Schwach, schwächer, Lichtenberg 47. Besser kann das derzeitige Leistungsniveau unserer Mannschaft nicht beschrieben werden und ist derzeit eine Qual den Spielern beim Ausüben ihres Sports zuzuschauen. Dabei hatte am Sonntag in Wismar alles so gut angefangen. Rund 35 Fans reisten mit dem Zug in Richtung Ostsee und verbreiteten auf dem Weg vom Bahnhof durch die Innenstadt zum Stadion gute Stimmung. So erklang in den engen Gassen immer wieder das „47“ und den Anwohnern und Urlaubsgästen der Hansestadt konnte unser Verein auf positive Art und Weise nahe gebracht werden. Am Stadion gesellten sich noch einige Lichtenberger, darunter auch Papa Paepke unter das Volk, so dass letztendlich 50 Fans vor Ort waren. Zu Beginn des Spiels war die Welt noch in Ordnung. Wir übernahmen schnell das Kommando und der Ball wurde gut nach vorn getragen und besonders Benjamin Ulbricht und Mohamed Tahmaz präsentierten sich bis zu diesem Zeitpunkt in einer guten Verfassung. Doch die erste Chance ergab sich auf der Gegenseite, als Marcel Prehn einen Kopfball nur knapp über die Latte setzte. Dann ging es wieder in die andere Richtung und Halil Savran konnte im Strafraum nur mit einem Foul gestoppt werden, jedoch verweigerte ihm der ansonsten gute Schiedsrichter Dominik Marks einen Strafstoss. Unsere Mannschaft setzte nach und in der 32. Minute konnte Keeper Norman Köhlmann einen Schuss von Benjamin Ulbricht, der sich allein über die linke Seite durchgesetzt hatte, nur mit größter Mühe zur Ecke klären. Diese kam dann gut in den Strafraum und Halil Savran knallte das Leder an den Pfosten, Benjamin Ulbricht stand genau richtig und verwertete den zurückspringenden Ball zur Führung. Danach gab es im Spiel einen Bruch, der sich mit der verletzungsbedingten Auswechslung von Mohamed Tahmaz, für ihn kam Cenk Karakaya, bemerkbar machte. Unser Team zog sich viel zu weit zurück und wirkte verunsichert. Als Folge gab es vor allem in der Abwehr viele Fehler und aus einem dieser Fehler sollte der Ausgleich entstehen. Nach einem Abspielfehler drangen zwei Anker-Spieler mit dem Ball in den Strafraum ein und konnten beide nur mit einem Foul gestoppt werden. Folgerichtig zeigte der Schieri auf dem Punkt. Den Schuss von Enrico Maaßen konnte Konrad Javell parieren, da sich aber keiner unserer Spieler die Mühe machte dem Abpraller hinterher zu rennen, kam mit René Ratke zuerst ein Spieler der Gastgeber an den Ball und setzte den Nachschuss ins Netz. In die Pause ging es somit mit einem 1:1.
Was sich dann im zweiten Abschnitt bot, könnten böse Zungen mit Arbeitsverweigerung beschreiben. Von unserer Seite kam nichts mehr. Selbst als René Ratke sich mit zwei gelben Karten innerhalb von wenigen Sekunden in der 53. Minute zum duschen verabschiedete, gelang es unseren Spielern nicht mehr so etwas wie Druck aufzubauen. Stattdessen immer wieder Anker. In der 72. Minute schickt Daniel Köhn den eingewechselten Marcel Gieseler mit einem wunderschönen Pass in Richtung Tor und dieser hatte keine Mühe den Ball an Konrad Javell vorbei ins Tor zu spitzeln. In der Folgezeit kam es durch Konter fast im Minutenpack zu Gefahr vor unserem Gehäuse und Fans und Spieler konnten froh sein, das nicht noch mehr Tore fielen. Die größte Chance vergab der ebenfalls eingewechselte Kevin Wietzke, dessen Kopfball nach einer Flanke von Philipp Aldinger an den Pfosten klatschte. In den Schlussminuten versuchten unsere Spieler krampfhaft auf das gegnerische Tor anzurennen. Doch ohne gute Ideen ging es immer wieder durch die Mitte und so verpufften die Bemühungen im Ansatz. So endete das Spiel mit einem leistungsgerechten 2:1 für die Gastgeber.
Einige unserer Spieler präsentierten sich zum wiederholten Male in einer schlechten Verfassung und laufen ihrer Topform aus der Vorsaison seit Wochen hinterher. Dabei sind Spieler wie Halil Savran wenigstens bemüht, aber am Ball viel zu nervös. Andere schallten gleich komplett ab und machen nur mit negativen Gesten gegen die eigenen Mitspieler auf sich aufmerksam. Nächster Gegner ist der Tabellenführer SV Yesilyurt 73 und mit solch einer Leistung wie gegen Anker muss man wohl mit einem Debakel rechnen. Zumindest macht die Mannschaft derzeit nicht den Eindruck den Klassenerhalt erreichen zu wollen.
Zur Stimmung im Stadion gibt es nicht viel zu berichten. Von Anker kam nichts, außer dem Beifall nach den Toren und so hatten die Lichtenberger das Stadion im Griff. Einigen fehlte jedoch nach der langen Anreise und etwas zu viel Bier die Kraft um durch zu singen. Ansonsten viel Frust auf der Heimreise und die Hoffnung auf bessere Zeiten.
Anker Wismar: Köhlmann – Peter – Glaubitz, Diallo – Aldinger (86. Klann), Goebel, Köhn, Prehn – Haese (69. Gieseler), Ratke, Maaßen (59. Wietzke)
Lichtenberg 47: Javell – Schreckenbach – Zock, Antons – Süßspeck, Paepke (66. Seidler), Gronwald (85. Möhle), Glavas – Ulbricht, Savran – Tahmaz (30. Karakaya)
Schiedsrichter: Dominik Marks (Lüderitz)
Assistenten: Clemens Schultes, Torsten Fettback
Gelbe Karten: Haese, Ratke, Glaubitz, Prehn – Karakaya, Antons, Glavas
Gelb-Rote Karte: Ratke (54.) Unsportlichkeit
Tore: 0:1 Ulbricht (31.), 1:1 Ratke (41.), 2:1 Gieseler (75.)
z. Zuschauer: 355
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