Mutig, leidenschaftlich und erfolgreich,
Lommatzsch besiegt den Tabellenführer!
Bestes Spiel seit langem
SV Rot-Weiß Bad Muskau --- Lommatzscher SV 1 : 4 (0:1)
Ein Besuch bei spätsommerlichen Temperaturen der Bad Muskau grenz-nah gelegenen polnischen Trödelmärkte wäre am Sonnabend bei weitem nicht so interessant gewesen, wie dem leidenschaftlichen Spiel des Lom-matzscher SV beim Bezirksliga-Spitzenreiter zuzuschauen. „Wir treten die weite Reise nicht an, um ohne Punkte wieder heimzukehren!“, hatte Trai-ner Roman Walter seiner Mannschaft schon vor dem Anpfiff Mut zuge-sprochen.
Trotz des guten Spiels gegen Sebnitz (0:1) wollten einige Lommatzscher Fans keinen Cent auf einen Erfolg beim unbesiegten Tabellenführer set-zen. So mancher muß sich nun wohl vorhalten müssen, daß er da wohl in der Vorwoche nicht richtig hingeschaut hat, denn die Oster & Co. verloren unglücklich. Diesmal jedenfalls stellte sich durch den erneut unbändigen Fleiß auch der Erfolg ein: „Jaaa, (der LSV) er lebt noch!“, Nach 3 Niederla-gen in Serie meldete sich der LSV eindrucksvoll zurück und besiegte den international besetzten Kontrahenten hochverdient mit 4:1-Toren. Wie wichtig diese 3 Punkte sind, zeigte schon unmittelbar nach Abpfiff ein Blick auf die Ergebnisse der anderen Paarungen.
Sven Pönisch und Frank Rennert erhielten Sonderaufgaben zugespro-chen. Sie sollten die beiden (Mariusz Maciejewski und Tomasz Skrzypc-zak) torgefährlichen polnischen Spieler, derer insgesamt 10 im Bad Muskauer Aufgebot notwendig sind, um in der Bezirksliga zu spielen, aus-schalten. Zudem trat der LSV mit einer kompakten, sicheren Spielweise auf, die den Gastgebern überhaupt nicht schmeckte. Bei besserer Chan-cenverwertung hätten sich die Lommatzscher schon nach der ersten Halb-zeit eines deutlichen Vorsprungs erfreuen können. Bad Muskau’s bester Spieler, Torhüter Marek Bartlomiejczyk, glänzte aber mit derart eindrucks-vollen Paraden (22. u. 23.), daß Mirko Beier (herrlicher Kopfball) und Mario Pabst (aus spitzem Winkel) wenig später wie das Kaninchen vor der Schlange zu erstarren schienen. Beide liefen allein auf den Keeper zu (Beier 27., Pabst 40.) und wußten die Kugel nicht in den Kasten zu plazie-ren. Da mußte einem schon wieder Angst und Bange werden, weil sich so etwas ja zumeist rächt. In der 44. Minute war es dann aber endlich soweit. Dirk Maul’s Freistoß von der rechten Seite wurde im Strafraum abge-fälscht, Mario Oster lenkte den Ball noch etwas ab, so daß Marek Bartlo-miejczyk diesmal nicht zum Zufassen kam.
Die Partie war bis dahin von beiden Seiten verbissen geführt worden und daran sollte sich auch nach dem Seitenwechsel nichts ändern. Bad Muskau spielte jetzt bergab und versuchte den Druck zu erhöhen. Zum Glück fehlte aber wie schon in den ersten 45 Minuten jede Präzision. To-masz Skrzypczak versiebte die wohl dickste Gelegenheit der Platzherren in der 46. Minute.
Schon seit Mitte der ersten Halbzeit rätselte Roman Walter, ob es denn unbedingt sein müsse, einen der gelb-rot gefährdeten defensiven Mittel-feldspieler auszuwechseln. Sven Pönisch und Dirk Maul waren dem Trai-ner aber zu wertvoll, so daß er es vorzog einen frischen Stürmer zu brin-gen. Eine richtige Entscheidung und was für ein glückliches Händchen: Keine 120 Sekunden auf dem Platz, lief René Gläsner seinem Gegenspie-ler auf der linken Seite bis in den Strafraum davon, um dann auch noch Marek Bartlomiejczyk zu versetzen - 0:2. Und schon nach dem nächsten Eckball jubelten wieder die Lommatzscher. Mario Pabst zirkelte diesen auf den Kopf von Frank Rennert, der die Kugel maßgerecht ins Angel wuchtete - 0:3.
Bad Muskau verkürzte durch Lukasz Machinka in der 72. Minute auf 1:3 und versuchte sich nun noch einmal aufzubäumen. So geht das aber nicht: Im Schlußabschnitt überschlugen sich die häßlichen Ereignisse. Schieds-richter Jens Wockatz hatte alle Hände voll zu tun, wahrte in der keinesfalls leicht zu leitenden Partie aber die Übersicht. Markus Mlinzk ließ sich zu einer Tätlichkeit (76.) gegen Marcel Hirth hinreißen, Christian Gaebel trat (84.) an der Mittellinie gegen Detlef Müller nach. Beide Male griff der Refe-ree zum roten Karton.
Mannschaftskaptän Mario Oster war es in der 83. Minute vorbehalten, die Partie endgültig zu entscheiden und seiner Mannschaft den auch in dieser Höhe gerechtfertigten Lohn für eine hervorragende Leistung zu verschaf-fen. Rene Gläsner wurde im Strafraum zu Fall gebracht, so daß der fällige Strafstoß zum 1:4 zu verwandeln war.
Spielformular unter www.lsv1923.de!!!