Der MSV Eintracht hat auch gegen den Favoriten FC Strausberg II seine Heimstärke demonstriert. Die Frankfurter bezwangen die "Torfabrik" aller vier Landesklasse-Staffeln mit 3:2 (0:0). Anfangs freilich sah es nicht nach dem 7. Saisonsieg der Oderstädter auf der eigenen Anlage am Mittelweg aus. "Da spürte man doch den großen Respekt vor der Brandenburgliga-Reserve", urteilte Uwe Woyde. Der Eintracht-Coach betreute vor der Staffelübergabe Ende April an Frank Kwade seine Männer im letzten Heimspiel und zeigte sich angetan vom Willen und Einsatz. "Aber wir hatten auch Glück", räumte er realistisch ein. Die ersten Minuten gehörten den Gästen, die mit der Empfehlung von fünf Siegen in Folge und mit 76 Treffern aus 21 Partien angereist waren. Bei scharfen Flachschüssen von Tom Hagel (5.) und Tony Frontzeck (41.) reagierte Matthias Kreutzer hervorragend, Kopfbälle von Stephan Ilausky gingen knapp daneben (6./30.). Ein Vollspannstoß von Lukasz Martyniak (20.) und eine "Rakete" von Kapitän Michel Merten an den linken Pfosten (23.) waren die einzigen Aufreger aus Sicht der Platzherren in der ersten Hälfte. Einige wenige gut angelegte Angriffszüge über Martyniak fanden vorn keine Fortsetzung. Die Strausberger waren besonders bei Eck- und Freistößen von Martin Schulz immer brandgefährlich. So erzielten sie auch das 1:0 durch Tom Hagel per Kopfball nach der Pause. Der Ausgleich folgte bald nach einem drangvollen und für beide schmerzhaften Körpereinsatz von Michael Lange gegen den stämmigen Kai Bohm im Strafraum: gelbe Karte für den Torwart und Foulelfmeter für die Gastgeber. Andy Peschke verwandelte platziert. Nachdem der MSV-Torschütze nach Lange-Eckstoß am Schlussmann gescheitert war (64.), hatte er 60 Sekunden später das Glück auf seiner Seite. Nach einem Krüger-Schuss, den Bohm nur kurz abwehren konnte, "staubte" der Routinier aus Nahdistanz ab. "Der alte Mann muss es wieder richten", hörte man da Anerkennung aus der kleinen Fangemeinde. Der 38-jährige Evergreen steht nun wie Michael Lange bei elf Saisontreffern. Als Christian Knüpfer auf der Linie gerettet (67.) und Christopher Krüger nach Lange-Vorarbeit auf 3:1 erhöht hatte, schienen die Messen 20 Minuten vor Schluss gesungen. Aber Strausberg kämpfte, allerdings lange glücklos. Kreutzer konnte sich bei Versuchen von Ronny Lau (71.) und Thomas Lindner (77.) auszeichnen, Kopfbälle von Hagel (75.) und Holtze (85.) landeten an der Latte - Glück für Eintracht. Der eingewechelte, lange Tino Ullmann machte es per Kopf nach Schulz-Freistoß besser und mit dem 2:3 noch einmal ganz spannend (85.). In der Folgezeit stürmten die Gäste mit Mann und Maus (sprich: auch Torhüter), wollten noch den Ausgleich. Der gelang bei zwei guten Konterchancen für Lange (81.) und Peschke (90.) nicht mehr. Stattdessen musste der unbeherrschte Ilausky nach harscher Schiedsrichterschelte in der Nachspielzeit mit Rot vom Platz.
Tore: 0:1 Tom Hagel (49.); 1:1 Andy Peschke (Foulelfmeter, 55.); 2:1 Andy Peschke (65.); 3:1 Christopher Krüger (69.); 3:2 Tino Ullmann (88.)