Was ist Tradition ???

  • Danke an die Herren aus Leipzig, denen es wieder mal gelungen ist,


    ein schönes Thema dumm und tot zu texten!


    erik: Sorry, hast ja recht, aber irgendwie ist auch das gegenseitige befruzeln so was wie ne Tradition bei uns.
    Aber um mal zum ernst Deiner Frage zu kommen, ich habe da schon drüber nachgedacht und denke das vielleicht ist das Wort Tradition irgendwie unangebrachter Weise in den Sprachgebrauch reingerutscht ist. Den Tradition hat ja eigentlich jeder Verein (auch wenn man die dem anderen nicht gern zugesteht ... sieh wieder "uns Herren aus Leipzig" :biggrin:).
    An was messen wir Traditionen? Doch wohl an der Verbindung zum Verein. Man kann vielleicht von einer langen oder kurzen Tradition sprechen, oder einer Traditionslinie.
    Ich meine mal es gibt doch Vereine welche neu entstanden sind. z.B. Greuther Fürth, aber wohin oder wie wie tief reichen die Traditionen ... eigentlich fast nur zu den Fürthern.
    Oder eben hier in Leipzig.
    Wer verbindet die Tradition des FC Sachsen mit Chemie Böhlen aus deren Fusion man ja hervorging, nein es bleibt in der Traditionslinie halt nur Chemie Leipzig über.
    Die erst kurz zurückliegende Fusion von uns, zeigt dies ja auch auf, was bleibt ...... unserer Traditionsclub 1. FC Lok.
    Was ist also Tradition? und somit bin ich irgendwie im Kreis gelaufen und gebe wohl die Frage selbst weiter.

    Ob Bundesliga eins, ob Kreisklasse drei, scheißegal wir sind dabei.


    :freude: LOKalpatriot :freude:

  • Zitat

    Original von Legende FCM


    Trotzdem würde ich gerne mal Deine Meinung zum Thema Tradition hören, alter Chemiefreak... :ja:
    Musst doch ne Meinung haben!!
    Ist Deine Chemie-"Keule" ein Traditionsverein und wenn ja, warum?


    Gruß die Legende


    Ist ja nun schon viel über Tradition geschrieben worden und dort auf einen Nenner zu kommen ist wohl auch recht schwer.Ich denke mal jeder Fußballverein hat eine gewisse Tradition(ob alt oder jung ist erstmal wurscht).
    Und bei uns in Leipzig gibts nun mal die Loksche und Chemie Vereine mit langer Tradition.
    Für Chemiefans genießt der eigene Verein einfach Kultstatus :schal2:
    und das wird woanders nicht anders sein.

  • Ja Chemiefreak, so könnte sich die Frage stellen ob wir mit dem Wort Kult (den wir ja auch benutzen) nicht auch wieder nur Tradition meinen?
    Wir suchen ja heute oft nach neuen Begriffen und ..... vielleicht lohnt es sich hier mal nachzuforschen, was gab es vor dem Wort Tradition für einen Begriff ... für die selbe Sache?
    Ich glaube ähnliches passiert ja mit den Bezeichnungen für unsere Stadien, früher Sportplatz, dann Stadion und heute müssen es Arenen sein.

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    :freude: LOKalpatriot :freude:

  • Der Begriff "Traditionsverein" ist nun mal eine gebräuchliche Bezeichnung. Man könnte den Begriff auch anders nennen: Traditionsmannschaft oder ähnliches. Nur durchsetzen würde es sich nie.


    Aber sehr interessant ist gerade der Verein bzw. die Vereine: VfB Leipzig/1. FC Lok Leipzig.


    Da gab es mal einen VfB Leipzig, der aufgrund politischer Umstände seinen Namen verlor und dann unter den Namen Probstheida, Rotation, SC Leipzig und schließlich unter dem Namen Lokomotive Leipzig antrat. Wieder rum durch politische Veränderung änderte der Verein dann wieder seinen – aber diesmal freiwillig – zurück in VfB Leipzig. Diese Rückbesinnung auf die alte Tradition hatte meiner ganz persönlichen Meinung nach nur finanzielle Gründe. Der „alte“ Ostmief war Anfang der 90er Jahre nicht mehr modern und verscheuchte Sponsoren. Das Ende des VfB kennen wir alle. Jetzt heißt der Verein nicht VfB Leipzig 2004 oder ähnlich sondern 1. FC Lok Leipzig. Warum? Plötzlich ist der alte Ostmief wieder modern und man könnte ja sich das Image einen Kultvereins zulegen. Meine ganz persönliche Meinung: Hier wurde äußerst schlampig mit der Tradition umgegangen. Hätte der VfB es damals geschafft sich langfristig gegen den FC Sachsen durchzusetzen, würde der VfB Leipzig heute im Zentralstadion spielen. Das wäre dann ein weiterer Bruch mit der Tradition gewesen. Aber die Manager in Probstheida wussten dies zu verhindern. Wer ist denn nun der Traditionsverein in Leipzig? Der FC Sachsen, der 1. FC Lok oder der VfB Leipzig? Oder vielleicht der SV Lindenau? Für mich ganz persönlich eher der Letztgenannte.

  • Ja Eric, hier möchte ich etwas schreiben was Chemiefreak und den seinen vielleicht nicht ganz so gefällt, aber ich sehe ohne Häme so.
    Der Verein VfB Leipzig hat sich niemals selbst aufgelöst sondern er ist 1945 aufgelöst worden, lebte aber in einer Linie weiter bis hin zum
    1. FC Lokomotive, (alter und neuer Prägung). Wobei ich immer sagte die Zeit des 1.FC Lok war die Ruhmreichste in der Geschichte des VfB womit ich mir gar bei meinen eigenen Leuten nicht immer Freunde machte.
    Die Rückbenneung in VfB war dann allerdings wie Du schreibst ein Kind der Zeit. Warum und diese Frage stand, blieben die Farben nicht Blau und Gelb warum nannte man sich dann nicht VfB Lokomotive, weil Lok, Dynamo, Chemie und und und doch irgendwie was Kommunstisches hatten also musste es weg ...und zwar schnell und manch Anhänger der es heute nicht mehr wahrhaben will ging damals vorran ... auch in Probsthaida.
    Bei den "Sportfreunden in Leutzsch :lach:" sah ich das anders, dort löste man sich ja selber auf, fusionierte (was ich nicht verurteile) mit Chemie Böhlen und nannte sich in Anlehnung eines großen Fußballvereines nach seinem Bundesland.
    So, aus meiner Sicht endet die Traditionslinie der BSG Chemie Leipzig somit mit der Fusion. Aber und das kann man nicht bestreiten wenn dort im Zentalstadion gegen den Ball getreten wird erschallt der Ruf Ch....e, Ch....e und die Leute wollen ihren Namen zurück, oder gar ihren Verein?, doch was wird dann aus den Jahren von äh ..... 1991 bis heute?
    Ja ja Leipzig scheint in der Tradition wirklich ein verdammt hartes und kompliziertes Pflaster zu sein!!! :rofl: :rofl: :rofl:

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  • Und ich möchte mal kurz den Faden weiter spinnen, wo liegen die Tradtionen oder besser Wurzeln von Victoria Frankfurt/O ...... :lach:, sie liegen in Leipzig, bei der alten Vorwärts Mannschaft welche über Berlin in Frankfurt landete.
    Wo liegen die Traditionen von Anhalt Dessau, sie liegen in Leipzig bei der zweiten Generation von Vorwärts Leipzig welche nach Dessau ging also .....s is schon ein schweres Unterfangen ...... :rofl: :rofl: :rofl:

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  • Zitat

    Die Kunstgebilde die von der heutigen Generation als Traditionsvereine bezeichnet werden. Wie die Zeit vergeht.


    Ich nehme mich mal da aus.


    Zitat

    Genau dieses Problem habe ich auch: Der (alte) Dresdner SC, der (alte) VfB Leipzig oder BSC Hartha sind für mich viel eher Traditionsvereine als Dynamo Dresden, Chemie Halle, Chemie Leipzig etc.


    Dito, die DDR-Klubs waren doch alles Kunstprodukte des Staates, also oktroyiert.

  • Zitat

    Der FC Sachsen, der 1. FC Lok oder der VfB Leipzig? Oder vielleicht der SV Lindenau? Für mich ganz persönlich eher der Letztgenannte.


    Naja, an erste Stelle kommt der VfB Leipzig, allerdings nur bis sich die Politik eingemischt hat. Danach aus meiner Sicht die SpVgg Leipzig-Lindenau, Wacker Leipzig, Leipzig-Stötterich und
    TuRa Leipzig? :wink:

  • Zitat

    Dito, die DDR-Klubs waren doch alles Kunstprodukte des Staates, also oktroyiert.



    würde ich vielleicht bis zu nen gewissen punkt sagen sagen. weil rot-weiss erfurt als club wurde zwar neu gegründet . aber aus d. fussballabteilung eines bestehenden vereins, nämlich turbine erfurt. genauso wie anfang d. jahrhunderts sich viele fussballabteilungen aus ihren hauptvereinen gelöst u. sich selbstständig gemacht haben.


    ist trotzdem interessant d. vielen unterschiedlichen meinungen, und jeder hat auf seiner weise irgendwie recht!

  • Zitat

    Original von Stephan R.T.
    Ist die Bezeichung Traditionsverein nicht auch eine Abwertung? Bezeichnet diese nicht einen Verein der in der Gegenwart nichts weiter hat als seine Vergangenheit? Ist das nicht der Grund warum z.B. Bayern München in den Medien nicht als Traditionsverein bezeichnet wird? Oder das Beispiel Hertha, als der Verein am Ende der zweiten Bundesliga stand, gab es fast täglich Berichte in denen vom großen Traditionsverein vor dem Absturz die Rede war. Nach dem sportlichen Aufstieg ist in Bezug auf Hertha nur noch selten von einem Traditionsverein die Rede.



    eine These, über die sich lohnt nachzudenken

    WENN ICH DU WÄRE, DANN WÜRDE ICH MIR WÜNSCHEN ICH WÄRE ICH

  • Zitat

    Original von Warlock



    eine These, über die sich lohnt nachzudenken


    Ja aber ich denke mal auf Tradition (oder wie wir es nennen) lässt sich aufbauen oder mit tiefen Wurzeln ist gut wachsen.

    Ob Bundesliga eins, ob Kreisklasse drei, scheißegal wir sind dabei.


    :freude: LOKalpatriot :freude:

  • Zitat

    Original von theo
    Traditionsverein im allgemeinen Sprachgebrauch hat sehr wohl etwas mit Erfolgen und nicht nur mit Alter zu tun, sonst könnten sich wohl 90% aller Vereine dieses Prädikats rühmen.



    Traditionen an sich haben noch nie Erfolge benötigt. Bestimmte Arbeitsweisen hatten damals Tradition oder bestimmte Riten genauso, auch wenn sie bsw. keine wirtschaftlichen Erfolge erzielen konnten. Aus bestimmten Traditionen werden heute noch mittelalterliche Bräuche durchgeführt und Tradition hat eben vor allem mit der Dauer etwas zu tuen.


    Traditionsverein als Begriff wird heutzutage fast täglich vergewaltigt, von den Medien und ungebildeten Nachwuchs. Wie man sehen kann bezeichnen manche Leverkusen als Traditionslos und kreiden im nächsten Atemzug dem BFC Dynamo Traditionen an.


    Im direkten Vergleich ist Leverkusen logischerweise der Traditionsclub. Aber es ergibt sich imho noch den Blickwinkel des Betrachters. Der BFC Fan kann bereits Jahrzehnte zum BFC pilgern und so hat es für ihn ganz klar eine Tradition. Wi dann über Leverkusen geurteilt wird ist natürlich lächerlich.


    Witzig finde ich dass man Tradition an Zuschauermengen mißt. Demnach war Hertha bis in die Achtziger ein Traditionsclub, dann ist man so dermaßen über fast 2 Jahrzehnte eingebrochen dass es in den Augen vieler Fans urplötzlich kein Traditionsclub mehr war. Das ist so abenteuerlich, schon fast kaum zu glauben.


    Germania 88, den ältesten noch existierenden Verein Deutschlands aufgrund nicht vorhandener Erfolge die Tradition abzusprechen wäre ein völliger Witz und hat mit dem Begriff Tradition einfach nichts mehr zu tuen. Ist eben eher eine Wunschvorstellung einiger Fans dass man bestimmten Verein das Prädikat anheftet und anderen aberkennt.



    Für mich persönlich haben alle über 100 Jahre alten Vereine diesen Begriff voll und ganz verdient. Das sind aus meiner Sicht alles Traditionsvereine, egal welche Erfolge sie jemals erzielt haben.

  • Wixxer Du schreibst((Germania 88, den ältesten noch existierenden Verein Deutschlands aufgrund nicht vorhandener Erfolge die Tradition abzusprechen wäre ein völliger Witz und hat mit dem Begriff Tradition einfach nichts mehr zu tuen. Ist eben eher eine Wunschvorstellung einiger Fans dass man bestimmten Verein das Prädikat anheftet und anderen aberkennt.))



    Tja , da gibt es wohl jenen bekannten Song "doch die im Schatten sieht man nicht"
    Aber manchmal bleibt doch etwas haften, zum Beispiel Tasmania 1900.
    Eigentlich jeder Fußballanhänger Land auf Land ab weiß mit dem Kürzel Tas was anzufangen, obwohl auch Jene seid Jahren als Tasmania 73 quasie außerhalb der Öffentlichkeit spielen.

    Ob Bundesliga eins, ob Kreisklasse drei, scheißegal wir sind dabei.


    :freude: LOKalpatriot :freude:

  • Zitat

    Original von LOKalpatriot


    Tja , da gibt es wohl jenen bekannten Song "doch die im Schatten sieht man nicht"
    Aber manchmal bleibt doch etwas haften, zum Beispiel Tasmania 1900.
    Eigentlich jeder Fußballanhänger Land auf Land ab weiß mit dem Kürzel Tas was anzufangen, obwohl auch Jene seid Jahren als Tasmania 73 quasie außerhalb der Öffentlichkeit spielen.


    Sehr gutes Beispiel! :!:


    Da fällt allen etwas zu ein zu Tasmania. Dank Herthas Vergehen wurde Tasmania in die Buli gehievt und hat dort für die Negativserie der Bundesliga auf Jahrzehnte gesorgt, zumindest bis Rostock davon etwas eingestellt hat.


    Kurzum, auch heftigster Mißerfolg kann also einen Verein beim Fan zum Traditionsverein machen. ;)


    Insgesamt geht es um Traditionen und die werden in jedem Verein gepflegt. Das an Erfolgen festzumachen ist Nonsens, weil man auch Traditionen im Alltag pflegen kann. Es bleiben Traditionen, auch ohne Erfolge. Bei Bart haben schlechte Zensuren und ein mieses Benehmen genauso Tradition wie bei Lisa gute Noten und ein gutes Benehmen. :D


    Der Begriff hat also wenig mit Erfolgen zu tuen.

  • Mein Großvater ist schon in den 20er Jahren an die Alte Försterei gepilgert, um dort Union spielen und siegen zu sehen.


    Union wurde 1923 Deutscher Vizemeister.



    Und jetzt Du wieder, BFC4ever. :rofl:



    Eisern


    S-S-B

  • Cool S-S-B, zwei Doofe, ein Gedanke. :D Omma und Oppa hatten zwar erst 10 Jahre nach deinen Leuten den Weg in die glorreiche AF gefunden, aber immerhin. Sie hattens aber auch nicht weit als OSWer aus der Roedernstraße.



  • Aber nur die Fussballzentren, (würde jetzt mal behaupten alle FC´s) alle anderen waren zwar auch irgendwie
    mit dem (Staate) oder Betrieben (BSG`s) verbandelt. Mal anders gefragt, was war denn zu DDR Zeiten nicht mit dem Staat oder staatsähnlichen Gebilden verbandelt.
    Man kann das schon etwas unterscheiden. Selbst auf Kreisklasseebene.