Langsam wird es unheimlich in dieser Liga...
DNN: Dresdner SC 1898 droht Zahlungsunfähigkeit
Dresden. Der Dresdner SC Fußball 98 geht nicht nur sportlich schweren Zeiten entgegen. Dem Oberliga-Schlusslicht droht die Zahlungsunfähigkeit, sollte es einen Rechtsstreit mit dem Dresdner SC 1898 e.V. verlieren. "Es ist bitter, dass wir jetzt mit Altlasten aus dem Jahr 1998 ein massives Problem haben", sagte Fußball-Präsident Lutz Hiller nach der gestrigen Verhandlung im Landgericht. Vorstandsmitglied Bernd Engst sprach von weitreichenden Konsequenzen, sollte der Oberligist das Verfahren verlieren. "Wir können keine Mittel aufbringen, über die wir nicht verfügen. Entscheidet das Gericht gegen uns, müssten wir eine sehr konsequente Entscheidung treffen."
Der Dresdner SC 1898 e.V. erhielt im vergangenen Jahr Post vom Finanzamt. Unangenehme Post: Die Behörde forderte für das Jahr 1998 eine Steuernachzahlung in Höhe von 40.000 Euro. Verantwortlich für die Forderung sind nach Auffassung des "1898er" Präsidiums sind Abrechnungen der damaligen Abteilung Fußball, die 1998 den Verein verließ und seitdem als Dresdner SC Fußball 98 firmiert. So seien von der Abteilung Vorsteuern nicht in voller Höhe ausgewiesen worden.
Der DSC 1898 verklagte den DSC 98 auf Zahlung der 40.000 Euro. "Wir haben gar keine andere Wahl", sagte 1898-Schatzmeister Rainer Stiebel, "wir stehen in der Verantwortung unserer Mitglieder und müssen um jeden Euro kämpfen." Hinter den Kulissen bemühten sich beide Seiten um eine gütliche Einigung, die jedoch an unterschiedlichen Vorstellungen scheiterte. "Die Fußballer haben uns 8000 Euro geboten, zahlbar in 20 Raten. Das ist nicht machbar. Unsere Schmerzgrenze liegt bei 20.000 Euro. Drunter geht nichts", so Stiebel.
Aus wirtschaftlichen Gründen könne der Oberliga-16. auf diese Forderung nicht eingehen, so Engst. "Wir haben die Leistungsfähigkeit für höhere Summen nicht. Unsere Situation ist sehr ernst."
Das Gericht will Ende März entscheiden, welche Summe der DSC 1898 den Fußballern in Rechnung stellen kann. "Wir haben diese Situation nicht verschuldet", so Lutz Hiller, "den deutlichen Worten von Bernd Engst gibt es nichts mehr hinzuzufügen."
Thomas Hartwig