Früh's um 8 Uhr ging es also auf zum "Spitzenspiel" gegen den 7. der Oberliga NO Süd. Um 9:14 Uhr versammelten sich im ersten Zug etwa 400 Clubfans, die schon um 11 Uhr in Leipzig eintrafen. Nach 10 Minuten Busfahrt stand man also vor dem Gästeeingang der Schüssel.
Besonderes gab's bis zum Anpfiff nicht, lediglich die üblichen einstimmenden Gesänge während der Aufwärmphase der Mannschaften.
14 Uhr gings dann endlich los: neben mir wohl weit mehr als 3.000 weiteren Magdeburgern - aus Erzählungen erfuhr man, das auch viele Blau-Weiße Autos auf der Autobahn unterwegs waren - und etwa 6.000 Chemie-Fans auf der anderen Seite. Insgesamt fanden sich heute 10.500 Zuschauer zum Spiel ein.
Die erste Chance hat der Club in der 6. Minute: Aleksandar Kotuljac lässt nach Pass von Sascha Nechyporuk seinen Gegenspieler Ogungbure stehen und ballert aus 12 Meter Keeper Twardzik an.
Die Clubfans weiterhin gut am Singen, wie übrigens das komplette Spiel - in Zukunft einfach besser hinhören - große Chancen gab es aber weder für den FC Sachsen noch für den Club. Erst nach 20 Minuten kriegt der Club wieder 'ne Einschussmöglichkeit. Kittler haut über den Ball, N'Dombasi schnappt sich die Kugel am 16 Meterraum, dem rutscht dann aber der Ball über den Latschen und der Ball geht etwa 2 Meter am Tor vorbei.
Nach etwa einer halben Stunde zeigte Sachsen Leipzig, warum erst 12 Törchen zu buche stehen. Eine Flanke von rechts kann Tino Semmer freistehend nicht nutzen und haut so kläglich über den Ball.
34. Minute und erneut der Club: nach Doppelpass (ich glaube mit Nechyporuk) jagt auch Pientak den Ball am langen Pfosten vorbei. Normalerweise muss man solche Chancen nutzen, wenn man wirklich was gewinnen will.
Weiter ging es in der 37. Minute - eine Ecke von links drückt Kapitän Kallnik nur gegen die Latte... Leute Leute, irgendwie hatte ich nach der Chance so'n blödes Gefühl, das irgendwas am Ende doch noch schief geht.
Einmal ergab sich noch die Möglichkeit für den FCM. Kotuljac umspielt 2 Verteidiger, schießt und Kevin Kittler fälscht den Ball ab - knapp 1 Meter am Tor vorbei. Schade.
Viel war nicht zu sehen von den Sachsen - zwar oftmals viel Platz, ausgenutzt und echte Tormöglichkeiten herausgespielt hat sich das Team aber (zum Glück) nicht.
2. Halbzeit anfangs sehr wenig, von beiden Mannschaften. Genauso wenig von den Rängen, weder der FCM-Anhang noch die Heimseite brachte in der Phase wirklich was rüber. Was solls.
Nach etwas mehr als einer Stunde die Chance für die Leipziger: Wejsfelt lässt die FCM-Verteidigung alt aussehen, bekommt aber von Probst noch den Ball vom Fuss gespitzelt. Sich danach noch auf den Boden zu schmeißen und lautstark Elfer zu fordern... nunja.
72.Minute: Ogungbure springt Kallnik um und Schiedsrichter Weber entscheidet auf Freistoss aus 17 Metern. Meuselwitz zeigte uns, dass der Club dort wohl zu den gefährlichsten Mannschaften der Liga gehört. Kallnik und Neumann stehen bereit. Kallnik läuft drüber, Neumann schießt mit links, Twardzik reagiert nicht... Toooooor. Geil! Plötzlich lag man sich mit wildfremden Leuten im Arm und feierte den sehenswerten Treffer.
Leipzig danach deutlich besser, dank der Unfähigkeit von Breitkopf, Wejsfelt und Co. aber ohne gefährlichen Torschuss. Breitkopf haute so wunderschön über den Ball, Wejsfelt ballert 'nen Freistoss aus 30 Metern 4 Meter übers Tor. Leipzig zu plan- und ideenlos.
Nach endlosen Nachspielzeitminuten dann der Abpfiff - Jubel bei der Mannschaft, Jubel bei den Fans, Jubel beim Trainerteam.
Noch was zur Stimmung: die Beurteilung sollte man den überlassen, die in Sektor A oder C saßen. Völliger blödsinn zu urteilen, wenn man selbst im Stimmungspöbel stand.
In diesem Sinne,
Nie mehr, 4. Liga, nie mehr, nie mehr...