Die Saison geht dem Ende entgegen und auf wundersame Weise gewinnen die Abstiegskandidaten ihre Spiele. Pech für diejenigen, die da gegen den VfL antreten müssen, denn der hat nichts zu verschenken:
Copitz – Possendorf 7 : 1 (6:0)
Tore: Adis Islamovic (2, 34)
Marcel Kleber (11, 25)
Martin Schmidt (37, 40)
Berko Berthold (77)
René Schmidt (90) aus 45 Metern zum Ehrentor
Zu: etwa 80, darunter ein halbes Dutzend Gäste.
SR Dr. Thieme hatte nicht viel zu tun. Kam lange Zeit ohne Gelb aus, obwohl es je einen heißen Kandidaten gab. Dann gab es doch noch eine Karte für Robert Pietsch wegen taktischen Trikotzupfens an der Mittellinie.
Das Spiel fand auf dem Hauptplatz statt, der äußerlich keinen Schaden genommen hat, da die Wesenitz ja „nur“ einige Stunden darauf stand. Auch der Kunstrasen etwas schmutzig, aber oberflächlich aus Sicht eines Laien in Ordnung. Dagegen hat es den kleinen Kunstrasen für die Nachwuchsmannschaften voll erwischt. Keine schönen Bilder, leider Hochwasser-Alltag.
Copitz ohne Geißler (gelbgesperrt), die Gäste nur mit zwei Wechselspielern angereist.
Die erste Halbzeit muss für den erfahrenen Gäste-Keeper René Groß eine der frustrierendsten in seiner Karriere gewesen sein! Sechsmal musste er den Ball aus dem Netz holen, weil ihn seine Vorderleute im Stich ließen. Schuld war er an keinem Gegentreffer, an einen schwierigen gehaltenen Ball in Hälfte eins kann ich mich aber auch nicht erinnern. Die Possendorfer Abwehr war einfach überfordert, wenn der VfL schnell spielte oder die Schnittstellen an der Abseitslinie fand. So kam Copitz zu 8, 9 Chancen und machte daraus 6 Tore. Das schönste für mich das 3:0 über die Stationen Nagel, Schmidt und Kleber. Nach dem 4:0 tauschte der Gäste-Trainer einen Abwehrspieler aus, er hätte fast jeden herunternehmen können. Die Copitzer schossen sich einfach den Flut-Frust von der Seele! Erwähnt werden sollte eine gute Chance der Gäste zum 1:1, aber auch ein zwischenzeitlicher Ausgleich hätte am Spielverlauf nichts geändert.
Nach der Pause schaltete der VfL einen Gang zurück, blieb aber weiterhin klar spielbestimmend. Die Doppeltorschützen wurden nacheinander aus dem Spiel genommen, so dass beim Stand von 6:0 zeitweise kein Torschütze des aktuellen Spiels auf dem Feld stand. Torchancen gab es dennoch jede Menge, nur wurden sie jetzt nicht mehr so konsequent genutzt wie im ersten Durchgang. Schönste Aktion ein Flugkopfball von Berthold nach Braun-Flanke, der knapp am Tor vorbei zischte. Der siebente Treffer fiel nach einem langen Pass von Hempel auf Berthold ähnlich wie das 2:0 am Donnerstag in Hainsberg.
Ein Sahnehäubchen dann noch zum Schluss: René Schmidt kam an der Mittellinie in Ballbesitz, lief noch ein paar Schritte und hob den Ball aus ca. 45 Metern ins Netz. Das muss man technisch erst mal draufhaben! Damit endete die zweite Halbzeit sogar unentschieden, aber die krassen sportlichen Unterschiede an diesem Tag konnten damit auch nicht verwischt werden.
Es war übrigens der höchste Punktspielsieg für Copitz seit dem legendären 8:0 gegen FrischAuf Wurzen am 10. Spieltag der Saison 2001/02. Bezeichnend für diese „Vize-Saison“, dass nicht mal ein 7:1 reicht, um wenigstens ein paar unbedeutende Tore auf Riesa gutzumachen…
Spannung pur im Abstiegskampf. Die Situation für Freiberg hat sich verschlechtert, so dass es wahrscheinlich drei Absteiger geben wird. Eine wichtige Rolle spielt Wesenitztal, das noch Wilsdruff zum Nachholer und Lichtenberg empfängt. Possendorf erwartet Hainsberg zum direkten Duell und Wilsdruff muss abschließend nach Meißen. Freiberg erwartet gleichzeitig Chemie Leipzig, muss unbedingt gewinnen und auf einen Punktgewinn von Schiebock in Döbeln hoffen.