Beiträge von Quarrel

    Da ja Confedspiele nicht unbedingt zum Einzugsgebiet des NOFB-Fußballs zählen und darüberhinaus viele Berliner hier im Forum vertreten sind, auch ich mal zu diesem, einzigen, Berliner Jugendendspiel bei den Jungen :


    Endspiel um die Berliner Meisterschaft im Stadion Lichterfelde :


    1. FC Union Berlin : Hertha BSC Berlin 4:3 (0:2)


    Union : Ottho – Hoth, Uaffero – Kemna, Trybull, Gawe – Skrzybski, Hofmann


    Einwechslungen : Flebbe für Kemna, Thuerk für Trybull
    Zuschauer : 200 (100 Unioner)


    Tore :
    0:1 (21.), Konter über rechts nach Ballverlust Union
    0:2 (25.), der Herthastürmer erläuft eine zu kurz geratene Rückgabe und schiebt ein
    1:2 (33.) Justin Flebbe; nach Steilpaß von Bone Uaffero auf Oliver Hofmann, der denn Ball nach innen gibt, muß Justin den Ball nur noch über die Linie drücken – Traumkombination
    2:2 (36.) Tom Trybull; nimmt einen Abwehrschlag der Herthaner nach Unionangriff im Mittelfeld auf, schaut nach dem Torwart und schlenzt aus knapp 20 Metern in den Winkel – Tor des Monats
    3:2 (47.) Steven Skrzybski wird auf rechts von Oliver Hofmann freigespielt, Steven verzögert und vollendet souverän aus bereits sehr spitzem Winkel – Wahnsinn
    3:3 (48.) Hertha schlägt den Anstoß vors Uniontor, der Herthastürmer kommt vor Ottho an den Ball und verwandelt
    4:3 (57.) Philip Thuerk wird zentral vor dem Herthator angespielt, legt sich den Ball auf seinen starken linken Fuß und setzt ihn knapp neben den Pfosten der langen Ecke



    Im Spielrausch zur Meisterschaft


    Entfesselte Unioner mit 4 Toren in Halbzeit 2


    Im Finale um die Berliner Meisterschaft der D-Junioren standen sich mit dem 1. FC Union Berlin und Hertha BSC Berlin die beiden Staffelsieger der Berliner Verbandsligen gegenüber. Während Union in 22 Spielen 22 Siege erspielen konnte und im letzten Saisonspiel den Tabellendritten Reinickendorfer Füchse mit 9:3 nach Hause schickte, musste Hertha in der stärker besetzten Staffel 1 auch zwei Niederlagen hinnehmen und war nach Spielen gegen Lichterfelde und TeBe schon die Auseinandersetzung auf höchstem Niveau gewöhnt. Da den Unionern neben dem Berliner Hallenmeistertitel auch im Vergleich auf dem Osterturnier des 1. FC Union gegen Hertha, allerdings auf Großfeld, ein verdienter 2:1 Sieg gelang, ging der 1. FC Union als leichter Favorit ins Spiel. Vor etwa 200 Zuschauern, darunter 100 Unioner, 50 Herthaner und 50 neutrale Besucher, begann Hertha recht forsch und zeigte gleich, wer zumindest körperlich die Oberhand in diesem Endspiel behalten würde. So könnte der zentrale Abwehrspieler der Herthaner körperlich locker in unserer B-Jugendregionalligamannschaft spielen, überragte er doch jeden Unioner der Startformation mindestens um einen ganzen Kopf. Union, als spielerisch stärkere Mannschaft, stand vor der Aufgabe, sich der Aggressivität der stets fairen Herthaner zu erwehren und das Spielgeschehen nach und nach an sich zu ziehen. Dennoch war gerade in dieser Anfangsphase eine gewisse Nervosität, wie sie eben zu einem Endspiel gehört, offensichtlich. Union, angetrieben vom überragenden Mittelfeldstrategen Tom Trybull, fand sich langsam, dafür immer sicherer ins Spielgeschehen und übernahm im Mittelfeld alsbald die Kontrolle über Ball und Gegner. Hertha mit seinen schnellen Spitzen blieb jedoch immer gefährlich und schien jederzeit in der Lage, die kleinste Unachtsamkeit der Unionerhintermannschaft zu nutzen. So kam es dann auch, wie es in Endspielen meistens so kommt : Union überlegen, mit drei klaren Chancen in der Anfangsphase. Gawe verzieht, Hofmann nach Doppelpaß mit Trybull scheitert und Skrzybskis Ball wird noch von der Linie geschlagen. Hertha mit einem Konter nach Fehler von Union und mit einem erlaufenen Rückpaß – 0:2 !
    Mit diesem Spielstand, der den Spielverlauf auf den Kopf stellte, ging es in die 2. Halbzeit. Auf der Tribüne fragte man sich : Sollte Herthas verhaltene, auf Konter und Fehler der Unioner setzende Spielweise wirklich belohnt werden und zur Meisterschaft führen ? Gibt es für Union einfach keinen Fußballgott ?


    Es gibt ihn. Lest !


    Gleich zu Beginn der 2. Halbzeit erhöhte Union weiter das Tempo. Der Ballbesitz dürfte knapp 80 Prozent betragen haben. Hertha mit langen Schlägen auf die schnellen Außen, Union im Mittelfeld mit feinen Dribblings, Doppelpässen, Rochaden und Direktkombinationen. Während man bei Hertha immer schon wusste, wohin der nächste Paß gehen würde, überraschten die Unioner immer wieder aufs Neue mit einfallsreichen Dribblings, verblüffenden Steilpässen oder Direktablagen. Das musste doch belohnt werden ? Und wie es belohnt wurde ! Der zur Halbzeit eingewechselte Justin Flebbe steht nach einer dieser Kombinationen völlig frei vor dem Herthagehäuse und macht es besser, als bei den vielen Unionchancen zuvor, denn er schiebt überlegen ein. Kurz später erfasst der herausragende Tom Trybull im Mittelfeld eine Situation schneller als alle Mit- und Gegenspieler und setzt den Ball aus fast 20 Metern unter die Latte. Das Spiel war gedreht, das Ergebnis berichtigt, Union weiter druckvoll. Doch plötzlich, gerade jetzt, wo Union sich anschickte, den Sieg zu erzwingen, griff der Kopf der Mannschaft, uns Tom, sich an die Leiste und musste durch Philip Thuerk ersetzt werden. Liefen bisher fast alle Angriffe über den Maestro im Mittelfeld, so mussten jetzt andere Wege gesucht werden, mussten jetzt andere Verantwortung übernehmen und in die Bresche springen. Die Unioner meisterten diesen weiteren Rückschlag mit Bravour. Weiter rollte Angriffswelle auf Angriffswelle aufs Herthator. Immer wieder gelang es den schnellen, gewandten und technisch eine feine Klinge schlagenden Hofmann, Skrzybski und Flebbe, die Herthaabwehr von einer Verlegenheit in die andere zu treiben. Doch bevor Steven Skrzybski für die überfällige Führung sorgte, musste Christopher Ottho sich bei einer der seltenen Herthavorstöße mächtig strecken, um zwei Schüsse zu parieren. Dann kam die Steve-Time ! Verzögern, umspielen und unter die Latte hinein ins Glück – 3:2 ! Jubel, Erlösung, Euphorie. Anstoß Hertha, einfach nach vorn geschlagen, Christopher Ottho zu unschlüssig, der Herthastürmer mit Näschen – 3:3 !
    Welch ein Tiefschlag. Union spielt und spielt, biegt die Partie im Rausch um, obwohl der wichtigste Spieler ausfällt, geht in Führung, und Hertha schlägt den Anstoß nach vorn und kommt postwendend zum Ausgleich ! Was jetzt ? Kopf nicht hängen lassen, an die eigene Stärke glauben und auf nach vorn. So Union ! Oliver Hofmann schießt übers Tor, ein Freistoß auf den hochaufgeschossenen Philip Thuerk landet nur am Pfosten, Tom Trybull steht an der Außenlinie zur Wiedereinwechslung bereit, doch das fair geführte Spiel, auch von den Herthanern übrigens, wird nicht unterbrochen. Steven Skrzybski steht völlig frei vor dem Herthator, sein Schuß wird von der Linie geschlagen. Das gibt es doch nicht ! Wann fällt endlich der Siegtreffer ? Philip Thuerk wusste die Antwort, und vielleicht auch Bernd Martins, der Philip eingewechselt hatte. Philip fackelte nicht lang, als er vor dem Herthator stehend an den Ball kam, schön freigespielt von seinem Mitspieler, und setzt den Ball unhaltbar für den guten Herthatorwart an den Pfosten der langen Ecke – 4:3 ! Was für eine Dramatik. Hertha warf jetzt alles nach vorn, schlug den Ball immer wieder weit vors Uniontor. Den Ball aus der Gefahrenzone zu befördern, fiel den technisch starken Unionern merklich schwer, fast tat es ihnen leid, den Ball planlos wegzuschlagen. So wurde auch ein Herthaschuß erst auf der Linie gestoppt, Steven Skrzybski scheiterte im Gegenzug am Innenpfosten. Das wäre doch die endgültige Entscheidung gewesen. Wo bleibt der Abpfiff ? Der junge Schiedrichter hatte doch nur eine Minute an Nachspielzeit angezeigt, warum wurde drei Minuten über der Zeit immer noch der Herthaangriff abgewartet ? Doch auch eine dreifache Nachspielzeit geht vorüber, dieser Titel bleibt : Berliner Meister sind die D-Junioren des 1. FC Union Berlin ! Völlig verdient mit einem wahnsinnigen Spielrausch in der 2. Halbzeit wurde das Spiel noch gedreht und Eltern, Trainer und Fans glücklich gemacht.


    Nach mehreren Wellen und Jubelszenen vor dem Unionfanblock ging die gesamte Mannschaft mit dem Trainergespann die Unionhymne singend auf Ehrenrunde im Stadion. Kurz drauf erscholl Nina Hagen auch aus den Lautsprechern, als unseren Unionern die Meistermedaillen ausgehändigt werden. Wunderschöne Szenen !
    Die gesamte Mannschaft, begleitet von rührigen Eltern, die gerade in den unteren Jahrgängen noch viele Fahrdienste und ähnliches übernehmen müssen, weil Union als Verein dies nicht leisten kann, fährt heute Nachmittag zum Helenesee auf Abschlussfahrt. Trinkt mal ruhig was, ihr eine Kakaomilch und ihr einen Sekt, ihr habt es Euch verdient. Und Bernd, paß auf, dass Du am Strand nicht von deinen Steppkes ausgefummelt wirst, ich hätte sicherlich meine Probleme.
    Unsere D-Junioren rücken mit diesem grandiosen Abschluß fast ausschließlich in die C-Junioren auf, nicht ohne den Staffelstab an den jüngeren Jahrgang weiterzugeben, der von Björn Jopek und Lukas Rehbein angeführt im nächsten Jahr als Titelverteidiger in die Meisterschaft geht. Schöne Sommerpause Euch allen ! Union lebt !



    Eines will ich noch unbedingt erwähnen : Hertha BSC zeigte sich auf dieser Veranstaltung in allen Belangen fair und erwies sich als sportlicher Verlierer. Auf dem Platz agierten die kleenen Herthaner betont fair, auf den Rängen galten die, wenn auch spärlichen, Anfeuerungen der Herthaner ausschließlich ihren eigenen Spielern, und auch das Trainergespann und die Spieler nach dem Spiel wußten sich zu benehmen. So, wie es eigentlich auch sein muß, im Berliner Fußball aber leider keine Selbstverständlichkeit ist. Die Unioner waren da schon deutlich heißblütiger, der Support ging klar an uns, aber auch wir hielten uns immer in den Grenzen des sportlichen Anstands. Schön, dass solche Veranstaltungen auch so über die Bühne gehen können. Dazu gehören immer zwei und unser Respekt gilt auch dem Zweiten der Berliner Meisterschaft, der ebenfalls eine tolle Saison gespielt hat und sicherlich zu den stärksten Mannschaften Deutschlands gehört !

    [quote]Original von Motorfan
    Union Berlin soll starkes Ineteresse an Stürmer Rafet Ates haben :!:
    Der Name Hertha (A) ist auch schon gefallen....
    quote]


    Hat Ates einen laufenden Vertrag für die kommende Spielzeit ?

    Auch ich halte die Rechtfertigung der Verteilung von Zugangsbeschränkungen zur knappen Ressource Profifussball mit dem Heranziehen von Daten aus dem Amateur- und Freizeitfussball für äußerst fragwürdig.


    Zum Vergleich :


    Bei der nächsten Entscheidung im Bundesverkehrsministerium darüber, wo neue Autobahnen gebaut werden sollen, richtet sich das Ministerium nicht nach dem Bedarf der Bevölkerung, sondern danach, wo es die meisten registrierten Opel- und VW-Freundefanclubs gibt !
    (Zufällig genau in den Wahlkreisen der zuständigen Politiker)


    Das ist doch absurd. Aber nicht anders läuft es im Deutschen Fußball.

    Zitat

    Original von yhdk
    Seit Sonntag, 22. Mai 2005, hat der BFC Dynamo erstmals in seiner Geschichte
    eine eigene Präsenz im World Wide Web:


    Komisch. Ich meine mich zu erinnern, daß es beim BFC unter Hildebrandt und Lipro schon einmal eine Vereinsseite gegeben hätte.


    Aber wenn es der Pressesprecher hier so darstellt, dann muss man dem wohl glauben.

    Das geht mir dann doch zu sehr ins Detail, so daß wir das Thema vielleicht wirklich mal persönlich besprechen könnten.


    Hier nur soviel :


    Sicherlich hast Du Recht, wenn Du meinst, dass gute Nachwuchsarbeit nicht mit der A-Jugend abschließt, sondern den Junioren den Übergang zu den Senioren vermittelt.


    Dazu sind aber andere Voraussetzungen nötig als diejenigen, die eine gute Nachwuchsarbeit im Sinne von Ausbildung der fußballerischen Fähigkeiten erfordert.


    Gerade bei einem Verein wie dem 1. FC Union, der in der Vorkölmel-Periode permant um den maximalen sportlichen Erfolg (= Meisterschaft und Aufstieg) kämpfen mußte, um die Existenz zu sichern, konnte man nur sehr schwer die Voraussetzungen schaffen, die nötig sind, um den Übergang von A-Jugend zu Seniorenbereich zu ermöglichen.


    Lars Heller war z.B. damals noch nicht soweit, daß man mit ihm um den, für den 1. FC Union damals aber existentiellen, Aufstieg hätte mitspielen können. Die zweite Mannschaft, wenn denn eine zweite Mannschaft überhaupt sinnvoll ist, bot damals noch nicht die Qualität und Spielklasse, ihm die nötige Zeit zu geben, um sich noch entwickeln zu können. Also mußte er zu einem Verein, der sich damals im sportlichen Niemandsland der Tabelle befand und einen jungen, veranlagten Linksaußen, der aber noch Fehler machen wird (und muß), aufbieten konnte, ohne das dies das Saisonziel gefährdete.


    Ich bleibe dabei, wenn ein Verein im Vollprofibereich jedes zweite Jahr einen Spieler aus dem eigenen Nachwuchs hervorbringt, der den Ligaanforderungen auch langfristig gewachsen ist, dann muß man von einer guten Nachwuchsarbeit sprechen.

    Zitat

    Original von KoGo
    wir sollten uns aber schon eingestehen, dass die Nachwuchsarbeit bei Union in der Zeit 1989-Kölmel (und eben nicht 1989-2.Liga und auch nicht 1989-Bertram!) unter aller Kanone war und es vor allem ichael Kölmel war, der an sein Geld den Aufbau vernünftiger Strukturen als Bedingung knüpfte.


    Da tust Du aber unserem gemeinsamen Verein hier in aller Öffentlichkeit Unrecht ! Dagegen muß ich eindeutig Stellung beziehen. In der von dir angesprochenen Dekade kamen folgende Spieler aus der Nachwuchsarbeit des 1. FC Union hervor (Statistik Stand vor Beginn der Saison 2004/2005; Quelle : kicker) :


    - Marko Rehmer, 188 Bundesligaspiele, 10 Tore, 35 A-Länderspiele für Deutschland, u.a. Vizeweltmeister, 4 Tore


    - Robert Huth, xx Premierleaguespiele, x Championsleagueeinsätze, 5 Länderspiele für Deutschland


    - Martin Pieckenhagen, 191 Bundesligaspiele, spielte mit dem HSV mehrfach international, u.a. auch Championsleague


    - Nico Patschinski, 28 Bundesligaspiele, 8 Tore, 88 Spiele 2. Bundesliga, 23 Tore


    - Marko Tredup, 85 Spiele 2. Bundesliga


    auch David Bergner kam zu Zweitligaspielen, Gert Müller und Lars Heller zu Einsätzen in der zweigleisigen Regionalliga.


    In 10 Jahren brachte der Nachwuchs des 1. FC Union demnach in jedem zweiten Jahrgang mindestens einen Zweitligaspieler hervor !
    Von den aufgeführten Spielern spielten Bergner, Müller und Heller nie bei einem anderen Verein im Nachwuchs als bei Union, Pieckenhagen und Rehmer waren unter 10 Jahren, als sie von kleineren Berliner Vereinen zu Union kamen.


    Bei diesem Leistungsausweis willst Du ernsthaft unserem Verein eine "Nachwuchsarbeit unter aller Kanone" attestieren ?


    Wenn Union alle diese Spieler hätte halten können, würden wir sicherlich eine gute Zweitligatruppe allein aus unserem Nachwuchs aufstellen können.


    Wenn Du möchtest, können wir uns gern im Rahmen eines Unionspiels mal über die Nachwuchsarbeit bei Union unterhalten. Allein schon für dein Spielerarchiv hast Du ein Bier bei mir gut. :wink:

    [quote]Original von Roter-HGW
    Wenn man aber gesehen hat, wie lange es gedauert hat bis in Köpenick ordentliche möglichkeiten für den Nachwuchs ermöglicht würden, dann könnte man Kotzen.
    quote]


    Im einzelnen weiß ich jetzt nicht genau, was Du damit meinst.
    Zum einen hat Union, auch trotz der damals vorhandenen Mittel, immer wieder die besten Nachwuchsspieler an (noch) zahlungskräftigere Vereine abgeben müssen. So fehlen uns z.B. aus unserem derzeitigen höchsten A-Jugend Jahrgang sechs (!) Spieler, die jetzt in Jugendbundesligateams spielen.


    Zum anderen, und gerade deshalb verstehe ich deine Aussage nicht, hätte man mit dem Geld damals sicherlich, vor allem in Berlin, auf Einkaufstour gehen können, um den Nachwuchs schnellstmöglich auf ein höheres Niveau zu hieven. Union hat sich aber dagegen entschieden und wollte im Nachwuchsbereich lieber von innen heraus und langfristig mit Spielern wachsen, die man in unteren Jahrgängen an den Verein gezogen hat. Deshalb hat es eben etwas gedauert, bis man dort angelangt ist, wo man jetzt (erst) steht.


    Für mich ist diese Nachwuchsentwicklung viel ehrlicher als wenn man z.B. Hertha Zehlendorf, Tasmania oder die Füchse leergekauft hätte, was sicherlich möglich gewesen wäre.


    Unser größtes Talent, Florian Müller, werden wir ja nun auch direkt nach seinem letzten A-Jugend Jahr an einen gestandenen Bundesligaverein verlieren. Steven Ruprecht (jüngerer Jahrgang der A-Jugend) spielt zur Probe bei einem Premierleagueclub vor, weil die jetzt bei Union einen zweiten Huth suchen...


    P.S. Falls du die Infrastruktur meinst : Für die ist Union nicht verantwortlich, sondern der Senat bzw. der Bezirk. Voriges Jahr sind (endlich) die Kunstrasenplätze in Spielbetrieb genommen worden, nachdem das Umweltamt lange Zeit für Verzögerungen sorgte, und in der nächsten Saison wird mit der Sanierung der Ballspielhalle begonnen. Das dauert tatsächlich (zu) lange, doch im Berliner Fußball gibt es nunmal andere Prioritäten als den 1. FC Union.

    Zitat

    Original von Tony


    Ich will es ja nich am Begriff festmachen, aber wir haben auch son ein DFB-Dingens das irgendwas mit Nachwuchs zu tun hat.
    Stimmt doch , oder?


    greetz T.


    Nimm´s mir nicht übel, aber Du bist mir hier schon einmal mit relativ unqualifizierten Bemerkungen in den blauen Dunst hinein aufgefallen.


    Das, was Neuruppin haben wird, dürfte ein DFB-Nachwuchsstützpunkt sein. Mit einem vereinseigenen Nachwuchsleistungszentrum hat das überhaupt nichts zu tun.


    Prüf das bitte mal in Neuruppin, das würde mich wirklich interessieren.


    Ein Nachwuchsleistungszentrum erfordert vom Verein Mehrausgaben im sechsstelligen Bereich und bringt den Vorteil, Nachwuchsspieler in gewissem Rahmen besser vor dem Zugriff anderer Bewerber schützen zu können. Das macht also nur Sinn, wenn man einen Nachwuchs hat, der Perspektivspieler für die eigene Mannschaft entwickelt und der gleichzeitig von anderen Vereinen umworben wird. In Neuruppin ist mir das bisher noch nicht aufgefallen, so spielt ja auch keine eurer Nachwuchsmannschaften überregional. Was wollt ihr dann mit einem Nachwuchsleistungszentrum ?

    Über eine Insolvenz wurde zwar nachgedacht, doch man kam zu dem Ergebnis, daß síe nur als letztes Mittel anzuwenden sei.
    Trotz der katastrophal verlaufenden Saison war sie nicht von Nöten, was meines Erachtens auch wieder für eine seriöse Vereinspolitik spricht.


    Allgemein steht ja eine Insolvenz nur zur Debatte, wenn man überschuldet ist, da spielt die faktische Höhe der Verbindlichkeiten zunächst nur eine, wenn überhaupt, nachgeordnete Rolle.


    Union schiebt aber keine kurzfristigen Verbindlichkeiten vor sich her und hat sogar, soweit mir jedenfalls bekannt, neben den langfristigen und gut planbaren Verbindlichkeiten bei Kölmel keine weiteren nennenswerten Außenstände.


    Also : Eine Insolvenz dürfte bei Union eigentlich kein thema sein und keines werden, denn dann hätte man, wie Du ja schon darauf hinweist, unbedingt in der Abstiegssaison diesen Schritt vollzogen !

    Kölmels Forderungen gegenüber Union sind längst wertberichtigt, wahrscheinlich total abgeschrieben.


    Er kann also - bilanziell - mit Union nur noch einen unverhofften Gewinn machen.


    Ich persönlich vermute, das er, wenn er selbst keine Lust oder kein Vermögen hat, selbst bei Union wieder was zu machen, versuchen wird, einen anderen Investor zu finden, der ihm seine abgeschiebenen Forderungen für - sagen wir mal - 1.000.000 Euro abkauft. In wessen Hände wir dann geraten und was dieser künftig denkbare Investor dann mit uns will, bleibt abzuwarten.


    Als wir noch in der 2.Liga spielten, gab es dazu übrigens tatsächlich konkrete Überlegungen ...


    Dem 1. FC Union bleibt im Zweifelsfall immer noch die Insolvenz, mit allen negativ denkbaren Begleiterscheinungen wie in Leipzig, oder aber auch wie beim BFC.


    Bis 2010 ist aber erst mal von Kölmels Seite völlige Planungssicherheit gegeben.

    Würde das zur Zeit im Amt befindliche Präsidium des 1. FC Union mit aller Macht den Aufstieg aus der Oberliga in dieser Saison anstreben, so wäre es völlig widersinnig, bei einem Oberligaetat von 1.050.000 Euro ein Nachwuchsleistungszentrum mit einem Etat von 350.000 Euro zu unterhalten !


    Beides, das sollte der größte Fußballexperte in diesem Forum erkennen, beißt sich, wenn es um den direkten Aufstieg um jeden Preis, also vor allem um den Preis der mittelfristigen Zukunft geht.


    Oder anders : Wenn ich unbedingt den Aufstieg anstrebe, gefährde ich dieses Ziel nicht, indem ich vorhandene Mittel in langfristige Investitionsobjekte (=Nachwuchs) stecke.


    Zur Erklärung Nachwuchsleistungszentrum :


    Diese werden vom DFB/DFL lizensiert und sind an bestimmte, kostenträchtige, Bedingungen gebunden. Deshalb ist Union auch deutschlandweit der einzige Oberligist, der ein Nachwuchsleistungszentrum als Verein finanziert (in Leipzig macht das wohl die Koummune). Einzig ein Nachwuchsleistungszentrum bietet die Möglichkeit, mit Jugendspielern Verträge abzuschließen. Bei Vereinen ohne Nachwuchsleistungszentrum gelten die üblichen Wechselfristen im Jugendbereich.


    Präsident Zingler hat seine Präsidentschaft bei Union an die Bedingung geknüpft, das das Nachwuchsleistungszentrum trotz aller anderen Vereinsziele erhalten bleiben muß. Für ihn hat das höhere Priorität als der unmittelbare Aufstieg. Insofern sehe ich in der aktuellen Vereinsführung ( KoGo) schon eine andere Philosophie als bei den vorherigen Präsidien.


    Dennoch, da sind wir uns einig, muß das Ziel des 1. FC Union sein, die Meisterschaft in der Nordstaffel anzustreben. Ein anderes Saisonziel würde uns zu Recht der Lächerlichkeit Preis geben.

    Zitat

    Original von Kaulsdorfer
    Union hatte mittlerweile 2 ungewöhnliche Chancen das langfristig zu verwirklichen. Erstens mit einem politisch motivierten Kredit des Berliner Senats an Herrn Albrecht von um die 12 ? Millionen DM in den Neunzigern und zweitens mit der (wirtschaftlichen gedachten, aber schlecht kalkulierten) Dauergabe von Supersponsor Kölmel von 12 Millionen €. Die Hintergründe der ersten Kreditvergabe sind nie aufgeklärt worden und werden aus politischen Gründen im Nirvana verschwinden.


    Die Fragwürdigkeit eines politischen Kredites für einen Fußballverein ist sicherlich berechtigt, relativiert sich aber schlagartig, wenn man mal über den eigenen Fantellerrand hinausschaut.


    Alle Etats des 1. FC Union waren und sind vollständig - direkt oder indirekt - steuerverhaftet. Allein bei drei 2.Ligaetats von jeweils 6 Mille Euro (18 also insgesamt) hat das Land Berlin seine damalige Investition von 6 Mille Euro locker wieder eingespielt !


    Den betroffenen Steuerzahler kannst Du also gerne spielen, wenn Du dir in dieser (Märtyrer)Rolle gefällst, aber sie ist dennoch falsch.

    [quote]Original von Tony
    Aber wer keine Kohle hat darf auch nicht mitspielen. Ich bin fest davon überzeugt, daß UNION den Wiederaufstieg nicht schaffen wird (Aus Unkenntnis der Liga und daraus resultierenden Fehlentscheidungen) und im Folgejahr von der Bildfläche verschwunden ist. Ich mache das auch nicht an den lächerlichen 1,6 Mio fest, sondern an dem Rattenschwanz der hinten dran hängt. Ich wünsche natürlich keinem Verein die Pleite, aber hier drückt der Schuh wahrscheinlich schon allzusehr.
    quote]


    Genau sowas meinte ich ... :naja:


    Werd mal konkret :


    Welchen Rattenschwanz meinst Du ?
    Weißt Du von kurzfristigen Verbindlichkeiten, die mir bisher verborgen blieben, obwohl ich gestern erst ungefähr eine Stunde mit einem Aufsichtsratsmitglied sprach ???
    Weshalb bist du überzeugt, daß Union von der Bildfläche verschwinden wird ? Union hat schon ganz andere Krisen überstanden als eine nicht erfolgreich verlaufende Oberligasaison. Vermutlich bist Du da aber noch gar nicht zum Fußball gegangen. Frag doch mal die Bfcer hier, wie hartnäckig wir sind.

    Früher habe ich gern in diesem Forum gelesen, da es sich gegenüber anderen Fußballforen durch eine beachtliche Sachlichkeit, auch und gerade im Umgang miteinander, auszeichnete. Mittlerweile finde ich, ist es leider zu der üblichen Fußballfans.cheisse verkommen, die mit Nichtwissen, Unterstellungen und Verleumdungen gemischt ist.


    Neben der ganzen Hysterie hier, die entstanden ist, weil der 1. FC Union sich erdreistet, mit dem vermutlich höchsten Etat der Nordstaffel in die Saison zu gehen, mal ein paar - überprüfbare - Fakten :


    Der 1. FC Union wird von 4.000 passiven Mitgliedern unterstützt, kein weiterer Oberligaverein der Nordstaffel dürfte auf über 1.000 passive Mitglieder gelangen. Hier besteht demnach eine Relation von 4:1 !


    Der 1. FC Union erreicht in dieser Saison, die mit dem zweiten Abstieg in Folge endet und katastrophal verlief wie man es sich gar nicht vorstellen kann, dennoch einen Zuschauerschnitt von 4.500. Auch in der kommenden Saison darf man wohl bei konservativer Schätzung von einem 3.000 Schnitt ausgehen. Babelsberg als Zuschauerkönig der Nordstaffel erreicht in etwa 1.500. Relation 2:1


    Union hat in den letzten 5 Jahren drei Mal 2. Bundesliga, 2 Mal Regionalliga Nord gespielt. Darüberhinaus Pokalfinale und Europapokal. Es ist demnach nicht völlig unwahrscheinlich, daß den 1. FC Union zwei oder drei Sponsoren mehr unterstützen als andere Vereine der Oberligastaffel Nord.


    Union hat die Regionalligalizenz des DFB ohne Kaution erhalten, d.h. der DFB nimmt an, daß alle Einnahmen, mit denen Union plant, auch mit Sicherheit erfolgen werden. Weshalb sollte der Oberligaetat auf wackligen Füßen stehen ?


    Union spielt mit einen Etat von 1,0 Mille Euro die Oberliga, soweit ich weiß Babelsberg mit 0,7 Mille. Fast finde ich den Abstand kleiner, als ich ihn vermutet hätte.


    Noch mal was grundsätzliches :


    Trotz des höchsten Etats wird es eine sauschwere Saison für uns, da das Spiel gegen uns doch für jede Oberligacombo das Spiel des Jahres ist. So sehr ich auch größten Respekt für solide geführte Vereine wie Eberswalde oder Rathenow hege und ihnen die Freude, gegen Union spielen zu können und vielleicht auch siegen zu können, gönne, so denke ich nicht, daß, wenn man objektiv bleibt, die Oberliga die richtige Spielstaffel für den 1. FC Union ist.

    Bielefeld hatte eine Frist von 24 h nach Spielschluß (oder -beginn), um Rechtsmittel gegen die Wertung des Spiels einzulegen.


    Da sie die Frist versäumt haben, gab es für sie auch keine Punkte.


    Wie die Fristen in der Oberliga aussehen und wer da letztlich die Beschwerde eingelegt hat, weiß ich aber nicht.

    icke :


    Jan Glinker : Wirkte auf mich nicht sicher. Gefiel mir in der Strafraumbeherrschung zumindest im Auftreten und in der Ausstrahlung wenig.


    David Bergner : Holte zwar den Strafstoß raus, aber war sonst eher der beste Chemnitzer auf dem Platz. Verlor katastrophal viele Bälle, mitunter auch ohne Bedrängnis, an den Gegner und sorgte damit immer wieder für weiteren Druck des Gegners. Hatte im Antritt zu deutlich das Nachsehen, wenn er auf der Außenbahn aushelfen mußte.


    Daniel Schulz : In seinem ersten Spiel in der 1. Männermannschaft mußte der A-Jugendliche deutlich dem Tempo der Regionalliga Tribut zollen. Tastete sich wie im Dunkeln über den Platz. Muß vor allem schnellstmöglich lernen, seine Entscheidung sofort zu treffen und dann auch konsequent umzusetzen. Wer zögert, kann nichts gewinnen ! Trotzdem ein Einstand, mit dem man auch zufrieden sein kann, denn schwerwiegende Fehler unterliefen ihm auch nicht.


    Florian Müller : machte viel, brachte nicht so viel. Ihm fehlten aber auch die Anspielpositionen. Spiele wie gegen Chemnitz und in Lübeck sind für seine Entwicklung aber goldwert !


    Roman Prokoph : gewann unglaublich viele Offensivkopfbälle. Bemüht und aktiv, aber mitunter mit technischen Mängeln, wenn er mit dem Ball am Fuß aus der Tiefe kommen mußte. In der 2. Halbzeit besser, mit einer schönen Hereingabe kurz vor Schluß und der großen Chance zum Siegtor. Verzog hier vielleicht etwas überhastet, kann den Ball aber auch direkt nehmen. (Grundsätzlich finde ich es aber richtig, solche Bälle direkt abzuschließen. Stürmer sollen Tore machen, und Tore machen Stürmer nunmal vor allem mit dem ersten Kontakt. Wer als Stürmer erst mal so wie Hauswald beginnt, aus dem wird nie ein Goalgetter.)



    zu Wingerter :


    Ich könnte mir vorstellen, dass man ihn vielleicht halten will und sich gerade in Verhandlungen befindet. Nur so kann ich mir den (teuren) Sinnloseinsatz erklären. Jemand ne andere Idee ?

    Sowohl die erhebliche Diskrepanz in der Verteilung der Fernsehgelder als auch die Eindeckung der Regionalliga mit Amateurmannschaften der herrschenden Vereine gilt vor allem anderen der eigenen Besitzstandswahrung.
    Ebenfalls ist es im Sinne der herrschenden Vereine, daß Mannschaften wie Ahlen, Burghausen, Trier und Paderborn Vereinen mit größerem Potential wie Düsseldorf, Braunschweig, Offenbach, Leipzig oder auch Union überlegen sind und bleiben. Diese könnten sich durchaus zum ernstzunehmenden Gegner entwickeln - jene nie !


    Junge Talente werden meines Erachtens durch Amateurmannchaften erst richtig verdorben. Wer es sich mit 20erst einmal in der gutbezahlten Hängematte Regionalligamannschaft gemütlich gemacht hat, dem wird auf ewig der Biss fehlen, um sich in der Bundesliga durchzusetzen. Die Regionalliga ist für 20jährige zu gur bezahlt und als Spielklasse zu attraktiv, um mit allem, was man so geben kann, aus ihr herauszuwollen. Der Anreiz, sich in die 1.Mannschaft hineinzuspielen, wäre wesentlich höher, wenn man aus einer sehr unattraktiven Liga (die sportlich nicht unbedingt minderes Niveau bedeuten muß !) wie einer Reserverunde fernab der Öffentlichkeit hinauswollte.


    Meine Erfahrung ist ganz klar :
    Entweder man schafft den Sprung aus der Jugend - oder gar nicht. Wer erst die Extrarunde Amateurmannschaft dreht, der ist verloren.


    Besser wäre es wohl, daß diejenigen jungen Spieler, die sich nicht in der 1.Mannschaft durchzusetzen verstehen, zu anderen Vereinen ausgeliehen würden, um sich dort Spielpraxis UND die nötige Durchsetzungskraft und Willenshärte holen.


    In Amateurmannschaften werden deutsche Talente doch nur ruhiggestellt - und die Jungs mit ihren 5000 Euro im Monat sind damit auch noch zufrieden.