Jetzt muß ich mich doch komplett outen.
Mit der Ankurbelung der Binnenkonjunktur meinte ich nicht das Anheben von Arbeitslosengeldern und Sozialhilfe, sondern das schaffen einer positiven Grundstimmung.
Ich persönlich (Arbeitsloser) bin gegen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, weil damit Arbeitsplätze in der regulären Wirtschaft vernichtet werden. Jetzt könnte man sagen, es werden ja auch nur Arbeiten vergeben, die sonst sowieso nicht bezahlt werden oder bezahlt werden können. Das ist Quatsch! Es ist so, daß sich Arbeitgeber doch schon zu sehr auf solche Mechanismen verlassen und der eigene Antrieb verloren geht. Siehe das Verhalten vieler Vereine!
Wir brauchen meiner Meinung nach auch keine Arbeitslosenversicherung. Die Abschaffung würde die Lohnkosten entlasten. Jeder solle sich selber privat dagegen versichern. Gleiches bei der Rente. Wer's nicht für nötig hält, muß eben mit einem Minimum auskommen. Das kann man übrigens auch wie eine Haftpflicht regeln, also ein Muß.
Außerdem dürfte es garkeine oder wenige Sozialhilfeempfänger geben. Entweder man kann arbeiten (das ist jedem Gesunden zuzumuten), dann ist man Kunde bei der Arbeitsvermittlung, oder man ist krank, dann muß man Rente bekommen. Übergangszeiten wie Lehre oder Mutterschaft müssen natürlich gesondert behandelt werden.
Und ganz wichtig ! Versicherungsfremde Leistungen aus der Arbeitslosen- und Rentenversicherung herausnehmen. Der Bildungssektor der Agentur f. Arbeit ist z.B. aus Steuergeldern zu finanzieren und nicht aus Beiträgen.
Wohlgemerkt, ich bin z.Z. Arbeitsloser mit Rentenantrag !

Verlust von Humankapital
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Zitat
Original von BRB-Jörg
"der SC Riesa könnte ohne Hilfe der Stadt gar nicht existieren"Dann macht halt den Laden dicht !
"Die gutgehenden und wettbewerbsfähigen Firmen dagegen brauchen keine Subventionen."
Mir fällt da nen Fussballverein ein, der grad in Seerhausen spielt...
Man darf nicht vergessen dass das Teuerste im Amateurfußball eine gute Jugendabteilung ist. Solang es alles auf Kreisebene abgeht ist die Welt noch in Ordnung, aber wenn sie auf Landesebene oder gar überregional erfolgreich sind, kommen schnell Kosten von 300.000 - 500.000 Euro (in Leipzig rechnet man für den Erhalt der Jugendabteilung mit 435.000 Euro) zusammen und damit würde auch der TSV Stahl Riesa seine Probleme haben.ZitatOriginal von Silli
Die Abschaffung würde die Lohnkosten entlasten.
Damit Deutschland Wettbewerbsfähig bleibt muss genau an diesem Punkt angesetzt werden. In kaum einem anderen Land gibt es so geringe Arbeitszeiten (zuviele Arbeits,- Kranken und Feiertage) wie in Deutschland und in kaum einem anderen Land sind die Lohnnebenkosten so hoch. Das sind zwei wichtige Gründe für Investoren einen großen Bogen um Deutschland zu machen. -
@ NOFB : Die Kosten die Du für die Jugend bezifferst sind viel zu hoch. Leipzig kannst Du sicherlich nicht als Beispiel heranziehen, da sie eine Mannschaft haben die gut in der A-Jugend-Bundesliga mitspielen. Da ich bei Stahl mittlerweile nen bissel Einblick habe, kann ich schon einschätzen was eine Jugendabteilung kostet. Wir unterhalten übrigens 11 Jugendmannschaften. Die A-Jugend spielt (obwohl bis auf 5 Spieler mit einem jüngeren Jahrgang als die Konkurrenz gespielt wird) auf höchster Landesebene (hat grad den Tabellendritten Eberswalde mit 4:0 geschlagen), die C-Jugend in der zweithöchsten möglichen Liga, die D- und E-Jugend in der höchsten. Die Kosten für die Jugendabteilung nicht ansatzweise so hoch wie Du angibst. Du hast das Beispiel 300.000 - 500.000 Euro gebracht. Ich werde sicherlich keine Zahlen nennen, aber von der untersten Zahl 300.000 Euro sind es bei uns für die gesamte Jugendabteilung nicht mal 10% !
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1x reicht doch Jörg!!!!
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Der Unterschied ist dass der VfB Leipzig oder dann Lok Leipzig und bald auch der SC Riesa ein Internat betreiben. Dort entstehen ganz andere Kosten, allein durch die festangestellten Betreuer.
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Na wenn das so bleibt, daß sich nen Zehntligist nen Fussball-Internat leisten kann, dann Hochachtung. Nichtsdestotrotz wollte ich aufzeigen, daß es auch mit weitaus geringeren Summen machbar ist, zumindest regional erfolgreich zu spielen.
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Zitat
Original von BRB-Jörg
Na wenn das so bleibt, daß sich nen Zehntligist nen Fussball-Internat leisten kann, dann Hochachtung.
An der Finanzierung will sich Erzgebirge Aue beteiligen und sich damit ein Vorrecht auf die Talente sichern. -
Zitat
und bald auch der SC Riesa ein Internat betreiben. Dort entstehen ganz andere Kosten, allein durch die festangestellten Betreuer.
Dazu zitiere ich mal die Sächsische Zeitung:
...beim SC gibt es ein vereinsinternes Sportinternat. Zurzeit leben, lernen und trainieren 25 junge Talente darin. 40 sollen es ab nächstem Schuljahr sein. Die Nachfrage steigt.
Neben Handballern, Schwimmern und Akrobaten sind dort momentan auch sieben hoffnungsvolle Nachwuchsfußballer untergebracht...Also so hoch dürften die Kosten fürs " Fussballinternat " in Riesa auch nicht sein.
Ausserdem bezahlt eh die Stadt Riesa.Ciao Marek !
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Zitat
Original von Marek
... sind dort momentan auch sieben hoffnungsvolle Nachwuchsfußballer untergebracht...
Ich hatte mir unter einem Fußballinternat etwas anderes vorgestellt.Hier mal etwas von der Fanseite des VfB:
"Wir haben aber zumindest die Zusicherung der Verbände, dass alle Nachwuchsmannschaften ihre Spielklasse behalten, wenn die Mehrheit der Jugendlichen zum 1.FC Lok übertreten", sagt deren Präsident Steffen Kubald. Bis 15. Mai müssen sich die Nachwuchsspieler erklären. Wo allerdings das Geld (kalkulierter Etat: 435.000 Euro) herkommen soll? Hinter den Kulissen wird weiter heftig mit Zweitligist Erzgebirge Aue verhandelt. Die wollen ein Leistungszentrum in Probstheida finanzieren, sich dort künftig bedienen.
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Zitat
Original von BRB-Jörg
Na wenn das so bleibt, daß sich nen Zehntligist nen Fussball-Internat leisten kann, dann Hochachtung. Nichtsdestotrotz wollte ich aufzeigen, daß es auch mit weitaus geringeren Summen machbar ist, zumindest regional erfolgreich zu spielen.Richtig, beim FC Stahl 98 haben wir mit geringen Mitteln sehr rerfolgreich im Nachwuchs gespielt. Das Beispiel DD-Nord zeigt aber auch wie leistungsorientierter Nachwuchsfußball finanziert werden kann. Die Internatskosten werden zum überwiegenden Teil von den Eltern und von staatlichen Stellen getragen. Auch die Trainer sind oft als Sportlehrer in den Sportschulen angestellt, so dass den Vereinen nur die Kosten für den Spielbetrieb bleiben und dieser kann über Beiträge und Kleinsponsoren abgedeckt werden.
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Etat Nachwuchsabteilung FC Schwedt 02 ca. 100 000 Euro!
Spielt jeweils in Landesligen (außer E) und zusätzlich Kreisligen. Haben allerdings 2 Sportstätten und die weitesten Anfahrwege. -
@ Silli : Das ist ne ganze Menge und letztlich wenig effizient, oder ?
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Kann ich nicht so genau sagen. Das sind meine Infos. Weiß auch nur, daß bereits 1995 der Nachwuchsbereich des 1.FC Schwedt über 100 000 DM gekostet hat. Die Wahrheit wird sicherlich dazwischen liegen.
Die Frage ist auch sicher die, wo was in den Etat gepackt und verbucht wurde, siehe Stadionkosten und neue Transporter. -
Allgemein haben fast alle erfolgreichen Jugendabteilungen einen sechsstelligen Etat, was aber nicht heißt das man mit einem Etat von 100.000 Euro automatisch viel Erfolg hat. :))
Leistungsorientierte Jugendarbeit ist sehr teuer. Zum einen kosten die weiteren Auswärtsfahrten viel Geld und im Sommer und Winter gibt es viele große nationale und internationale Turniere zu denen eben nur die Spitzenmannschaften im Jugendbereich eingeladen werden. Dann kommen zu den Reisekosten auch noch Übernachtungskosten und Kosten für Betreuer und Trainer.
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Zitat
Original von NOFB
... im Sommer und Winter gibt es viele große nationale und internationale Turniere zu denen eben nur die Spitzenmannschaften im Jugendbereich eingeladen werden. Dann kommen zu den Reisekosten auch noch Übernachtungskosten und Kosten für Betreuer und Trainer.Je erfolgreicher und bekannter ein Verein ist, umso weniger kosten diese Teilnahmen. Im Gegenteil für den Turniersieger gibt es oft noch Prämien. Wenn die Veranstalter attraktive Gegner wollen, müssen sie auch deren Kosten tragen. Eine Jugendmannschaft von Bayern München kannst du nur zu einem Turnier locken, wenn du auch deren Hotelkosten übernimmst.
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Ch1207 : Über Bayern München sprechen wir hier nicht. Die Mannschaften die für solche Turniere noch bezahlt werden, betreffen wohl nicht mal 0,1 % aller Vereine und sind insofern eher irrelevant für die Diskussion, oder ?
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Die Internate bringen auch nicht soviel wie angenommen. Das sollte man erst mit 16 Jahren machen. Vorher ist es ineffektiv da niemand weiß, wohin die Entwicklung der einzelnen Nachwuchskräfte spieltechnisch und charakterlich geht. Außerdem gab es schon viele Talente, die beim Weg in den Männerbereich abgestürzt sind.
Wenn das Internatsleben nicht komplett von vorn bis hinten abgesichert ist inkl. Berufsweg und sonstige Bildung (wie früher in der DDR), ist der Effekt gering. Nicht für umsonst.
Ich kenn das. Mehrmals Training am Tag und Schule. Dazwischen kümmert sich niemand um die Kinder und Jugendlichen. Betreuer, die das Elternhaus als Bezugsperson ersetzen sollen, können sich nicht immer um alles und jeden kümmern. Da kommt es oft vor, daß die Älteren die Jüngeren drangsalieren. Das sind keine Einzelfälle. Deshalb sage ich.
Ein Internat nur mit kompletter Absicherung nach allen Seiten. Das ist aber so teuer, daß es nur bei Profivereinen möglich ist. Alles andere macht da keinen oder wenig Sinn. -
Zitat
Original von Ch1207
Eine Jugendmannschaft von Bayern München kannst du nur zu einem Turnier locken, wenn du auch deren Hotelkosten übernimmst.
Bei der F-Jugend von Union zum Beispiel teilen sich Verein und Eltern die Hotelkosten. Wenn Du da im Sommer und im Winter jeweils zwei, drei Turniere hast, kommt da schon was zusammen. -
Zitat
Original von BRB-Jörg
Ch1207 : Über Bayern München sprechen wir hier nicht. Die Mannschaften die für solche Turniere noch bezahlt werden, betreffen wohl nicht mal 0,1 % aller Vereine und sind insofern eher irrelevant für die Diskussion, oder ?Die Jugendmannschaften von Stahl Riesa werden auch jedes Jahr zu internationalen Turnieren in die Partnerstadt Mannheim eingeladen. Dafür fallen nur die Kosten für die vereinseigenen Kleinbusse an. Alles andere wird vom Veranstalter getragen. Wenn wir zu den Hallenturnieren in Riesa z.B. den Chemnitzer FC einladen, verzichten wir auch auf die Startgebühr, sonst kommen die nicht.
NOFB:
Wenn eine F-Jugend zu einem Turnier sonstwohin fährt, dann hat das nichts mit Talenteförderung zutun, sondern ist reiner Spaß an der Freude und muss nicht vom Verein gezahlt werden. -
So ich will mich auch mal dazu äußern............
Wir spielen derzeit in der Oberliga Brandenburg Handball und das kostet pro Saison in etwa 8000-9000 Euro........Nun weiter wir können noch aufsteigen(derzeit 3.) und das würde für uns Regionalliga bedeuten(also Meck.-Pomm,berlin und BRB)und Mehrkosten von nochmal rund 5000-6000 bedeuten und das kann sich ein normaler Verein wie wir es sind nunmal nicht leisten...........
Wir haben nicht mal mehr 9000 EW und bloß 5 Jugendmannschaften,aber Fakt ist den Fußballern bei uns geht´s genauso und daraus schließe ich,dass ne leistungsfördernde bzw. erfolgreiche Jugendabteilung nicht bezahlbar ist!!!!