Landesliga 2023/24 - die 34. Spielzeit

  • nach einem ereignisreichen Tag sitze ich vor der Glotze, Zweite Liga und die snooker-WM laufen.


    Eine Woche lang herrschten sibirische Temperaturen, nun ist wieder der Frühling ausgebrochen. Hoffnungsvoll frühlingshaft wuchs heute auch das Punktekonto des VfL, während das Spielniveau doch eher herbstlich durchwachsen rüberkam. Also der exakte Gegensatz zum letzten Heimauftritt gegen Borea.


    Den späten Vormittag verbrachte ich in Schullwitz (wo es früher sogar mal einen Bahnhof gab) bei einer Eigentümerversammlung. Die dauerte eine Weile und meine Chefin lieferte mich dann um 14 Uhr direkt auf dem Parkplatz am "Willy" ab. Kurz vor Spielbeginn verwickelte mich Sascha Schwarte von PirnaTV völlig unvorbereitet in ein kurzes Interview - na mal sehen, was er zurechtschneidet...


    Dann begann endlich das Spiel und zwei weitere Stunden und drei Tore später hatte ich zwar jede Menge Nerven verloren, aber letztlich gute Laune:


    Copitz gg. Lößnitz 2 : 1 (1:1).


    Ein "normales" Tor und zwei aus dem Kuriositätenkabinett:

    1:0/31. Haustein schon wieder per Kopf nach Ecke Henschel von rechts.

    1:1/38. Weiß nach schwerem Patzer von Schiller.

    2:1/57. Hildebrandt Eigentor per Kopf aus 16 Metern unhaltbar für den eigenen Torwart.


    Schiri Runge anfangs souverän, hintenraus paar knifflige Szenen. Ein weiteres Kopfballtor von Haustein wurde nicht gegeben, er soll sich bei seinem größeren Gegenspieler aufgestützt haben. In der Nachspielzeit glatt "Rot" für Jens Wagner, der bei einem Einwurf den Ball nicht gleich rausrückte. Wohl regelgerecht, aber naja. Kennt sich jemand im Regelwerk aus - zieht das eine Sperre nach sich?


    Der Frühling lockte wohl überallhin, nur nicht ins "Willy". Etwa 80 Zuschauer, eine Handvoll Gäste.


    Die erste Szene hatte der VfL, aber dann stockte uns der Atem: Nico Seifert wurde freigespielt, lief auf Pierre Schiller zu und schob den Ball an ihm vorbei - an den linken Innenpfosten. Von dort trudelte der Ball die Linie entlang zum rechten Innenpfosten und von da zurück in den Strafraum. Da hatte der VfL mehrere Päpste in der Tasche. Die Szene wirkte durchaus verunsichernd, die Defensivabteilung musste sich erst mal finden. Josh David sah in Radefeld die fünfte Karte, deshalb half Johnny Henschel wieder hintan aus. Als Copitz dann so langsam im Spiel war, rettete Schiller mit einem Superreflex in der 23. Minute das 0:0. Das Tor fiel dann auf der anderen Seite. Ob glücklich oder nicht, spielt eigentlich keine Rolle - aber prompt verteilte Pierre Schiller ein Geschenk und es ging mit einem Remis in die Pause.

    Die zweite Halbzeit war noch mehr als die erste von Zweikämpfen geprägt. Torchancen blieben auf beiden Seiten absolute Mangelware. So fiel der entscheidende Treffer dann auch aus keiner Torchance, sondern durch ein klassisches Eigentor. Der VfL wollte zumindest noch einen "richtigen" Treffer nachlegen, der zählte aber nicht.

    Ansonsten bot die zweite Hälfte wie in Radefeld sehr viel Einsatz, aber auch viel Stückwerk. Am Ende stimmte das Ergebnis aus Copitzer Sicht - innerhalb von 7 Tagen hat sich die Mannschaft 4 Punkte erarbeitet. Lößnitz wird langsam unser Lieblingsgegner. Die Erzgebirgler hätten in der Anfangsphase eigentlich in Führung gehen müssen, rissen mit zunehmender Spielzeit aber auch keine Bäume mehr aus. Sie reisten mit nur drei Wechselspielern an - vielleicht eine Ursache für die zuletzt mauen Resultate.


    Der Abstiegskampf bleibt eng, zumindest heute lief es für Copitz optimal: Reichenbach und Borea, die uns zuletzt ärgerten, gewannen jeweils "last minute" bei unseren Konkurrenten Markkleeberg und Radebeul.


    Den Abend habe ich beim Handball verbracht, wo Lok Pirna ständig einem Rückstand hinterherrannte und gegen den USV Halle deutlicher verlor, als es das Endresultat von 27:29 ausdrückt.


    Weiter geht es am nächsten Sonntag in Glauchau. Möglicherweise mache ich aber morgen schon einen Abstecher nach Laubegast, wo sich die ExCopitzer Frank Paulus und Stefan Minge als Trainer gegenüberstehen.

    "Der natürliche Grundzustand des Fußballfans ist bittere Enttäuschung - egal, wie es steht!"
    Nick Hornby

    2 Mal editiert, zuletzt von Steffen ()

  • https://www.pirna-tv.de/2024/0…lEyE4Ctwm9zrBGmviNK2wk5t3


    Pirna TV diesmal ganz schnell.

    Enges Ding beim 1:0, der SRA zeigte sofort zur Mitte.

    Das Eigentor zum 2:1 mit dem Fuß, nicht mit dem Kopf. Ich hab halt nur Zahlen im Kopf und kein fotografisches Gedächtnis...

    Das nicht anerkannte Tor leider nicht im Bericht.

    Trainer Wagner wird in Glauchau nicht auf der Bank sitzen.

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    Nick Hornby

  • Laubegast gg. Wilsdruff 5 : 0 (2:0) vor 124 zahlenden Zuschauern, darunter etwa 15 Gästen.

    Bei herrlichstem Wetter begannen beide flott und offensiv. Aber die Gäste luden mit haarsträubenden Fehlern zum Toreschießen ein. Zweimal Schmidt, Wappler und zweimal Geisler sagten danke. Weitere Chancen waren auf beiden Seiten vorhanden.

    Für Laubegast war der Spielverlauf maßgeschneidert, man konnte aus einer leichten Konterstellung agieren und die Schwächen des Gegners gnadenlos ausnutzen. Das tat der bisher mauen Heimbilanz gut.

    Wilsdruff hat ja bisher eine starke Rückrunde gespielt, heute war man viel zu naiv. Ein paar Punkte braucht die Mannschaft noch!


    Radefeld nur 0:0 beim Schlusslicht, Fortuna Chemnitz befreite sich mit einem 3:2 gegen Glauchau in Richtung Mittelfeld.

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    Nick Hornby

  • FV Dresden-Laubegast 5 - 0 Motor Wilsdruff


    Zuschauer: 124 Zahlende, knapp 200 Anwesende


    Bei sommerlichen, leicht windigen Bedingungen ging es seit langer Zeit mal wieder an die Steirische Straße. Mit dem Fahrrad angeradelt, wollte ich eigentlich vorher noch im Biergarten halten, um meinen Gaumen noch etwas anderes als das Feldschlößchen zu gönnen. Doch leider fiel mein Stop dem Elbemarathon zum Opfer. || So war ich eine Dreiviertelstunde vor Spielbeginn anwesend und konnte noch wahrnehmen, dass der eigentlich für die Startelf vorgesehene Erik Talke sich wohl beim Warmmachen verletzte und kurzerhand durch Jasper Reese ersetzt wurde.


    Bei den Gästen scheint das Personalrad ähnlich schwer zu laufen. Mit nur 2 Wechseln versuchte man das Unterfangen "Achtbar schlagen, und auf den Lucky Punch zielen" anzugehen, was zunächst auch gut gelang. Nach sehr kurzer Abtastphase wurden die Gäste in den ersten 10 Minuten nach Standards oder mittiger Pralle und Doppelpass in die Schnittstelle der Laubegaster Viererkette zwei- oder dreimal sehr gefährlich. Danach jedoch begannen die Blau-Gelben gegenzusteuern. In Minute 12 hatte Gommlich nach Vorarbeit von Geißler den Torschrei bereits hervorgerufen, stoppte den Ball jedoch anstatt direkt zu verwandeln und vertändelte so den Eisnchuss. Vier Minuten später die Führung, nachdem die Wilsdruffer immer wieder mit einer auffällig lässigen Spieleröffnung versuchten, die Laubegaster ins Glatteis zu führen. Nach einem abgefangenen Ball im Spielaufbau steckt Gommlich auf Schmidt durch. Dieser umspielt den Torhüter und es steht 1-0 (16. Minute). Danach verflacht das Spiel. Torraumszenen erstmal Mangelware, und es entwickelt sich ein müder Sommerkick, bis es in Minute 40 für die Gäste wieder viel zu schnell geht und ein Ballverlust in der gegnerischen Hälfte für den gefühlten KO-Schlag sorgte. Am Ende schickt Schmidt Wappler auf die Reise und es steht 2-0.

    Nach der Halbzeit hatten sich die Wilsdruffer nochmal Einiges vorgenommen. Entsprechend engagiert kamen sie aus den Katakomben. Dabei hatten die Roten bereits Glück in der 52. Spielminute nicht den nächsten Gegentreffer zu kassieren als Geißler nach tollem Zuspiel von Krause (der mir auch richtig gut gefiel) nur den Innenpfosten traf. Zwei Minuten später war die Moral der Gäste dann endgültig gebrochen. Wiederrum nach einem Fehler im Spielaufbau scheiterte Schmidt am sensationell reagierenden Gästekeeper Naumann, gegen den Abstauber von Geißler war er jedoch machtlos. Nun waren auch die letzten Skeptiker beruhigt. Die Gäste gaben sich nie auf, liefen aber spätestens mit dem dritten Gegentor in viele Kontersituation. Schmidt scheiterte in der 67. Minute noch mit einem gut gemeinten Heber, nachdem ihn Gommlich auf die Reise schickte. In der 77. Minute kombinierten sich die Gastgeber sehenswert durch die Mitte. Die Wilsdruffer standen bei der Einlage von Wappler und Schmidt nur Spalier und Letztgenannter markierte seinen 23. Saisontreffer. Wiederrum 3 Minuten später schickte Kapitän Wappler den agilen Geißler auf die Reise, welcher seine starke Leistung mit einem Doppelpass krönte. In der 87. Minute schrammte ein Schmidt-Schuss aus 16 Metern noch knapp am Tor vorbei und den Schlusspunkt setzte eine Minute später der beste Wilsdruffer - Richard Stirz - mit einem Lattenkracher.


    Danach pfiff der gute und unauffällige Schiedsrichter Christian Gundler ab.


    Am Ende eine eindeutige Sache. Nach der eher mauen ersten Halbzeit, machte Wilsdruff genau das, was man in Laubegast nicht machen sollte, Räume vor der eigenen Kette schaffen, sodass die schnellen Außenspieler der Laubegaster in Szene gesetzt werden können. Dabei konnte der heute omnipräsente Tony Schmidt seine Stärken perfekt ausspielen und durch die Unterstützung von Kapitän Wappler - der mittlerweile auf der 6 fungiert - das Spieltempo nach seinen Belieben gestalten. Bei Wilsdruff war ich doch schon überrascht, dass es heute so gar nicht lief.


    Schönen Sonntag,

  • Handwerk Rabenstein hat kurz vor knapp doch noch Abstand von seiner Oberliga-Meldung genommen.

    Sollten sie den SC Borea noch von Platz 3 verdrängen (und M'städt, Taucha vorn bleiben) , gäbe es laut den selbst auferlegten Regularien des SFV keinen sächsischen Aufsteiger zur Oberliga. Kommt dazu noch Motor Marienberg aus der OL runter (wonach es derzeit ja stark aussieht), müssten 5 Vereine aus der Landesliga absteigen...

  • selbst bei Borea bin ich mir nicht sicher, ob die wirklich hochwollen. Das läuft auf "null Aufsteiger" raus. Mit den bekannten Konsequenzen.


    Weiß schon jemand, wie die Meldungen aus der Landesklasse bezüglich Aufstieg/ Nichtaufstieg ausgefallen sind?

    "Der natürliche Grundzustand des Fußballfans ist bittere Enttäuschung - egal, wie es steht!"
    Nick Hornby

  • Weiß schon jemand, wie die Meldungen aus der Landesklasse bezüglich Aufstieg/ Nichtaufstieg ausgefallen sind?

    Das würde mich auch brennend interessieren;). In den vergangenen Jahren stand das immer in den "offiziellen Mitteilungen" des SFV vom April (herausgegeben meist so am 2. oder 3.Mai). Hier: Spielklassenreform 2024

    spricht Standuhr von Freilos für Frankenberg. Das hieße ja dann also, im KFV Meißen haben alle in Frage kommen Vereine ihren Aufstiegsverzicht erklärt. Wäre interessant, woher Standuhr das weiß.

  • ...


    Ach ja und Stahls 1. will in die Landesliga aufsteigen. 😉

    :thumbup:Zeit wird es ja...

    Da Rabenstein bein NOFV den Oberliga-Antrag gestellt hat, nun aber entsprechend der Frist des SFV verzichtet, würde mich interessieren, ob gegen sie ein Sportgerichtsverfahren eröffnet wird. Markranstädt hat sich dieses ja letztes Jahr eingehandelt, aber sie hatten ihren Verzicht erst nach dem ominösen 30.April erklärt.

  • :thumbup:Zeit wird es ja...

    Da Rabenstein bein NOFV den Oberliga-Antrag gestellt hat, nun aber entsprechend der Frist des SFV verzichtet, würde mich interessieren, ob gegen sie ein Sportgerichtsverfahren eröffnet

    Laut deren HP liest sich folgende Satz "...Außerdem hätte ein späterer (nach dem 30.04.24) Aufstiegsverzicht ein Sportgerichtsverfahren mit vierstelliger Geldstrafe nach sich gezogen..." so, das demzufolge der Verein den Verzicht rechtzeitig gestelllt hätte, siehe Link

  • nach den jüngsten Entwicklungen muss man auf den Aufstieg vom SC Borea hoffen, sonst gibt es fünf Absteiger - und das wäre sehr unappetitlich. Das hieße dann nicht Radebeul oder Copitz, sondern wahrscheinlich Radebeul und Copitz.

    "Der natürliche Grundzustand des Fußballfans ist bittere Enttäuschung - egal, wie es steht!"
    Nick Hornby

  • im Freitagspiel trennen sich Wilsdruff und Markranstädt 0:0. In der Nachspielzeit setzen die Gäste einen Elfmeter an den Pfosten. Hatte das Spiel auf dem Schirm, wäre dort aber vor allem nass geworden.

    Wilsdruff liegt 7 Punkte vor Radebeul und Copitz, muss also durchaus noch ein bisschen aufpassen.

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    Nick Hornby

  • seltsam. Ich hätte heute den Hauptplatz von Glauchau holen können. Hier hat grade die zweite Mannschaft das Vorspiel ausgetragen. Lt. Aussage unserer Trainer wurde das auch so kommuniziert. Jetzt also doch auf dem Kunstrasen. Am Wetter liegts nicht, angenehme Temperaturen und leiser Nieselregen.

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    Nick Hornby

  • Abstiegskampf bringt keine Schönheitspteise, aber Punkte!


    Glauchau gg. Copitz 0 : 2 (0:1).


    Krause per direkt verwandeltem Freistoß und wieder mal Haustein nach Vorarbeit Funken.

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    Nick Hornby

  • nach den jüngsten Entwicklungen muss man auf den Aufstieg vom SC Borea hoffen, sonst gibt es fünf Absteiger - und das wäre sehr unappetitlich. Das hieße dann nicht Radebeul oder Copitz, sondern wahrscheinlich Radebeul und Copitz.

    Ja, wobei ggf. noch Fortuna, Lößnitz und Wilsdruff durchaus auch noch Kandidaten werden können.


    Aktuell ja Reichbach mit einer wahnsinnigen Rückrunde mit Kurs auf Platz 3, da muss sich Borea noch Strecken.

    Und Glauchau hat das Thema Aufstiegsverzicht ja "sportlich gelöst"...

    Dies ist nicht für RTL, ZDF und Premiere, ist nicht für die Sponsoren oder die Funktionäre, nicht für Medienmogule und Ölmilliardäre!

  • Nachdem wir in den letzten Tagen viel über Konstellationen am grünen Tisch diskutiert haben, ging es heute wieder um Tore und Punkte. Die waren zu meiner Zufriedenheit verteilt:


    Empor Glauchau gg. Pirna-Copitz 0 : 2 (0:1).


    0:1/39. Krause direkter Freistoß aus 17 Metern hart ins rechte Dreiangel. Vorher Foul an Kaiser.

    0:2/63. Haustein von halblinks an den rechten Innenpfosten. Vorher hatte Funken den Ball an der Strafraumlinie behauptet, der dann irgendwie zu Haustein kam. Bereits das zwölfte Saisontor unseres "Youngsters"!


    Speziell in der 1. Hz leichter Nieselregen. Sehr windig.


    Schiri Gundler (den hatte ich erst letzten Sonntag in Laubegast) hatte anfangs mit der nickligen, aber keineswegs unfairen Partie ein paar Probleme. Bekam das Spiel schnell in den Griff, kam fast ohne gelbe Karten aus.


    Gespielt wurde wieder auf dem Kunstrasen. Werde ich noch irgendwann ein Spiel auf dem Hauptplatz sehen?


    Oliver Ahrendt gab im Copitzer Kasten ein grundsolides Punktspieldebüt. Josh David fehlte gelbgesperrt. Johnny Henschel wieder in der Innenverreidigung. Insgesamt vier Wechselspieler auf der Bank, darunter Florian Glöß. Es wäre schön, wenn er nächste Woche wieder mitspielen könnte - aber bitte kein unnötiges Risiko eingehen!


    Um es vorwegzunehmen: auf dem Kunstrasen entwickelte sich kein schönes Fußballspiel. Darum geht es im Abstiegskampf auch nicht. Drei Punkte waren das klare Ziel beider Mannschaften. Die ersatzgeschwächten Gastgeber sind nach einer Misserfolgsserie im tabellarischen Niemandsland angekommen und wollten wieder Anschluss an die vorderen Plätze finden. So begannen sie auch recht forsch, wie oft in den letzten Wochen kam der VfL schwer ins Spiel. Aber das war schnell überwunden und es entwickelte sich ein zähes Ringen zweier etwa gleichstarker Teams (wobei "Ringen" hier nicht wörtlich zu nehmen ist). Auf dem kleinen Platz war man schnell von der einen Hälfte in der anderen, "hoch und weit" brachte zwar nicht immer Sicherheit, blieb aber irgendwie das Motto des Spiels. Durchgängig leichte Feldvorteile bei Glauchau - was echte Torchancen angeht, sah ich über 90 Minuten den VfL leicht vorn. Schon kurz vorm Führungstor hatte Liebing einen Treffer vor den Füßen. Als dann der Ball zum fälligen Freistoß an der Strafraumgrenze lag, meinte Papa Haustein neben mir sofort: "den wuchtet der Krause rein!". Voraussage richtig, wie wäre es nächste Woche mit den Lottozahlen?


    Nach dem Wechsel spielte Glauchau mit dem Wind und hatte auch die zwischenzeitlich herauslugende Sonne im Rücken. Optisch spielte sich vieles in der Copitzer Hälfte ab, doch meist war lange vorm Strafraum Endstation. Sehr wenig machten die Gastgeber aus ihren Standards. Trotzdem kann natürlich immer ein Ball reingehen. Umso wichtiger das 2:0 in einer Phase, wo es sich nicht unbedingt angedeutet hatte. Zum ersten Mal seit dem 3:3 in Radebeul im Februar 2023 erzielte der VfL zwei Auswärtstore in einem Spiel! Danach kam Copitz bis zum Schluss noch zu einigen vielversprechenden Kontersituationen, die aber nicht ausgespielt werden konnten. Auch wenn etwas nicht klappte: die Zweikämpfe wurden angenommen und Fehler wurden wieder ausgebügelt. Eben die "basics" im Abstiegskampf (dafür zahle ich gerne drei Euro ins Phrasenschwein). So verrannen die Minuten - und während ich immer noch skeptisch war, war sich Papa Haustein sicher: "die treffen nicht mehr!". Den letzten Freistoß bekamen die Glauchauer in der 92. Minute zugesprochen. Der ging etwa fünf Meter übers Tor. Lapidarer Kommentar eines einheimischen Rentners: "Bezirksliga!". Dazu wird es bei den Gastgebern nicht kommen. Und bei uns auch nicht, wenn der Abstiegskampf weiter so konsequent angenommen wird!


    Das Spiel in Glauchau begann ja eine Stunde eher. Auf der Heimfahrt im Auto haben wir dann zufrieden die Resultate der Konkurrenz registriert. Der VfL liegt nun auf dem ominösen 12. Platz - reicht er oder reicht er nicht? Egal, es muss weiter gepunktet werden, am besten schon am nächsten Sonnabend gegen die in der Rückrunde starken Neugersdorfer.

    "Der natürliche Grundzustand des Fußballfans ist bittere Enttäuschung - egal, wie es steht!"
    Nick Hornby