Der Chemnitzer FC meldet ebenfalls Insolvenz an

  • Diskussion zum Artikel Der Chemnitzer FC meldet ebenfalls Insolvenz an:

    Zitat
    Nach dem der Klassenerhalt in dritten Liga immer unwahrscheinlicher wurde, hat sich nun auch der Chemnitzer FC dazu entschieden, beim Amtsgericht Chemnitz einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens zu stellen. Es ist nach dem FC Rot-Weiß Erfurt bereits der zweite Verein der dritten Liga, der sich in der Spielzeit 2017/18 dazu entschlossen hat.
  • Abgesehen davon, dass es nunmal geltendes Recht ist: die Aussagen von Han sind unsinnig, weil Erfurt definitiv und Chemnitz höchstwhrscheinlich sportlich abgestiegen sind. Auch ohne die 9 Punkte Abzug. Von daher haben die Insolvenzen überhaupt keinen Einfluss auf die Absteiger aus der Regionalliga.

    Dies ist nicht für RTL, ZDF und Premiere, ist nicht für die Sponsoren oder die Funktionäre, nicht für Medienmogule und Ölmilliardäre!

  • Trotzdem hat das alles eine fahlen Beigeschmack: Nach dem Schuldenerlass kann man mit einem schönen Etat wieder loslegen und nächste Sason sogar direkt aufsteigen. Ich kann den Ärger anderer Vereine schon verstehen.

    Ärgerlich ist ein Insolvenzverfahren im Übrigen in erster Linie für die Gläubiger, denn die müssen auf ihre Forderungen, sprich ihr Geld, teilweise oder ganz verzichten. Bevor aber ein Schuldenerlass überhaupt auf der Tagesordnung steht, muß erstmal das Insolvenzverfahren eröffnet werden!


    Beim CFC soll das laut mdr erst nach Beginn der neuen Spielzeit eröffnet werden , siehe

    https://www.mdr.de/sport/fussb…tuation-beim-cfc-100.html


    jb1 gebe ich völlig recht, RWE und CFC stünden auch ohne Insolvenz bereits jetzt als sportlicher Absteiger fest.


    Mit einem "schönen Etat wieder loslegen und nächste Sason sogar direkt aufsteigen" ist es auch nicht getan. Bewerber für die 3. Liga müssen bekanntlich im Gegensatz zu Teilnehmern an NOFV-Oberliga oder Regionalliga Nordost auch ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit im Rahmen des Zulassungsverfahren gegenüber dem DFB nachzuweisen.

    Kurzum, ein laufendes bzw. gerade abgeschlossenes IV ist also eine denkbar schlechte Voraussetzung für baldige Aufstiegsambitionen!


    So ärgerlich eine vermehrte Anzahl von Absteigern gerade für alle noch sich im Kampf gegen den Abstieg befindlichen nordostdeutschen Viertligisten auch sein mag:

    An der Ausgangslage hinsichtlich Klassenerhalt am Saisonende aus eigener Kraft hat sich doch für die Regionalligisten erstmal garnix geändert.

    Das heißt, um nicht vom Ausgang der Aufstiegsspiele für den Regionalligameister und eventuellen Abstiegen von Drittligamannschaften aus dem Nordosten abhängig zu sein und/ oder von Abmeldungen vom Spielbetrieb oder auch freiwilligen Rückzügen anderer Mannschaften profitieren zu müssen, sollte man möglichst 5 Mannschaften in der Abschlußtabelle hinter sich lassen!


    Es sei daran erinnert:

    - 2015/16 reichten eben schon 38 Punkte sogar für den 12. Platz, während der Tabellen-14. und 15 lediglich nur 1 bzw. 2 Punkte weniger aufzuweisen hatten.

    - Letzte Saison dagegen hätte es ohne Jenas Drittligaaufstieg + den Klassenerhalt aller nordostdeutschen Drittligisten + dem Rückzug RBL II vom Spielbetrieb + dem freiwilligen Abstieg von Schönberg 95 nicht nur keinen 3. Regionalligaaufsteiger gegeben. Selbst 44 Punkte wie im Fall Meuselwitz und BFC Dynamo hätten da nicht für den Klassenerhalt gereicht!

  • Trotzdem hat das alles eine fahlen Beigeschmack: Nach dem Schuldenerlass kann man mit einem schönen Etat wieder loslegen und nächste Sason sogar direkt aufsteigen. Ich kann den Ärger anderer Vereine schon verstehen.

    Beim faden Beigeschmack stimme ich dir zu. Hatte ich mMn in einem anderen Thread geschrieben, dass ich den Schritt bei uns nicht ganz nachvollziehen kann.


    Der Rest passt aber nicht. Bis zum Abschluss des Insolvenzverfahrens geht alles über den Tisch des Verwalters. Sprich alle Spielerverträge muss er absegnen, der Verein selbst ist überhaupt nicht handlungsfähig. Deshalb wurde bspw. die erste (feste?) Verpflichtung der neuen Saison noch nicht bekannt gegeben - keiner weiß, ob ein möglicher Vetrag überhaupt bestand hat.

    Die Gläubigerversammlung, bei der sich letztlich das Wohl und Wehe entscheidet, ist übrigens für Mitte/Ende August geplant. Bis dahin steht ja nocht mal fest, ob der Verein weiter besteht. D.h. alle möglichen Verträge mit Spielern usw. werden unter Vorbehalt geschlossen. Rechtssicherheit hat man im Prinzip erst, wenn die Liga schon lange wieder läuft und die Transferperiode so gut wie vorbei ist.

    Welcher ambitionbierte Spieler wird sich denn in so eine Lage begeben, solange er gute Alternativen hat?


    Persönlich glaube ich nicht an einen Angriff auf den Spitzenplatz, so reizvoll dies auch ist. Unabhängig von der unsicheren Gesamtsituation traue ich es dem (vermutlichen) Trainer nicht zu, egal mit welcher Mannschaft.

    Dies ist nicht für RTL, ZDF und Premiere, ist nicht für die Sponsoren oder die Funktionäre, nicht für Medienmogule und Ölmilliardäre!

  • Chemnitz und Erfurt verbrennen Millionen Euros und werden nicht bestrafft. Ach ja Punktabzug LÄCHERLICH

    Immer mehr Vereine sind nun gegen diese Regel. Man müsste die Vereine so bestraffen das es ihnen weh tut. Und so lange es keine andere Bestrafung gibt wird es immer wieder Vereine geben die das dann auch so machen wie Erfurt und Chemnitz.

    http://www.sportbuzzer.de/arti…egional-und-oberligisten/

    Auch dieser Artikel bringt letztendlich nix Neues, aber viel Nichtzutreffendes:


    "Weil sowohl Rot-Weiß Erfurt als auch der Chemnitzer FC angesichts horrender Schuldenberge in der dritten Liga Insolvenz angemeldet haben, müssen die Leutzscher eine Klasse tiefer auch um den Klassenerhalt fürchten – trotz erkämpftem Punktepolster nach unten."

    Von einem Punktepolster nach unten kann man bei einem m Drittletzten bei nur noch 2 zu absolvierende Punktspielen wie im Falle Chemie und regulär bei bis zu 5 Absteigern nun wirklich keine Rede sein...

    "Die Misswirtschaft der beiden Ost-Traditionsclubs wird sich letztlich sogar bis in die Oberliga durchschlagen und auch dort noch unbeteiligte Dritte den Klassenerhalt kosten."Nicht die Mißwirtschaft einiger bislang höherklassigen Ostvereine hat Auswirkungen auf den Abstieg in Regional-und Oberliga, sondern die Tatsache, das die beiden Vereine sportlich den Klassenerhalt verpassten, also zu den 3 Drittligaabsteigern gehören und demzufolge in die Regionalliga einzugliedern sind.


    "Die Abstiegszone wird kurzerhand um mindestens einen, vielleicht sogar auf zwei Absteiger ausgeweitet – je nachdem ob Spitzenreiter Cottbus seine Relegationsspiele gewinnt."

    Auch das trifft nicht zu. Die Abstiegszone wird nicht kurzerhand erweitert, sondern sie stand bereits vor Beginn der zu Ende gehenden Spielzeit fest.

    Der Spitzenreiter wird auch nicht an Relegationsspielen teilnehmen, sondern an Aufstiegsspielen.


    "Zusätzliche Regionalliga-Absteiger hätte dann nicht zuletzt auch Auswirkungen auf die Oberliga darunter, aus der statt der üblichen drei letzten Teams sogar vier in die Landesligen abstürzen würden."

    Von zusätzlichen Regionalliga-Absteigern wäre zu sprechen, wenn entgegen der aktuellen Auf-und Abstiegsregelungen es mehr als 5 Regionalliga-Absteiger geben würde. Üblich ist, das die beiden Staffelletzten der NOFV-Oberliga unabhängig vom Auf- und Abstiegsgeschehen in den beiden höheren Spielklassen, Rückzügen und fehlende Bewerbungen aus einzelnen Landesverbänden abzusteigen haben und die Zahl der Oberligaabsteiger bei mindestens 4 und maximal 9 liegt.
    (Da diese Saison die Nordstaffel ein Teilnehmer mehr hat, gibt es dort auch gegenüber dem sonst üblichen Prozedere einen Pflichtabsteiger mehr.)

    Das die Oberligaabsteiger in die jeweilige Landesliga eingegliedert werden müssen, mag ja im Falle sächsischer Oberlig-Absteiger sogar zutreffen.

    Generell ist das selbstverständlich auch falsch, denn die sind üblicherweise in die höchsten Spielklassen ihrer Landesverbände einzugliedern. Im Gegensatz zu Sachsen sind beispielsweise die höchsten Spielklassen in MV und Sachsen-Anhalt jeweils die Verbandsliga.


  • sehr dümmliche aussage, die hier letztendlich diese diskussion auslöst. grds. kann man doch davon ausgehen, dass erfurt und chemnitz auch so agestiegen wären. letztendlich muss man sogar davon ausgehen, dass mannschaften aus dem nofv bereich irgendwann absteigen und es nicht immer nur aufsteiger gibt- überrascht das wirklich jemanden ???

  • mag sein, aber der fakt ist ja eher, dass beide auch ohne inso runter gegangen wären. und insolvenz ist kapitalismus in reinkultur. wer dieses wort in den mund nimmt, der sollte sich damit auch mal beschäftigen,was das ist, wie das geht und was dann übrig bleibt.....

    Und wer so alles leer ausgeht...

  • Verstehe beide Seiten!

    Fakt ist:Chemnitz hast erst seit dem (fast) sicheren sportlichen Abstieg Insolvenz angemeldet.

    Den Kapitalismus kann und w i l l ich nicht mehr verstehen!

    Fakt ist auch, das (manchmal) unbeteiligte Dritte betroffen sind.

    Ich sage nur Paderborn, die dürften nächste Saison niemals zweite Liga spielen !!!

    Jedes Team kann mal ein schlechtes Jahrhundert haben !

  • Mein talent hat (mal wieder) nicht recht :(

    Unbeteiligte sind Betroffene die es nicht wirklich ändern können.

    Wäre PB nicht mehr in der Dritten, würde ein Anderer aufsteigen (habe jetzt die Tabelle nicht im Kopf).

    Jedes Team kann mal ein schlechtes Jahrhundert haben !

  • Ich sage nur Paderborn, die dürften nächste Saison niemals zweite Liga spielen !!!

    Ich habe gelernt, dass es im Fußball keine Gerechtigkeit gibt.sad-squared


    Aber natürlich muss an der Regelung was geändert werden. Da ansonsten immer mehr Vereinsbosse bereit sind, ein zu hohes Risiko zu gehen und wenn es mal schief geht, sich über eine Insolvenz den möglichen Problemen entledigen.


    Würde es eigentlich theoretisch gehen, in der Saison des Insolvenzantrags aufzusteigen. Teure Top-Mannschaft und bei zwanzig Punkten Vorsprung auf den zweiten Rang noch schnell einen Antrag beim Amtsgericht einreichen, um schuldenfrei in die höhere Liga zu gehen?

  • Ich habe gelernt, dass es im Fußball keine Gerechtigkeit gibt.sad-squared


    Aber natürlich muss an der Regelung was geändert werden. Da ansonsten immer mehr Vereinsbosse bereit sind, ein zu hohes Risiko zu gehen und wenn es mal schief geht, sich über eine Insolvenz den möglichen Problemen entledigen.


    Würde es eigentlich theoretisch gehen, in der Saison des Insolvenzantrags aufzusteigen. Teure Top-Mannschaft und bei zwanzig Punkten Vorsprung auf den zweiten Rang noch schnell einen Antrag beim Amtsgericht einreichen, um schuldenfrei in die höhere Liga zu gehen?

    Insolvenzverfahren seitens juristischer Personen (wie zum Beispiel Fussballvereine in Form eines eingetragenen Vereins e.V. oder deren als Kapitalgesellschaft ausgegliederten Tochtergesellschaften) erfolgreich zu beantragen, um mal schnell nur einige angehäufte Schulden loszuwerden, ohne das überhaupt Zahlungsunfähigkeit droht oder eine Überschuldung gegeben ist, gibts nicht.


    Insolvenzantrag stellen ist nur möglich bei Überschuldung, weil dann auch die Zahlungsunfähkeit droht oder bei Zahlungsunfähigkeit . Ist dies allerdings gegeben, sind juristische Personen auch verpflichtet, den Insolvenzantrag innerhalb von 3 Wochen zu stellen.


    Ob ein Fussballverein trotz laufenden Insolvenzverfahrens trotzdem aufsteigen kann, ist ansich nur im Bereich des Amateurfussballs denkbar. Letztendlich hängt das bei entsprechender sportlicher Qualifikation immer davon ab, ob der jeweils zuständige Verband trotz Kenntnis eines laufenden Insolvenzverfahren den Aufstieg trotzdem zulässt oder nicht...

    Schlimmstenfalls droht den betreffenden Verband für die kommende Saison der Ausfall fest eingeplanter Verbands und Spielabgaben.


    Zulassungsverfahren, wo auch die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit für die kommende Spielzeit nachzuweisen sind, sollen übrigens verhindern, das der ordnungsgemäße Spielbetrieb während der kommenden Spielzeit durch einzelne Teilnehmer aus finanziellen Gründen gefährdet wird oder gar Mannschaftsrückzüge infolge Insolvenz einzelner Vereine droht.

    Wie allerdings die Realität zeigt, ist nachgewiesene wirtschaftliche Leistungsfähigkeit für die kommende Spielzeit kein 100%iger Schutz vor Insolvenzen. Kein Wunder also , das der Nachweis wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit von einzelnen Vereinen/Kapitalgesellschaftenund nicht etwa in unteren Spielklassen des Amateurfussballs verlangt wird sondern gerade in den meisten Ligen, wo aufgrund bestehender Fernsehverträge sich die einzelnen Verbände gegenüber ihren Medienpartnern auch verpflichtet haben, entsprechend Anzahl an Spielen zu liefern ...