ZitatAlles anzeigen[Blockierte Grafik: http://img197.imageshack.us/img197/4449/logonk.gif]
TSG mit zwei Gesichtern: Nach Blitzstart folgen Gastgeschenke
Fußball-Oberliga. Die Neustrelitzer sorgen beim 4:3-Sieg über Ankaraspor für ein Spektakel. Zwei Gegentore gehen dabei auf die „Mütze“ von Torhüter Schelenz.
(Nach Nordkurier vom 23.11.2009 - Von Detlef Granzow)
Neustrelitz. Sonnenschein, sieben Tore und jede Menge Nervenkitzel – Fußballoberligist TSG Neustrelitz hat beim 4:3 (2:0)-Heimerfolg über Berlin Ankaraspor spektakulär in die Erfolgsspur zurückgefunden. Nach zuletzt vier Spielen ohne „Dreier“, sorgten ein Doppelpack von Velimir Jovanovic (7./62.) und Treffer von Maurice Jacobsen (4.) sowie Robert Scholl (80.) per Foulelfmeter für das gewünschte Erfolgserlebnis. Die drei Gegentreffer durch ein Eigentor von Dirk Rochow (59.) und zweimal den Berliner Torjäger Michael Fuß (72./76.) machten die Sache zwischenzeitlich noch einmal unnötig spannend. Nach Spielende jubelten aber die TSG-Kicker, die ihren dritten Tabellenplatz verteidigten.
Der Neustrelitzer Coach Lothar Hamann lobte besonders die Moral seiner Schützlinge: „Wir haben die ganze Woche darüber gesprochen, dass wir es unbedingt erzwingen wollen. Das hat mein Team mustergültig erfüllt, auch, wenn wir zwischenzeitlich mächtig gewackelt haben. So war es dann ein glücklicher Sieg, aber die Jungs haben ihn sich redlich verdient.“
Dabei präsentierten sich die Mannen um TSG-Kapitän Dirk Rochow über die 90 Minuten tatsächlich mit zwei Gesichtern. In der taktischen Ausrichtung 4–1–4–1 legten die Neustrelitzer einen Raketenstart hin und kauften den spielstarken Berlinern den Schneid ab. In der vierten Minute bediente der starke Dennis Rehausen von links Maurice Jacobsen, der nur noch einschieben musste. Der Minutenzeiger hatte danach gerade drei Umdrehungen gemacht, da setzte sich Thomas Duggert auf der rechten Seite durch und spielte Velimir Jovanovic an, der aus fünf Metern per Kopf „einnetzte“. 2:0 nach sieben Minuten – und Jovanovic hätte sogar in der 18. Minute alles klar machen können, aber er traf nur die Latte. Mit ein wenig Glück und einer Glanzparade von Keeper Robert Schelenz gegen Kadir Yilmaz (28.) brachte die TSG das Ergebnis über die ersten 45 Minuten.
Die zweite Halbzeit hätte ein Krimi-Autor nicht besser inszenieren können. Im Mittelpunkt der dramatischen Ereignisse stand TSG-Keeper Robert Schelenz, der gegen die tief stehende Sonne bei einem Rochow-Abpraller und einem Fuß- Kopfball zweimal patzte. „Er wollte keine Mütze aufsetzen und die Sonne stand nun mal tief. Die können wir ja nicht abschalten“, erklärte später Trainer Hamann „süßsauer“ die zwei „Gastgeschenke“. Den Fans auf der Tribüne war indes klar: Mit Mütze wär das nicht passiert. Als „Knipser“ Fuß dann gar noch den 3:3-Zwischenstand erzielte, ging das große Zittern in den TSG-Reihen um. Dann kam TSG-„Flügelflitzer“ Dennis Rehausen im Strafraum zu Fall – Elfmeter. Jetzt waren starke Nerven gefragt: Robert Scholl schnappte sich den Ball und verwandelte eiskalt. Happyend im Parkstadion.
Einer war besonders zufrieden: Velimir Jovanovic erzielte seine Saisontreffer neun und zehn: „Nach 13 Spielen bin ich damit im Soll. Ich freue mich, dass ich dem Team mit meinen Toren helfen konnte.“
Trainer Hamann wie auch sein Gegenüber Mehmet Öztürk, dessen Mannschaft nach guter Leistung am Ende mit leeren Händen dastand, mussten nach dem Abpfiff erst einmal kräftig durchatmen: „Was den Zuschauern Freude bereitete, hat mir als Trainer aber auch gezeigt, dass wir noch nicht stabil genug sind“, analysierte Hamann für sein Team und mit dem Blick voraus wünschte er den Berlinern in einer Woche das Glück, welches ihnen an diesem Tag vor 259 Zuschauern fehlte: „Nächsten Sonntag kann der BAK ruhig den BFC schlagen, dann haben wir in zwei Wochen ein richtig spannendes Halbserien-Finale gegen Dynamo.“
[Blockierte Grafik: http://i88.servimg.com/u/f88/13/18/22/23/tsgi-b11.gif]
Quelle: Nordkurier.de