Beiträge von Oese

    "Urlaubstage sind möglichst zusammenhängend zu nehmen“ steht es schwarz auf weiß in meinem Arbeitsvertrag. Von dieser Art der Urlaubsplanung nehmen viele meiner Kollegen Gebrauch, um mit ihren Ehefrauen oder Freundinnen ein paar schöne Tage zu verbringen. Ich für meinen Teil habe keine Ehefrau, ich habe eine Geliebte. Das Problematische ist, dass sie die Hosen in unserer Liaison anhat, sie ist sehr unflexibel und ich muss springen, wenn sie Zeit hat. Meine Geliebte heißt Babelsberg 03 und hatte sich ausgerechnet den Mittwoch um 15h in Kiel ausgesucht, um mit mir ein Date zu haben. Also fragte ich meinen Chef und hatte Glück, dass er ein Herz für die Liebe hat, schließlich ist ein trauriger Mitarbeiter mit Liebeskummer und Sehnsucht nach seiner „Traumfrau“ ein schlechter Mitarbeiter.



    Pünktlich um 10:30 ging es im Thalia-Express, dessen Besatzung sich diesmal u.a. aus Rotationsprinziplern, Munkern, und Stehplätzlern zusammensetzte, auf den Weg nach Norden. Zum diesmaligen Repertoire gehörte ein neues Fussballquizbuch, beste Unterhaltung für die knapp 360 Kilometer. Nachdem Frohni und meine Wenigkeit dank des enormen Ballastwissens auch Fragen alá „Welcher Fifapräsident war Olypiateilnehmer im Wasserball?“ nahezu korrekt beantworteten und somit dem Vizeherbstmeister und Ihrer Vielleibigkeit zwei Stadionpilse aus den verfetteten Rippen geleiert hatten, waren wir auch schon in Kiel angekommen. Ca. 100 Babelsberger hatten sich neben unserer illustren Autobesatzung im Norden eingefunden, um bei kaltem Wetter das Spitzenspiel Zweiter gegen Erster zu sehen.



    Zehn Minuten nach 15 Uhr pfiff Schiri Meyer vor achtbaren 3.358 Zuschauern in sein Arbeitsgerät – es ging los. Kiel begann besser und hatte schon nach vier Minuten die erste Gelegenheit um die Tabellenspitze zu erobern, Jan Hoffmann scheitert jedoch am bisher besten Nulldreier der Saison, Marian Unger. Auch in der Folgezeit Kiel die bessere Mannschaft, aber die Babelsberger Defensive stand gut und klärte, wenn es was zu klären gab. Torchancen waren auf beiden Seiten in der Folgezeit Mangelware, beide Mannschaften wollten sich keinen Fehler erlauben.
    In der 31. Minute dann fast die Führung für die Kieler: Großöhmichen zieht aus 25 Metern ab, Unger lässt vor die Füße von Wulff abprallen, doch Schiri Meyer entscheidet zu recht auf Abseits. Kurz darauf die erste Gelegenheit für die Filmstädter: Ergidi passt auf Hartwig, dieser trifft das Leder jedoch nicht richtig und Frech kann locker klären (33.). Kiel kurz darauf mit einem Eckenstakkato, eine davon verpassen Wulff und Boy sehr knapp (37.). Sechzig Sekunden später Babelsberg mit der letzten Gästemöglichkeit vor der Pause – Ergidi flankt auf Hartwig, doch Kiels Frech kommt aus dem Kasten und hat den Ball vor unserem Zehner.
    Zur zweiten Hälfte kam Patti für Jimmy und Nulldrei wurde besser und besser, während sich Kiel zurückfallen ließ, richtige Torchancen gab es auf beiden Seiten weiterhin nicht. Raketen-Müller probiert es in der 68. mit einem Volleyschuss, doch wieder kann Frech souverän den Kasten sauber halten. Nulldrei hatte in der zweiten Hälfte deutlich mehr vom Spiel, schaffte es aber wie Kiel nicht, entscheidende offensive Akzente zu setzen. So blieb es bei viel Mittelfeldgeplänkel ohne spannende Strafraumszenen – eigentlich typisch und kaum anders zu erwarten gewesen. Langsam wurde es dunkel und das Flutlicht im Stadion erhellte das Rund nicht wirklich, daher war die Anstoßzeit von 15h schon gerechtfertigt. Pünktlich pfiff Schiri Meyer ab und nachdem die Mannschaft gefeiert wurde, ging es mit eiskalten Füßen zurück in den Express des Vertrauens.



    Auf der Rückfahrt gabs noch ein wenig Quizrodeo, gute Musik, ne Riesenbockwurst für 1,75 Euro und einen stolpernden Vizeherbstmeister, der sich ein leckeres Geruchskonglomerat aus Truckerurin und Autobahnmüll in die Buxen zog.
    Um 21 Uhr erreichten wir wieder die schönste Stadt zwischen Berlin und Werder, ich war in Gedanken schon wieder bei meiner Geliebten, die mich das nächste Mal in Rostock sehen will. Dafür muss ich diesmal nicht mal Urlaub nehmen und ich freue mich jetzt schon auf sie, vielleicht wird das Date dort ja noch ein bisschen schöner…so mit Küssen oder zumindest ner kleinen Fummelei. Danke Nulldrei.



    Holstein: Frech - Hummel, Boy, Schyrba - Großöhmichen, Rohwer - Lartey, Nouri (87. Nouri), Jürgensen - Wulff, Hoffmann (79. Siedschlag)


    Babelsberg: Unger - Weidlich, Laars, Surma, R. Müller - Civa - Hartwig, (46. Moritz) Prochnow, Ergirdi - C. Lange (85. Lange), Frahn (89. Kutschke)


    Tore: Fehlanzeige


    Gelb: - , Weidlich, Prochnow


    Nulldreier: 100




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    Auswärtsfahrten machen Spaß – vor allem, wenn am Vorabend ein 30. Geburtstag gefeiert wurde und man am nächsten Morgen etliche Probleme hat, Farben und Umrisse korrekt zu erkennen. Da ich mir aber den Spielbericht mit rudiriot teilen wollte, sah ich der Tour nach Chemnitz gelassen entgegen. Rudi sah das ähnlich, schlief er wohl auch um 10 Uhr noch den Schlaf der Ungerechten. Mit 4 Bussen ging es um kurz vor 9 dann endlich auf den Weg gen Süden. Das letzte Mal war ich vor ca. 20 Jahren in der Stadt am Nordrand des Erzgebirges, mein Patenonkel Volkmar hatte damals allerdings verpasst, mir das „Dr.-Kurt-Fischer-Stadion“ zu zeigen. Ein Manko, was nun endlich beseitigt werden sollte.
    Ohne funktionierende Musikanlage (nur Radio ging noch sporadisch) gings mit Frank am Steuer erstmal Richtung Plus, wo das Minus von Biervorräten im Bus schnell beseitig wurde.
    In Köckern dann die Gewissheit – mein kongenialer Berichtspartner lag noch in der der Horizontalen. Naja, da ihm das das erste Mal passierte, drück ich noch mal ein Auge zu. Irgendwann gings dann runter von der Autobahn und über die Landstraße weiter. Zwischen Klein Hastenichgesehn und Oberuntergurgel wurde dann in einem Norma ein CD-Abspielgerät erworben, welches fortan am Busfahrermikrofon fröhlich vor sich hindudelte. Ohne weitere Probleme kamen die Busse in Chemnitz an und wurden direkt an den Gästeeingang geleitet. Strahlender Sonnenschein und recht gutgelaunte Ordner versüßten das Gesamtbild, dazu gabs Vollbier in dem schicken Stadion. Ein Fässchen Selbigens gewannen unsere 03-Damen Eva, JKG, Brita und Claudia beim Elfmeterschießen gegen Fans vom Chemnitz vor dem Spiel, der einzigen Torschützin Claudia noch mal ein großes „Hut ab“. Nur knapp wurde 1:2 verloren…dann gings aber auch schon los. Dutzende Ballons und ein Transpi „Farbe ins Spiel bringen“ begleiteten unser Team auf den Weg aufs Grün. Die letzten Ballons waren noch nicht mal geplatzt, da Pfiff Schiri Stark schon das erste Mal und zeigte auf den Punkt: Lange hatte Baumann im 16er umgesenst. Das Komische war – ich machte mir keine Sorgen. Und Marian Unger, dieser Teufelskerl, bestätigte mein Gefühl, den Elfer von Boltze parierte er in der rechten unteren Ecke (3.). Wahnsinn!
    Chemnitz trotzdem nicht konsternierend, weiter trugen sie Angriff um Angriff vor das Babelsberger Tor. Glück hatten die Gäste, als ein Kopfball von Kellig an den rechten Pfosten klatschte. Erst nach knapp 20 Minuten der Spitzenreiter mit einem Angriff: Weidlich flankt nach vorn, der Ball wird weitergeleitet auf Hartwig, dieser wird zwar von Sieber gestört, aber Jule Prochnow steht goldrichtig und schiebt durch die Beine von Klömich zur Führung ein (20.). Kurz darauf wieder der CFC, diesmal ging ein Schuss aus 18 Metern an den rechten Pfosten – meine Güte, hat Babelsberg in dieser Saison Dusel. Nach 30 Minuten wieder ein schneller Angriff des CFC über die linke Seite, Weidlich wird überlaufen, die Flanke kommt in den Strafraum, Kellig trifft aus Nahdistanz – doch ein Pfiff störte seinen Torjubel, Schiri Stark entschied auf Abseits (31.). Vor der Pause noch je eine Chance für die Teams, erst der CFC mit einer Flanke, die die 03-Abwehr nicht sofort rausschlagen kann, Weidlich klärt vor Unger. Dennis leitete auch die letzte Möglichkeit vor dem Halbzeittee ein, seine Flanke wird in den Strafraum geköpft und Jimmy Hartwig prüft Klömich mit einem Drehschuss.
    Beide Trainer wechselten zur Pause, bei uns kam Juan Oumari für Dennis Danso Weidlich, Gerd Schädlich nahm den unglücklich agierenden Sieber raus.
    Chemnitz auch in Hälfte Zwei wieder sofort am Drücker, nach einem Freistoß zieht Müller aus 30 Metern ab, Unger kann den Gewaltschuss parieren (46.). Und weiter ging es auf das Tor von Unger zu, Boltze scheitert nur knapp am hinausgeeilten Keeper der Nulldreier (56.). Nach einer Stunde und mehr als 600 Minuten ohne Gegentor (1:1 gegen Wilhelmshaven am 2. Spieltag) passierte dann allerdings das, was sich angedeutet hat. Chemnitz schlägt einen Freistoß von der rechten Seite in den Strafraum, Wilke steigt unbedrängt hoch in die Luft und köpft aus drei Metern durch die Beine von Unger zum mehr als verdienten Ausgleich ein. Wie würde Nulldrei reagieren? Die Antwort: mit Engagement. Nut 60 Sekunden nach dem 1:1 wird Frahn von links geschickt, mit herrlicher Ballmitnahme rast er auf Klömich zu und im letzten Augenblick bekommt Wilke noch die Töppen zwischen Ball und Netz und klärt zur Ecke. Kurz darauf wieder unser Team über die linke Seite: Frahn bekommt den Ball im Strafraum, dreht sich brasilianisch um die eigene Achse, Klömich pariert vor die Füße von Ergidi, und der drischt das Leder in die Maschen. (68.). Der CFC nun mit wütenden Angriffen über Sonnenberg und Schlosser, dessen Freistoß kann Unger in der 80. mit einer Glanzparade abwehren. Babelsberg rettete sich über die Zeit und bleibt weiter an der Spitze der Tabelle. Chemnitz zeigte eine mehr als couragierte Leistung und sollte, wenn sie an die Leistung gegen Babelsberg anknüpfen können, bald die unteren Regionen der Tabelle verlassen.
    Die Rückfahrt verzögerte sich etwas, weil angeblich Polizeibeamte die Busse der Gästefans durchsucht hatten. Erstmal auf dem Asphalt gab es dann eine Party, die kurz am Lutherplatz in Babelsberg kurz unterbrochen wurde – natürlich nur, um in Kneipen und dem Archiv dann bis in die Morgenstunden fortgesetzt wurde.
    Danke Nulldrei.


    Chemnitzer FC: Klömich – Liebers, Baumann, Emmerich (77. Förster), Schlosser, Müller, Sieber (46. Reinhardt), Sonnenberg, Boltze (70. Bachmann), Kellig, Wilke


    SV Babelsberg 03: Unger- Surma, Weidlich (46. J. Oumari), Mauersberger (83. Müller), Lange (74. Moritz), Hartwig, Frahn, Prochnow, Ergirdi, Civa, Laars


    Tore: 0:1 Prochnow (20.)1:1 Wilke (63.) 1:2 Ergidi (68.)


    Nulldreier: ca. 200


    Gelb: Schlosser, Müller, Reinhardt - Hartwig


    Schiedsrichter: Stark

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    Der alte Mann und das Tor



    Es war mal wieder Brandenburg-Derby-Zeit. Naja, so ein wenig zumindest. Schließlich ging es für den SVB "nur" gegen die junge Garde des FC Energie. Die hatte jedoch einiges gut zu machen, nachdem man aus den ersten drei Saisonspielen nur einen Punkt holen konnte.
    Für die Blau-Weißen dagegen ging es um nichts geringeres als die Tabellenführung. Wohl auch deshalb machten sich dann immerhin 200 Babelsberger an diesem kühlen Sonntag auf den Weg in die Lausitz. Wissend um die penetranten Ordner im Stadion das seinen Namen noch verdienen muss, trafen wir etwas früher ein. Nachdem wir auf Löcher in Socken und Geldbörse überprüft worden waren (Ersteres Nein, zweites Ja), wandte man sich wie gewohnt dem Speisen- und Getränkeausschank zu, um sofort wieder ernüchtert zurück zu schrecken.
    Kein Bier und alles andere dezent überteuert. Die trotzdem probierte Wurst überzeugte mit ihrem rostig-krustigen Geschmack eher weniger, wußte sich aber in guter Gesellschaft zur flockigen Milch im Kaffee.
    Ich nehme mir die Zeit, dies etwas genauer zu beleuchten, sollte doch die erste Halbzeit wenig schilderungswürdige Highlights haben.
    Für die verspäteten Zugfahrer 15 Minuten nach Plan angepfiffen, boten die folgenden 2700 Sekunden gerade 6 Stichpunkte auf meinem Notationspapier (formerly known as Bockwurstpappe) - 3 für jede Seite. So kam Müller schon nach zwei Minuten zu einer Gelegenheit, als sich Schwarz auf links gegen Civa durch setzte und in die Mitte flankte. Der Schuß strich aber über das Tor. Einen weiteren Versuch von Zimmermann konnte Surma blocken. Selbiger setzte sich in der 15. min auf links durch, gab den Ball scharf nach innen und .... und nichts. Kein Nulldreier da.
    Grundsätzlich war festzustellen, dass der SVB nur langsam ins Spiel fand. Das Mittelfeld strahlte keine Sicherheit aus und die Stürmer konnten sich kaum in Szene setzen. Fehlpässe charakterisierten das Tun des SVB. Cottbus tat weitaus mehr, wirkte vorm Tor aber unentschlossen.
    In der 37. min. prüft Cottbus' Schwarz dann Unger, der läßt nach vorn abprallen, doch Müller rutscht vorbei. War dann Civas Schuss aus 25 Metern Richtung Dreiangel das Hallo-Wach-Signal? Pentke mußte sich schon arg strecken, um das Unentschieden zu bewahren. Nur 4 Minuten später kam Lange nach einer Ecke frei zum Kopfball. Dieses mal rettet Knöfel für seinen Keeper auf der Linie. Belassen wir es dabei - Halbzeit!
    Ohne Wechsel ging es nach kurzer Denkpause weiter. So langsam sollte sich dann auch mein Notizblock füllen. So nahm schon in der 46. min Ergirdi einen Schuss von Prochnow auf und zog selbst aus 15 Metern aus halb-rechter Position ab. Korrektur, er verzog aus 15 Metern aus halb-rechter Position. Als dann Keeper Pentke reichlich robust gegen Lange außerhalb des 5ers vorging, hätte Schiri Brauer ruhig mal mehr Engagement zeigen können. Ansonsten pfiff er akzeptabel.
    Nun sollte es wieder 20 Minuten dauern, bis der Zuschauer etwas geboten bekam. Frahn setzt sich per schönem Solo auf links durch, aber anstatt zu vollenden, suchte er einen besser postierten Spielkumpan. Den gab es in diesem Moment leider nicht, so dass diese gute Chance vertändelt wurde.
    Mittlerweile ersetzten Moritz und Müller die heute unglücklichen Ergirdi und Hartwig. Dadurch kam zwar etwas mehr Stabilität in die Truppe, das Spiel nach vorn verbesserte sich aber kaum merklich. Wenig verwunderlich, dass Cottbus wieder das Zepter in die Hand nahm. Kurth köpfte nach einer Ecke nur knapp über das Tor (67.). Einen folgenden Freistoß der Gastgeber aus 35 Metern parierte Unger sicher. Scheinbar beunruhigte DD das Geschehen, so dass er Rudi für Frahn brachte. Damit war zwar die Defensive gestärkt, aber Lange hing zunehmend in der Luft. Babelsberg erwartungsgemäß nur noch durch Standards gefährlich. Einer war die durch Rudi heraus geholte Ecke in der 80. min. Lange kommt erneut mit dem Kopf an den Ball, trifft aus 3 Metern aber nur einen Abwehrspieler der Cottbusser. Die Ziffert-Truppe spielte weiter auf Sieg, vermochte aber die Defensive des SVB nicht mehr in Gefahr zu bringen.
    90 Minuten waren um, Schiri Brauer deutete bereits die Nachspielzeit an. Da kam der SVB noch einmal über links. Einen fälligen Einwurf schnappte sich Müller und warf die Murmel von der linken Außenseite bis in den 16er. Da verlängerte Lange den Ball im Zweikampf in Richtung Strafraumgrenze, wo Moritz die in der F-Jugend gelernte Volleyschußhaltung in Pefektion einnahm. Den Ball haargenau getroffen, flog dieser wie am Faden gezogen und landete erst wieder in der unteren, linken Ecke des Cottbusser Tores. Kein Zweifel, dass dies der Sieg war und der Beweis, das DD mal wieder alles richtig gemacht hat.
    So war es dann auch, Abpfiff, Nulldrei gewinnt und sonnt sich mindestens 5 Tage am schönsten Platz der Tabelle.
    Der Babelsberger Pulk zog glücklich von dannen und ließ sich nicht einmal mehr durch einige fragwürdig gekleidete Ordner ärgern. Es sei erlaubt, zu hinterfragen, was es für einen Sinn macht, Gästen politisch dominierte Schmuckelemente abzunehmen, seine Wachmannschaft aber mit braun-gefärbter Kleidungswahl in den Dienst zu schicken.
    Die Busfahrt eskalierte dann zu einem Reimfestival auf altbekannte Melodien. So wurde der Fahrer mit Texten wie "Patti locht ein..." anstatt mit griechischem Wein verwöhnt und zudem mußte er lernen, dass nicht mehr der Bossanova sondern ebenfalls der Ex-Käptn schuld ist. Die Krönung bildete dann das blau-weiße Gummiboot, welches zum Überfahren von Randbabelsbergern genutzt wurde.


    Energie Cottbus II: Pentke - Mentes, Hackenberg, Knöfel (55. Franke), Bittroff, M. Kurth, Lerchl, C. Müller, Schwarz (84. T. Müller), Galm (65. Krieger), Zimmermann


    SV Babelsberg 03: Unger - Mauersberger, Laars, Surma, Kolm, Civa, Prochnow, Hartwig (67. Müller), Ergirdi (58. Moritz), Frahn (77. Rudolph), C. Lange


    Tore: 0:1, Moritz (90. + 3.)


    Schiri: Brauer



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    Spielbericht von Henner, der mal wieder zu faul ist, hier zu posten...


    Der große Fussball machte seine alljährliche Station in Babelsberg. Diesmal in Person des FSV aus Mainz anläßlich der Erstrundenpartie im DFB-Pokal. Im Normalfall eine klare Sache, wenn man nicht die altbekannten Weisheiten vom Pokal und seinen Gesetzen bemühen will. Tun wir hier auch nicht. Vielmehr schildern wir hier, was diesmal auf und neben dem Platz passierte.


    Das erste, was auffiel war leider ein unerfreuliche Sache. Provokationen eines einzelnen Umstehenden widmeten die Insassen eines Gästefanbusses leider unverhältnismäßige, weil gewalttätige Aufmerksamkeit. Der schlichtende Einsatz des Schutzmannes wirkte hier erneut unprofessionell und unkoordiniert. Diese Stimmungsdelle sollte erst mit dem Versprechen des mittlerweile Ex-Kapitäns ausgebeult werden, sofort nach seiner Einwechslung so ein Ding wie gegen Hansa vor zwei Jahren raus zu lassen. Das gab er dem Autor noch vor dem Spiel. Doch warten wir es ab.


    Dietmar Demuth schickte wie erwartet eine 4-2-3-1-Formation aufs Feld. Clemens Lange sollte vorn den Alleinunterhalter spielen, unterstützt von Ergirdi, Frahn und Hartwig. Hinten machten Civa, Prochnow und die Viererkette alles dicht.
    Wie zu erwarten begann Mainz aggressiver und suchte den Weg nach vorn. Man merkte der Truppe aber die fehlende Sicherheit und Abstimmung zum frühen Saisonzeitpunkt an. Babelsberg wirkte ebenfalls nervös. So dauerte es sieben Minuten bevor einer der Keeper etwas zu tun bekam. Unger sah sich einem Schuss von Baljak gegenüber, den er aber sicher zur Ecke klärte. Damit auch Wache im Tor gegenüber etwas zu tun bekam, setzte sich Hartwig in Minute 12 auf links durch und suchte sein Glück in einem Schuss aus knapp 20 Meter. Der Mainzer Keeper ist nun aber auch kein schlechter seines Fachs uns nahm den Ball locker auf.
    Emotionsvoll wurde es erstmals in Minute 16. Einen Freistoß nach Foul Laars flog schnurstracks auf die Mauer zu und Lange schützte sich mit dem Arm. Der Schiri wertete dies zum deutlich vernehmbaren Unmut des Publikums als Handspiel und sprach den Gästen erneut einen ruhenden Ball zu. Fair dann, dass Gunkel auf diese unrechtmäßige Chance verzichtete und auch diesen Ball in die Babelsberger Mauer spielte.
    Und falls noch ein Zuschauer einen Aufwecker benötigte - der bekam diesen kurz später als erneut Baljak den Ball aus dem Stand und 20 Metern direkt an die Latte beförderte.
    Babelsberg zwar stark in der Defensive beschäftigt, aber nach vorn nicht tatenlos. Ergirdi zirkelt einen Freistoß direkt auf den Kopf von Frahn, doch sein Kopfball landet neben dem Tor. Wieder Mainz mit dem heute so erfolgreichem Konzept: Langer Ball auf den Schrank Bancé, der läßt von der Brust abtopfen und Baljak zieht aus 16 Metern ab. Doch noch fehlt die Zielgenauigkeit. Die Chancen häuften sich hüben wie drüben, doch noch standen die Abwehrreihen sicher. In Minute 36 ging Kolm auf links und passte zum wartenden Lange. Bungert grätscht dazwischen und wehrt den Ball fast ins eigene Tor ab. Wache wäre ohne Abwehrmöglichkeit gewesen.
    Vor der Pause nutzte Unger noch eine Chance, sich auszuzeichen, als er nach Flanke Heller per Flugeinlage vor Feulner klärte und Ergirdi setzte noch einen Kopfball neben das Tor. Dann war Halbzeit und der richtige Zeitpunkt, die aufgehitzten Gemüter abzukühlen.


    Ohne Wechsel gings dann in die zweite Runde. Da die ersten zehn Minuten ziemlich ereignislos blieben, beschäftigte sich das Babelsberger Publikum mit sich selbst. Lautstarke Wechselgesänge zwischen B und C Block hallte durch den Kiez.
    Erst in der 61. Minute gab es wieder Grund, genauer hinzuschauen. Feulner flankt maßgenau auf Karhan, dessen Kopfball Unger per Glanzparade entschärft. Dann folgt die beste Phase der Nulldreier. Ein ums andere Mal nimmt man Mainz früh den Ball ab, kombiniert gut im Mittlerfeld. Einzig der Zug nach vorn und der Abschluß fehlt. Kolm versucht es nach knapp 70. Minuten, doch schießt er über das Eckige. Die nun beginnenden Wechsel brachten den SVB dann etwas aus der Bahn, so dass Mainz wieder die Oberhand gewann. Doch dafür begann das Publikum immer energischer zu unterstützen. Während die Nordkurve eine ihrer besten Leistungen seit langem ablieferte, bequemten sich auch die Herrschaften auf den Plasteschalen in die Senkrechte und ließen sich zu andauerndem Klatschen motivieren.


    Kurz vor Ende der regulären Spielzeit setzte sich der eingewechselte Oumari auf links durch und zieht von der Strafraumkante ab. Sein Ball touchiert noch leicht den langen Pfosten, geht aber ins aus.
    Als dann jeder mit der Verlängerung rechnete, kam Mainz erneut über Bancé. Wieder legt er mit der Brust ab, Feulner nimmt den Ball auf und hämmert ihn aus 5 Metern von links unter die Lattenkante. Die Mainzer verständlich im Freudentaumel. Doch die Nachspielzeit war nicht ganz um. Kurz nach Wiederanpfiff wurde Frahn direkt an der Grenze des 16ers gefoult. Moritz und Hartwig stimmen sich kurz ab und dann nutzte der Eingangs Erwähnte die Möglichkeit, sein Versprechen einzulösen. Rechts unten in der Torwartecke schlug der Ball ein. Das Karli stand Kopf und der Viertligist zwang den Zweitligisten in die Overtime.


    Hier merkte man den Blau-Weißen aber den Kräfteverschleiß zu deutlich an. Immer öfter bot man den Gästen Einschußchancen. Die beste soweit, einen Schuß von Bancé wehrte Unger noch mit einem Reflex ab. Gegen den gut platzierten Schlenzer vom Mainzer Neueinkauf Bogavac in Minute 106 war er dann machtlos. Nulldrei versuchte noch einmal alles, aber Mainz brachte die Führung über die Zeit.
    Sicherlich warf einen die Enttäuchung ob der Niederlage ersteinmal um, aber die gezeigte Leistung bietet gar keinen Grund nicht stolz darauf zu sein. Mit den genau richtigen Mitteln brachte man den Favoriten arg in Verlegenheit und das Publikum auf seine Seite. Diese Mannschaft macht es einfach, sich mit ihrer Spielweise zu identifizieren.


    Nulldrei: Unger - Danso, Laars, Surma, Kolm, Civa, Prochnow (109. min Kutschke), Hartwig, Ergirdi (72. min Moritz), Frahn, C. Lange (83. min H. Oumari)


    1. FSV Mainz 05: Wache - F. Heller, Bungert, Noveski, van der Heyden, Pekovic (64. min Hyka), Karhan, Gunkel (97. min Bogavac), Feulner, Bancé, Baljak (74. min Baljak)


    Tore: 0:1 92. min Feulner, 1:1 93. min Moritz, 1:2 106. min Bogavac


    Zuschauer: 3399 (ca. 250)


    Schiri: Henschel (ok, deutlich besser als seine Liris)


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    Bilder unter RP03

    (Clemens) Lange nicht mehr so viele Tore im Karli gesehen


    Endlich wieder Fussball im Karli – dazu mit vielen schönen Toren, Nulldreierherz, watt willste mehr? Schon in der ersten Minute hätten die Parkkicker in Führung gehen können, ein öffnender Pass erreicht den älteren der Oumari-Brüder, doch der Schuss ging rechts am Tor vorbei. Keine Minute später prüft Jule Prochnow Gästekeeper Haupt, der einem in den nun folgenden 42 Minuten mitunter leid tun konnte. In der 3. Minute eröffnete Ümit Ergirdi das muntere Toreschießen, nachdem der Torwart einen Ball nur abklatschen konnte. Nach einer Viertelstunde dann eine Flanke von der rechten Seite, Clemens Lange hält die Rübe hin und es steht 2:0. Kurz drauf zeigt er, dass er es auch mit dem Fuss kann – ein Pass von Prochnow aus halblinker Position und Lange muss bloß die Töppen hinhalten. Nur kurz darauf sprintet Dennis Weidlich aus der Abwehr nach vorn, nimmt einen Pass von links auf und nagelt das Leder ins Netz. In der Minute mit der Nummer des besten Nulldreistürmers aller Zeiten (32.) läuft Lange allein auf Torwart Haupt zu und netzt zum 5:0 ein. Zu dem Zeitpunkt konnte man dann doch schon langsam von einer Entscheidung sprechen. Leute um mich herum berichteten von zweistelligen Siegen, die schon Ewigkeiten her waren– bis zu diesem Zeitpunkt lag unsere Equipe ja voll im Soll. In Minute 36 ist es Joan Oumari, der vor der eigenen Abwehr den Ball erläuft, zu Ergirdi passt, dieser umläuft den Keeper und schiebt von der linken Außenlinie zum 6:0 ein. Innerhalb von 60 Sekunden dann noch zwei Tore: eine Flanke von rechts kommt in den Strafraum, der Ball wird hin und her gespielt, Lange steht links und schiebt zum 7:0 ein. Der darauf folgende Anstoß wird sofort in den nächsten Nulldrei-Angriff umgewandelt – über links geht das Leder wieder zu Lange, der fackelt nicht lange und markiert das 8:0. Unser neuer Kapitän, der taufrische Almedin Civa hätte noch das 9:0 mit einem Gewaltschuss aus 23 Metern machen können, jedoch beulte er nur die Latte des Tore ein.
    Gästetrainer Rene Rostock nahm den armen Torhüter Thomas Haupt raus, Coach Demuth brachte Müller und Frahn für Hartwig und Kolm.
    Die zweite Hälfte begann verhaltener, da wurden mehrere Gänge runtergeschaltet. Erst in der 60. Minute die nächste Gelegenheit für Babelsberg: Eine Ecke von Moritz drückt Lange mit der Stirn knapp rechts am Tor vorbei. Trainer Demuth wurde ein wenig ungehalten und sprang des Öfteren auf: „Alme, wieder Fussball spielen, mit Tempo, mit Zug…mal wieder ein Tor machen“ schallte es auf den Rasen des Karlis und die Jungs hörten auf den Chef, in Minute 65 erhöht Lange auf 9:0. Eine Minute später hätte es endlich 10:0 stehen müssen, ein Gewaltschuss von Lange wird im Strafraum mit der Hand abgewehrt, der Pfiff blieb aus. Leider wurde es nichts mehr mit dem zweistelligen Ergebnis, aber die Jungs von Trainer Demuth zeigten vor allem in der ersten Hälfte eine beachtliche Leistung mit schönen Kombinationen. Sicherlich war der heutige Gegner kein wirklicher Gradmesser, aber wenn es gegen Mainz zur Halbzeit nur 4:0 für unsere blau-weißen Helden steht, können wir auf jeden Fall zufrieden sein.


    SV Babelsberg 03: Zacher – Weidlich, Lange, Hartwig (45. Frahn), Kolm (45. Müller), Oumari J., Oumari H., Prochnow (55. Moritz), Ergirdi, Civa, Laars


    SV Blau-Weiß Petershagen Eggersdorf: Haupt (45. Boldt) – Kloos, Lau, Kurz, Kayser, Busse, Elssner, Ziegler, Gollmer, Butter, Jankowsky (55. Schlosser)


    Tore: 1:0 Ergirdi (3.) , 2:0 Lange (15.), 3:0 Lange (20.), 4:0 Weidlich (23.), 5:0 Lange (32.), 6:0 Ergirdi (36.), 7:0 Lange (43.), 8:0 Lange (44.), 9:0 Lange (65.)


    Gelbe Karten: Moritz


    Zuschauer: 711

    Lawaree macht den Unterschied

    Auf
    ging es am 24. Mai 2008 zum letzten Regionalligaauswärtsspiel dieser
    Saison gleich um die Ecke an den Rhein. Während die Busfahrer bei
    Magdeburg die ersten Frühstücksbrötchen verspeisten, drehte sich der
    Berichtschreiber noch mal in der Koje um, schließlich wartete in Tegel
    die Fliegerin u.a. auf etliche Ehrenamtliche. Mit etwas Verspätung und
    dem ersten Beruhigungspilsner ging es für den flugängstlichen
    Schreiberling in die Lüfte. Über den Wolken muss die Freiheit wohl
    grenzenlos sein, die Beinfreiheit in der Boeing war es jedenfalls
    nicht. Egal, während wir über Magdeburg waren, hatte auch der
    Vizeherbstmeister mit dem Hyperventilieren aufgehört und man bekam von
    den von Henner nett umschriebenen Saftschubsen ein Getränk und einen
    Snack serviert. Ich entschied mich für ein Balisto und gegen
    Kartoffelchips. Ohne Zwischenfälle und Polonaisen landeten wir in
    Düsseldorf und wurden vom Bus-Shuttle an die LTU-Arena kutschiert. Die
    Arena erinnert von außen an einen großen Käfig, im Inneren hat sie den
    Charme eines Parkhauses. Nach etlichen Irrungen und Wirrungen durften
    wir dank eines freundlichen Fortuna-Mitarbeiters endlich an den
    grimmigen Ordner vorbei in den Gästeblock. Im Stadion selber gibt es
    keine Stehplätze, dafür sind die Sitze in unterschiedlichen Farben
    gehalten, was dem Besucher ein volles Haus suggerieren soll,
    letztendlich aber nur anstrengend für das Auge ist. Von den 51.500
    verfügbaren Sitzplätzen waren 12.000 besetzt, als Schiri Hartmann aus
    Düsseldorf um 14:00 anpfiff. Dann die Frage: „ööhm, wer schreibten
    Spielbericht?“ Dank eines Kugelschreibers von Britta und einers Air-Berlin-Speibsackerls des Doktors war ich sofort bestens vorbereitet
    – vielen Dank noch mal.


    Düsseldorf begann besser und hätte nach 3 Minuten schon in Führung
    gehen können, doch Palikuca stand knapp im Abseits. Kurz darauf lautes
    Raunen im Düsseldorfer Block, ein Handspiel wollten die Fans der
    Rot-Weißen gesehen haben, Schiri Hartmann sah es (noch) nicht. Henner
    hatte sich in der Zwischenzeit eine Bratwurst geholt, welche mit Erfolg
    mit einer bayrischen Weißwurst hätte konkurrieren können. Ich
    verzichtete dankend, schließlich lag das Balisto noch schwer im Magen.
    Nach 14 Minuten dann ein Freistoß von links, aber der Ball geht knapp
    am Tor vorbei. Kurz darauf die erste Gelegenheit für Nulldrei nach
    einer Ecke von Moritz, Neubert verlängert auf Mauersberger, der zieht
    20 Zentimeter am Tor vorbei. Düsseldorf spielte recht nervös, Schiri
    Hartmann hatte zu keiner Zeit das Spiel im Griff und Babelsberg wehrte
    sich vehement, leider wie immer ohne die Durchschlagskraft nach vorne.
    Schon nach 23 Minuten die erste Auswechslung bei unseren Blau-Weißen
    Helden. Lukac kugelte sich nach einem Zweikampf die Schulter aus, für
    ihn sprang Vukadin in die Bresche. An die Hand von Neubert sprang kurz
    darauf der Ball im Strafraum, diesmal pfiff der oftmals parteiisch
    wirkende Unparteiische und zeigte auf den Punkt. Lawaree scheiterte mit
    einem schlechten Elfer an Busch, der das Leder aus der linken Ecke
    fischte (24.). Großer Jubel im Gästeblock, darauf schnell eine Schluck
    aus dem teuren Pilsner. Bis auf die gelbe Karte für Frahn (seine 10.,
    er fehlt beim Saisonabschluss gegen Ahlen) passierte bis zur 45. Minute
    nix mehr…aber dann. In der Nachspielzeit flankt Hergesell von links an
    den langen Pfosten, dort steht Lawaree in der Luft und nickt ein.
    Gleich mit dem Anstoß folgte noch ein 03-Angriff, Frahn zieht ab, der
    Schuß wird abgefälscht, aber Ratajczak hält.


    Die Halbzeit wurde uns versüßt mit Werbeblöcken auf den Videoleinwänden und Musikeinspielungen mit schlechter Akustik.


    Die zweite Hälfte begann mit einer stärkeren Babelsberger Truppe. 120
    Sekunden waren verstrichen, als Frahn von links abzieht, der
    Heimtorwart aber klären kann. Kurz darauf abermals Frahn mit einem
    Schuss aus 15 Metern, Ratajczak kann grade noch nach rechts unten
    abtauchen und die Fäuste ballen. In der 54. wieder eine Ecke von
    rechts, Civa versucht es aus der Distanz, Caillas kann auf der Linie
    klären. Der Ausgleich wäre nicht unverdient gewesen, zumal das
    Fortuna-Aufsichtsradmitglied Dieter vom Dorff vor dem Spiel auch auf
    ein 0:2 aus Düsseldorfer Sicht getippt hatte. Düsseldorf spielte weiter
    nicht sonderlich gut, 03 zog sich allerdings unverständlicherweise
    wieder zurück. Prochnow in der 68. (zentral knapp über das Tor) und
    Ahmetcik aus 23 Metern halb links knapp drüber (78.) hatten noch zwei
    Möglichkeiten, bis dann nahezu eine Kopie des ersten Tores die
    Entscheidung brachte. Caillas zirkelt eine Flanke auf Lawaree und
    dieser vollendet mit dem Kopf (81.). Am Ende hätte Fortuna noch ein,
    zwei Tore machen können, Lambertz und Erwig können ihren Chancen nicht nutzen. Kurz darauf war dann Schluß, die Düsseldorfer haben dank
    des 0:0 von Oberhausen noch eine Chance auf den Aufstieg und Babelsberg
    verkaufte sich in der sterilen Arena recht gut. Fraglich ist, wer beim
    letzten Regionalligaheimspiel auflaufen wird, zumal sich Björn Laars
    wahrscheinlich das Nasenbein brach.


    Nach dem Spiel ging es für die einen in den Bus gen Heimat, für die
    anderen mit dem Bus an den Rand der Altstadt. Arndt wollte kulinarische
    Köstlichkeiten in Form von Dönertaschen probieren (bekam er), Lepetit
    wollte in der Innenstadt brandschatzen (verbat ich ihm) und der Rest
    wollte Alt (trank es). Mit Düsseldorfern wurde gemeinsam gefeiert,
    geplaudert und mit einer Polonaise durch die Schweriner Straße
    verabschiedeten wir uns in den Bus Richtung Flughafen. Dort das übliche
    Prozedere Taschen entleeren, Flüssigkeiten abgeben, Hosen runterlassen
    bis es endlich in die Fliegerin ging. „Sobald wir unsere Reiseflughöhe
    erreicht haben beginnen wir mit unserem Service. Heute können Sie neben
    einem Erfrischungsgetränk bei den Snacks zwischen Kartoffelchips und
    Haselnusswaffeln wählen.“ Ertönte es plötzlich aus den Lautsprechern.
    Grenzenloser Jubel brach im Flugzeug aus…Haselnusswaffeln, die Creme de
    la Creme der Zwischenmahlzeiten…der Wahnsinn.


    Knuspernd und zufrieden setzte sich der Flug fort bis wir die Vorstadt
    Potsdams erreichten. Mit kleiner Polonaise raus aus der Boeing und ab
    nach draußen… nur unser Shuttle-Bus war nicht da. Dafür fuhren viele
    Busse an uns vorbei in Richtung „Bus endet hier“, einen Ort, den
    Lepetit und ich beim nächsten Mal besuchen werden.


    Nach gefühlten Monaten kam dann doch unser Bus, der noch nach
    Reservemannschaftssieg roch und brachte uns zurück ins schöne
    Babelsberg, in dem grad die Live-Nacht tobte. Am Nudeltopper tobten
    dann noch ein paar der Düsseldorf-Touristen bevor es nach einem langen
    Tag ins Bett ging.






    Fortuna: Ratajczak - Cebe (66. de Cock),
    Palikuca, Langeneke, Hergesell - C. Costa - Lambertz, Christ, Caillas -
    K. Sahin (63. Kastrati), Lawaree (86. Erwig)




    Babelsberg: Busch - Lukac (23. Vukadin),
    Laars, Neubert, Rudolph (63.Ahmetcik) - Mauersberger, P. Moritz, Civa,
    Prochnow (81. Stiefel) - Frahn, Hartwig




    Tore: 1:0, 2:0 Lawaree (45., 81.)




    Gelbe Karten: Palikuca, Christ – Frahn




    Zuschauer: 12.000 (ca. 150)




    Schiedsrichter: Hartmann