Zuschauerrekord OL NO Nord?

  • Anfang der 90er waren bei Motor Eberswalde gegen Schwedt mal 3200 ... (aber da wars auch noch die 3.Liga und Hertha war zweitklassig).

    Which side are you on?
    Will you be a lousy scab or will you be a man?
    Don't scab for the bosses don't listen to their lies
    us poor folks haven't got a chance unless we organize.

  • @ Guido : Gefragt ist nach der OL Nord, nicht RL. Ansonsten denk ich mal Aufstiegsrelegation Union - TeBe 1993 könnten sogar nich mehr als die 11.000 gewesen sein, keine Ahnung.


    Soweit ich weiß waren bei einem OL-Nord-Spiel bei 1. FC Magdeburg gegen Fortuna Magdeburg 1996 mal 8.900 Zuschauer. Das dürfte das meiste gewesen sein ohne Relegation. Oder war Magdeburg damals schon in der RL Süd ? Nen Jahr davor waren sie auf jeden Fall noch Nord...

  • Zitat

    Original von Der Guido aus Pasewalk
    Na ja Iwan. Dann war es ja wohl kein Punktspiel


    Doch war ein normales Punktspiel Saison 92/93 und es ging gegen den Abstieg. Gegen TeBe (Tabellenführer) waren damals auch 2800 (1:0 gewonnen), Schnitt war damals um die 2000. Es war ja nicht immer so mau wie jetzt ...

    Which side are you on?
    Will you be a lousy scab or will you be a man?
    Don't scab for the bosses don't listen to their lies
    us poor folks haven't got a chance unless we organize.

  • Zitat

    Original von BRB-Jörg
    Soweit ich weiß waren bei einem OL-Nord-Spiel bei 1. FC Magdeburg gegen Fortuna Magdeburg 1996 mal 8.900 Zuschauer. Das dürfte das meiste gewesen sein ohne Relegation. Oder war Magdeburg damals schon in der RL Süd ? Nen Jahr davor waren sie auf jeden Fall noch Nord...


    wir waren bis 95/96 in der ol nord,das MD-derby vor 8200 und 10300 fand im ersten ol süd jahr 96/97 statt.

  • hier mal die top-besuche aus den jahren 91-94


    staffel nord


    tennis borussia - fc berlin 3500
    eisenhüttenstadt - tennis borussia 2600
    schwedt - tennis borussia 2100
    greifswalder sc - fc berlin 2000
    tennis borussia - fc berlin 1916


    staffel mitte


    stendal - magedeburg 5500
    magdeburg - union 4500
    türkiyemspor - union 4374
    stendal - magdeburg 3300
    stendal - magdeburg 3200


    staffel süd


    sachsen leipzig - markkleeberg 10100
    aue - zwickau - 9000
    sachsenl leipzig - bischofswerda 8100
    markkleeberg - sachsen leipzig 7000
    aue - zwickau 7000

  • Ich frag mich immer wieder, wie es zu so einem "Sterben" an Zuschauern in kleineren Städten gekommen ist. Liegt das am intensiven Werben der Hertha, an der zu krassen Vermarktung der Bundesliga? Irgendwo schade, wenn man sieht, dass tausende Zuschauern auf dem Lande vor zehn Jahren noch möglich waren und man mit heute vergleicht.

  • Funkstar
    Ja, das frag ich mich auch. Warscheinlich liegt es auch an den vielen Altanativen die es zum Fußball, speziel zum Amateurfußball gibt. Außerdem kommen kaum neue Zuschauer dazu wegen fehlendem Interesse. Schade ist es auf alle Fälle. Viele Menschen verbindet auch oft nichts mehr mit "ihrem" Verein, da die Spieler schon nach Vorbild des Profifußballs von irgendwo her geholt werden.

  • Zitat

    Original von Funkstar
    Ich frag mich immer wieder, wie es zu so einem "Sterben" an Zuschauern in kleineren Städten gekommen ist. Liegt das am intensiven Werben der Hertha, an der zu krassen Vermarktung der Bundesliga? Irgendwo schade, wenn man sieht, dass tausende Zuschauern auf dem Lande vor zehn Jahren noch möglich waren und man mit heute vergleicht.


    So wie die Zuschauerzahlen bei den kleineren Vereinen gesunken sind, so sind sie in der Bundesliga gestiegen. Zudem ist die mit den Jahren gestiegende Zahl an Premierekunden ebenfalls in den Zuschauerzahlen der unteren Ligen zu erkennen. In Deutschland gibt es ein streben zu den erfolgreichen Verein, in der Hoffnung etwas von deren Glanz abzubekommen. Im Gegensatz zu England, wo nur die eigene Heimat zählt.

  • Zitat

    Original von NOFB
    In Deutschland gibt es ein streben zu den erfolgreichen Verein, in der Hoffnung etwas von deren Glanz abzubekommen. Im Gegensatz zu England, wo nur die eigene Heimat zählt.


    Jo und die User hier im Forum sind die letzten Mohikaner, die ihren Vereinen die Treu halten. Schade, aber so isses. Auch wenn die höherklassigen Ostclubs sich an ein paar Erfolgsfans laben können, ist es sehr traurig wenn es immer weniger Zuschauer werden.


    Aber es ist nicht nur der Trend zu erfolgreichen Wetsclubs und Premiereabos, die die Leute abhalten zum Fussball zu gehen. Es fehlt bei einigen das Geld und viele sind einfach nicht mehr da! Soll heißen, durch die Abwanderung vieler ehemaliger DDR-Bürger in den westdeutschen Wirtschaftsraum, gibt es auch nicht mehr soviel Potenzial an möglichen Zuschauern. Ich seh's doch an mir. Ich muss mir eben als Exil-Sachse die Highlights raussuchen und ansonsten mitnehmen was finanziell und/oder zeittechnisch möglich ist.

  • "... Im Gegensatz zu England, wo nur die eigene Heimat zählt ..."


    Das ist doch alles ein gesellschaftl. Problem ...
    Ist zwar auch meine Aufassung, das es in Deutschland kaum mehr Heimatverbundenheit gibt, es ist aber auch kein Wunder ... Bei welchen Vereinen (ausser Magdeburg z.B. :biggrin: ) kommt denn noch der Grossteil der Mannschaft aus der Region ?
    Desweiteren ist doch "Heimatverbundenheit" in Deutschland so wieso verpönt - man ist ja sofort ein "Nazi", wenn man sagt: "Ich bin stolz ein Deutscher zu sein" (es ist glaube ich sogar verboten ?!) - im Gegensatz zu England (oder eigentlich so ziemlich jedem anderen Land !) ist es uns Deutschen doch "verboten" Lokalpatriotismus zu zeigen. Sich immer auf die Seite des Gewinners schlagen, die Fahnen in den Wind hängen - das ist die "political correctness" die in Deutschland gepredigt und auch so in der Gemeinschaft gelebt wird ! Da braucht sich doch keiner wundern, das es immer weniger Leute aus Lokalpatriotismus zu ihren Heimatvereinen zieht, sich aber gleichzeitig jeder 12-jährige Bengel aus dem Land Brandenburg z.B. zu Hertha BSC als dem "grossen Verein der Zukunft" bekennt und sobald die mal wieder absteigen, sind sie wieder alle für Bayern München ! In England oder anderen Ländern/Kontinenten hast Du so eine Legionärsmentalität bei den Fans (!) nicht - da ist die Gesellschaft nicht dabei, ihren Jugendlichen zu erklären, das Begriffe wie "Heimat", "Vaterland", "Stolz", "Treue", "Ehre" u.s.w. anrüchig und verwerflich sind ! Da haben teilweise die Menschen nichts anderes ausser den Spass am Sport und den Stolz auf ihre Heimat ...


    BWG Kille

  • Genau Kuttenking, dann biste wieder der böhse deutsche, der nischt aus der Vergangenheit gelernt hat :stumm: :gruebel:


    Und immer dran denken: man geht nicht zu 'nem looser Verein in der Oberliga - die kommen eh nie wieder hoch - blablabla :schlaumeier:


    Vorsicht: bitterböse Ironie ;)

  • Ja, der Zuschauerschwund hat viele Gründe. Einige sind hier auch schon genannt.
    Ich sage noch einen mehr:
    Es ist ein Unterschied ob ich in einer relativ ruhigen Zeit 3 DM Eintritt bezahlt habe oder in der jetzigen Zeit 7 Euro pro Eintritt.
    Will man mit seiner Familie zum Fußball, noch jeder eine Bratwurst essen und wenn es geht noch ein Bier trinken, sind schnell 40 - 50 Euro weg. Wer kann sich das jede Woche leisten?
    In den Ligen OL, RL bringen nur die Neulinge etwas frischen Wind, sprich Zuschauer, mit. Was dann nach 2 bis 3 Jahre auch nachläßt, weil es dann das Normale ist.

    Wir sind über den Berg,
    jetzt gehts bergab!


    BSV Eintracht Sondershausen, die Macht vom Kyffhäuser.

  • ich finde die preise in der rl/ol im vergelich zur bl einfach zu hoch.
    für 7 euro kann ich mir auch ein bl spiel ansehen.
    und das es in england alles besser ist glaube ich auch nicht.
    zu den zitaten von kille:


    verboten ist das natürlich nicht(wer hat dir das denn erzählt).aber das sind natürlich alles begriffe, die vor `45 etwas überstrapaziert wurden und daher eher in verbindung mit der damaligen zeit als mit dem heutigen vaterlande gebracht werden.
    da sind die engländer schon etwas anders(geschichtsresistent), obwohl deren vergangenheit(kolonien) auch nicht rühmlich ist.

  • Also der erste Einbruch (von 2000 auf ca.1000 im Schnitt) kam eindeutig nach dem zweiten Hansa Aufstieg. Mit Hansa konnten sich hier alle identifizieren und hatten plötzlich "ihren" Verein in der Bundesliga und Bundesliga war für sie plötzlich interessant (war bei Dynamo Dresden vorher nicht der Fall, weil die "Sachsen" bei uns nicht so populär sind). Auch wenn kaum einer nach Rostock gefahren ist.


    Lokalpatriotismus bezieht sich eben nicht mehr darauf das man "Brandenburger" (Land Brandenburg wird als reine Verwaltungseinheit gesehen ohne Emotionen und Produkt von den langhaarig/bärtigen und zu tiefst verachteten "Bürgerbewegten" gesehen.) und schon garnicht als Preusse (das wurde in der DDR rauserzogen, als Preussen für rückständig und militärisch galt. Wobei die DDR auch ziemlich "preussisch" war und gerade das "preussische" als die Scheisse an der DDR galt). Die Leute sind aber große Patrioten wenn sie was als "Ossi" anspricht. Die waren keine DDR Patrioten (eher Anti-Patrioten) aber immer wenn einer als Repräsentant aller "Ossis" antritt, ist er everybodies darling. Das ist der Patriotismus der zieht.


    Der Hertha Aufstieg zog dann das endgültige Siechtum nach sich gezogen (von ca.1000 auf erst 400 und jetzt 150 im Schnitt). Das hat eher die jungen und die ganz jungen mobilisiert, die das "Ossi" und "DDR-war-alles-besser" Gequatsche von ihren Alten nicht mehr hören wollten. Zu Hertha konnten sie (im Gegensatz zu Hansa) in einer Stunde mit dem Zug hinfahren (ohne zu zahlen, weil an Hertha Spieltagen zwischen Eberswalde und Bernau grundsätzlich kein Schaffner an Board ist). Ähnliches (wenn es sich auch kaum noch wirklich ausgewirkt hat, weil die Zahlen schon im Keller waren, war dann beim Union Aufstieg und dem Eisbären Höhenflug). Bei Hertha konnten die Leute dann im Gegensatz zu den Rostock- (später auch Cottbus-) Liebhabern in der (West-)Bundesliga nicht nur mitspielen, sondern (zumindest dem Anspruch nach) auch "vorne mit dabei sein". Sie waren bei Hertha jetzt sogar "Berliner" und nicht "nur Ossis" wie ihre Alten.


    Dritter Grund dürfte sein, das Motor selbst keine Höhepunkte mehr bietet. 13 Jahre Oberliga ist den Leuten langweilig geworden. Das hat man ja beim Handball gesehen. Die sind von der 2.Bundesliga bis in die 5.Liga abgestiegen. Als sie dann dort alles weggeschossen haben und wieder aufgestiegen sind in die 4.Liga, waren auf einmal 800 Zuschauer da. Wenn Motor nebenan schon wieder "nur" 4.Liga spielt ist das eben "normal" und wer will schon "normal" sehen. So gesehen wäre ein Abstieg wahrscheinlich sehr zuschauerfördernd. Denn dann gäb es beim Fußball wieder Bewegung, Höhepunkte und neue Gegner.
    Beim Handball und Judo (als Konkurrenz), haben ja höhere Mächte eingegriffen und das Dach der Westendhalle einstürzen lassen :D :D :D

    Which side are you on?
    Will you be a lousy scab or will you be a man?
    Don't scab for the bosses don't listen to their lies
    us poor folks haven't got a chance unless we organize.

    Einmal editiert, zuletzt von Iwan ()