"Spannung durch Taktik" oder SV Babelsberg 03 - FSV Mainz 05 1:2 n.V. (1:1, 0:0)

  • Spielbericht von Henner, der mal wieder zu faul ist, hier zu posten...


    Der große Fussball machte seine alljährliche Station in Babelsberg. Diesmal in Person des FSV aus Mainz anläßlich der Erstrundenpartie im DFB-Pokal. Im Normalfall eine klare Sache, wenn man nicht die altbekannten Weisheiten vom Pokal und seinen Gesetzen bemühen will. Tun wir hier auch nicht. Vielmehr schildern wir hier, was diesmal auf und neben dem Platz passierte.


    Das erste, was auffiel war leider ein unerfreuliche Sache. Provokationen eines einzelnen Umstehenden widmeten die Insassen eines Gästefanbusses leider unverhältnismäßige, weil gewalttätige Aufmerksamkeit. Der schlichtende Einsatz des Schutzmannes wirkte hier erneut unprofessionell und unkoordiniert. Diese Stimmungsdelle sollte erst mit dem Versprechen des mittlerweile Ex-Kapitäns ausgebeult werden, sofort nach seiner Einwechslung so ein Ding wie gegen Hansa vor zwei Jahren raus zu lassen. Das gab er dem Autor noch vor dem Spiel. Doch warten wir es ab.


    Dietmar Demuth schickte wie erwartet eine 4-2-3-1-Formation aufs Feld. Clemens Lange sollte vorn den Alleinunterhalter spielen, unterstützt von Ergirdi, Frahn und Hartwig. Hinten machten Civa, Prochnow und die Viererkette alles dicht.
    Wie zu erwarten begann Mainz aggressiver und suchte den Weg nach vorn. Man merkte der Truppe aber die fehlende Sicherheit und Abstimmung zum frühen Saisonzeitpunkt an. Babelsberg wirkte ebenfalls nervös. So dauerte es sieben Minuten bevor einer der Keeper etwas zu tun bekam. Unger sah sich einem Schuss von Baljak gegenüber, den er aber sicher zur Ecke klärte. Damit auch Wache im Tor gegenüber etwas zu tun bekam, setzte sich Hartwig in Minute 12 auf links durch und suchte sein Glück in einem Schuss aus knapp 20 Meter. Der Mainzer Keeper ist nun aber auch kein schlechter seines Fachs uns nahm den Ball locker auf.
    Emotionsvoll wurde es erstmals in Minute 16. Einen Freistoß nach Foul Laars flog schnurstracks auf die Mauer zu und Lange schützte sich mit dem Arm. Der Schiri wertete dies zum deutlich vernehmbaren Unmut des Publikums als Handspiel und sprach den Gästen erneut einen ruhenden Ball zu. Fair dann, dass Gunkel auf diese unrechtmäßige Chance verzichtete und auch diesen Ball in die Babelsberger Mauer spielte.
    Und falls noch ein Zuschauer einen Aufwecker benötigte - der bekam diesen kurz später als erneut Baljak den Ball aus dem Stand und 20 Metern direkt an die Latte beförderte.
    Babelsberg zwar stark in der Defensive beschäftigt, aber nach vorn nicht tatenlos. Ergirdi zirkelt einen Freistoß direkt auf den Kopf von Frahn, doch sein Kopfball landet neben dem Tor. Wieder Mainz mit dem heute so erfolgreichem Konzept: Langer Ball auf den Schrank Bancé, der läßt von der Brust abtopfen und Baljak zieht aus 16 Metern ab. Doch noch fehlt die Zielgenauigkeit. Die Chancen häuften sich hüben wie drüben, doch noch standen die Abwehrreihen sicher. In Minute 36 ging Kolm auf links und passte zum wartenden Lange. Bungert grätscht dazwischen und wehrt den Ball fast ins eigene Tor ab. Wache wäre ohne Abwehrmöglichkeit gewesen.
    Vor der Pause nutzte Unger noch eine Chance, sich auszuzeichen, als er nach Flanke Heller per Flugeinlage vor Feulner klärte und Ergirdi setzte noch einen Kopfball neben das Tor. Dann war Halbzeit und der richtige Zeitpunkt, die aufgehitzten Gemüter abzukühlen.


    Ohne Wechsel gings dann in die zweite Runde. Da die ersten zehn Minuten ziemlich ereignislos blieben, beschäftigte sich das Babelsberger Publikum mit sich selbst. Lautstarke Wechselgesänge zwischen B und C Block hallte durch den Kiez.
    Erst in der 61. Minute gab es wieder Grund, genauer hinzuschauen. Feulner flankt maßgenau auf Karhan, dessen Kopfball Unger per Glanzparade entschärft. Dann folgt die beste Phase der Nulldreier. Ein ums andere Mal nimmt man Mainz früh den Ball ab, kombiniert gut im Mittlerfeld. Einzig der Zug nach vorn und der Abschluß fehlt. Kolm versucht es nach knapp 70. Minuten, doch schießt er über das Eckige. Die nun beginnenden Wechsel brachten den SVB dann etwas aus der Bahn, so dass Mainz wieder die Oberhand gewann. Doch dafür begann das Publikum immer energischer zu unterstützen. Während die Nordkurve eine ihrer besten Leistungen seit langem ablieferte, bequemten sich auch die Herrschaften auf den Plasteschalen in die Senkrechte und ließen sich zu andauerndem Klatschen motivieren.


    Kurz vor Ende der regulären Spielzeit setzte sich der eingewechselte Oumari auf links durch und zieht von der Strafraumkante ab. Sein Ball touchiert noch leicht den langen Pfosten, geht aber ins aus.
    Als dann jeder mit der Verlängerung rechnete, kam Mainz erneut über Bancé. Wieder legt er mit der Brust ab, Feulner nimmt den Ball auf und hämmert ihn aus 5 Metern von links unter die Lattenkante. Die Mainzer verständlich im Freudentaumel. Doch die Nachspielzeit war nicht ganz um. Kurz nach Wiederanpfiff wurde Frahn direkt an der Grenze des 16ers gefoult. Moritz und Hartwig stimmen sich kurz ab und dann nutzte der Eingangs Erwähnte die Möglichkeit, sein Versprechen einzulösen. Rechts unten in der Torwartecke schlug der Ball ein. Das Karli stand Kopf und der Viertligist zwang den Zweitligisten in die Overtime.


    Hier merkte man den Blau-Weißen aber den Kräfteverschleiß zu deutlich an. Immer öfter bot man den Gästen Einschußchancen. Die beste soweit, einen Schuß von Bancé wehrte Unger noch mit einem Reflex ab. Gegen den gut platzierten Schlenzer vom Mainzer Neueinkauf Bogavac in Minute 106 war er dann machtlos. Nulldrei versuchte noch einmal alles, aber Mainz brachte die Führung über die Zeit.
    Sicherlich warf einen die Enttäuchung ob der Niederlage ersteinmal um, aber die gezeigte Leistung bietet gar keinen Grund nicht stolz darauf zu sein. Mit den genau richtigen Mitteln brachte man den Favoriten arg in Verlegenheit und das Publikum auf seine Seite. Diese Mannschaft macht es einfach, sich mit ihrer Spielweise zu identifizieren.


    Nulldrei: Unger - Danso, Laars, Surma, Kolm, Civa, Prochnow (109. min Kutschke), Hartwig, Ergirdi (72. min Moritz), Frahn, C. Lange (83. min H. Oumari)


    1. FSV Mainz 05: Wache - F. Heller, Bungert, Noveski, van der Heyden, Pekovic (64. min Hyka), Karhan, Gunkel (97. min Bogavac), Feulner, Bancé, Baljak (74. min Baljak)


    Tore: 0:1 92. min Feulner, 1:1 93. min Moritz, 1:2 106. min Bogavac


    Zuschauer: 3399 (ca. 250)


    Schiri: Henschel (ok, deutlich besser als seine Liris)


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    Bilder unter RP03

    "Man sollte immer eine kleine Flasche Whisky dabei haben,für den Fall eines Schlangenbisses - und außerdem sollte man immer eine Schlange dabei haben." W.C. Fields
    RP03

  • Komisch, wenn man editieren will, erhält man "Fatal error: Invalid SQL...." In der 74. Minute kam Jovanovic für Baljak.

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    RP03

  • Danke für die Blumen, geb ich an Henner weiter ;)


    Nach 3 Bieren würde ich erst zur Spätschicht aufbrechen...

    "Man sollte immer eine kleine Flasche Whisky dabei haben,für den Fall eines Schlangenbisses - und außerdem sollte man immer eine Schlange dabei haben." W.C. Fields
    RP03