Fragen rund um das Regelwerk

Ich hab eine Frage zu den gelben Karten. Stimmt es, dass bei Pokalspielen bei zwei gelben Karten für das nächste Pokalspiel gespeert ist oder waren es drei.

denke drei waren es.

Angeregt durch den schönen Regeltest, hab ich mal ein wenig in den aktuellen Regeln gestöbert. Und prompt zwei Sachen nicht verstanden.

1. Regel 12 - Entscheidungen des IFAB

"Es gilt als Kontrolle des Balles durch den Torwart, wenn dieser ihn mit irgendeinem Teil des Armes oder der Hand berührt. Zum Ballbesitz zählt es auch, wenn der Torwart den Ball absichtlich von der Hand oder dem Arm abprallen lässt. Hiervon ausgenommen ist der Fall, dass der Ball nach Ansicht des Schiedsrichters zufällig vom Torwart wegspringt, zum Beispiel nach einer Rettungsaktion."

Wie soll das denn aussehen? Der TW lässt den Ball absichtlich abprallen - hält in also nicht fest - hat aber trotzdem Ballbesitz? Irgendwie fehlt mir dazu die Fantasie. Wenn er den Ball prallen lässt, ist der doch frei spielbar...

2. nochmal die gleiche Regel - diesmal gehts um Rückpass

"Im Rahmen der Regel 12 darf ein Spieler den Ball mit dem Knie, der Brust oder dem Kopf zu seinem Torwart spielen. Wenn jedoch der Spieler nach Auffassung des Schiedsrichters einen Trick absichtlich benutzt, um, während der Ball im Spiel ist, diese Bestimmung zu umgehen, macht er sich unsportlichen Betragens schuldig. Er ist durch Zeigen der Gelben Karte zu verwarnen. Gegen seine Mannschaft wird ein indirekter Freistoß am Tatort verhängt."

Auch hier kann ich mir das nicht vorstellen. Wie sieht denn so ein Trick aus?

zu 1.
es geht darum dass der torwart, wenn er beispielsweise eine einfach flanke nach vorne abtropfen lässt(mit den händen) den ball nicht mehr mit den händen aufnehmen darf.
anders, wenn er einen schuss gerade so hält, dann darf er ihn nochmal "nachfassen" mit den händen.

zu 2.
druck mal die ganze regel, so versteht man es irgendiwe nicht, obwohl ich ahne worauf du hinauswillst.

Zitat

Original von Frank_VFC

"Im Rahmen der Regel 12 darf ein Spieler den Ball mit dem Knie, der Brust oder dem Kopf zu seinem Torwart spielen. Wenn jedoch der Spieler nach Auffassung des Schiedsrichters einen Trick absichtlich benutzt, um, während der Ball im Spiel ist, diese Bestimmung zu umgehen, macht er sich unsportlichen Betragens schuldig. Er ist durch Zeigen der Gelben Karte zu verwarnen. Gegen seine Mannschaft wird ein indirekter Freistoß am Tatort verhängt."

Auch hier kann ich mir das nicht vorstellen. Wie sieht denn so ein Trick aus?

Spieler nimmt den von ihm kontrollierten Ball mit dem Fuß hoch und köpft ihn zu seinem Torwart.

...oder wie man es am Anfang der Rückpassregel oft gesehen hat, dass der Ball aus einer Freistoss-Situation vor dem eigenem Tor mit dem Knie zum Torwart zurückgespielt wird (indirekt, aber auch einmal direkt gesehen, was wohl ohnehin verboten ist, da ein Freistoss mit dem Fuß ausgeführt werden muss?).

Zitat

Original von hooligan
Spieler nimmt den von ihm kontrollierten Ball mit dem Fuß hoch und köpft ihn zu seinem Torwart.

Ah, ok - verstanden. Danke!

Zitat

Original von dastalent71
zu 1.
es geht darum dass der torwart, wenn er beispielsweise eine einfach flanke nach vorne abtropfen lässt(mit den händen) den ball nicht mehr mit den händen aufnehmen darf.
anders, wenn er einen schuss gerade so hält, dann darf er ihn nochmal "nachfassen" mit den händen.

Ich dachte, dass es hier darum geht, ob der Ball frei ist und von einem anderen Spieler gespielt werden darf oder nicht.

Wohl falsch gedacht.

Mahlzeit,

so jetzt mal ich wieder.

Tja zu der ersten Sache bleibt zu sagen, in Ordnung ist das ja natürlich nicht.
Aber nur sollange das ein einzelner hört wird es schon schwierig dagegen anzugehen. Falls es mehrere Zeugen dafür gibt, am besten auch unbeteiligte,
diesen Fall sofort dem zuständigen Schiedsrichterausschuss melden. Die müssen dann entscheiden.

Zur zweiten Sache:
Die Karten (gelb u. rot) sind nur ein Zeichen für die Spieler, Trainer, Zuschauer welche Strafe es jetzt gab.
Theoretisch ist es möglich ein Spiel ganz ohne Karten zu pfeifen. Verwarnungen und Platzverweise können mündlich ausgesprochen werden.
Macht natürlich keiner. Nur in diesem Fall ist es so das ein Spieler verletzt war. Und diesem dann am Boden nicht die Karte gezeigt wird. So werden eben beide Mannschaftskapitäne informiert und weiter gehts.

MfG
Schiri

Wie gesagt, beschweren aber nur schriftlich.
So schnell wird der dann bei euch sicherlich nicht mehr pfeifen.

Im Regionalforum Sachsen Anhalt wurde in diesem Beitrag

SV Friedersdorf gegen den FSV 67 Halle wir neu angesetzt

folgende Frage aufgeworfen:
Ein Schiri verwarnt einen Spieler mit der gelben Karte in der 1. Halbzeit. In der 2. Halbzeit zeigt er ihm erneut die gelbe Karte, jedoch nicht den roten Karton. Der Spieler beendet das Spiel auf dem Platz. Das Sportgericht hat entschieden, dass das Spiel wegen eines Regelverstoßes wiederholt wird.

Meine Frage dazu: Ist bei Regelverstößen nicht eigentlich ein Vorsatz erforderlich, der hier nicht feststellbar ist? Der Schiri wird sich einfach versehen haben, und deshalb hätte ich eine Tatsachenentscheidung angenommen.

Wie ist die Meinung der im Forum aktiven Schiedsrichter?

klarer regelverstoß und richtige entscheidun. hat nichts mit vorsatz zu tun, das wäre dann betrug =).
ist nur ärgerlich, wenn die mannschaft die es betrifft trotzdem gewonnen hat und jetzt nochmal antreten muß. irgendwoher kenne ich so eine geschichte :biggrin:

Die Entscheidung des Sportgerichtes ist völlig richtig. Es handelt sich hierbei um einen glasklaren Regelverstoß des Schiedsrichters. Das sollte nicht - kann aber nun einmal passieren.

Zu einem Wiederholungsspiel wäre es jedoch wohl nicht gekommen, wenn die Mannschaft, die durch den (hier jedoch nicht ausgesprochenen) Platzverweis in Überzahl hätte spielen können (müssen), trotzdem gewonnen hätte, da diese dann sicher keinen Protest eingelegt hätte.

Gruß, Uwius :wink:

Uwius: Es wäre IMO unerheblich gewesen welche Mannschaft verliert, auch die andere Mannschaft hätte Protest einlegen können. Ein Regelverstoß des SR lag vor und es steht nirgendwo, daß dieser zum Nachteil der Protest einlegenden Mannschaft sein muß.

BTW: Wenn die Mannschaft auf Draht gewesen wäre, hätte sich der Spieler von sich aus nach der zweiten Gelben Karte vom Platz gemacht. Dann hätte es keinen Protestgrund gegeben.

@ DaM

Ja, Du hast nicht Unrecht, aber die Wahrscheinlichkeit eines Protestes der Siegermannschaft wäre meiner Ansicht nach wohl eher gering.

Aber damit brauchen wir Schiedsrichter uns ja glücklicherweise nicht befassen. Das sollen mal schön die entsprechenden Organe machen :wink:

Gruß, Uwius :wink:

ich habe sowas auch schon live erlebt, inkl wiederholungsspiel. und mal ehrlich welcher spieler geht denn freiwillig vom platz wenn der schieri ihm nur gelb zeigt?

Zitat

Original von dastalent71
ich habe sowas auch schon live erlebt, inkl wiederholungsspiel. und mal ehrlich welcher spieler geht denn freiwillig vom platz wenn der schieri ihm nur gelb zeigt?

Also ich glaube die Satower werden jetzt und für alle Zeiten fluchtartig den Platz verlassen, wenn sie die zweite Gelbe sehen.

und die krakower werden ihre tore bewachen :biggrin:

Kann eigentlich das Sportgericht auch aktiv werden wenn kein Protest eingelegt wird?

Wenn z.B. der Schiri seinen eigenen Fehler "meldet". Immerhin hat sowas ja Auswirkungen auch auf andere Mannschaften (Stichwort Sperre des Spielers fürs nächste Spiel).