Lieber Mola, sicher sind mir Fälle wie Deiner bekannt und ich verstehe Dich auch, wenn es um das Problem Niedriglohnsektor geht, aber bitte, bergreift endlich, dass dies nicht nur ein Ostproblem ist! Glaubst Du wirklich im Saarland, in Franken sieht es anders aus?? Ich finde es auch erschütternd, dass es immer noch eine Zweiklassengesellschaft bei der Entlohnung der arbeitenden Bevölkerung gibt! Aber woran liegt dies denn?? Ich bekommen gerade während meiner Bewerbungsphase nach erfolgreichem Studium mit, dass alles verhandelbar ist, verhandelbar ist es nur nicht, wenn Gewerkschaften und/oder Betriebsräte mitreden dürfen! Dass es gerade im Dienstleistungsbereich, in dem Du im weitesten ja auch tätig bist, sehr geringe Entlohnungen gibt, weiß ich und habe es ja jahrelang auch erlebt, aber dies zieht sich m.M. durch ganz Deutschland...
Sicher muß einiges getan werden, aber es wird in einer Gesellschaft, in der der Mensch immer nach höherem strebt, immer etwas ärmere und etwas reichere Menschen geben! Wenn Du eine absolut faire Aufteilung der Ressourcen willst, müßtest Du auf eine Militärdiktatur hoffen! So lange aber der Mensch in einer gesunden Demokratie und Marktwirtschaft lebt, wird es keine großen Änderungen geben!
Ich verstehe dieses Gejammer vieler (Ost)deutscher nicht mehr, da stehen zum Beispiel in KW eine nette Eisdiele, gute Restaurants, anspruchsvolle Einzelhändler, Fleischer, Bäcker und was macht der gemeine KWer? Er fährt zum A10, kauft bei Aldi, tankt in Polen und isst bei McDonalds! Vielen Leuten ist scheinbar nicht bewußt, dass man durch so einen Lebensstil so nach und nach den strebsamen Mittelständlern den finanzielllen Boden unter den Füßen wegzieht! Wie heißt es so schön, im Weltvergleich fährt der Deutsche das teurste Auto, besitzt die teuerste Küche, gibt aber am wenigsten für den Inhalt des Kühlschrankes aus und fühlt sich im Weltvergleich als am schlechtesten behandelt..
Auch ist mir bekannt, da ich es selbst in der Familie erlebt habe, dass ab einem bestimmten Alter die Jobsuche schwierig und zum verzweifeln ist! Aber wer jung und ungebunden ist, sollte durchaus in der Lage sein, sich außerhalb von seinem 5km-Heimatlinie zu bewerben! In meinem Ausbildungshotel in Bayern konnten dieses Jahr zum ersten Mal nicht alle Azubiplätze vergeben werden, die sonst aus dem brandenburgischen und sächsischen angereisten jungen Leute, wollten dieses Jahr aus unerfindlichen Gründen nicht mehr, scheinbar wird eine Arbeitslosigkeit vorgezogen.. siehe mein Beitrag über die Jugend zuvor, um den Bogen zum eigentlichen Thema wieder zubekommen:
Zitat
Ich habe bei der ganzen Diskussion hier nur eins vermisst, die selbstkritische Betrachtung der eigenen Jugend in diesem Land!! Da schaffen es über 50% die Hürde zum Gymnasium zu nehmen und somit den Zugang zu den höchsten Bildungsabschluss in Deutschland zu bekommen, wenn man sich dann jedoch das Wissen dieser selbsternannten Bildungselite betrachtet, wird einem schlecht! Ein anderes Kuriosum in dieser deutschen Welt kann ich mir jeden Tag von meinem Vater anhören, nämlich die Einstellung der jungen Deutschen, welche den Beruf eines Maurers, Dachdeckers oder Zimmerers erlernen möchten! Da kommen diese Jünglinge ohne jegliches Schulwissen, ohne jegliche Bereitschaft und ohne jeglichen Respekt an die Berufsschule und tanzen Menschen, die einem was mitbringen möchten und teilweise 30 Jahre und mehr Berufserfahrung haben, auf der Nase rum, beleidigen, drohen etc.!! Und das ist keine Berufsschule in Berlin-Wedding oder Kreuzberg, sondern eine in Brandenburg... Bevor wir uns mit den Problemfällen von Jugendlichen mit Immigrationshintergrund beschäftigen, die wahrlich vorhanden sind und überhand nehmen, sollten wir auch schauen, was der "eigene" Nachwuchs macht! Obwohl ich es hasse so unterteilen zu müssen! Abschließend: Wir sollten nicht nur mit dem Finger auf das Prinzenbad etc. schauen, sondern darüber hinaus nicht vergessen, was in unserem Rücken mit der Jugend auf dem Land passiert...
Mola mehr gerne mal bei einem Bier!