Hochverdient - auch in dieser Höhe - gewannen die Berlin-Weddinger am heutigen Spätsommernachmittag gegen die Zweite aus Rostock. Mehr als 40 Minuten wurden die Hanseaten dabei regelrecht an die Wand gespielt.
Beide Teams begannen zurückhaltend, Rostock fairerweise nur mit zwei Leuten aus der 2.Ligamannschaft (trotz Spielpause dort). BAK nach 10-15 Minuten leicht überlegen, gut organisiert spielend mit einer Großchanche nach zweimaligem Nachschuß (stark gehalten von Busch), Rostock mit einem gefährlichen Freistoß. Nach 25 Minuten der BAK deutlich stärker mit zum Teil schönem Direktsspiel in die Spitze, sehr agiler Angriffsreihe und technisch stark.
Das 1:0 nach 30. Minuten: Jacobsen schlägt von Mittellinie rechts außen eine weite Flanke Richtung Strafraum, kommentiert diese selbst mit "oh mann" (oder so ähnlich), Kadow erkennt blitzschnell die Situation, sprintet, kommt TW Busch zuvor und spitzelt an diesem vorbei.
5 Minuten später das 2:0 - Rogoli überspielt in Mittelposition dynamisch zwei Rostocker, paßt kurz nach rechts auf Grewe und der zieht stramm ins linke Eck. Danach hätte der BAK noch auf 3:0 erhöhen müssen, als Jacobsen völlig und absolut frei vor Busch auftaucht, aber an diesem scheitert. Starke 20 Minuten der Berliner !
In der 2.Hz gings zunächst so weiter. Jacobsen verzieht - zuvor nach toller Stafette freigespielt, von Rostock zunächst gar nichts zu sehen. So ab Minute 60 kam Hektik ins Spiel (auch durch einige kleinere Fehlentscheidungen von SR Hartwig aus Freital), die Berliner etwas aus dem Tritt.
Der Anschlusstreffer erfolgte gewissermaßen mit Ansage: zunächst ein gut von Greill parierter Fernschuss sowie ein wunderschöner Unterlatten-Freistoß der Rostocker (allerdings hatte bei Letzterem der ausführende Spieler den Ball ungeahndet um etwa 5m nach vorne verlegt). In der 68. vertändelte die BAK-Abwehr den Ball, so dass der stärkste Rostocker, Kapitän Toni Müller, mit einem Super-Schuss vom rechten Strafraumeck zum 1:2 einhämmern konnte. Sollte das Spiel nun nach 10 schwächeren BAK-Minuten kippen ? Überraschenderweise spielten die Hansa Zweier aber nur sehr kurz konsequent nach vorne, ein Heber verfehlte knapp das BAK-Tor. Dann wurde Berlin wieder stärker. Ein, zwei Fernschüsse wurden daneben gezimmert, dann gelang Kadow mit einem tollen Seitfallzieher nach Flanke von rechts das hochverdiente 3:1. "Tor des Monats" (Kommentar des Linienrichters). Leider verletzte sich der Doppel-Torschütze dabei (74. Minute).
In der Folgezeit konnte der BAK unbekümmert und unbehindert aufspielen und endlich Jacobsen (herausragende Leistung) sowie Rogoli (zwischen 84. und 88.) erhöhten auf ein verdientes 5:1.
In einem solchen Spiel Schwächen des BAK zu benennen, ist vielleicht nicht angebracht - trotzdem: die beiden Außenverteidiger ließen sich vereinzelt zu leicht überspielen und der eigentlich sehr souveräne und gut positionierte Libero Tosun produzierte einige Quer- bzw. Senkrechtschläger ins Aus bzw. in den strahlend blauen Weddinger Himmel.
Auch im BAK-"Stadion" tut sich ein wenig: Anfang der 2.Hz waren so um 300 Leute da (40-50 aus Rostock), zahlend wurden 140 durchgesagt; Preise erfreulicherweise noch bei 6 Euro (Normalpreis), das Speisen- und Getränkeangebot wird umfangreicher, es gibt mal wieder vereinsspezifische Eintrittskarten und ein - wenn auch immer noch vergleichsweise bescheidenes - z.T farbiges Programmheft.
Fazit: Der BAK hat den Rucksack für den Aufstieg zum Gipfel zusammengeschnürt und die Talstation hinter sich gelassen.
(Nachdem es vor zwei Wochen in Potsdam noch nicht mal zum Schuhe zubinden gereicht hat, gabs wohl Traubenzucker o.ä.)
Startaufstellungen:
BAK: Greill - Görgen, Tosun, Scheinhardt, Dogan - Karahan, Özvatan - Rogoli, Jacobsen - Kadow, Greve
Rostock: Busch - Brück, Jahn, Koch - Dojahn, Jonelat, Müller, Pett - Lange, Shapourzadeh, Yelen