Beiträge von DKF

    Ich wünsche euch allen ein feuchtfröhliches Wochenende. Dieses Wochenende ist leider nichts für mich drin und hoffe wir kommen alle zeitnah wieder zusammen.


    Sport frei!

    Hab gestern (schweden-Nigeria) nach vielen Jahren mal wieder ein WM-Spiel der Damen angesehen. Seit der Frauenfußball in Deutschland künstlichst gehyped wird (also seit der Heim-WM 2011), hab ich für das "Spektakel" immer weniger Verständnis. Früher hatte Frauenfußball die Bedeutung und mediale Verbreitung die dem sportlichen Wert entsprach: ein Nischenprodukt. Ich bin ein großer Fan von solchen Nischen, aber damit hat das aktuell leider nichts zu tun. Die öffentliche Darstellung als Premiumprodukt ist völlig verzerrt, denn der sportliche Wert ist nicht gestiegen.


    Dann guck ich mir lieber ein Landesklassekick an, der hat teilweise höheres Niveau, aber das Umfeld passt auch zu dem was mir geboten wird.

    So, die Saison ist gelaufen, jetzt beginnt endgültig die Vorbereitung der neuen.


    Naja, man kann morgen noch etwas gutes tun und Mainz II Richtung RL schießen und mit Unterhaching einem 3.Liga-Urgestein zum Klassenerhalt verhelfen.


    Hätte mir persönlich ein spannenderes Finale gewünscht, aber dafür waren die Tore durchaus sehenswert. Gerade Yamen & Brügmann habe ich die Tore gegönnt.

    Ich stell meine Frage mal hier rein:


    Ich will nächstes Wochenende mal in Polen beim Fußball vorbeifahren (Wroclaw vs. Gdansk oder von mir aus auch Breslau-Danzig). Hier sind ja genug erfahrene Polenhopper dabei...



    ...man muss sich doch in Polen generell registrieren. Gilt das auch für Ausländer? Inwiefern muss das im Vorfeld des Spiels erfolgen beim erstmaligen Besuch der Ekstraklasa und was gibts da zu beachten?

    Und wieder wird der Fehler gemacht, RB einzig und allein an der fehlenden Tradition zu messen. Zur Info: die Top4 Vereine Leipzigs sind alle jünger als 15 Jahre (!) alt und besitzen keinerlei Tradition (RBL, Lok, Chemie, Inter).


    Auch die alte Leier mit dem Vergleich zu den Werksvereinen Bayer und Wolfsburg wird durch dessen wiederholung nicht wahrheitsgemäßer. RB Leipzig ist ein von einem unternehmen geführter Verein, umgeht damit die 50+1-Regel. Es gibt keine vergleichbare Vereinstruktur in Deutschland.


    Mich persönlich interessiert das Transfergebahren von RB nur noch im Jugendbereich, da ich zu der Profiabteilung keinerlei Schnittmenge mehr habe.

    Was ich gestern in Dresden gesehen habe, war kein Deut besser. Laut Spieler der zweitschlimmste Acker der Liga nach Großaspach. Bloß das in Aspach zwei Teams spiel(t)en.

    0:2 in Chemnitz 75 min
    Ich gucke nur sporadisch rein
    Am Fernseher ist es ganz schlimm!


    Gut das ich im Stadion war, dort wars nämlich ganz schön. Die erste Halbzeit war eine der besten diese Saison und auch im zweiten Durchgang wurde wenig zugelassen. Chemnitz nicht ansatzweise so stark wie zu Saisonbeginn. Der HFC macht Spaß und an den Klassenerhalt dürften nur die größten Pessimisten zweifeln.

    Ist es nicht zu 95% immer so, das wenn man die Treue zum Trainer bekundet - selbiger in naher Zukunft entlassen wird?


    Naja, Vereinsführungen bekennen sich in solchen Situationen immer zum Trainer, in Erinnerung bleiben natürlich nur die Trainer die anschließend entlassen wurden.


    In Halle hielt man immer an Köhler fest und behielt recht. Möglicherweise steigt man unter Köhler nicht in die 2.Liga auf. Aber wenn er die nächsten Jahre wieder die Klasse hält, ist das für die Stadt und den HFC im Rahmen der Möglichkeiten.

    Die neue Wahlheimat (Chemnitz) animierte mich am Wochenende dazu den regionalen Fußballclubs einen Besuch abzustatten und mit FSV Zwickau gegen den BFC Dynamo sowie Erzgebirge Aue gegen die Münchner Sechzger war das Rahmenprogramm auch angerichtet (selbst die Alternativen Dynamo Dresden - Fortuna Köln / Lok - RBL II wären für den geneigten Groundhopper nicht unattraktiv).


    FSV Zwickau - BFC Dynamo 0:0 (2.883 Zuschauer, 800 Gäste)
    Da ich am Zwickauer "Sojus 31" noch auf meine Karte für den Gästeblock warten musste, gab es mir die Möglichkeit den Berliner Gästemob bei meinem ersten BFC-Spiel in Augenschein zu nehmen. Abgesehen vom ALLESFAHRER spazierten fast nur die Kaputten der Kaputten Ostberlins gen Stahlrohrtribüne. Manch fußballfremder Passant hätte den Mob vielleicht auch als "asozial" beschrieben. Nach dem ganzen Public-Viewing-Hype im Sommer und immer währender RB-Diskussionen war ich auch froh mal wieder unter Fußballfans zu sein.


    Ich war in Zwickau bisher immer nur im alten Westsachsenstadion und konnte so erstmals das "Sojus 31" in Augenschein nehmen. Und alle geschilderten Eindrücke stimmten halbwegs: Schulsportplatz, Stahlrohrtribünen - für diese Sportanlage wurde das Wort Provisorium erfunden. Wobei die Zäune und die "Haupttribüne" schon einen gestanden Eindruck machten. Die Gästefans verteilten sich dann auf die Stahlrohrtribüne und den benachbarten Hang. Die Stimmung in der ersten Hälfte ganz ok, die Akustik auf einem Sportplatz lässt entsprechend zu wünschen übrig. In der zweiten Halbzeit mühten sich sowohl die Akteure auf dem Feld als auch auf den Rängen nochmal, aber es sollte kein Tor gelingen. Zwickau war mit einem Pfostentreffer kurz vor Schluss am ehesten dran, das Spiel für sich zu entscheiden.


    Das BFC-Liedgut in der zweiten Hälfte von der Thälmann-Kolonie bis zu vereinzelten kleine-Trompeter-Klassikern brachten die kleine hallesche Reisegruppe (inkl. mir zu viert) zum Schmunzeln. Es blieb in und um das Stadion komplett friedlich. Dabei bot allein die Gästeversorgung schon Zündstoff, da sie mit der Nachfrage hoffnungslos überfordert waren. Immerhin lief mir beim etwa 17minütigen Anstehen NOFBler Greg für nen kurzen Schnack über den Weg.


    Insgesamt ein sportlich trister, aber fußballkulturell lohnenswerter Ausflug. Abends folgte noch ein Abstecher zu den "Chemnitz 99ers", die in der Pro A (2.Liga Basketball) das Kunststück fertigbrachten auch im dritten Saisonheimspiel in die Overtime zu gehen. Das bessere Ende hatten die Heidelberger Gäste vor ca. 1.700 Zuschauern für sich (79:82).


    FC Erzgebirge Aue - TSV 1860 München 4:1 (3:0) (10.000 Zuschauer)


    Über Erzgebirge Aue und die Schachtbewohner kursieren im Osten spätestens seit der Ära Gerd Schädlich unzählige Storys vom Fichtelberg bis ans Kap Arkona. Der MDR betont immer wieder die Bodenständigkeit der Erzgebirgler, höchste Zeit endlich mal vor Ort dabei zu sein. Bisher war die einzige Schnittmenge mit der Wismut das alljährliche Sommertestspiel gegen den HFC.


    Ich wusste zwar das direkt auf der Bundesstraße oberhalb des Stadions geparkt wird, war aber doch etwas überrascht, nach einer umleitungsbedingten Stadtrundfahrt durch Lößnitz, dass hunderte Passanten auf der Bundesstraße vom 3 km entfernten Lößnitz zum Stadion pilgerten. Ich stellte mein Auto kurzerhand 1km vom Stadion entfernt auf der selben Bundesstraße ab und schloss mich dem Tross an. Die Karte kam für 6€ (ermäßigt, Stehplatz) rekordverdächtig preiswert. Da es das Stadionprogrammheft nur außerhalb am Fanprojektstand gab, betrat ich das Stadion gleich zwei mal: Karte scannen, Abtasten, nach Programmheft herumirren, "ausscannen", Programmheft kaufen und Einlassprozedere von vorn.


    Beim scheinbar etwas überlasteten Grillstand wurde ein Fleischkäsebrötchen erworben (für 50% des Eintrittspreises). Obwohl der Andrang überschaubar war, gingen die Steaks teilweise halbroh über den Ladentisch. Egal, ich war schließlich nicht aus kulinarischen Gründen ins mittlerweile "Sparkassen-Erzgebirgsstadion" gekommen. Das Stadion war überall von gekreuzten Hämmern geprägt, dabei überschlug ich das ca. 90% der Besucher keinen oder nur noch einen entfernten Bezug zum Bergbau oder gar der Wismut selbst haben. Und trotzdem sang natürlich das ganze Stadion beim Einmarsch der Spieler das Steigerlied - quasi Liverpools You'll never walk alone des kleinen Mannes (oder des Erzgebirges).


    Der Spielverlauf zwischen zwei Kellerkindern kam den Hausherren natürlich sehr entgegen. Aue bestrafte jeden Fehler der 60er eiskalt und führte nach einer Viertelstunde entsprechend 3:0 - die Löwen monierten später das 1:0 aus Abseitsposition hätte deren Konzept über den Haufen geworfen und die Schleusen geöffnet. Ich halte mal dagegen: wer sich in der Abwehr vielfach so dilletantisch verhält, geht auch bei Schlusslicht Aue als verdienter Verlierer vom Platz. Die drei Tore sollten auch die Vorentscheidung sein. 1860 selten zwingend, als Liga-Sorgenkind mit drei frischen Nackenschlägen auch nicht gerade mit breiter Brust. In der zweiten Halbzeit keimte nur ganz kurz Hoffnung beim Anschluss (51.) auf, am Ende hätte Aue auch höher als 4:1 gewinnen können. In den letzten zehn Minuten gaben sich die Münchner endgültig auf, die zahlreich mitgereisten Gästefans waren entsprechend aufgebracht. Ich hatte meinen sportlichen Unterhaltungswert bekommen und einen angenehmen Fußballausflug obendrein. Die Stimmung bei den Heimfans entsprechend ausgelassen und positiv.


    So ging ein Wochenende bei allerbestem Fußballwetter mit der Erkenntnis zu Ende, dass sich der Abstecher zu den Vereinen der Region lohnt. In diesem Sinne...


    Glück auf!

    Stimmung im Stadion fand ich richtig gut, beide Fanblöcke versuchten sich jeweils zu übertreffen. War ein wenig Old school.


    Ansonsten über weite Strecken ein ansehnliches Spiel wo am Ende sogar mehr drin war. Wenn ich am Vortag sehe, dass sich Chemnitz für den gleichen Aufwand nicht belohnt hat, kann ich mit dem Punkt gut leben. Jetzt muss nur die Auswärtsserie in Münster halten.