Petition "Sport im Osten" statt "Sportplatz"

  • Da ich sonnabends/sonntags meist selbst auf den Sportplätzen unterwegs bin, sehe ich SiO fas nie. Ich weiß aber, dass sich die Fans von Dynamo Dresden, Erzgebirge Aue, Rasenball sowie des CFC in einem Punkt vollkommen einig sind: dass jeweils ihr Lieblingsverein nur schlecht gemacht wird und alle anderen bevorzugt werden!
    Ansonsten kenne ich die Berichterstattung im RBB nicht, aber als ich vor Jahren mal nach einem Drittligaspiel in der Wuhlheide in der "Abseitsfalle" war, wurde dort ganz selbstverständlich SiO geschaut, weil dort eben die 3. Liga kam. Mittlerweile hat sich das mit der 3. Liga ja für Union auf Dauer erledigt.
    Dass von fast jedem Viertligaspiel ein kurzer Bildbericht kaommt, ist unabhängig von der Qualität schon mal keine Selbstverständlichkeit und spricht durchaus für den MDR, ebenso die Live-Spiele der 3. Liga. Also wer Lokalfußball auf der mittleren Ebene überhaupt sehen will, ist beim MDR so schlecht nicht aufgehoben, zumal nachts das ganze noch mal wiederholt wird (wo ich es dann selten mal sehe). Insofern kann ich den fußballinteressierten "Preußen" nur wünschen, dass ihr Anliegen zumindest irgendwo berücksichtigt wird. Eine Radikal-Änderung wird es in Zeiten föderalen Strukturen aber eher nicht geben...

    "Der natürliche Grundzustand des Fußballfans ist bittere Enttäuschung - egal, wie es steht!"
    Nick Hornby

  • Das liegt vor allem an der gewachsenen struktur. Im MDR-Gebiet gibt es nur zwei Zweitligisten (und das nicht auf Dauer), während im RBB-Gebiet ein Bundesligist und zwei Zweitligisten dabei sind. Dazu kommen Top-Teams im Handball, Basketball und Volleyball aus Berlin. Das hat der Süden in der Fülle und von der Qualität nur bedingt. Dazu kommen mit Erfurt, Chemnitz, Halle, Magdeburg, Jena, Zwickau und Lok absolute Traditionsclubs in der RL & 3.Liga, die es im RBB-Sendegebiet in diesen Ligen nicht gibt. Wenn also in Berlin/Brandenburg zukünftig 5-7 Vereine mit Zuschauerschnitt von 2-8.000 Leuten in der 3. und 4.Liga kicken, wird der Fokus auch entsprechend ausgerichtet. Die Bildrechte für 1. & 2.Buli hat der MDR genauso wenig wie der RBB (Sperrfristen, Erstverwertung etc.).

    R.I.P. Fußball: TeBe Berlin, SSV Reutlingen, Eintr. Bamberg, RW Essen, Bonner SC, Waldhof Mannheim, SpVgg Weiden, SSV Ulm, 1.FC Kleve, LR Ahlen, Sa. Leipzig, Germania Windeck, TuS Koblenz, VfL Kirchheim, Borea Dresden, GW Wolfen, Türkiyemspor, Kickers Emden, 1.FC Gera, Eintr. Nordhorn, RW Kemberg, Germania Schöneiche, VfB Lübeck, OFC Kickers, Wuppertaler SV, FC Oberneuland, MSV Duisburg... [to be continued]

  • Leute, SCHLECHTE Berichterstattung ist immer noch besser als GAR KEINE Berichterstattung.


    Dass es "MDR Sport im Osten" gibt, hält viele Ostvereine überhaupt am Leben und macht die Stärke der Regionalliga Nordost aus (so dass in den letzten Jahren Chemnitz, Halle und noch ein Verein aus der "Zone" sich in den PlayOffs durchsetzen konnten)!


    Umso schädlicher für die Vereine in MV, aber vor allem Brandenburg und Berlin, dass sie im eigenen Sender nicht vorkommen.....

  • Leute, SCHLECHTE Berichterstattung ist immer noch besser als GAR KEINE Berichterstattung.


    Dass es "MDR Sport im Osten" gibt, hält viele Ostvereine überhaupt am Leben und macht die Stärke der Regionalliga Nordost aus (so dass in den letzten Jahren Chemnitz, Halle und noch ein Verein aus der "Zone" sich in den PlayOffs durchsetzen konnten)!


    Bei Halle und uns gab es überhaupt noch keine Relegation. Und beim Rotzklub aus Fuschl am See liegt der Aufstieg im unverhältnismäßig großen Etat begründet, und sicher nicht beim MDR.


    Und zum 1. Satz: wenn es aber (überregional) nur eine Berichterstattung gibt, trifft das nicht zu. Dann bleibt nämlich nur das Schlechte (und ggf. Falsche) hängen, weil sich für die richtiggestellten Fakten in den Regionalblättern niemand interessiert. Das erfreut Sponsoren ganz sicher nicht.

    Dies ist nicht für RTL, ZDF und Premiere, ist nicht für die Sponsoren oder die Funktionäre, nicht für Medienmogule und Ölmilliardäre!

  • @ einer über mir: Hast Du die Berichterstattung im "Sportplatz" je gesehn? Du würdest "SiO" lieben!!
    @ Hansestädter: Handelt es sich dabei um regelmäßige Spielberichtserstattung (denke mal, darum geht es hier), oder um einmaliege Reportagen?


    Ich bin jedenfalls immer wieder etwas "neidisch" wenn ich sehe, was der MDR auf diesem Gebiet dem RBB voraus hat. ;(

  • @ einer über mir: Hast Du die Berichterstattung im "Sportplatz" je gesehn? Du würdest "SiO" lieben!!


    Nur weil man "ganz schlechten" Journalismus gewohnt ist sollte man "schlechten" Journalismus lieben? Merkwürdige Einstellung...

    Dies ist nicht für RTL, ZDF und Premiere, ist nicht für die Sponsoren oder die Funktionäre, nicht für Medienmogule und Ölmilliardäre!

  • ( jb1, hast recht, aber tendenziell bleibe ich bei Kernaussage... - siehe auch nachfolgend die Fakten und "Erklärung" des Desasters durch den RBB)


    21.11.2013


    Regionalsport im Fernsehen Der Kampf um die Kameras

    Von Torsten Wahl





    Die frisch gestylte RBB-Sportsendung „Sportplatz“ stößt am Sonntagabend auf nur geringes Zuschauer-Interesse: So berichten der RBB und andere Dritte Programme der ARD über den Sport aus der Region.

    Ab Sonntag jagen Andrea Henkel, Miriam Gössner, Arnd Peiffer und Co wieder mit ihren Gewehren auf dem Rücken durch den Winterwald und stehen anschließend vor den roten Mikrofonen des RBB. Seit 1997 ist der RBB (bzw. der Vorgänger ORB) innerhalb der ARD verantwortlich für die Biathlonübertragungen und kann sich so vor einem Millionenpublikum als Sportsender präsentieren.


    Nun ist Biathlon keine Domäne Berliner Sportler, die einheimischen Athleten finden nur selten ein solch großes Fernsehpublikum, abgesehen von den Fußballern von Hertha, Union und Energie Cottbus, deren Spiele regelmäßig in der ARD-„Sportschau“ zu sehen sind. Die hauseigene RBB-Sportsendung, der im Sommer frisch gestylte „Sportplatz“, aber stößt am Sonntagabend auf nur geringes Interesse. Dabei werden hier nicht nur die Spiele aus Erster und Zweiter Bundesliga, sondern auch die Auftritte von populären Berliner Teams wie den Eisbären, den Füchsen und Alba nachbereitet. Doch die Einschaltquote liegt weit unter dem RBB-Schnitt und sank im November gar unter die Grenze von zwei Prozent.


    Der MDR ist erfolgreich


    Dagegen ziehen andere Dritte Programme der ARD mit regionalem Sport ein großes Publikum an. Der MDR etwa erzielt mit „Sport im Osten“ am Sonnabendnachmittag Marktanteile von 12 bis 15 Prozent, die Sendung gilt als erfolgreichstes Sportmagazin aller Dritten. Die Leipziger übertragen nicht nur Derbys der Dritten Fußball-Liga in voller Länge, sondern berichten auch von jedem Spiel der viertklassigen Nordost-Regionalliga, das mitteldeutsche Teams bestreiten. Selbst in Berlin begleitet der MDR diverse Spiele, fängt dabei besondere Momente ein, wie das Tor des Jenenser Spielers Tom Geißler, der den Torwart des Berliner AK aus dem Mittelkreis überlistete und für seinen Kunstschuss für das „Tor des Monats“ nominiert wurde. Dem RBB bleibt nur, die Bilder des MDR für die Nachrichten zu übernehmen.


    „Wir haben kein solch homogenes Publikum wie der MDR, das immer noch ein gemeinsames Lebensgefühl verbindet“, erklärt Katrin Günther, beim RBB verantwortlich für Service und Sport. Hinzu kommt: Während Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen keinen aktuellen Erstligisten und nur zwei Zweitligisten haben und der MDR sich auf seine Traditionsteams aus Erfurt, Halle, Chemnitz, Leipzig oder Zwickau in den dritten und vierten Liga konzentrieren kann, hat Berlin-Brandenburg in diesen Ligen keine vergleichsweise populären Mannschaften. Selbst der Verein mit der größten Anhängerschaft, Babelsberg 03, zieht längst nicht so viele Fans an wie der 1. FC Magdeburg oder Carl Zeiss Jena. Auch anderswo ist Viertliga-Fußball kein Quotengarant. So erzielt der WDR, in dessen Sendegebiet sich zahlreiche Erst- und Zweitligisten tummeln, mit der Sendung „Sport im Westen“ nur magere Quoten. Dafür interessiert sich der Privatsender Sport1 neuerdings für die Regionalliga. Live-Übertragungen aus der vierten Liga bringen Quoten, die zum Teil über den Zahlen für den Spitzenhandball liegen.


    2012 berichtete der RBB 124 Stunden im Jahr vom Sport, das machte (1,5 Prozent des Programms aus. Zum Vergleich: Der MDR übertrug 168 Stunden (2,0 Prozent).

    Fußball im Fernsehen bleibt eine Liga für sich – auch beim RBB. Allein die Berichterstattung über den Männerfußball nahm im vergangenen Jahr hier 40 Prozent der gesamten Sportberichterstattung ein. Zusätzliche acht Prozent des RBB-Sports sind dem Frauen-Fußball gewidmet. Dem Team von Turbine Potsdam ist der Sender besonders verbunden, weil hier kein anderer Sender Rechte besitzt – meistens. Denn als die Potsdamerinnen neulich überraschend in der Champions League in Lyon gewannen, gab es im RBB am nächsten Tag nur einen ganz knappen Bericht in den Nachrichten. Der Gegner aus Lyon besaß die Rechte und hatte eine solch hohe Summe gefordert, dass Sportchefin Günther selbst der Betrag für eine Minute richtig weh tat.


    Insgesamt nahmen die „Turbinen“ im Jahr 2012 so viel Sendeplatz ein wie die Eisbären, die Füchse und Alba zusammen. Hier sind die ARD und RBB Zweitverwerter von Rechten, können nur Kurzberichte und Interviews bringen – Fans von Handball, Eishockey oder Basketball aber haben sich oft schon bei Sport1, Servus TV oder im Netz informiert. Obwohl die Quoten im „Sportplatz“ meist fallen, wenn vom Fußball zu anderen Ballsportarten gewechselt wird, will Katrin Günther die Kurzberichte beibehalten, als „Bekenntnis zur Sportstadt Berlin“. Den Trend sieht Günther aber in Live-Übertragungen. So wird der RBB am 30. November das Finale der Weltmeisterschaft der lateinamerikanischen Tänze aus der Max-Schmeling-Halle zeigen.


    Einige Vereine suchen andere Wege ins Fernsehen: So produzieren die Füchse Berlin gemeinsam mit dem Sender TV Berlin das Fanmagazin „Jagdfieber“. Manche Verbände bieten sogar kostenlos Aufnahmen an. Für den RBB kommt die Ausstrahlung fremdproduzierten Materials nicht infrage. Der „Fall Jürgen Emig“, der gesponserte Sportevents ins Programm des Hessischen Rundfunks hob und dabei selbst mitkassierte, bleibt Warnung genug.


    Vorwürfe wie anderswo, wo Rundfunkräte die Dominanz des Fußballs beklagen, musste sich der RBB bislang nicht anhören. Im Jahr 2012 wurden über 60 verschiedene Sportarten gezeigt. Diese Vielfalt verdankt der Sender seinem rührigen Nachmittagsmagazin „Kurz vor Fünf“, das sich montags und freitags dem Freizeitsport widmet und dabei auch Sportarten wie Kanupolo oder Schachboxen porträtiert.


    Mit Unterwasserkamera


    Doch längst nicht jeder Berliner Leistungssportler hat eine Chance auf Fernsehbilder. In diese Lücke springen zunehmend Anbieter im Netz – in Berlin etwa das Portal „Hauptstadtsport.tv“. Das Anfang 2012 gestartete Portal zeigt mittlerweile wöchentlich ein neues Magazin und wird monatlich 30.000-mal abgerufen – viel mehr Zuschauer haben manche „Sportplatz“-Sendungen im RBB auch nicht. „Ich wollte so etwas schon immer machen“, erklärt der Initiator Heiko Klasen, ein erfahrener Sportjournalist. Als Dozent an der privaten Berliner Medienakademie sah er eine Chance, solch ein Projekt aufzubauen, ohne damit Geld verdienen zu müssen. In seinen Studenten findet er hochmotivierte Mitarbeiter, die Woche für Woche professionelle Beiträge liefern. Das Equipment stellt die Medienakademie.


    Über die Bundesligaspiele des Berliner Hockey Clubs oder des Wasserball-Serienmeisters Spandau 04, beide mit Nationalspielern bestückt, berichten Klasens Jungreporter regelmäßig. Zum Wasserball bringen sie schon mal eine Unterwasserkamera mit. Auch Rugby, American Football und Faustball werden eingefangen. Für das Magazin werden dazu kleinere Vereine porträtiert und Trendsportarten im Selbstversuch getestet. Statt um teure Übertragungsrechte zu feilschen, setzt Heiko Klasen auf „Partnerschaften“ mit Verbänden, bekommt für die mediale Begleitung von Wettkämpfen wie „Jugend trainiert für Olympia“ Unterstützung. Nur der Fußball spielt bei „Hauptstadtsport.tv“ bislang keine Rolle.

  • Da hatte ich das Hinspiel schon im TV gesehen und bin nicht sicher, ob man sowas besser nicht mehr der breiten Öffentlichkeit zeigt. Lok-Zwickau muss wohl auch übel gewesen sein (MDR-Stream) vergangenes Wochenende. Regionalliga hat einfach kein Niveau mehr.


    Berichterstattung orientiert sich immer an Zuschauerzahlen/öffentlichem Interesse. Das heißt wenn im RBB-Sendegebiet demnächst ein paar Zugpferde mindestens vom Babelsberg-Kaliber in Liga 3 & 4 mitmischen, dann kommt auch der "Sportplatz" nicht um die Berichterstattung herum.


    Ich persönlich frag mich manchmal, warum es immer Fußball sein muss. Bei SiO werden Dorfkicks aus der Regio gezeigt und um die Ecke stehen Weltrekordler, Olympiateilnehmer und Bundesligisten im Wettkampf und die öffentlich rechtlichen ignorieren es.

    R.I.P. Fußball: TeBe Berlin, SSV Reutlingen, Eintr. Bamberg, RW Essen, Bonner SC, Waldhof Mannheim, SpVgg Weiden, SSV Ulm, 1.FC Kleve, LR Ahlen, Sa. Leipzig, Germania Windeck, TuS Koblenz, VfL Kirchheim, Borea Dresden, GW Wolfen, Türkiyemspor, Kickers Emden, 1.FC Gera, Eintr. Nordhorn, RW Kemberg, Germania Schöneiche, VfB Lübeck, OFC Kickers, Wuppertaler SV, FC Oberneuland, MSV Duisburg... [to be continued]

  • Zur Info, in der 4. Liga mischt immerhin Babelsberg mit. Der RBB schafft es trotzdem, Babelsberg/die Regionalliga komplett zu ignorieren.


    Aus gut unterricheten Kreisen wurde mir zugetragen, dass MDR und RBB informell eine Arbeitsteilung verabredet haben. MDR macht Regonalliga "komplett und in Farbe", RBB dafür nicht (und zeigt dafür Randsportarten, und BuLi/2.BuLi im dritten Aufguß).


    Das Problem daran (aus Sicht des Gebührenzahlers) ist, dass der MDR Rieseneinschaltquoten hat und fast niemand den RBB-Sportplatzz schaut (außer in Cottbus).

  • Zur Info, in der 4. Liga mischt immerhin Babelsberg mit. Der RBB schafft es trotzdem, Babelsberg/die Regionalliga komplett zu ignorieren.


    Aus gut unterricheten Kreisen wurde mir zugetragen, dass MDR und RBB informell eine Arbeitsteilung verabredet haben. MDR macht Regonalliga "komplett und in Farbe", RBB dafür nicht (und zeigt dafür Randsportarten, und BuLi/2.BuLi im dritten Aufguß).


    Das Problem daran (aus Sicht des Gebührenzahlers) ist, dass der MDR Rieseneinschaltquoten hat und fast niemand den RBB-Sportplatzz schaut (außer in Cottbus).

    " Weil die Berichterstattung im Nordosten ausschließlich in Händen des MDR liegt" hat wahrscheinlich was mit bestehenden Fernsehverträgen zu tun, siehe Link