BSG Chemie: 2:0 Sieg beim Sachsenliga-Auftakt im Alfred-Kunze-Sportpark
Sebastian Beyer
07.08.2011
Unter frenetischem Jubel zog die Mannschaft ein, begrüßt von etwa 100 Bengalischen Feuern. Nicht ganz so feurig begann das Spiel gegen den FC Eilenburg dann, was aber mit Sicherheit nicht am beschädigten Rasen lag. Erst in der zweiten Hälfte fielen dann beide Tore durch Matthias von der Weth und Stephan Schrammer.
Die Fans ließen zu keinem Zeitpunkt Zweifel aufkommen an ihrer Seligkeit, wieder im Alfred-Kunze-Sportpark sein zu dürfen. Schließlich entstand die BSG aus Fans die dem FC Sachsen und hatte damit auch der Sportstätte den Rücken kehrten und so begingen sie ihren Wiedereinzug gestern mit einer ungewöhnlichen Lichetshow. Da störte es auch nicht, dass die erste Viertelstunde beide Mannschaften noch nicht so recht zu ihrem Offensivspiel fanden. Leichte Ballbesitzvorteile lagen bei Eilenburg, aber ohne zählbare Folgen. Dies änderte sich dann ab der 17. Spielminute, als Thomas Hönemann einen Steilpass auf Michael Schilling durch die Abwehrreihe spielte. Allerdings konnte der Adressat den Ball nicht mehr erlaufen.
Doch diese beiden Spieler sorgten auch in den folgenden zehn Minuten für die meiste Unruhe in der Gäste-Hälfte, wobei die BSG auch immer mehr Kontrolle über das Spiel gewann. Anfängliche Unstimmigkeiten in der Verteidigung der Grün-Weißen waren geklärt und mit dieser Sicherheit gelang auch der Spielaufbau besser. Erst in der 33. Minute wurde BSG-Torwart Daniel Lippmann ernsthaft geprüft, Christopher Blümel konnte ihn mit einem Schuss aus spitzem Winkel nicht bezwingen.
Das Spiel verflachte etwas, vielleicht forderte nun auch die pralle Sonne Tribut. Doch noch einmal waren es die Männer von Trainer René Behring, die vor der Halbzeit aufhorchen ließen. Stephan Schrammer flankte von der Grundlinie ins Strafraumzentrum, doch Michael Schillings Direktabnahme flog knapp über das Tor von Eilenburgs Christian Kotzbau. Dann hs hieß für die Spieler erst einmal Flüssigkeit aufnehmen, während der Spielpause. Auch Heiko Rosenthal, Leipozigs anwesender Bürgermeister für Sport suchte erst einmal den Schatten.
Aus Fansicht startete die zweite Halbzeit aufregender als die erste, forderten sie doch gleich nach Wiederanpfiff lautstark einen Foul-Elfmeter. Doch Lutz Rosenkranz' Pfeife blieb stumm, was durchaus vertretbar war. Gebraucht wurde der Strafstoß für die BSG dann eh nicht, das 1:0 fiel eine Minute später auch ohne Schiedsrichterhilfe. Norman Lee Ganda trat einen Freistoß fast von der rechten Eckfahne. Der flache Ball kam postwendend zu ihm zurück, diesmal versuchte es der Ex-FCSler mit einer Bogenlampe auf den zweiten Pfosten. Mitspieler Matthias von der Weth dankte es ihm mit einem Kopfball aus dem Lehrbuch und Christian Kotzbau musste den Ball aus den Maschen fischen. Von der Weth zeigte somit auch, dass seine Tore aus dem Vorbereitungsspiel am Mittwoch keine Zufallsprodukte waren.
Im Großen und Ganzen blieb die Heimmannschaft nun Spiel bestimmend, nur vergaßen sie dabei lange Zeit dem Sack ein formschönes Schleifchen zu verpassen. Das ließ Eilenburg genug Motivation für eigene Bemühungen, ab und an sogar potentiell gefährliche. Jedoch kam der letzte Ball in die Spitze zu selten an, als dass die offiziell verkündeten 1.600 Zuschauer hätten zittern müssen. Vollends erlöst wurden sie zehn Minuten vor Schluss, als sich Florian Gerber auf der linken Seite zur Grundlinie durchdribbelte und den völlig freistehenden Christian Schrammer bediente. Der ließ sich Zeit, den Ball anzunehmen und den Torwart auszugucken und schob dann den Ball am Schlussmann vorbei.
„Ich habe zwar in der Vorbereitung keine Tore geschossen, habe mir das aber für heute aufgehoben“, scherzte der Torschütze nach dem Spiel. „Die Flanke war großartig, und es hat unglaublich Spaß gemacht mit diesen tollen Fans hier zu spielen.“ Das dürften wohl auch seine Mannschaftskameraden so gesehen haben, sie ließen sich jedenfalls ausgiebig feiern.
Quelle: http://www.l-iz.de