96 Stunden nach dem letzten Heimspiel gegen den Tabellendritten aus dem Tal der Wesenitz, gab sich der SV Lichtenberg gestern Nachmittag erneut die Ehre am Trassenweg. Fast 250 Fans waren bei über 20 Grad und Sonnenschein erschienen, um ihre Helden zu sehen und um sie nach Kräften zu unterstützen. Darunter auch etwa 40 aus dem Tal der Weißeritz, vom dort beheimateten Hainsberger SV, dem Gegner an diesem 21. Spieltag in der Bezirksliga Mitte. Sollten beide Mannschaften noch die Klasse halten, hätte diese Begegnung also durchaus das Potential, sich in naher Zukunft zum Derby zu entwickeln.
SV Lichtenberg – Hainsberger SV: 2:4 (1:1)
1:0 Michel Drechsel (25.)
1:1 Frank Seifert (43.)
2:1 Swen Häuser (60.)
2:2 Markus Weise (70.)
2:3 Frank Seifert (82.)
2:4 David Groß (90 +1)
Aufstellung SVL: Siegel, Gronwaldt, Kokott, Ehrlich, Haustein, Schneider, Miersch, Hilgenberg (87. Kohl), Timmel (58. Häuser), Baumgart (46. Schulz), Drechsel
Bei den Gästen nimmt seit einigen Wochen auch deren Trainer wieder aktiv am Spielgeschehen teil. Und dies auch bestimmt nicht nur aufgrund diverser Verletzungssorgen im Verein. Frank Seifert, in seiner Jugend etwa zur Fußball-WM für die DDR unterwegs, trat er als Profi unter anderem schon für den CFC oder auch für Energie Cottbus in der zweiten Bundesliga an den Ball. Ein recht prominenter Gast auf unserer Kampfwiese also. Das Kellerduell gegen Possendorf hatte Hainsberg Ende März unter Flutlicht in ihrer ehemaligen „Festung“ daheim mit 0:1 verloren. Damals noch ohne Seifert. Das Spiel vor 14 Tagen in Wilsdruff entschied er dann aber schon im Alleingang. Er wird im Oktober 41 Jahre jung. Sein ganz privater Frühling.
Nur Sekunden nach dem Anpfiff hatte Torhüter Siegel auch schon den ersten Ball zu halten. Eine reichliche Minute später dann den nächsten. Doch das Überraschungsmoment der Gäste vom Tabellenende stach diesmal nicht. Die aktivere Mannschaft blieben sie in den Anfangsminuten dennoch. Dies blieb nicht ohne Chancen. 13. Minute, HSV-Mittelfeldakteur Streiber kämpfte sich über die linke Seite durch – aber Siegel war zur Stelle! Nun fanden wir aber auch so langsam den berühmten Faden im Spiel. Nach 2-3 kleineren Gelegenheiten in der Nähe des Peuckert-Tores war es Ehrlich, welcher die Vorlage im Strafraum zur umjubelten Führung gab. Drechsel hier der Torschütze! Klasse Jungs! Und wir blieben dran: reichlich 10 Minuten später eine Doppelchance von Miersch! Peuckert blieb hier aber der Sieger. Zwei Minuten danach, ein kluger Timmel-Pass aus dem Mittelfeld auf Ehrlich, welcher wiederum Miersch in Szene setzte. Leider sprang kein Tor dabei heraus. Auf der anderen Seite dann 2 Minuten vor der Pause ein Standard aus knapp 20 Metern. Seifert trat an – und versenkte wie schon in Wilsdruff spielerisch einfach zum Ausgleich. Halbzeit!
Auch wenn es danach aussieht: Der ging nicht rein! Trainer Sacher dürfte nach diesem Spiel um ein paar Jahre gealtert sein..
Zur Halbzeit kam Schulz für den angeschlagenen Baumgart auf den heimischen Rasen. Etwa 5 Minuten waren gespielt, als Seifert im Lichtenberger Strafraum an den Ball kam. Siegel rettete hier jedoch mit beherztem zupacken. Weitere 5 Minuten später war es Hilgenberg, welcher eine gute Gelegenheit von der halblinken Strafraumkante nicht nutzte! Trainer Sacher bekam während dieses Spiels wahrscheinlich ein paar graue Haare mehr dazu.. Dann die 60. Spielminute: Kapitän Gronwaldt ging über links, Flanke, Chaos in der HSV-Abwehr und der nur wenige Minuten vorher eingewechselte Häuser mit der schnellsten Reaktion: 2:1! Endlich triffst Du wieder!! Dann aber wieder Seifert: Angriff über die linke Seite, Flanke nach innen und HSV-Kapitän Weise mit dem Kopf zum Ausgleich: 2:2 (70.)! Knapp 10 Minuten später dann für Hainsberg´s letzten Mann L. Hänchen an der Strafraumkante. Kein gutes Zeichen. Der folgende Standard konnte jedoch nicht genutzt werden. Und auch Hilgenberg verzog im Anschluss noch einmal um einige Meter in der horizontalen. Noch 8 Minuten: Freistoß HSV von links, Seifert kam ran: 2:3! 3 Minuten später: Schneider. Ein Gegenspieler stand hier wohl zu nah bei ihm..!? In der Nachspielzeit traf der eingewechselte D. Groß noch zum 2:4 nachdem Haustein den Ball als letzter Mann leichtfertig verschenkt hatte. Abpfiff.
Gute Besserung Eric....!!!