich bei beiden Gegentoren komplett an die eigene Nase fassen.


    In Grün wurde gespielt, weil der Schiri die gelben Trikots nicht zugelassen hat, weil Torwart Wochnik nur ein gelbes Trikot mithatte.


    Ein Wort zum Schirigespann noch. Keine spielentscheidenden Fehlentscheidungen, aber in Summe auch nicht gut. Auf beiden Seiten. Extremes Geltungsbedürfnis, nach jeder Unterbrechung wurde 2min geredet und geschrieben. Unsympathisches Auftreten ggü. allen Spielern und teilweise sehr eigenwillige Regelauslegung (auch das auf beiden Seiten).


    PS: Diese Meinung teile ich nicht nur hier, sondern auch bereits gestern im Vereinskeller mit Spielern von Pirna.

  • wir haben nicht schön gespielt. Aber wenn Laubegast nur annähernd so aufgetreten wäre wie in den ersten beiden Heimspielen, hätte es ein Ergebnis wie da gegeben.

    Von den individuellen Fähigkeiten der Einzelspieler ist Laubegast dem gestrigen Copitzer Aufgebot auch ohne Wappler so was von deutlich überlegen, dass da einfach mehr kommen muss.

    Das erste Tor ist so wie es fiel kaum zu verteidigen. Das passiert einmal in der Saison. Aber das zweite Ding auf ähnliche Weise in einer Phase zu fangen, wo das Spiel klar für euch läuft - selber schuld.

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  • Also Steffen, ich hoffe du nimmst mir meine Worte nicht übel, aber:


    Sich nach dem Spiel dann für den 'geilen Sieg' zu feiern, sagt einiges aus.

    Sorry, aber genau das ist doch (einer der möglichen) Definitionen für einen geilen Sieg. Der Gegner ist gefühlt drei Ligen besser, du hast über 90 Minuten vielleicht fünf Mal den Ball und nimmst trotzdem die drei Punkte mit. Das ist emotional doch so viel mehr Wert als ein souverän herausgespieltes 2:0, das du in drei Tagen wieder vergessen hast...