@ Warlock : Nimm´s mir bitte nicht übel, aber es ist sehr erschöpfend, mit jemandem in der Öffentlichkeit zu diskutieren, der offenbar über kaum mehr als Viertelwissen verfügt.
Die Rechtsnachfolge ist meines Wissens mehr oder weniger eindeutig geklärt. Aus dem Gedächtnis kann ich Dir aber jetzt nicht im Detail darauf Antwort geben. Soweit ich mich erinnere, lag die Rechtsnachfolge bei dem Oberschöneweider Verein, der im Zuge der Neugründung 1966 irgendwann später aufgelöst wurde.
Somit gab es zwar einen Rechtsnachfolger, dem auch das Eigentum an der Alten Försterei, die war nähmlich immer in Unioneigentum, zustehen würde. Dieser Rechtsnachfolger wurde aber in der DDR rechtlich unanfechtbar aufgelöst. Mithin fiel das Eigentumsrecht an die DDR, mit dem Wendevertrag an das Land Berlin.
Union verlor durch die DDR-Sportpolitik sein Vereinsgelände, das mit eigenen Mitteln erworben wurde und das Stadion, das mit eigenen Mitteln erbaut worden war.
Der SC Union Berlin war eine (Aus)Gründung der 1. Männermannschaft von Union Oberschöneweide. Diese 1. Männermannschaft bestand aus Berufsspielern, die damals vor zehntausenden Zuschauern erwerbsmäßig Fußball spielten. Die DDR verwehrte es dieser Mannschaft, ihrem Beruf (erwerbsmäßig) nachzugehen. Deshalb mußten sie eine Rechtsform als Verein im damaligen Westberlin (er)finden, um sozusagen die Konzession zu erhalten, weiter an der Berliner Profiliga teilnehmen zu dürfen.
Dieser SC Union Berlin benannte sich unter einem ostberliner Manager, der zunächst den 1. FC Union Berlin in den Ruin gewirtschaftet hatte, ein paar Jahre nach der Wende in SC Union (Berlin) Oberschöneweide um und zog auf eine kleine Sportanlage in Oberschöneweide, um für den Fall, dass der 1. FC Union Berlin unter der Schuldenlast zusammenbrechen würde und aufgelöst werden müsste, zur Stelle zu sein und Gewehr bei Fuß zu stehen. Bei dieser ganzen, vorübergehenden Umzugsaktion von SC Union Berlin ging es letztlich einzig und allein um sehr viel Geld, was damals bei Union über den sogenannten Unionsportpark an der Wuhlheide zu verdienen gewesen wäre. So hofften jedenfalls diese windigen Totengräber. Der SC Union Berlin spielte damals übrigens mit dem - nicht vorhandenen - Geld dieser Hasardeure eine Hinrunde lang die Berliner Verbandsliga schwindlig, um in der Rückrunde mit einer völlig anderen Mannschaft nur noch wenige Punkte zu holen und gerade so dem Abstieg mit dem Polster als Herbstmeister zu verhindern. Im Jahr darauf setzte dann der Niedergang von SC Union Berlin ein, der bis in die Kreisliga führte.
Übrigens gab es zwischen dem 1. FC Union Berlin und dem SC Union Berlin (Moabit) kurz nach der Wende eine Art Kooperation im sportlichen Bereich. Der SC Union Berlin fungierte als Farmteam für Nachwuchsspieler des 1. FC Union Berlin in der Berliner Verbandsliga, weil die eigene 2. Mannschaft des 1. FC Union Berlin damals nicht mehr existierte oder sehr weit unterklassig spielte. Bekannteste Spieler, die damals aus dem Unionnachwuchs den SC Union Berlin verstärkten waren Marco Tredup und David Bergner. Beide spielten für den SC Union Berlin Verbandsliga. David Bergner ging dann zum 1. FC Union Berlin wie vereinbart zurück, Marco Tredup sollte zwar, zog aber eine Offerte von Pagelsdorf und Hansa Rostock vor.
P.S. Zur allgemeinen Diskussion : Ich gebe zu, dass vergangene Erfolge kein alleiniges Kriterium sind. Doch für mich ist das Bemühen um Tradition immer der Versuch, aktuelle Erfolge mit dem Verweis auf die eigene Vergangenheit zu legitimieren. Sozusagen vom Makel des Emporkömmlings reinzuwaschen. Deshalb sehen wir Mainz 05 und den VfL Wolfsburg ja im Augenblick auch nicht als Traditionsvereine, obwohl beide Vereine bestimmt auch auf Geschichte verweisen können.
Eindeutig ist Tradition aber etwas für mich, dass nur in Generationen werden kann.