FC Grimma - Stahl Riesa 1:1 (0:0)
0:1 Thomas Kutsche (63.)
1:1 Kevin Wiegner (64.)
Zuschauer: 230, halb/halb
Ursprünglich hätte ich ja Bereitschaft, aber da ein Kollege tauschen wollte, konnten wir uns mit dem Auto der Frau des Aufsichtratsvorsitzenden auf verschlungenen Pfaden gen Grimma bewegen.
Reisen nach Grimma waren bis vor einem Jahr, 3:1 Sieg bei Neuschnee, immer mit einer Klatsche für Stahl verbunden und diesmal wusste ich nicht so richtig, was ich erwarten sollte. Grimma ungeschlagen Erster und Stahl zuletzt mit der Pleite in Zwenkau. Als ich tippen musste, entschied ich mich für 1:1.
Das Spiel begann, bei herauskommender Sonne, mit einem Pfostenschuss durch Marcel Fricke nach 30 Sekunden. Beide Mannschaften spielten danach sehr verhalten und zeigten nicht gerade berauschenden Fussball. Grimma nach 10 Minuten das erste Mal vor Hesse und ansonsten herrschte erst mal gähnende Langeweile. Die Abwehrreihen hielten dicht und den Rest besorgten Fehlpässe. Nach einer halben Stunde wurden die Gastgeber zielstrebiger und kamen, auch dank einiger Querschläger der Stahlabwehr zu einigen Chancen, die allerdings nicht wirklich zwingend waren. Ein übriges zum Spiel, trug auch das Grimmaer Stadion bei. Leichtathletik kann man da sicher sehr gut machen, aber für Fussball ohne Ballkinder eher ungeeignet. Jeder Schuss neben oder über das Tor, führt unweigerlich zu einer mindestens halbminütigen Pause. Ausserdem scheint es ein Paradies für Marienkäfer zu sein, mindestens einen pro Zuschauer. Stahl bemühte sich auch, aber da Trainer Küttner jetzt mit dem Pach System spielt, steht Richie Penicka vorn allein auf verlorenen Posten. Noch dazu war es in der ersten Hälfte sehr rechtslastig und die Gastgeber ließen fast nichts zu. So ging's folgerichtig torlos in die Pause.
Nach dem Pausentee versuchte Grimma noch mal 5 Minuten ein Tor zu erzielen, aber dann war auch die Stahlabwehr aus der Pause zurück. So verflachte das Spiel wieder. Bis zur 63. Kapitän Zecke Kutsche kam mit dem Ball durchs Mittelfeld und da er niemand zum Anspielen fand, zog er aus 23 Metern einfach ab. Da er wirklich richtig traf, schlug der Ball unhaltbar für Jan Evers im Winkel ein. Eine Führung wie aus dem Nichts. Groß die Freude bei den zahlreich mitgereisten Stahlfans. Doch die hielt nicht "sehr" lange. Gerade fertig getickert, sah ich ein Foul an Norman Gründler im Mittelfeld und Schiri Willi Jautze zuckt mit der Pfeife Richtung Mund. Leider entscheidet er sich gegen einen Pfiff. Der Ball kommt auf den rechten Flügel, dort wird die Flanke nicht verhindert, die Kevin Wiegner versenkt. So gab's kurz Aufregung und beide Mannschaften wurde vor Augen geführt, wie schnell das gehen kann. Da heute keiner verlieren wollte, beruhigte sich das Spiel schnell wieder. In der 70. war Trainer Küttner gezwungen zu wechseln und brachte für den angeschlagenen Leo Schreiber, den zuletzt sehr glücklosen Hannes Runge. Ich und andere hätten ja eher Jerome Wolf erwartet, aber zumindest sah es jetzt etwas offensiver aus. Um die 75. hatte Stahl mal eine kleine Druckphase, die zeigte, das man mit mehr Mut und Personal nach vorn, durchaus auch 3 Punkte hätte mit nach Hause nehmen können. Grimma hatte allerdings auch noch einen Lattentreffer und Robin Brand rutschte noch (84.) Millimeter an einer Eingabe vorbei. Letztendlich blieb es bei einem leistungsgerechten Unentschieden mit dem beide Mannschaften leben können.
Fazit: Nicht verloren, gut, aber es war auch mehr drin.
Da aber Eilenburg auch nur 1:1 spielte, ist der 5:0 Sieger Kamenz der Gewinner des Spieltags und es bleibt vorn alles dicht beieinander.
Stahl hat nächste Woche Niesky zu Gast und da ist der Sieg Plicht, denn dann ist spielfrei wg. Görlitz. Da kann man punktemäßig schnell den Anschluss verlieren und aufholen ist schwer.
Das darauffolgende Heimspiel gg. Reichenbach ist, nach dem heutigen letzten Auswärtsspiel, dann schon mein letztes Spiel des Jahres überhaupt. Beim 12.00 Uhr Spiel in Eilenburg muss ich arbeiten und dann geht's in den wohlverdienten Jahresurlaub, in die Sonne.