Die Osnabrücker Fans planen zum DFB-Bundestag in Osmabrück am 23/23.10. eine Demo gegen die Teilnahme der AMA-Teams in der RL. INteressant ist auch, dass endlich Vereine aufwachen, wie sich aus der Erklärung des VFB Lübeck ergibt. Wir diskutieren gerade, die Demo zu unterstützen, wobei wir als Forderung eine eigenständige Nachwuchsliga bevorzugen.
Ich versuche mal, den Demo-Aufruf sowie die Stellungnahme des VFB Lübeck reinzukopieren ( warum ist dort bei den aufgeführten Vereinen Union nicht dabei ???!!!!)
also weiter: am Wochenende 23./24. Oktober findet der DFB Bundestag in Osnabrück statt. Dazu soll es zeitgleich eine Demo geben, die fordert das die AMAteams aus der Regionalliga ausgeschlossen werden.
Ich hänge die Presseerklärung der Gruppe Violet Crew Osnabrück an. Weiter fordert der VfB Lübeck ebenfalls einen AUsschluss der Amateams. Das ist noch interessanter, da der NDR beschlossen hat (wie der SWR) seine 3 liga Fernsehformate einzustellen.
Sollen wir einen evtl. aufruf zur Demo unterstützen und noch weitere Forderungen aufstellen, wie keine Amateureteams bis in die Oberliga hinab? Da ich nachwie vor nicht davon ausgehe, dass wir aufsteigen, aber sicher bin, dass die Hertha bubis wieder zu uns runter kommen. An Punkt 3 der PM könnte noch ein wenig gefeilt werden.
Ist das eigentlich der gleiche Bundestag, wo auch die eingleisige Oberliga Nordost beschlossen wird?
Pressemitteilung der Violet Crew Osnabrück
Anlässlich des diesjährigen DFB-Bundestages in Osnabrück rufen wir, die Violet Crew, zu einer Demonstration für die Erschaffung einer dritten Liga (Regionalliga) ohne Amateurteams auf.
Die Vielzahl der Zweitvertretungen von Bundesligateams insbesondere in der Regionalliga Nord führt über kurz oder lang zu massiven Problemen bei den Traditionsvereinen:
1. Wettbewerbsverzerrung durch gestandene Bundesligaprofis, die teilweise regelmäßig in den jeweiligen Amateurteams auflaufen (Beispiele: Dortmund, Wolfsburg), teilweise aber auch willkürlich bei Spielen gegen direkte Mitkonkurrenten eingesetzt werden. Diese Praxis führt zu oftmals skurrilen Spielergebnissen und Tabellenbildern.
2. In den Regionalligen ist es ohnehin schon schwer genug, Zuschauer ins Stadion zu locken - gegen die unattraktiven Amateurteams ist es praktisch unmöglich. Leere Ränge führen dazu, dass sowohl Sponsoren als auch Medien sich mehr und mehr von den Regionalligen abwenden. Der NDR kündigte letzte Woche an, seine Regionalligaberichterstattung komplett einzustellen. Damit folgt der NDR dem Beispiel des SWR.
3. Der eigentliche Sinn von Amateurmannschaften in den Regionalligen, nämlich junge Nachwuchsspieler an den Profikader heranzuführen, wird durch diverse Beispiele widerlegt: Statt junge deutsche Spieler in den Profikader aufzunehmen, werden Spieler aus dem Ausland verpflichtet (siehe Wolfsburg oder Dortmund). Zukunftsorientierte Nachwuchsarbeit findet so quasi nicht statt.
4. Aufgrund der durch die Amateurteams verursachten Unattraktivität der Regionalligen entsteht eine immer größer werdende Kluft zwischen den beiden Profiligen und den Regionalligen. Ursache dafür sind fehlende finanzielle Mittel aufgrund kleiner Fernsehgeldtöpfe, die dann auch noch zu gleichen Anteilen an die Amateurvertretungen der Proficlubs ausgeschüttet werden, obwohl diese bereits in sehr viel größerem Umfang TV-Gelder kassieren - somit werden die Traditionsvereine klar benachteiligt. Wenn diese sich dennoch ein Aufstiegsrecht erkämpfen, haben sie kaum noch eine Chance auf Klassenerhalt in der 2. Bundesliga - dies führt zu einer Lobbybildung der Erst- und Zweitligisten, da man es ohne einen finanzstarken Mäzenen im Hintergrund praktisch nicht mehr schaffen kann, sich im Profifußball zu etablieren.
Diese Aussichten tragen langfristig dazu bei, dass sich sowohl die Fußball- als auch die Fankultur gänzlich auf die beiden Profiligen konzentrieren und somit ein großes Maß an Tradition und gelebtem reinem Fußball verloren geht. Dies würden wir zutiefst bedauern.
Violet Crew Osnabrück im Oktober 2004
Zum Ablauf der geplanten Demonstration:
24.10.2004
13:30 Uhr Versammlung vor der Dominikanerkirche
14:00 Uhr Start des gemeinsamen Marsches in Richtung Stadthalle
14:30 Uhr Versammlung vor der Stadthalle zu Osnabrück
15:30 Uhr Ende der Demonstration
Ansprechpartner für Rückfragen:
- Daniel Dincher Daniel@violetcrew.de
- Gunnar Gering Gunnar@violetcrew.de
auch der Fan-Club-Verband des VFL Osnabrück unterstützt diese Aktion, und ruft zur zahlreichen Teilnahme auf
VfB Lübeck und andere fordern: Weg mit den Amateur-Klubs
Sie bringen keine Fans mit, und sie sorgen für Wettbewerbsverzerrungen. Deshalb will VfB-Geschäftsführer Jürgen Springer eine eigene Liga für die Ableger der Bundes- und Zweitligisten.
Lübeck - Viele unattraktive Gegner, leere Stadien, kaum TV-Präsenz: Die Regionalliga Nord hat in ihrer jetzigen Form keine Chance auf eine Zukunft. "Schuld" daran sind nach Meinung der Traditionsvereine VfB Lübeck, FC St. Pauli, Holstein Kiel, VfL Osnabrück, Fortuna Düsseldorf und Eintracht Braunschweig die sieben Amateurteams der Bundes- und Zweitligisten.
"So kann es nicht weitergehen", sagt VfB-Geschäftsführer Jürgen Springer. "Die Liga ist unattraktiv geworden", meint Düsseldorfs Manager Thomas Berthold.
Deshalb wird die Regionalliga auf dem DFB-Bundestag in Osnabrück (22./23. Oktober) ein spezielles Thema sein. Hier soll eine kompetente Kommission ins Leben gerufen werden, die Vorschläge unterbreitet, wie diese Spielklasse wieder lebendig wird. Ob eine Neuregelung schon zur Saison 2005/2006 greifen kann, ist zu bezweifeln.
"Wir müssen dauerhaft anstreben, dass keine Amateurmannschaften mehr in der Regionalliga spielen", fordert Springer. "Stattdessen sollte für diese Teams wieder eine eigene Bundesliga-Nachwuchsrunde eingeführt werden."
Besonders die Wirtschaftlichkeit der Traditionsklubs ist durch die Amateurvereine gefährdet. 3100 Zuschauer kamen gegen Wolfsburg auf die Lohmühle, noch weniger (2700) waren es gegen Hertha.
Springer prangert auch die Wettbewerbsverzerrungen an. Und nennt ein Beispiel aus der vergangenen Saison: "Werder setzte im vorletzten Spiel gegen Dresden mehrere A-Jugendliche ein und verlor 0:5. Im letzten Spiel reichte Dynamo ein Unentschieden zum Aufstieg." Umgekehrt können diese Amateur-Teams nach Lust und Laune auch Profis aufbieten und so über Auf- und Abstieg entscheiden. Springer malt das schlimmste Szenario an die Wand: "Die Amateur-Teams belegen Platz eins bis sieben der Tabelle. Dann würden der achte und neunte in die Zweite Liga aufsteigen. Das kann nicht im Sinne des Erfinders sein."
Das NDR-Fernsehen reagiert bereits zur nächsten Saison und schafft die Regionalliga-Sendung am Sonnabend ab. Redakteur Carsten Flügel: "Unsere Quote sinkt durch die Amateur-Klubs. Da hat der DFB ein schönes Eigentor geschossen. So ist die Regionalliga im Fernsehen nicht darstellbar."
Bereits vor dem DFB-Bundestag trifft sich der Schleswig-Holsteinische Fußball-Verband am 11. Oktober mit Vertretern des VfB und Holstein Kiel. Auch hier wird das Thema Regionalliga im Mittelpunkt stehen.
Von Peter-Wulf Dietrich, LN