BFC Dynamo - Der Griff nach den Sternen

  • Nur mal so zur Information:


    Die DFL ist für die die Sterne nur im Bereich der Bundesliga zuständig, gegenüber dem BFC Dynamo gibt es laut offiziellem Schreiben der DFL k e i n e Zuständigkeit.


    Der DFB ist offensichtlich Rechteinhaber (für die Sterne) und hat lediglich aus Marketinggründen die Sterne zur weiteren Verarbeitung an die DFL gegeben.


    Der DFB ist laut einer Verlautbarung (Dr. Hans-Georg Moldenhauer gegenüber den Medien, u. a. SPIEGELonline) nach der Sitzung am 18. März 2005 zu der Grundsatzentscheidung bezüglich der weiteren Nutzung der Sterne gekommen, die auch die Meister vor 1963 und die der DDR betrifft.


    Die DFL wurde vom DFB lediglich um eine Stellungnahme gebeten. Diese Stellungnahme ist nachvollziehbar, hat aber keinerlei rechtliche Wirkung.

    Es gibt keinen besseren Grund, höflich zu sein, als die Überlegenheit.
    (M. von Ebner-Eschenbach)
    Höflichkeit ist der Versuch, Menschenkenntnis durch gute Manieren zu mildern.
    (Jean Gabin)

  • Gestern FAZ, wird ydhk sogar namentlich erwähnt...


    http://www.faz.net/s/RubFB1F9C…Tpl~Ecommon~Scontent.html



    "...Das Image ist ramponiert. Doch der Verein hat eine vorbildliche Jugendarbeit. „Man sollte uns eine faire Chance geben”, sagt Vorstandsmitglied Kaufmann flehentlich: „Für den Neubeginn.” Die Frage ist nur, ob die drei Sterne dabei wirklich nützlich sind."


    und


    "...Derweil feiern sich die Dynamos selbst. „Schalke und andere kuschen vor der DFL. Die sind uns jetzt dankbar, daß wir vorgeprescht sind”, glaubt Yiannis Kaufmann, Marketingexperte im BFC-Vorstand. Er ist verantwortlich dafür, daß der Stadionsprecher im Sportforum in Hohenschönhausen, wo das Unkraut zwischen den maroden Betonstehrängen wuchert, mittlerweile „die Bayern des Ostens” und den „Drei-Sterne-Verein” ankündigt. Bogs sagt, tief befriedigt: „Eigentlich hätte uns die Ehrung schon gleich nach der Wende zugestanden.”


    Vermutlich wären die Proteste damals noch viel lauter gewesen als heute. Denn der BFC und seine Titel - das ist eine fragwürdige Sache.
    ..."


    Ist wie immer tendenziell geschrieben...aber lest selbst.

  • Zitat

    Original von Per-Oehr


    http://www.faz.net/s/RubFB1F9CD53135470AA600A7D04B278528/Doc~...


    Ist wie immer tendenziell geschrieben ...


    Danke, Per-Oehr - doch dieser Bericht war von diesem Autor nicht anders zu erwarten. Wobei Matthias Wolf insbesondere Attribute wie "flehentlich" gerne verwendet. Charmant verstreut in seinen Artikeln geben sie den von ihm fein gesponnenen Zusammenhängen immer wieder eine besondere Note.


    Möge das damit verbundene Zeilenhonorar für Herrn Wolf hoch genug sein, um sich eine Karte bei Hertha oder Bayern oder sonstwo leisten zu können. Der BFC Dynamo bis hin zu seinem Präsidenten hat mittlerweile eine ganz besondere Freundschaft zu Herrn Wolf aufgebaut ...


    Schauen wir, was die Zukunft bei den grauen DFB-Herren in Frankfurt noch bringt - vielleicht bricht ihnen ja die Courage weg und sie kuschen noch vor der Marketing- und Geldgeilheit der DFL.

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  • dieser Bericht war von diesem Autor nicht anders zu erwarten


    Da hast Du zweifelsohne Recht. Es ist schon zum wiederholten Male,
    daß Berichte über den "Sport im Osten" (mal ganz allgemein gesagt)
    derartig tendenziell ausfallen.


    Das liegt aber vermutlich am Stil der FAZ, es wird sicherlich so oder so
    ähnlich von den Redakteuren und/oder Lesern erwartet.


    Wo es mir zuletzt ganz extrem auffiel, war ein Beitrag anlässlich
    es Meisterschaftsfinales der Ringer.
    Da "erdreistete" sich doch tatsächlich ein Verein namens
    Luckenwalde den etablierten aus den alten Bundesländern
    den Titel streitig zu machen.
    (und genau so pikiert reagiert der Schreiber des Artikels)


    Zu diesem Thema fiel dem Autor nun aber nix besseres ein als:


    Ringen 24.02.2005
    Wie Stasi-Spitzel Gehrke die Kollegen aufs Kreuz legte


    Vor dem Finalkampf um die deutsche Ringermeisterschaft holt
    Luckenwaldes Cheftrainer die Vergangenheit ein.
    Wird nun kaputtgemacht, was im Osten gerade zu blühen begann?


    Leider ist der Artikel nur noch käuflich im Netz zu finden.
    Aber ein absolut treffendes Beispiel mit allem was dazugehört:


    Luckenwalde wird als total trostloses Nest beschrieben, Arbeitslose
    usw. gammeln auf den grauen, toten Straßen rum, natürlich
    Stasi (ganz wichtig, 15 Jahre nach Ende der DDR), sportpolitische
    Vergangenheit...alles derartig tendenziell, daß es als Lehrbeispiel
    des schlechten Journalismus (odeer des BEWUSSTEN Manipulierens)
    gelten kann...


    Und so oder so ähnlich fallen mir gewisse Berichte (was die Tendenz
    anbelangt) immer wieder auf.
    Wer derartige Berichte OHNE Hintergrundwissen liest, wird
    zwangsläufig in gewissen Klischees bestärkt... :nein:


    Oder hier Auszüge aus einem Bericht über rechte Tendenzen in Chemnitz:


    Im Regionalexpress von Leipzig nach Chemnitz sitzt ein waschechter
    Skin – Glatze, Bomberjacke, Springerstiefel – und telefoniert mit
    seinem Handy. Jedesmal, wenn sich am anderen Ende jemand meldet,
    sagt er mit brummelnder Bass-Stimme: „Heil!“ Er sagt es nicht stramm,
    sondern gelangweilt und langgezogen, wie „Moorgen“ oder „Maahlzeit“.
    Ganz normal eben.


    Die acht anderen Fahrgäste inklusive eines Westjournalisten sagen auch
    beim achten Mal nicht, dass der Hitlergruß gesetzlich verboten sei,
    sondern schauen nur müde oder verdruckst ins östliche Wintergrau.


    ...


    Gehen wir eben woandershin. Besuchen wir Ulrike Schulz an der
    Unteren-Luisen-Mittelschule. ... Auf dem Weg zu ihr muss man nur
    leider erstmal durch die zugige Innenstadt von Chemnitz.


    ...


    Thor-Steinar-Jacken trügen, sagt einer der beiden Jungen nur: „Wessi,
    was?“ Ja schon, aber das alte Logo der Jacke sei trotzdem verboten.


    ...


    Der Junge schaut auf die ineinander verschobenen Tyr- und Gibor-
    Runen, Abzeichen der SA-Reichsführerschulen und der SS-Division „Das
    Reich“, die kaum jemand kennt und die dezent an der Jacke
    angebracht sind. „Ist die verboten!?“, fragt er mit gespieltem Entsetzen.


    ...


    „Gehen Sie mal in eine unserer Hauptschulklassen. Wer hat da noch einen Vater?

    ...


    Aktionstagsaktionismus runterbetet, erinnert das an die Gedenkkultur
    der DDR, die ihre Bürger immer neu dazu aufforderte, „zu neuen Menschen“ zu werden


    ...


    Abschiebung krimineller Ausländer; Volkstod der Deutschen; 500 Euro
    für jedes deutsche Kind. „Da hieß es dann: ,Stimmt doch alles. Bin ich jetzt rechtsextrem, Frau Zais?‘"



    Alle Auszüge aus "Süddeutsche Zeitung Online"


    usw. usf. Das meine ich mit tendenziell:
    Wer so etwas liest, den schüttelt es ja vor lauter Horror, wenn der
    das nächste Mal Chemnitz hört sieht er lauter strunzdoofe heilgröhlende halbverwaiste Adolfs
    in betongrauer, trostloser, zugiger Stadt...

  • Ich hatte gestern ein nettes Gespräch mit jemanden aus Niedersachsen.
    Die Vorstellung der Leute ist genial.Mit seinen Bekannten war er im Olympiastadion.Und natürlich sind Ihm gleich eine Menge Rechtsradikler aufgefallen.Irgendwann kam das Klischee bild des aufrecht wackeren SZ oder FAZ Lesers usw.herraus.Das die Stasi über die Ausreise oder Dienstreise ab anfang der 80èr jahre befand war Ihm neu.Das dadurch nun manche Spiele,oder Sportler zu Hilfswilligen Büttel dieses Ministeriums wurden und den daraus erzielten Resultaten konnte er in keinsterweise nachvollziehen.Das Vereine wie Rostock jedes Jahr aufs neue um Ihren Etat kämpfen müssen und Dortmund und co,trotz Lügen usw.weiterhin in der Bundesliga verbleiben dürfen und sich alleine dadurch schon eine gewisse Antiresonanz gegenüber FFM herbildet war diesem jungen Mann auch nicht erklärbar.
    Das Gegenargument seiner Haltung hiess immer Wirtschaft,Demokratie,bla,bla.
    Dynamo Berlin,Dynamo Dresden werden es sich auf Dauer wohl gefallen lassen müssen als ewiger Stasi/DDR-Polizei verein zugelten.Auch wenn es bei der SGD besser aussieht.
    Der Beitritt der DDR 1990 der BRD hat auf jeden Fall fortschritt erbracht.
    In 20 Jahren wird der ex Staat DDR nicht mehr vorhanden sein.Ob Sportlicher Natur oder der Menschen.Die Geschichte schreibt der Sieger dies war so und bleibt so.
    Von den sogennanten Topjournalisten aus der ehm.BRD und deren Nachwuchs kann man keine gesunde Objektivität erwarten.
    wrwgrüsse
    :biggrin:Meister 2010:BFC DYNAMO,Pokalmeister 2010:1.FC DYNAMO DRESDEN :biggrin: :lol:

  • Wird Zeit, dass das Thema mal wieder nach oben geholt wird. :wink:


    Heute hab ich folgenden Kommentar auf nordkurier.de gelesen:


    --------------------------------------------------------
    Einwurf
    Von Detlef Granzow Sterne und Zeichen
    Keine Sterne in Ost-Berlin. Die Kicker des BFC Dynamo – zehn Mal DDR-Champion – müssen die drei Meistersterne wieder vom Trikot entfernen. Die Vollversammlung der Profi-Clubs hat nun doch befunden, dass die Ehrenzeichen nur für Titel, die in der Bundesliga errungen wurden, gelten. Natürlich kann man so entscheiden. Aber wurden vor 1963 und im anderen Teil Deutschlands keine Meister gekürt? Gab es nicht den ersten deutschen Champion, der VfB Leipzig hieß, sprach nicht eine ganze Generation über die berühmten Schalker und Dresdner Kreisel?
    Und, dass hunderttausende Fans auch im Osten Woche für Woche in die Stadien strömten, ist doch wohl nicht ausgedacht? Oder? Auch die Rudwaleit und die Dörner waren stolz auf ihre Trophäen.
    Die DFL versteht ihre Entscheidung als nicht gegen die Ostclubs gerichtet. Mag sein. Aber sie ist kleinkariert. Und sie stößt manchem, der hier die „Töppen“ schnürte, vor den Kopf. Schade, es wäre ein Zeichen. Und, es hätte nicht einmal etwas gekostet.
    --------------------------------------------------------


    Wurde das jetzt endgültig entschieden?

  • Noch einmal zur Klarstellung:


    Die DFL hat keinerlei Möglichkeit, eine rechtsverbindliche Erklärung zu den Sternen abzugeben. Sie hat vom DFB lediglich die Sterne für die Profi-Ligen in Obhut genommen und vermarktet sie dort.


    Auf dieser Basis geht es der DFL ausschließlich um Marketing und sie befürchtet eine Verwässerung ihres Monopol.


    Entscheidend ist ausschließlich eine Entscheidung des DFB und die wird für morgen erwartet (im Rahmen des ARD/ZDF-Morgenmagazin gibt es dazu am Donnerstag dreimal im Sportblock einen Bericht über den BFC Dynamo).


    Sollte der DFB-Beschluß entgegen den Ausführungen von NOFV-Moldenhauer vom März 2005 doch wieder kippen, wird es weitere Etappen auf dem Weg für die Sterne geben - für alle "Ost"-Vereine und auch für alle Meister vor 1963!

    Was will die DFL auch mit dem BFC Dynamo strafweise machen? Vielleicht das Startrecht in der Champions League 2017 entziehen?

    Es gibt keinen besseren Grund, höflich zu sein, als die Überlegenheit.
    (M. von Ebner-Eschenbach)
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    3 Mal editiert, zuletzt von yhdk ()

  • gibt's eigentlich schon eine entscheidung ?


    und was war das eigentlich für ein wappen, das heute morgen in dem fernsehbericht gezeigt wurde ? zwar wäre es durchaus eine gelungene returkutsche gegenüber dem dfb/ der dfl, wenn man die sterne einfach mit ins's wappen mitaufnehmen würde, aber doch nicht mit einem völlig anderen wappen, oder ? zudem sah das ding furchtbar hässlich aus !

  • So sind halt Menschen und Meinungen verschieden > die nachfolgende (wörtlich wiedergebenene) Aussage hat heute ein Hamburger BFC Dynamo-Fan ins Forum beim BFC gestellt:


    Klasse fand ich das 'Ausweich-Logo', "Dynamo est. 1966", mit den 3 Sternen.

    Und ein Zweit-Wappen haben mittlerweile doch schon viele Vereine. Meistens aus Marketing- und Merchandising-Gründen ...

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    Einmal editiert, zuletzt von yhdk ()

  • Die 6 DDR-Meisterschaften und 2 FDGB-Pokal-Siege werden ja gern ignoriert,


    Das war aber Vorwärts Berlin.
    Nach der Delegation nach Fft./O. stand man meines Wissens
    zwar mal im Endspiel des FDGB-Pokals, verlor aber...
    Und in der Meisterschaft kann ich mich an einen vierten Platz erinnern...


    Also nix mit Meistersterne für Vorwärts Frankfurt. =)

  • Die Dominanz des BFC Dynamo wird immer stärker, noch nie gewann ein Meister mit zwölf Punkten Vorsprung. Darüber hinaus egalisieren die Hauptstädter ihren Punkterekord aus ihrer ersten Meistersaison 1978/79. Im Gegensatz zu damals bleiben sie diesmal die gesamte Spielzeit hindurch ungeschlagen, was bis dato ebenfalls einmalig ist. Hinter dem Meister aus Berlin kann sich überraschend der FC Vorwärts Frankfurt/O. platzieren, der FC Carl Zeiss Jena hat sich als Dritter nach dem enttäuschenden Vorjahr wieder erholt. Unzufriedenheit dagegen erneut bei den Magdeburgern, der 1. FCM kommt nur auf Platz sechs ein, da hat auch die vierte Torjägerkrone von Joachim Streich (19 Tore) nicht geholfen. Katastrophal nimmt sich der siebte Rang der Dresdner Dynamos aus, die das schlechteste Ergebnis seit dreizehn Jahren erzielen. Untergangsstimmung auch in Zwickau, der erste DDR-Meister von 1950 geht nach ununterbrochener Oberligazugehörigkeit in die Zweitklassigkeit. Ebenfalls absteigen muss Neuling Chemie Böhlen, es ist schon der dritte Oberliga-Abstieg seiner Geschichte.


    Abschlusstabelle


    • BFC Dynamo
    • FC Vorwärts Frankfurt/O.
    • FC Carl Zeiss Jena
    • 1. FC Lok Leipzig
    • FC Rot-Weiß Erfurt
    • 1. FC Magdeburg
    • SG Dynamo Dresden
    • FC Hansa Rostock
    • FC Karl-Marx-Stadt
    • Wismut Aue
    • Hallescher FC Chemie
    • 1. FC Union Berlin (N)
    • Chemie Böhlen (N, A)
    • Sachsenring Zwickau (A


    Saison 82/83 war das