Fortuna Düsseldorf - SV Babelsberg03 2:0 (1:0)

  • Lawaree macht den Unterschied

    Auf
    ging es am 24. Mai 2008 zum letzten Regionalligaauswärtsspiel dieser
    Saison gleich um die Ecke an den Rhein. Während die Busfahrer bei
    Magdeburg die ersten Frühstücksbrötchen verspeisten, drehte sich der
    Berichtschreiber noch mal in der Koje um, schließlich wartete in Tegel
    die Fliegerin u.a. auf etliche Ehrenamtliche. Mit etwas Verspätung und
    dem ersten Beruhigungspilsner ging es für den flugängstlichen
    Schreiberling in die Lüfte. Über den Wolken muss die Freiheit wohl
    grenzenlos sein, die Beinfreiheit in der Boeing war es jedenfalls
    nicht. Egal, während wir über Magdeburg waren, hatte auch der
    Vizeherbstmeister mit dem Hyperventilieren aufgehört und man bekam von
    den von Henner nett umschriebenen Saftschubsen ein Getränk und einen
    Snack serviert. Ich entschied mich für ein Balisto und gegen
    Kartoffelchips. Ohne Zwischenfälle und Polonaisen landeten wir in
    Düsseldorf und wurden vom Bus-Shuttle an die LTU-Arena kutschiert. Die
    Arena erinnert von außen an einen großen Käfig, im Inneren hat sie den
    Charme eines Parkhauses. Nach etlichen Irrungen und Wirrungen durften
    wir dank eines freundlichen Fortuna-Mitarbeiters endlich an den
    grimmigen Ordner vorbei in den Gästeblock. Im Stadion selber gibt es
    keine Stehplätze, dafür sind die Sitze in unterschiedlichen Farben
    gehalten, was dem Besucher ein volles Haus suggerieren soll,
    letztendlich aber nur anstrengend für das Auge ist. Von den 51.500
    verfügbaren Sitzplätzen waren 12.000 besetzt, als Schiri Hartmann aus
    Düsseldorf um 14:00 anpfiff. Dann die Frage: „ööhm, wer schreibten
    Spielbericht?“ Dank eines Kugelschreibers von Britta und einers Air-Berlin-Speibsackerls des Doktors war ich sofort bestens vorbereitet
    – vielen Dank noch mal.


    Düsseldorf begann besser und hätte nach 3 Minuten schon in Führung
    gehen können, doch Palikuca stand knapp im Abseits. Kurz darauf lautes
    Raunen im Düsseldorfer Block, ein Handspiel wollten die Fans der
    Rot-Weißen gesehen haben, Schiri Hartmann sah es (noch) nicht. Henner
    hatte sich in der Zwischenzeit eine Bratwurst geholt, welche mit Erfolg
    mit einer bayrischen Weißwurst hätte konkurrieren können. Ich
    verzichtete dankend, schließlich lag das Balisto noch schwer im Magen.
    Nach 14 Minuten dann ein Freistoß von links, aber der Ball geht knapp
    am Tor vorbei. Kurz darauf die erste Gelegenheit für Nulldrei nach
    einer Ecke von Moritz, Neubert verlängert auf Mauersberger, der zieht
    20 Zentimeter am Tor vorbei. Düsseldorf spielte recht nervös, Schiri
    Hartmann hatte zu keiner Zeit das Spiel im Griff und Babelsberg wehrte
    sich vehement, leider wie immer ohne die Durchschlagskraft nach vorne.
    Schon nach 23 Minuten die erste Auswechslung bei unseren Blau-Weißen
    Helden. Lukac kugelte sich nach einem Zweikampf die Schulter aus, für
    ihn sprang Vukadin in die Bresche. An die Hand von Neubert sprang kurz
    darauf der Ball im Strafraum, diesmal pfiff der oftmals parteiisch
    wirkende Unparteiische und zeigte auf den Punkt. Lawaree scheiterte mit
    einem schlechten Elfer an Busch, der das Leder aus der linken Ecke
    fischte (24.). Großer Jubel im Gästeblock, darauf schnell eine Schluck
    aus dem teuren Pilsner. Bis auf die gelbe Karte für Frahn (seine 10.,
    er fehlt beim Saisonabschluss gegen Ahlen) passierte bis zur 45. Minute
    nix mehr…aber dann. In der Nachspielzeit flankt Hergesell von links an
    den langen Pfosten, dort steht Lawaree in der Luft und nickt ein.
    Gleich mit dem Anstoß folgte noch ein 03-Angriff, Frahn zieht ab, der
    Schuß wird abgefälscht, aber Ratajczak hält.


    Die Halbzeit wurde uns versüßt mit Werbeblöcken auf den Videoleinwänden und Musikeinspielungen mit schlechter Akustik.


    Die zweite Hälfte begann mit einer stärkeren Babelsberger Truppe. 120
    Sekunden waren verstrichen, als Frahn von links abzieht, der
    Heimtorwart aber klären kann. Kurz darauf abermals Frahn mit einem
    Schuss aus 15 Metern, Ratajczak kann grade noch nach rechts unten
    abtauchen und die Fäuste ballen. In der 54. wieder eine Ecke von
    rechts, Civa versucht es aus der Distanz, Caillas kann auf der Linie
    klären. Der Ausgleich wäre nicht unverdient gewesen, zumal das
    Fortuna-Aufsichtsradmitglied Dieter vom Dorff vor dem Spiel auch auf
    ein 0:2 aus Düsseldorfer Sicht getippt hatte. Düsseldorf spielte weiter
    nicht sonderlich gut, 03 zog sich allerdings unverständlicherweise
    wieder zurück. Prochnow in der 68. (zentral knapp über das Tor) und
    Ahmetcik aus 23 Metern halb links knapp drüber (78.) hatten noch zwei
    Möglichkeiten, bis dann nahezu eine Kopie des ersten Tores die
    Entscheidung brachte. Caillas zirkelt eine Flanke auf Lawaree und
    dieser vollendet mit dem Kopf (81.). Am Ende hätte Fortuna noch ein,
    zwei Tore machen können, Lambertz und Erwig können ihren Chancen nicht nutzen. Kurz darauf war dann Schluß, die Düsseldorfer haben dank
    des 0:0 von Oberhausen noch eine Chance auf den Aufstieg und Babelsberg
    verkaufte sich in der sterilen Arena recht gut. Fraglich ist, wer beim
    letzten Regionalligaheimspiel auflaufen wird, zumal sich Björn Laars
    wahrscheinlich das Nasenbein brach.


    Nach dem Spiel ging es für die einen in den Bus gen Heimat, für die
    anderen mit dem Bus an den Rand der Altstadt. Arndt wollte kulinarische
    Köstlichkeiten in Form von Dönertaschen probieren (bekam er), Lepetit
    wollte in der Innenstadt brandschatzen (verbat ich ihm) und der Rest
    wollte Alt (trank es). Mit Düsseldorfern wurde gemeinsam gefeiert,
    geplaudert und mit einer Polonaise durch die Schweriner Straße
    verabschiedeten wir uns in den Bus Richtung Flughafen. Dort das übliche
    Prozedere Taschen entleeren, Flüssigkeiten abgeben, Hosen runterlassen
    bis es endlich in die Fliegerin ging. „Sobald wir unsere Reiseflughöhe
    erreicht haben beginnen wir mit unserem Service. Heute können Sie neben
    einem Erfrischungsgetränk bei den Snacks zwischen Kartoffelchips und
    Haselnusswaffeln wählen.“ Ertönte es plötzlich aus den Lautsprechern.
    Grenzenloser Jubel brach im Flugzeug aus…Haselnusswaffeln, die Creme de
    la Creme der Zwischenmahlzeiten…der Wahnsinn.


    Knuspernd und zufrieden setzte sich der Flug fort bis wir die Vorstadt
    Potsdams erreichten. Mit kleiner Polonaise raus aus der Boeing und ab
    nach draußen… nur unser Shuttle-Bus war nicht da. Dafür fuhren viele
    Busse an uns vorbei in Richtung „Bus endet hier“, einen Ort, den
    Lepetit und ich beim nächsten Mal besuchen werden.


    Nach gefühlten Monaten kam dann doch unser Bus, der noch nach
    Reservemannschaftssieg roch und brachte uns zurück ins schöne
    Babelsberg, in dem grad die Live-Nacht tobte. Am Nudeltopper tobten
    dann noch ein paar der Düsseldorf-Touristen bevor es nach einem langen
    Tag ins Bett ging.






    Fortuna: Ratajczak - Cebe (66. de Cock),
    Palikuca, Langeneke, Hergesell - C. Costa - Lambertz, Christ, Caillas -
    K. Sahin (63. Kastrati), Lawaree (86. Erwig)




    Babelsberg: Busch - Lukac (23. Vukadin),
    Laars, Neubert, Rudolph (63.Ahmetcik) - Mauersberger, P. Moritz, Civa,
    Prochnow (81. Stiefel) - Frahn, Hartwig




    Tore: 1:0, 2:0 Lawaree (45., 81.)




    Gelbe Karten: Palikuca, Christ – Frahn




    Zuschauer: 12.000 (ca. 150)




    Schiedsrichter: Hartmann


    "Man sollte immer eine kleine Flasche Whisky dabei haben,für den Fall eines Schlangenbisses - und außerdem sollte man immer eine Schlange dabei haben." W.C. Fields
    RP03

  • Von den 51.500
    verfügbaren Sitzplätzen waren 12.000 besetzt, als Schiri Hartmann aus
    Düsseldorf
    um 14:00 anpfiff.


    Schicker Bericht, aber dem Unparteiischen Robert Hartmann tust du Unrecht an. Der Mann kam nicht aus dem Ort des Gastgebers sondern vom SV Krugzell, das im Allgäu liegt. ;)

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