Schönen Abend allerseits,
aus aktuellem Anlass habe ich mich hier registriert, um eine Diskussion über die Teilnahme zweiter Mannschaften in den sächsischen Pokalwettbewerben zu entfachen.
Zuerst einmal Glückwunsch an Dynamo II zum verdienten Pokalsieg.
Doch auch wenn man sich den Titel verdient hat stellt sich die Frage, ob die Teilnahme zweier, in diesem Fall sogar dreier(!!!) Mannschaften eines Vereins am selben Wettbewerb überhaupt mit dem Gedanken eines sportlich fairen Wettbewerbs und dem Regelwerk zu vereinbaren ist. Denn was wäre gewesen, hätte sich die 1. und die leistungsstarke 3. von Dynamo ebenfalls bis ins Halbfinale gespielt (bei Losglück nicht auszuschließen). Hier stellt sich auch die Frage nach dem "wo hört es auf". Im Extremfall könnte man mit bis zu 5 Mannschaften am selben Wettbewerb teilnehmen.
Der SFV hätte seine eigenen Regeln nicht mehr einhalten können (im HF müssen Mannschaften des selben Vereins gegeneinander gesetzt werden).
Spieler, die bereits aus dem Wettbewerb ausgeschieden sind erhalten mehrere Chancen den Titel zu gewinnen und im nächsten Wettbewerb zu starten (laut DFB Regularien startet nun die gescheiterte 1. Mannschaft Dynamos im DFB Pokal)- für mich ein absolutes Unding und mit dem Sinn des Ausscheidungsmodus nicht zu vereinbaren. Eine Mannschaft die "versagt" hat, steht nun im DFB Pokal.
Vereine, die ohnehin schon höherklassig spielen, nehmen hier anderen die Chance auf ein oder mehrere große Spiele mit entsprechenden Einnahmen.
Der DFB hat dies bereits erkannt und gehandelt- wann folgt der SFV/ die Bezirksverbände?
Letztere bevorteilen Zweite Mannschaften sogar noch im Pokalwettbewerb. Budissa II hat in diesem Jahr ein Heimspiel geschenkt bekommen obwohl sonst nur auf neutralem Platz gespielt wird. Zudem wurde der Termin nach vorn verlegt um §68 4 auszuhebeln (mit Dietze mindestens ein Mal genutzt), obwohl das Endspiel sonst immer nach Saisonende stattfand- man macht hier gemeinsame Sache.
Budissa hat nun zwei Gelegenheiten das große Los (z.B. Dynamo) zu ziehen, Bischofswerda, Weixdorf, Lommatzsch wurden darum betrogen. Klar kann man sagen, die haben sich als Bker durchgesetzt. Doch haben sie durch ihren Status als Zweite Spieler in ihren Reihen, die sonst BL oder LL oder OL spielen würden.
In den Ligen wird die Teilnahme zweier Mannschaften wegen möglicher Wettbewerbsverzerrung verboten. Wieso gilt das nicht für den Pokal, wo man nun Spieler gegen "gefährliche" Gegner hin und her schieben kann, oder im Extremfall sogar ein "Freilos" bekommt?
Wie groß ist die Lobby einzelner Vereine bei den Verbänden, dass diese Unsportlichkeit Bestand hat, wieso stehen kleinere Vereine nicht dagegen auf?
Ich freue mich auf eine sachliche und vielschichtige Diskussion in der sonst so langweiligen Sommerpause.