So die Erste Halbserie ist rum und ich weiss nicht ob der Rest der Republik von den Vorgängen in Leipzig auf den Neusten Stand ist?!
Da es scheinbar bisher noch keinen BSG Thread hier gibt nehm ich mir mal die Freiheit
Bevor es um die Aktuellen Sachsen geht vielleicht mal ein kurzer "Historischer" Abgriff warum in Leipzig neben dem FC Sachsen nun auch noch die BSG Chemie Leipzig aktiv am Spiel- und Fangeschehen teilnimmt:
ZitatAlles anzeigenOffener Brief Diablos und Ultra` Youth - 11. April 2008
Der FC Sachsen im April des Jahres 2008
Eine Mannschaft ohne Kopf – Ein Verein im Chaos - Eine Szene mit Kopfzerbrechen
Es ist vorbei! Ganz offen und ohne Umschweife bleibt nach den letzten Spielen und dem damit
verbundenen, ständigem Auf und Ab zwischen genialen Spielzügen, dem Einzug ins Pokalfinale,
vor allem aber mit zahlreichen peinlichen Niederlagen und Blamagen nur ein Resultat, nur ein Fakt
stehen: Der FC Sachsen steht auf Platz 11 von 16 Mannschaften, wird in der nächsten Spielzeit
bestensfalls 5. Liga spielen und somit auf Jahre hinaus den Anschluß an die Sphären verlieren, die
gemeinhin als erfolgreich gelten.
Sicher, als Fan und als Ultra steht man hinter dem eigenen Verein... egal was kommt, egal was
passiert. Doch was in den letzten Jahren, vor allem nach der Verlegung des Spielbetriebes in das
Zentralstadion passiert ist, ist für Personen, die wie wir soviel Energie und Herz in den Verein
investieren, kaum mehr in Worte zu fassen. Wäre sportlicher Misserfolg, der nur wieder beweist,
dass Erfolg eben nicht planbar ist, das Einzige uns bedrückende Element in der derzeitigen
Situation, könnten wir sicher, wie in der Vergangenheit auch, darüber hinwegsehen oder
zumindest versuchen das Beste aus der Situation zu machen. Doch die Begleitumstände auf dem
Platz, auf den Rängen und in der Führrungsetage, können mittlerweile einfach nicht mehr so
nebenbei weggewischt werden. Es ist einfach zu viel.
Eine Mannschaft lebt durch ein Konzept und durch Konstanz, aber auch durch eine Verbindung mit
ihren Fans und mit der Kurve. Sicher, es gibt in dem Team, das unsere Trikots tragen darf, einige
Spieler, die verstanden haben, worum es für den Verein geht und auch worum es uns geht. Spieler
die sich zerreisen und kämpfen, gleichzeitig aber nicht vergessen wo sie herkommen. Doch im
Gegenzug gibt es auch Spieler, wie Racanel die nun (in Halberstadt) zum wiederholten mal Fans,
welche sie bei jedem Spiel unermüdlich anfeuern, beschimpfen oder wie Richard Baum, der
niemals verstehen wird, worum es uns geht und stattdessen peinliche Interviews gibt und für noch
peinlichere Kampagnen posiert. Es ist offensichtlich, dass der eigene Anspruch und die gezeigten
Leistungen in keinerlei Relation zueinander stehen. Warum sollte man diese Mannschaft in dieser
(!) Situation noch besingen?!
Eine Kurve lebt durch Fans, durch Stimmung und vor allem durch Leidenschaft. Leidenschaft
Eine das Gemüt völlig ergreifende Emotion. Liebe, Hass, Enthusiasmus. In ursprünglicher
Bedeutung verband Mensch mit diesem Wort auch etwas Zerstörerisches, das so genannte Leiden
schaffende. Mittlerweile scheint dieses Element allerdings der einzige Bestandteil unseres Alltags
in den Stadien, besonders in dem Stadion was uns von der sogenannten „Vereinsführung" als
sogenannte „Heimstätte" verkauft werden soll, zu sein.
Das Zentralstadion. Seit unserem Umzug in das neue Stadion gibt es endlose Diskussionen um
dieses. Zunächst hieß es, dass wir nur in der Dritten Liga und auswärts dort spielen sollen.
Mittlerweile sollen in den nächsten Jahren sogar die Spiele in der Fünften Liga in der Schüssel
stattfinden. Natürlich kommen wir und unser Verein nicht um den „Sachzwang Zentralstadion"
herum, doch wie lange soll sich der FC Sachsen vor einer minimalen Zuschauerkulisse, im für uns
völlig überdimensionierten Stadion noch lächerlich machen?! Doch nicht nur auf den Rängen hilft
uns das Stadion in keinster Weise weiter und so ist es kein Zufall, dass seit dem Eröffnungsspiel
gegen die Amateure von Borussia Dortmund im Jahre 2004, der Heimvorteil einfach nicht mehr
existent ist. Klar, wird jetzt als Gegenargument der Punkt Sicherheit ins Spiel gebracht, doch auch
hier genügt ein Blick auf die letzten Spiele gegen Halle und vor allem auf das Derby, wo auch das
vollständig überwachte Areal in Verbindung mit einem riesigen Polizeiaufgebot
Auseinandersetzungen nicht verhindern konnte.
Hatte Mensch vor einiger Zeit zumindest noch den Eindruck, an der Alltagssituation im
Zentralstadion etwas ändern zu können (Fanordner, Konzept Freie Kurve, offene Gespräche etc.)
und wurde von unserer Seite dem Verein sogar ein Konzept für die Zuschauergewinnung im ZS
übergeben, verschlechterte sich die Lage im letzten Jahr zusehends für Alles, was sich Grün-Weiß
nennt und nun sind wir mittlerweile an einem Punkt angelangt, an dem wir sagen müssen: es kann
so definitiv nicht weitergehen!
Während es Anhängern anderer Clubs erlaubt zu sein scheint, alles mit in den Gästeblock zu
nehmen, was der eigenen Lust bedarf und das ohne Kontrolle auf Inhalte oder Sinn, werden uns in
der Regel sämtliche kritischen oder den Gegner verhöhnende Spruchbänder, Fahnen und
Ähnliches im Vorfeld verboten oder am Einlaß abgenommen. So sollen Spruchbänder zum
Beispiel bereits mehrere Tage vorher mit dem genauen Inhalt angemeldet werden, was oft schon
logistisch gar nicht möglich ist, da vieles erst in den Tagen vor dem Spiel ausgedacht und gemalt
wird, bzw. so das Reagieren auf aktuelle Anlässe vollkommen unmöglich ist. Zaunfahnen
unterliegen vollkommen den willkürlich ausgeübten Machtverhältnissen der Security. Motto hier:
Was ich nicht lesen kann oder nicht verstehe, darf auch nicht mit rein. Es gibt Beispiele, da wurden
kleinen Kindern ihre Fahnen abgenommen, weil sie nicht ins Bild passten. Personen mussten ihre
Schals abgeben, weil diese sich gegen Lok richteten. Beim letzten Spiel gegen Halle wurden sogar
Jacken und Mützen abgenommen, da diese von der Firma „Mob Action" waren. Mal dürfen
Aufkleber mit ins Stadion, mal nicht. Sogar Inventar unseres Shops wurde schon verboten oder
abgenommen.
Das auch dies noch zu toppen ist und eben nicht nur uns Fans betrifft, zeigt erneut das Spiel
gegen Halle, als sogar alle Spieler der Ersten Mannschaft sich und ihr Auto filzen lassen mussten.
Dabei kam es auch zu aggressiven Ausbrüchen der Security-Mitarbeiter gegenüber mindestens
einem Spieler. Auch Spielern und BegleiterInnen der Meistermannschaft von 1964, die wie sich
sicher jeder denken kann, nicht mehr die Jüngsten sind, mußten ihr Auto verlassen und daneben
stehen, während es kontrolliert wurde. Dies eine Frechheit zu nennen, wäre eine Untertreibung.
Kommt es zu Vorfällen, wie den hier beschriebenen und werden diese z.B. von Seiten des
Fanprojektes in den Spieltagsnachbearbeitungen angeprochen, kommen nur abwertende
Kommentare, Abwiegelungen und Ausflüchte. Ändern tut sich wie immer nichts. Das Derby und
das von einem Security für die Lok-Hools geöffnete Tor, sollte hier als Beispiel schon ausreichen.
Dabei sollte doch eigentlich der Weg für den Austausch von vereinsrelevanten Dingen vom
Stadion und seiner Betreibergesellschaft zu den bestimmenden, geschäftsführenden Gremien des
Vereins ein kurzer sein. Schließlich ist doch der Vorsitzende der ZSL und der Präsident des FCS
eine Person. Doch genau hier liegt eins der Probleme der aktuelle Schieflage, denn der
Interessenkonflikt ist weder wegzuwischen, noch zu übersehen. Wenn dem Vereinspräsidenten
wiederholt egal ist, wie das Spiel seines Vereins ausgeht und ihm es wichtiger ist, „das es ruhig
bleibt", ist das nicht mehr als Ausrutscher zu verstehen. Und spätestens wenn in einer
Kurzmitteilung auf der offiziellen Homepage des FC Sachsen ein Spiel des 1.FC Lok gegen Aue
wichtiger scheint, als das eigene Spiel zur gleichen Zeit in Halberstadt, ist ein Level erreicht,
welches nicht mehr tragbar ist. Ein Bezug zu unseren Farbe und etwas Liebe zu unserem Verein
sucht Mensch vergebens. Würde die Vereinsführung zumindest sportliche Kompetenz beweisen,
wären diese Dinge mit Sicherheit leichter zu verdauen. Aber Fakt ist weder Lonzen, Ellinger, noch
ihr Geldgeber Kölmel haben auch nur die geringste Ahnung von Fußball und seinen positiven, wie
negativen Begleiterscheinungen. Nicht zuletzt wurde das am Desaster rund um die Saison mit
Eduard Geyer deutlich, deren Verantwortung einzig und allein bei den eben aufgezählten
Personen liegt. Auch Aussagen wie „Das Experiment AKS ist beendet!" und das nach einem (!)
gespielten Spiel nach der „Rückkehr" nach Leutzsch, oder der Wunsch, dem nie überzeugenden
Oswald auch in der 5.Liga zu behalten, zeugen vom fehlenden sportlichen Sachverstand. Das
dieser Sachverstand auch im Punkt Vereinsmarketing und Aussendarstellung einfach nicht
vorhanden ist, zeigt der Umgang mit Kleinsponsoren und Förderern des Vereins, sowie den zum
Teil peinlichen Werbeversuchen. Selbst das von vielen als Plus für die Vereinsspitze gewertete
finanzielle Know-How und die angeblich endlich eingekehrte Seriösität, sind ins Land der Märchen
zu verweisen, denn zum Einen geht es dem Verein finanziell faktisch nicht besser, weswegen auf
der letzten MV sogar versucht wurde Zahlen besser darzustellen, als sie in Wirklichkeit sind und
zum Anderen bediente sich das Präsidium schon an Strafbarkeit grenzende Methoden, wie z.B.
dem Zurückhalten einer sachgebundenen Spende eines Leipziger Unternehmens für das
Fanprojekt.
Alles Beispiele und Fakten (ohne den Anspruch auf Vollständigkeit), die Jeder und Jedem klar
machen sollten, dass es so einfach nicht weiter gehen kann. Das der beschrittene Weg nicht der
ist, den wir gehen müssen, um das beste aus unserem Verein herauszuholen und wieder mit
erhobenem Haupt zu singen: „Wir sind Leutzscher..."
Nach einer emotionalen aber sachlichen Diskussion in dieser Woche, haben wir als Ultragruppen
der BSG CHEMIE (FC Sachsen) beschlossen, die verbliebenen Spiele Zeichen zu setzen und uns
in einer Form zu positionieren, die für einige Personen vielleicht hätte eher kommen müssen, für
Andere vielleicht nicht zu verstehen ist, aber für uns den einzigen Weg in der derzeitigen Situation
darstellt. Folglich werden wir die noch ausstehenden Heimspiele im Zentralstadion als Gruppen
nicht mehr besuchen und somit nicht mehr im Block B anzutreffen sein. Stattdessen werden wir die
Zeit nutzen, um an anderen Stellen und durch verschiedene Aktionen gemeinsam etwas für uns,
für die Kurve, für die Fanszene und für Chemie auf die Beine zu stellen. Beim ersten Spiel gegen
den VfB Pößneck werden wir uns daher vor dem Eingang zum Sektor B treffen und dort
gemeinsam auf unseren Protest/Boykott aufmerksam machen. Details dazu wird es vor Ort geben.
Für die darauffolgenden Spiele gibt es mit Sicherheit eine breite Palette an Möglichkeiten einer
gemeinsamen Nachmittagsgestaltung. Denkbar wäre neben einem Fußballturnier, zum Beispielein
Subotnik in Leutzsch oder Ähnliches. Termine und Treffpunkte werden auf unserer Homepage
rechtzeitig bekannt gegeben, für Ideen sind wir natürlich offen.
Anders bei den Auswärtsspielen. Hier werden wir wie gehabt gemeinsam und hoffenlich auch
zahlreich anreisen, allerdings sowohl auf eine optische, als auch auf eine akustische Unterstützung
der Mannschaft verzichten, was im Klartext heißt, dass wir die Spiele schweigend verfolgen
werden. Aussagen wie „da wird doch die Mannschaft im Stich gelassen" wären angesichts der
sportlichen Situation natürlich Quatsch. Desweiteren werden wir auf unsere Gruppenfahnen
verzichten und nur noch das bereits aus den ersten Spielen der Hinrunde bekannte und nun als
Zaunfahne gemalte „Unabhängigkeit" aufhängen, da dieses unserer Meinung nach am Besten
ausdrückt, was wir zur Zeit fühlen und was uns bewegt.
Angesichts der ungewissen Aussichten, wie es nach der Sommerpause aussieht, werden wir die
Situation spätestens im Sommer (wenn neue und zuverlässige Fakten über die Zukunft des FC
Sachsens auf dem Tisch liegen) neu bewerten und uns dementsprechend neu positionieren. Der
Prostest ist also zunächst auf diese Saison begrenzt.
Natürlich soll dieser Streik nicht nur auf uns Ultras und Jugendliche Fans beschränkt sein. Im
Gegenteil! Wir hoffen, dass sich uns noch zahlreiche Fans allen Alters und aller Kategorien
anschließen, um unserer gemeinsamen Unzufriedheit Ausdruck zu verleihen. Wie ihr oben lesen
konntet, geht das Thema alle Fans etwas an und bedarf daher auch der Unterstützung Aller. Sei
es nun durch bloße Anwesenheit bei einem der Aktionstage, durch das Zuhauselassen der
Fanclubfahnen (worum wir euch bitten), oder durch Aufklärungsarbeit. Die Zukunft des Vereins
liegt in unseren-und damit auch in euren Händen! Unglaublich wichtig ist es also bei den
Aktionstagen und den Auswärtsspielen zahlreich Flagge FÜR CHEMIE zu zeigen, zu zeigen, dass
es so nicht weitergehen kann... Der Protest richtet sich nicht gegen einen Teil der traurigen
Realität (also Einzeln: Lonzen, die Mannschaft, das Stadion) sondern gegen das Ganze Desaster,
was uns zur Zeit begleitet und gegen einen Fußball, der nicht unserer ist.
Gemeinsam wollen wir die Stunden, die in dieser Saison noch bleiben, nutzen, um bei den
Auswärtsfahrten und an den Aktionstagen durch Gespräche und einfaches Beisammensein Kraft
zu schöpfen und gemeinsam innerhalb unserer Gruppen, unserer Kurve und unserer Fanszene
wieder ein wenig mehr zueinanderzurücken, Probleme aus der Welt zu schaffen und uns und
unsere Leidenschaft wieder selbst zu finden. Damit wir auch in der kommenden Spielzeit als das
durchstarten können, was wir sein wollen und was wir sind. Eine der besten und anerkanntesten
Kurven. BSG CHEMIE - NIEMAND WIE WIR!
ZitatAlles anzeigenNeuigkeiten vom 19.06.2008
Informationen zum Spielbetrieb
Die BSG Chemie Leipzig freut sich den ehemaligen Profifußballer Radisa Radojicic als Spielertrainer vorstellen zu dürfen. Der 39-Jährige, der u.a. beim FC Sachsen, dem FSV Zwickau und in der ersten jugoslawischen Liga tätig war, übernimmt ab sofort die sportliche Leitung in Leipzig-Leutzsch.
Der für seine offene und ehrliche Art stets beliebte Radi, wie er von den Fans noch heute freundschaftlich genannt wird, beginnt in diesen Tagen mit der Zusammenstellung der Mannschaft für die kommende Spielzeit in der 3. Kreisklasse.
Junge, engagierte Spieler, die sich mit der Vereinsphilosophie von ehrlichem Fußball in Tradition der BSG Chemie Leipzig identifizieren, können Ihr Interesse per E-Mail an xxxx@chemie-leipzig.de oder telefonisch unter 01xxxxxxxxxx
ZitatAlles anzeigen
Offener Brief Diablos und Ultra` Youth 27.Juli 2008
CHEMIE, CHEMIE, NUR NOCH CHEMIE
Während anderswo der Sommer und die damit verbundene Fußball-Pause genutzt
wird um Kraft zu tanken, um in der neuen Spielzeit alte Wege erfolgreich weiter zu
gehen oder Angefangenes zu verbessern, ist für uns seit Wochen eine arbeitsreiche
Zeit angebrochen, die dem Ziel geschuldet ist, einen völlig neuen Weg zu
beschreiten. Keinen einfachen zwar, aber einen der unserer Meinung nach nötig ist
und damit wohl auch den einzigen (Aus-)Weg darstellt.
Nicht wenige rieben sich verwundert die Augen, als am Samstag, dem 10. Mai 2008
in der Leipziger Volkszeitung verkündet wurde, daß zur neuen Saison die BSG
Chemie wieder in den Spielbetrieb gehen wird. „Was ist da dran?!“ „Was passiert mit
der Fanszene?!“ „Was passiert mit dem FC Sachsen?!“ waren nur einige der Fragen,
die im folgenden durch diverse Internetforen geisterten, an Stammtischen diskutiert
wurden und die in vielen Köpfen für Aufregung gesorgt haben. Diese Aufregung,
unterstützt durch verschiedenste Gerüchte, war vor allem verbunden mit
Verunsicherung durch fehlende Details und Verunsicherung über den Werdegang
Einzelner in Bezug auf den zukünftigen Weg. Verstärkt wurde dies auch durch den
auf ein mal doch auftretenden Erfolg des FC Sachsen bzw. dem Misserfolg der
Konkurrenten und dem damit verbundenen Klassenerhalt des FCS.
Doch auf was beruht dieser „Erfolg“?! Wie bereits in der Stellungnahme vom 11.April
zu lesen, vor allem auf dem Rücken von uns Fans und auf dem Rücken der Werte
und Traditionen, die wir mit der BSG Chemie Leipzig, deren legitimer Nachfolger der
FC Sachsen sein wollte, verbinden. Natürlich begann diese Entwicklung nicht erst im
letzten halben Jahr und auch nicht erst seit dem der FC Sachsen im Zentralstadion
spielt, aber gerade unter der sogenannten „Kölmel-Connection“ konnte mensch
beobachten, wie die letzten Pfeiler der symbiotischen Beziehung FC Sachsen – BSG
Chemie systematisch eingerissen wurden. Dies ging sogar soweit das dem
Stadionsprecher die seit Jahren allen geläufigen Ansagen und Rufe mit Chemie als
Inhalt untersagt wurden, oder im Verein tätige Personen wie Ellinger nach eigener
Aussage antraten „um mit dem Mief der BSG Chemie aufzuräumen“. Interne
Vorgänge über Vertragsabschlüsse, Spielerverpflichtungen etc. zwischen Präsidium,
Kölmel sowie dem Aufsichtsrat gingen und gehen mit Sicherheit auch heute noch
hart an die Grenze der Legalität und mitunter auch darüber hinaus. Werden diese
Vorgänge kritisiert, wurde versucht die KritikerInnen mundtot zu machen bzw. sie zu
diskreditieren. Der Umgang mit unserem Protest zeigt dies sehr deutlich, als sich
nicht mit den Kritikpunkten auseinandergesetzt wurde und statt dessen auf der
Mitgliederversamlung im April die Vorwürfe gestreut wurden, es gehe uns nicht um
den Verein, wir würden mit dem Boykott den Verein in eine finanzielles Loch stürzen
und außerdem sei unsere Stellungnahme nur von Emotionen und nicht von Fakten
gestützt, was nachweislich falsch ist. Gut, wenn so von eigenen Fehlern abgelenkt
werden kann. Widersprüchliche Aussagen zum Thema Politik runden diese
offensichtliche Unfähigkeit der führenden Personen des FC Sachsen ab. Leider lassen
sich immer noch zu viele Menschen von diesen Machenschaften blenden, da sie ja
angeblich zum „Wohle des Vereins“ geschehen und mit ihnen die Professionalität
Einzug hält. Das dem nicht so ist, zeigen allein die aktuellsten Vorgänge mit den
noch nicht gezahlten Aufstiegsprämien, erneut ausstehenden Gehältern und den
absolut peinlichen Bestrebungen den FC Sachsen in eine Daily Soap des DSF zu
integrieren. Nicht besser ist es, dass die Mannschaft nun mittlerweile ihre Spiele in
Weinrot, der Farbe der Dynamo-Mannschaften, bestritt. Gerade auch dies lässt es
wie Hohn klingen, wenn Sachsen-Präsident Winfried Lonzen mit infantilen Gedichten
(sehr passend zu den Trikots die Zeile „Wir sind nicht rot...“) seine angebliche neue
Liebe zu Chemie kund tut. Eine Liebe die erst entdeckt wurde, nachdem der
Entschluß, eine Mannschaft für die BSG Chemie in den Spielbetrieb zu schicken, an
die Öffentlichkeit kam und darin das Präsidium des FC Sachsen eine Gefahr für den
eigenen Verein sah. Für den Verein, der, so schwer es auch zu sagen fällt und so
lange auch darüber diskutiert wurde, nach all diesen Vorkommnissen, Lügen und
Undurchsichtigkeiten, einfach nicht mehr der unsrige sein kann, für den wir nicht
mehr erhobenen Hauptes stehen und singen können.
So wurde in den letzten Wochen und Monaten hinter den Kulissen hart gearbeitet,
um mit engagierten Chemikern allen Alters den Traum der BSG wieder zum Leben zu
erwecken. Ein Traum der an diesem Wochenende endlich Realität wurde, als am
Samstag dem 26. Juli 2008 wieder eine Erste Mannschaft mit dem Logo der BSG
Chemie auf der Brust und begleitet von lauten Gesängen und unzähligen Fahnen ein
Spielfeld betrat und es unter dem Jubel der vielen Jugendlichen nach einem 10:2
Sieg freudestrahlend wieder verließ.
Dies soll natürlich nur der Anfang sein von einem Projekt von Fans für Fans, für
Menschen für die Fußball mehr als Konsum ist und darum liegt es auch an euch ob
und wie erfolgreich sich die Zukunft der BSG Chemie gestalten wird. Eine Zukunft
fernab von dem was gemeinhin als moderner Fußball benannt wird. Natürlich wird es
kein einfacher Weg, wenn uns in der kommenden Saison in der letzten Liga die
Spiele höchstens an die Stadtgrenze bringen werden, doch die ersten beiden
Testspiele machen Mut und Hoffnung auf mehr, denn sie haben gezeigt, dass es
Leute gibt, die sich zerreißen um Grün-Weiß wieder zu dem Verein zu machen, der er
ein mal war. Natürlich geht das nur mit euch allen. Mit eurer Anwesenheit, bei den
Spielen, mit euren Stimmen auf den Rängen, mit eurer Mitgliedschaft im Verein
selbst, und mit eurem Engagement außerhalb der Spiele. Denn die neue BSG Chemie
ist ein Verein in den sich Jeder und Jede, also damit auch ihr, aktiv einbringen kann
und soll. Ob als Spieler, Mannschaftsbetreuer, Ordner oder Verkäufer, alle können
ihre Stärken in unseren Verein mit einbringen, ihn aufbauen und mehr als ein Teil
von ihm sein und damit die Fahne, welche unseren Protest kennzeichnete und jetzt
das Symbol für den Neuanfang ist, mit Leben erfüllen: „UNABHÄNGIGKEIT – WAS
WIR DENKEN, WAS WIR LEBEN, WAS WIR FÜHLEN – DAS IST DIE BSG CHEMIE!“
1.9.2008
[Blockierte Grafik: http://www.chemie-leipzig.de/img/presse/lvz_010908gr.jpg]
Fortsetzung folgt............