Was soll man schon zu so einem Tag und vor allem zu so einem Match schreiben? Im Grunde sollte es mir als Außenstehender egal sein wer den Weg in die dritte Liga antritt, aber natürlich hoffte ich wie fast alle Fans der Nord-Staffel das Wichniarek, Fiedler, Luizao und Co. endlich die Liga verlassen. Doch erstmal ging es Richtung Stadion. ALLESFAHRER hatte sich bereiterklärt mich abzuholen und so ging es wieder mit 120 durch die Stadt. Diese sieht übrigens bei der Geschwindigkeit ganz anders aus und normale Kurven werden zu engen Schikanen. Glücklicherweise fanden wir gleich einen Parkplatz und so blieb uns die Tour durch die engen Gassen erspart. Am Stadion holte ich mir erstmal ein Ticket für 7,- Euro und für einen weiteren Euro gab es das Programmheft. Dieses war etwas dicker als sonst und bot einen kleinen Rückblick zur vergangenen Saison. Danach tauchte dann Harry auf und ALLESFAHRER feierte nun erstmal die Rückrunde des VfB Lichterfelde. Denn immerhin hatten die in der zurückliegenden Saison den SV Babelsberg 03, die Hansa Amateure, den FC Schönberg 95 und Tennis Borussia geschlagen, um dann trotzdem abzusteigen. Harry, den Tränen nahe, nutzte daraufhin den VIP-Eingang um ins Stadion zu gelangen, wir mischten uns dagegen unter das Hertha-Volk und kamen auf normalen Weg hinein. Oben angekommen fanden wir Harry wieder, der bereits am Imbissstand anstand und somit kamen wir schneller an unsere Bratwurst und unser Bier. Nachdem Beides vernichtet war, suchten wir uns einen schönen Platz neben dem Gäste-Block und warteten auf den Anpfiff. Dieser verschob sich aber um zehn Minuten, da sich der Bus mit den Gäste-Fans auf dem Weg zum Stadion verfahren hatte.
Als diese dann auch im Stadion waren, betraten die Mannschaften den Platz. Das war der Auftakt für den Support der VFC-Fans, der fast über das gesamte Spiel anhielt. Negativ waren nur die rassistischen und antisemitischen Ausbrüche, die zum Glück aber schnell unterdrückt wurden. Im Block der Herthaner rauchte es zu Beginn ein wenig und diese gaben sich danach ebenfalls sehr sangesfreudig. Auf dem Rasen bestimmten die Platzherren das Geschehen. Das lag vor allem daran, dass die VFC-Spieler scheinbar nur auf Schadensbegrenzung aus waren und nicht bestrebt waren ein Tor zu erzielen. Eigentlich schade, denn die 400 mitgereisten Fans hätten schon eine bessere Leistung verdient gehabt. So spielte also nur Hertha und gingen in der elften Minute durch Alexander Ludwig in Führung. In der Folgezeit wurde das Spiel echt langweilig, denn Hertha musste und wollte nicht und Plauen, na ja es standen zumindest elf Mann auf dem Platz und Carsten Paulick hatte vor der Pause sogar so etwas wie eine Chance. Es blieb aber vorerst beim 1:0. In der Pause unterrichtete ALLESFAHRER, wenn ich es richtig mitbekommen habe, die anwesenden Germania-Ultras im richtigen Umgang mit dem Megaphon und lud sie zum Pyro-Lehrgang Teil 1 am kommenden Wochenende ein. Nach unbestätigten Gerüchten soll ALLESFAHRER zudem vorgeschlagen haben, dass Nicole mit "Ein bisschen Frieden" die neue Hymne aller deutschen Ultras wird.
Da dies alles etwas länger dauerte, verpasste er natürlich den Anstoß zur zweiten Hälfte. In dieser ging es erstmal wie zuvor weiter. Die Plauener standen rum und Hertha spielte Fußball und so war es wenig überraschend das Thorben Mark in der 54. Minute mit einem Heber von der rechten Seite das 2:0 erzielte. Das Spiel schien damit gelaufen, denn in der Folgezeit hätte Hertha die Gäste abschießen müssen. Ludwig und Rafael vergaben beste Chancen und auch der überraschende Anschlusstreffer in der 71. Minute durch René Schulze änderte am Kräfteverhältnis nichts. Erst als René Tretschok und Sebastian Barich in der 84. Minute nach einer Rangelei vom Platz flogen, fingen die restlichen zehn VFC-Spieler an Fußball zu spielen. Und das machten sie nicht mal schlecht. Erst knallte Carsten Paulick einen Freistoß aus gut 25 Metern in die Maschen und in der Nachspielzeit brachte Catalin Popa die Gäste sogar in Führung. Doch die Zeit reichte nicht mehr und so gewinnt Plauen zwar mit 2:3, aber gefeiert haben die Hertha Amateure und deren Anhänger. Eine kleine Gruppe hatte auf der Gegenseite Banner ausgerollt und auf die Erfolge der abgelaufenen Saison hingewiesen. Der Rest feierte die Spieler in der Kurve. Die VFC-Fans verabschiedeten ihre Spieler würdig und feierten zumindest den Teilerfolg. Wir verließen damit das Stadion und traten die Rückreise an. Natürlich in der üblichen Geschwindigkeit.
Hertha BSC: Semghoun - Kapagiannidis, Tretschok, Fathi - Hampel, Müller (77. Lauser), Marx, Ludwig (75. Schumann), Bieler - Dejagah (63. Salihovic), Rafael
VFC Plauen: Golle - Berger, Pietsch, Schulze, Dashi - T. Pannach, Hölzel (58. Barich), Paulick, Risch - Zapyshnyi (64. Spranger), Gleis (64. Popa)
Schiedsrichter: Scheibel (Breitenhagen)
Gelbe Karten: Hampel, Schumann - Pietsch, T. Pannach, Paulick, Spranger
Rote Karten: Tretschok - Barich (beide 86. Min.)
Tore: 1:0 Ludwig (11.), 2:0 Marx (54.), 2:1 Schulze (72.), 2:2 Paulick (88.), 2:3 Popa (90.)
Zuschauer: 3.241
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