Verlust von Humankapital

  • Fortführung eines Themas aus dem BFC Dynamo - SV Yesilyurt - Thread.




    Zitat


    "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus!", "Asylanten"


    Und das in der heutigen Zeit. 8o :nein: :nein:



    In der letzten Woche gab es von wichtigen Leuten solche Kommentare zu lesen:


    "Der Osten hat sich nach der Anfangseuphorie nicht wirklich weiter entwickelt. Zugespitzt könnte man sagen, der Osten verdummt, er verarmt und er vergreist." (Edgar Most, Bankmanager)


    ... und leider stimmt das sogar. :sad: (hat nun aber nichts mehr mit dem Spiel zu tun)

  • Zitat

    Original von NOFB
    "Der Osten hat sich nach der Anfangseuphorie nicht wirklich weiter entwickelt. Zugespitzt könnte man sagen, der Osten verdummt, er verarmt und er vergreist." (Edgar Most, Bankmanager)


    Ich hab den Thread hier in den letzten Stunden nicht mehr so verfolgt, weil das Interesse an dem Spiel nach Kenntnisnahme des Ergebnisses für mich eigentlich erloschen war.


    Zu Deinem Zitat Webmaster : Das kann wohl nicht Dein Ernst sein daß Du das Ernst meinst oder ? Wo bitte verdummt denn der Osten ? Kann ich mich absolut nicht anschließen. Sicherlich waren die Vorfälle in Cottbus und Jena nicht okay, aber darauf grad auf den ganzen Osten zu schließen find ich nicht korrekt. Es hat sich echt vieles getan, im ganzen Osten, in so ziemlich jeder Hinsicht. Wann gabs denn das letzte mal richtig Fussballkrawalle irgendwo ? Kann mich lange an nichts erinnern, vor 2 Jahren Dresdner Derby vielleicht. Aber geknallt hats z.B. bei Velbert - Düsseldorf nicht minder. Und so Sachen wie daß Unioner den Platz stürmen und gegnerische Spieler in ne Fernsehkamera schubsen, gabs auch lange nicht. Nur weil in CB, Magdeburg oder Halle (wo es schon immer nen gewisses Chaotenpotential gab) mal nen paar Leute durchdrehen, wird es auf den ganzen Osten abgewälzt. Ich kann mich z.B. noch gut an die Nachwendezeit erinnern, wo es regelmäßig Randale gab und man teiweise Angst hatte, zum Fussball zu gehen. Ist doch heute nicht ansatzweise mehr so oder ? Sachen wie die Vorfälle in CB oder Jena wären damals doch gar nicht aufgefallen.


    Ich bleibe dabei : Im Osten hat sich vieles getan und die Entwicklung positiv. Nicht nur global, auch z.B. grad bei uns. Wo es früher schon regelmäßig Gewaltprobleme gab, ist heute ne geile Szene entstanden, die keinerlei derlei Probleme hat...

  • Zitat

    Original von BRB-Jörg
    Zu Deinem Zitat Webmaster : Das kann wohl nicht Dein Ernst sein daß Du das Ernst meinst oder ? Wo bitte verdummt denn der Osten ? Kann ich mich absolut nicht anschließen.


    Ich glaube schon dass der Bankier nicht so unrecht hat. Er bezog dies ja nicht auf den Fußball, sondern auf die gesamte gesellschaftliche Entwicklung in den neuen Bundesländern. Viele haben den Osten wegen der Arbeit in Richtung Westdeutschland, Östereich und Schweiz verlassen und das waren eben vorallem die etwas helleren Köpfe. Damit stimmt nun aber das Gleichgewicht in den neuen Bundesländern nicht mehr und daher passt der Satz. Er hat damit ja nicht gesagt dass die Menschen dümmer geworden sind, sondern das es weniger kluge Köpfe gibt.

  • Zitat

    Original von NOFB
    Viele haben den Osten wegen der Arbeit in Richtung Westdeutschland, Östereich und Schweiz verlassen und das waren eben vorallem die etwas helleren Köpfe. .

    :nein: :nein: :nein:


    @ Marc 04: Willkommen bei den nicht so klugen Menschen




    :ja: :ja:

    "Am besten grätschen wir die Brasilianer schon bei der Hymne weg" --- Torsten Frings

    Einmal editiert, zuletzt von Nico ()

  • Zitat

    Original von NOFB
    Viele haben den Osten wegen der Arbeit in Richtung Westdeutschland, Östereich und Schweiz verlassen und das waren eben vorallem die etwas helleren Köpfe.


    Das würde ich gerne mal durch Fakten belegt sehen. Seh ich ganz anders. Kenn z.B. auch viele Ossis die auf Montage "drüben" sind oder einfache Jobs haben, eben weil sie nicht so intelligent sind. Das kann man absolut nicht pauschalisieren. Wer gut ist bekommt überall nen Job. Im Osten halt meist nicht ganz so gut bezahlt wie im Westen.

  • Zitat

    Original von BRB-Jörg
    Das würde ich gerne mal durch Fakten belegt sehen. Seh ich ganz anders. Kenn z.B. auch viele Ossis die auf Montage "drüben" sind oder einfache Jobs haben, eben weil sie nicht so intelligent sind.


    Hier mal zwei Artikel, mehr Infos gibt es in der passenden Lektüre am Zeitungsladen da kaum jemand diese kostenlos im Internet zur Verfügung stellt.
    http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,294186,00.html
    http://www.berlin-institut.org…hnert_ostdeutschland.html

  • @ NOFB : Für Deine These, daß vor allem die helleren Köpfe den Osten verlassen, finden sich in Deinen beiden Artikel keinerlei Fakten. Im zweiten Artikel heißt es zwar Die Ost-West-Wanderung ist zumeist eine Arbeits- oder Ausbildungsplatzwanderung, die die jungen, erwerbsfähigen, gut ausgebildeten und potienziell fertilen Jahrgänge in stärkerem Maße betrifft. Ca. 60 Prozent der Ost-West-Migranten sind jünger als 30 Jahre; zwischen 1989 und 1997 waren ca. 17 Prozent der abgewanderten Personen zwischen 18 und 25 Jahre alt. - aber durch Fakten belegt ist doch wirklich nur, daß besonders viele junge Leute de Osten verlassen. Über deren Bildungsniveau steht nix, und einzig und alleine ein "zumeist" laß ich nicht gelten. Das ist alles relativ und in der Nähe von Meinungsmache...

  • Zitat

    Original von BRB-Jörg
    ... - aber durch Fakten belegt ist doch wirklich nur, daß besonders viele junge Leute de Osten verlassen. Über deren Bildungsniveau steht nix, und einzig und alleine ein "zumeist" laß ich nicht gelten. Das ist alles relativ und in der Nähe von Meinungsmache...


    Vielleicht hilft Dir ja das weiter.


    http://www.faz.net/s/Rub117C53…Tpl~Ecommon~Scontent.html


    http://www.bpb.de/popup_druckversion.html?guid=LENL2A

  • Die Entwicklung des Ostens mal rein wirtschaftlich (davon habe ich halbwegs Ahnung) betrachtet: Verherrend


    Der Osten erwirtschaftet gegenüber dem Westen nur sehr wenig.
    Anstatt das Geld in Investitionen zu stecken, versickert fast alles in Forum von Transferzahlung in den Konsum.


    Das heißt, im Osten wird das konsumiert, was der Westen herstellt.


    Der schlimmste Fehler war (rein wirtschafts- und finanzpoltisch) die 1:1 Umstellung.



    Aber zu euerem Thema:
    Ich denke auch, daß der Osten "verdummt" allein aufgrund der Tatsache, daß gerade in den ländlichen Gebieten fast nur noch alte Menschen leben. Wer gut ausgebildet ist, geht dahin wo die Arbeit - und die wenige die noch da ist, ist eher im Westen.

  • Lieber Marc , also bitte...


    Wenn in einem Dorf viele Alte wohnen weil die Jungen gehen, dieses gleich für Dumm zu halten.....las dich nicht bei deiner Oma sehn....böser Enkel !


    Die Jungen die gehen , gehen oft der Ausbildung oder ähnlichen wegen...sie verlassen das Dorf , es gehen dann die Dummen :--).
    Wer im Osten ne gute Ausbildung( Junge Leute) hat ( kein nullachtfünfzehn Schlosser , die ich damit nicht Beleidigen will) wird auch Arbeit finden .
    Die Tausend Arbeiter die sich Quelle aus Leipzig holte o. die diesen Weg von sich aus gingen waren bestimmt keine Superschlauen .....muss man auch beim Pakete packen nicht sein :-)


    Der Osten hat nur keine Arbeit und nicht mehr Dumme wie anderwo .

    Wer andern eine Bratwurst brät, der hat ein Bratwurstbratgerät ! :irre:

  • Also, solange ein geborener Essener nicht mal das Wort "verheerend" schreiben kann, diskutier ich nicht mit Euch über die angebliche Verdummung des Ostens... :D


    Ich hab echt nichts gegen Diskussionen, die mal nicht um Fußball gehen, aber das ist mir irgendwie zu blöd und klischeebehaftet. Generell diese Ost-West-Scheiße geht mir sowas von auf die Eier. Ich frage mich ehrlich, wann es das nicht mehr gibt! Darf ich das noch erleben? Dass man ein Volk das es seit vielleicht 1000 Jahren gibt, wegen verdammten vierzig Jahren, die zweifellos ihre Spuren hinterlassen haben, immer wieder dividiert, finde ich traurig. Das wird sich hoffentlich ändern, wenn meine Generation ausgestorben ist (zur Zeit der Wende war ich sieben/acht)...


    Achja Marc: Wie soll sich die wirtschaftliche Situation auf dem Gebiet der ehemaligen DDR denn bessern, wenn man mit den Milliarden von Fördermitteln für die "Zone" sinnlose Konsumtempel und unnötige Infrastruktur erbaut sowie ausgestorbene Industriezweige wie den Bergbau mit Unsummen fördert, statt den Mittelstand gezielt zu unterstützen. Aber was können jetzt die "dummen Ossis" dafür?


    Generell könnte man zur finanzpolitischen Situation so viel aufführen, z.B. irrsinnig hohe Steuern, Lohnnebenkosten etc., die quasi als Gegenkraft zum potenziellen Aufschwung stehen, womit man der ohnehin geschwächten ostdt. Wirtschaft den Todesstoß versetzt. Das ist aber mittlerweile ein gesamtdeutsches Problem. Eigentlich sollte man sich über die Ost-West-Kacke nicht so viel Gedanken machen, denn mit 2500 € Schulden, die unsere schöne Republik PRO SEKUNDE macht, ist es mit diesem System in spätestens zwei Jahrzenten vorbei...Anarchy 2024! (nicht dass ich das begrüße)

  • Ich hatte auch mehr auf Marc´s Posting geantwortet...


    Also ich hab mir mal die Kernaussagen des Artikels rausgepickt (so hoffe ich)...im Endeffekt will ich das nicht in Frage stellen oder wegwischen, was dort erforscht wurde. Ich würde dem sogar irgendwie zustimmen. Aber das ist auch so ein Problem der Gesellschaft: immer nur die Wirkung beleuchten und zu bekämpfen versuchen (die "Verdummung" im Osten), anstatt auf die Ursachen einzugehen (die jetzt auch nur in geringem Maße aufzuzählen spare ich mir! stehen ja auch im Artikel zur Genüge drin oder man kanns ableiten)...
    Man müsste ganz woanders ansetzen!

  • Zitat

    ...Anarchy 2024! (nicht dass ich das begrüße)


    schade, so lange geht das hier noch so weiter... :evil:

    "WORTE SIND EIN UNGÜNSTIGES MITTEL UM DIE WAHRHEIT DARZUSTELLEN." stanley kubrick

  • @ NOFB


    Ich verstehe schon auf was man hinaus will...nicht umsonst sprechen die Städter und Berliner im besonderen von "dummen Bauern" ..:-)


    Die eigendlichen Fragen würden mich mal interessieren , nicht böse gemeint aber sehe da schon die ersten Verfälschungen . Sehe ich Kandidaten von TV-Total/wer wird Mio. oder andere beschämende Ratespiele ( oder diese Kastenbewohner)frage ich mich wie man nur in dieser Republik sein Abitur bestanden hat .


    Das wirtschaftliche Stellung die Bedingungen der Entwicklung beeinflussen ist ist noch nachvollziehbar...macht aber die Menschen im allgemeinen nicht dümmer....den Polen und Indern musst du das mal erklären.


    Im übrigen nehme ich es mit heutigen Abiturinhabern gerne und locker auf , auch wenn meine Rechtschreibung Wünsche offen lässt und ich nur 10 Jahre die Schulbank drückte .Ob aus dem Westen o. Osten lasse ich dahin gestellt sein , macht keinen Unterschied . Die Bildung im Ganzen hat Schaden genommen , ein Blick in die TV-Welt o. die Musikindustrie spricht Bände .Bohlen auf Platz 1 der Bücherliste !


    Die These das Dummheit(Unwissenheit)/Armut zwangsläufig zu Gewalt führen ist ebenso lächerlich .


    Es ist die Verallgemeinerung die mich stört .


    Der BFCér

    Wer andern eine Bratwurst brät, der hat ein Bratwurstbratgerät ! :irre:

  • Irgendwie kriegen viele hier den Begriff "verdummt" in den falschen Hals. Dabei hat NOFB sich doch ganz klar ausgedrückt. Damit ist doch nicht der nackte IQ gemeint, sondern die allgemeine Lage.
    Jeden Monat liest und hört man doch, das speziell in den etwas ländlicheren Gefilden die jungen Leute die Koffer packen und in die grosse Stadt ziehen. Und in den meisten Fällen liegt diese Stadt eben in Westdeutschland. Einfach weil dort eher Arbeit zu finden ist und die Arbeit dort einfach mal besser bezahlt wird. Der Lebensstandard ist ein völlig anderer. Für sowas braucht man doch keine Zahlen oder Belege, da braucht man nur mal rüberfahren und sich vor Ort umschauen.


    Die, welche die Wirtschaftskraft ausmachen, sind eben die Jugendlichen. Ein Rentner kann noch so schlau und fit sein - was leistet er für den Staat? Genau, nichts (nicht abwertend gemeint). Das Geld schaffen die Jungen ran. Und wenn die jungen frisch ausgebildeten oder studierten Menschen lieber nen Job in Westdeutschland annehmen, oder auch nur erstmal hinziehen, weil die Chancen dort höher sind, dann verarmt der Ostteil (weniger Einwohner, weniger Steuern), er vergreist (weniger Jugendliche, mehr Alte) und er verdummt (weniger Leistungsniveau, da weniger Fachkräfte).


    Was ist daran nicht zu verstehen? Das ist eine Situation, die sich seit 4-5 Jahren abzeichnet, jetzt langsam akut wird und in 10-15 Jahren die "grosse" Wirtschaft im Ostteil kollabieren lassen wird. Und ich sehe auch keine Möglichkeit, wie man diese Lawine noch aufhalten will. Die Fehler aus der Vergangenheit, lassen sich kaum noch rückgängig machen. Die Wirtschaft müsste sich stärker in den (ja eigentlich billigeren) Ostgebieten ansiedeln. Tut sie aber nicht. Ganz im Gegenteil, die Wirtschaft zieht es ja vielmehr ins noch viel billigere Ausland. Und solange man den Standort Deutschland nicht wieder attraktiv macht, wird sich daran nicht viel ändern.

  • @ suk


    kann dir doch folgen , kein Problem...


    Es stand aber alles im Zusammenhang mit dem dummen Osten und der Gewalt . Wir wären auf Grund der wirtschaftlichen Lage verarmt , verdummt und daher rassistischer und gewalttätiger, das lehne ich als Verallgemeinerung ab .
    Das wir wirtschaflich und menschlich ausbluten sehe ich ebenso aber diese Schlussfolgerungen und Erklärungsversuche sind nur platt .


    gruß in die Nacht

    Wer andern eine Bratwurst brät, der hat ein Bratwurstbratgerät ! :irre:

  • Zitat

    Original von BFCér
    Es stand aber alles im Zusammenhang mit dem dummen Osten und der Gewalt . Wir wären auf Grund der wirtschaftlichen Lage verarmt , verdummt und daher rassistischer und gewalttätiger, das lehne ich als Verallgemeinerung ab .


    Ich benutzte das Zitat eher als Hoffnung das Sprüche "Wie Deutschland den Deutschen, ..." nur an einem Mangel an Intelligenz liegt. Wenn es anders ist, wäre es noch trauriger als es so schon ist.





    In meinem Familien- und Bekanntenkreis haben viele den Schritt in den Westen gewagt, weil sie nur dort die entsprechende Bezahlung für ihre Arbeitsleistung geboten bekommen. Mein Onkel meint z.B. das er in München als Ingenieurinformatiker etwa das Vierfache von dem verdient, was er vorher bei seinem alten Arbeitgeber in Sachsen bekommen hat und das damals mit ihm etliche Kollegen den Schritt in die neue Heimat wagten.