Hier mal der heutige Pressebericht zum Thema ...
(Quelle: Volksstimme, Magdeburg, 03.06.2004)
Werden Oberliga-Kicker des 1. FC Magdeburg in die ungeliebte Nordstaffel eingruppiert?
Magdeburg - Mit Unbehagen verfolgt der 1. FC Magdeburg die derzeitigen Geschehnisse rings um die Fußball-Regionalliga Nord (das betrifft sowohl Punktspielrunde als auch Relegation). Im ungünstigsten Fall könnte nämlich ein Überhang an Vereinen für die Oberliga Süd entstehen und der Club auf Grund territorialer Gesichtspunkte in die ungeliebte Nordstaffel eingruppiert werden.
Als Regionalliga-Absteiger steht Sachsen Leipzig schon seit geraumer Zeit fest. Das gleiche Schicksal könnte nach fünf Niederlagen in Folge plötzlich auch dem Chemnitzer FC widerfahren. Sollte darüber hinaus Oberliga-Süd-Meister VFC Plauen in der Relegation an den Hertha-BSC-Amateuren scheitern - und nach der 2:4-Heimpleite sieht es ganz danach aus - wäre das Dilemma perfekt. Dann nämlich bestünde die neue Südstaffel 2004/05 aus 20 und die Nordstaffel nur aus 17 Vereinen. In diesem Fall sehen die Statuten des NOFV eine Angleichung der Mannschaften auf 19 bzw. 18 vor. Mit anderen Worten: Aus dem Süden müsste einer hoch in den Norden, möglicherweise der 1. FC Magdeburg.
Zur Erinnerung: In den Oberliga-Spieljahren 1994/95 und 95/96 gehörte der Club schon einmal der Nordstaffel an.
Süd-Staffelleiter Ralf Rose (Körbiskrug) erläuterte die Vorgehensweise des Verbandes: "Falls notwendig, wird vom Spielausschuss eine imaginäre Grenze gezogen und dann ein Verein aus der Süd- in die Nordstaffel eingruppiert." Als Grenzfälle bezeichnete Rose die Vereine 1. FC Magdeburg, Dessau 05 und Energie Cottbus/ Amateure. "Allerdings", so der Funktionär, "habe ich schon immer dafür plädiert, dass reizvolle Landesderbys wie zum Beispiel Magdeburg gegen Halle möglichst erhalten werden sollten." So könne er sich am ehesten vorstellen, dass der einzige Vertreter aus Brandenburg (Amateure von Energie Cottbus) der Nordgruppe zugeordnet wird.
Rose betonte aber zugleich, dass, wenn erforderlich, nicht er allein, sondern der vierköpfige Spielausschuss eine entsprechende Vorlage erarbeitet, die dann vom Präsidium geprüft und abgesegnet wird. Wünsche oder Einsprüche von Vereinen bleiben, egal wie der NOFV entscheidet, in jedem Fall unberücksichtigt. Schon am kommenden Montag will sich der Ausschuss zusammensetzen, immer vorausgesetzt, Chemnitz steigt ab und Plauen nicht auf.
FCM-Präsident Ingolf Nitschke wollte indes von einem möglichen Wechsel nichts wissen: "Das ist für uns kein Thema. Wir gehören der Staffel Süd an und gehen davon aus, dass das im kommenden Spieljahr auch so bleibt." Eine Versetzung hätte vor allem wirtschaftlich fatale Folgen. Bei diversen unattraktiven Gegnern aus Berlin bzw. Mecklenburg-Vorpommern würden die Zuschauereinnahmen vermutlich drastisch sinken.
Von Uwe Tiedemann