Türkiyemspor Berlin 2011/2012


  • Ach komm, gib Sachsenhausen ne halbe Million zur freien Verfügung und dann fresst ihr deren Staub. Wenn sie dann noch ne vergleichbare Jugendarbeit und ein ähnliches Einzugsgebiet hätten ...

    Ich wollte dem TuS Sachsenhausen nicht zu nahe treten, ich gönne euch euren fußballischen Erfolg. Ich halte nur dieses fettgedruckte "Tschüss" für unangebracht.
    Naja, und Türkiyemspor hatte nie 500.000 € zur freien Verfügung. Der Erfolg unserer Jugendarbeit fällt auch nicht so vom Himmel sondern ist das Ergebnis jahrelanger Kleinarbeit auf ehrenamtlicher Basis. Der Erfolg hat nichts mit vorhandenem oder nicht vorhandenem Geld zu tun.
    Unsere Jugendarbeit wird wie bisher weiter laufen, und Türkiyemspor wird keinesfalls zerfallen.
    Selbstverständlich stehen einige Klubs schon wie die Geier in den Startlöchern und werben uns Jugendspieler und Trainer ab. Das können wir nicht verhindern. Aber unsere Jugend wird auch zukünftig eine erfolgreiche Abteilung bleiben.
    Die Bundesliga- und Regionalligateams der A-und B-Jugendlichen von TeBe, Hertha 03, den Reinickendorfer Füchsen oder SC Staaken haben als Perspektive in ihren Vereinen auch nur die Berlin-Liga, die Spieler von Tasmania sogar nur die Landesliga. Natürlich werden die besten Spieler versuchen zu wechseln, aber alle können nicht zu Hertha BSC oder dem BAK gehen.
    Diese unterklassigen Vereine leben auch von ihrer guten Jugendarbeit.
    Und das ist der Weg, den Türkiyemspor in Zukunft auch gehen muss und wird. Eine erfolgreiche Jugendarbeit, eine wirtschaftliche Gesundung des Vereins und die Schaffung von vereinstauglichen Strukturen sind die Maßnahmen, die Türkiyemspor nun angehen muss, um dem Verein eine Zukunft zu geben.


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  • Viel Erfolg dabei. Sowieso schade, dass im Verein scheinbar nicht alle so klar denken können wie einige Türkiyemsporihnsider hier, denn den Weg hätte der Verein ja auch schon vor einigen Jahren einschlagen können.


    Wir Neubrandenburger haben das ganze Theater ja gerade durch (Pleite 2004). Im Nachhinein hat es dem Verein sehr gut getan und heute stehen wir schon besser da, als damals mit mehr Geld und größeren Namen im Team, die aber keine Leistung brachten.


  • ...eine Tradition von 115 Jahre...


    Möchte dem TuS 1896 Sachsenhausen ebenfalls nicht zu nahe treten. Aber wie es sich mit der Tradition (die besonders von Anhängern sogenannter Traditionsvereine stets gern herausgestellt wird) genau verhält, lässt sich nachlesen.


    115 Jahre, die ziemlich ahistorisch über fünf Staatsgebilde, vier Gesellschaftssysteme und drei Verschmelzungen/Umbenennungen/Neugründungen hinweg beansprucht werden, dampfen ein auf noch rund 45 Jahre "TuS 1896".


    Nein, es ist nicht besonders wichtig.

    »Wenn jemand von Fußball zu reden beginnt, sollte man sich einfach umdrehen und gehen, dann bleibt einem viel erspart.« (Falko Hennig)

  • Möchte dem TuS 1896 Sachsenhausen ebenfalls nicht zu nahe treten. Aber wie es sich mit der Tradition (die besonders von Anhängern sogenannter Traditionsvereine stets gern herausgestellt wird) genau verhält, lässt sich nachlesen.


    115 Jahre, die ziemlich ahistorisch über fünf Staatsgebilde, vier Gesellschaftssysteme und drei Verschmelzungen/Umbenennungen/Neugründungen hinweg beansprucht werden, dampfen ein auf noch rund 45 Jahre "TuS 1896".


    Nein, es ist nicht besonders wichtig.



    Beim TuS 1896 gibt es einen Spruch, der steht auch ganz groß im Stadion ist ca. 25 m lang.
    ,, Gesellschaftsordnungen, Regierungen, Parteien,Vereine kommen und gehen nur der TuS 1896 bleibt bestehen"
    Natürlich andere Vereine gibt es auch noch, aber einige werden noch nicht mal 20 Jahre alt. :D


    :schal3:


  • Schließlich ist eine Tradition von 115 Jahre auch nicht schlecht.


    Das ist schon beachtlich, aber schau mal, was Türkiyemspor in den 33 Jahren in den Bereichen Integration und sozialem Engagement für Deutschland, Berlin und Fußball-Deutschland geleistet hat. Das dauert noch viele Jahre, bis ihr vielleicht mal in die Nähe dieser Leistung kommt.
    Im Zeitalter des modernen Fußball-Söldnertums werden diese Sachen gerne vernachlässigt.


    :support:
    türkiyemspor
    Ich hoffe man sieht sich irgendwann mal wieder und dann so, wie es sich gehört - im Katzbachstadion bei Sucuk und Fladenbrot.
    :thumbup:

  • In meinen Augen ist die Tatsache ein Ärgernis, dass Türkiyem im nächsten Jahr in der Berlin-Liga weitermachen kann, als wären sie ein ganz normaler Absteiger. Anstatt die Saison irgendwie zu Ende zu spielen (z.B. mit A-Jugendspielern und Versprengten aus dem Verein, wie es ja beim Regio-Hallenturnier auch geschieht), macht man einfach für ein halbes Jahr das Licht aus.
    Damit stellt man nicht nur in der jetzigen Liga eine Wettbewerbsverzerrung dar (auf Grund der aus der Wertung genommenen Spiele), sondern beraubt auch die Hälfte der anderen Vereine ihrer Einnahmen aus einem Heimspiel gegen Türkiyem. Daneben müssen die zukünftigen Gegner in der Berlin-Liga ihren Betrieb weiter finanzieren, während man bei Türkiyem die Zeit nutzen kann, Geld zu sparen, einen neuen Vorstand nebst Aufsichtsrat (der in der Vergangenheit eigentlich genaus WAS beaufsichtigt hat?) zu finden und sicher auch Spieler an Land ziehen kann, die naiv genug sind, an das zu glauben, was ihnen versprochen wird.
    Nein, hier gibt es eindeutig Lücken in der Spielordnung. Wer den Spielbetrieb einstellt, sollte neu wieder in der Kreisliga C anfangen müssen. Alternativ wären für die kommende Saison drei Punkte Abzug für jedes Nicht-Antreten in der laufenden Spielzeit(also -45) eine harte aber angemessene Strafe, um in der Berlin-Liga starten zu dürfen.
    Keinerlei Rolle spielt für mich die sicher gute Jugendarbeit des Vereins - die machen andere Vereine auch, die dennoch sauber wirtschaften (siehe z.B. LFC Berlin). Sehr wohl sollte allerdings die Tatsache eine Rolle spielen, dass Türkiyem eine dunkle jüngere Geschichte von extrem unseriöser Vereinspolitik hat.

  • Wenn wir - wie du vorschlägst - die Oberliga-Saison mit "Versprengten" und A-Jugendlichen zuende spielen würden, würden wir ein erbärmliches sportliches Bild abgeben. Als fest stehender Absteiger würden unsere mit wenig Motivation antretenden Spieler wahrscheinlich eine Schießbuden-Mannschaft bilden, bei deren Spielen neben den Kosten für jedes Heimspiel (Ordner, Stadion usw.) -es wäre z. B. gar nicht mal sicher, ob wir die Rückspiele hätten im Katzbachstadion austragen können, da das Stadion schon ausgelastet ist - nur wenig bis 0 Zuschauer zugegen sind. Diese Ausgaben ohne Einnahmen wären den Gläubigern im laufenden Insolvenzverfahren schwer zu erklären. Wichtiger für mich ist aber, dass unsere A-Jugendlichen in solchen Spielen ihre Motivation und ihren Spass am Fussball verlieren würden. Solche desolaten Erfahrungen möchten wir ihnen ersparen.
    Also ist die Entscheidung, auf die Rückspiele zu verzichten, durchaus vertretbar.


    :schal1: :support: :schal1: :support: :schal1: :support: :schal1:

  • Klar, es ist so am bequemsten und einfachsten und man kann es den Türkiyem-Verantworlichen noch nicht einmal vorwerfen, dass sie diesen Weg gehen, wenn es ihn gibt. Der Fehler liegt im System. Wer den Spielbetrieb einstellt, hat für meine Begriffe das Recht verspielt, im nächsten Jahr einfach eine Klasse tiefer wieder anzufangen, als wäre er ein "unbescholtener" sportlicher Absteiger.
    Hier gibt es dringenden Nachholbedarf für den Verband bei den Regularien, damit solches unseriöses Gebahren in Zukunft härter bestraft wird.

  • Klar, es ist so am bequemsten und einfachsten und man kann es den Türkiyem-Verantworlichen noch nicht einmal vorwerfen, dass sie diesen Weg gehen, wenn es ihn gibt. Der Fehler liegt im System. Wer den Spielbetrieb einstellt, hat für meine Begriffe das Recht verspielt, im nächsten Jahr einfach eine Klasse tiefer wieder anzufangen, als wäre er ein "unbescholtener" sportlicher Absteiger.
    Hier gibt es dringenden Nachholbedarf für den Verband bei den Regularien, damit solches unseriöses Gebahren in Zukunft härter bestraft wird.


    In der Oberliga Niedersachsen gibt es die Parallele der Insolvenzanmeldung des ehemaligen Drittligisten Kickers Emden (gerüchteweise steht bei Eintracht Nordhorn Gleiches zu erwarten). Die Regularien des NFV sehen offenbar vor - abweichend vom NOFV - dass die Kickers nur dann eine Spielberechtigung für die Landesliga 2012/13 erhalten können, wenn ein Insolvenzverfahren eröffnet wird und sie diese Saison zu Ende spielen.


    In jedem Fall stehen die Kickers als Absteiger fest und die Spielergebnisse werden höchstwahrscheinlich, wenn ein Verfahren wie geplant im Januar eröffnet wird, nicht gewertet bzw. annulliert. Das ist m.E., auch auf den Fall Türkiyemspor übertragen, das stärkste Argument gegen die Auflage einer weiteren Teilnahme am Spielbetrieb: Die Spiele sind auch für die gegnerischen Teams wertlos, sie könnten sogar u.U. schadlos darauf verzichten anzutreten. Das kostet nur und nützt niemandem.


    Ob ein Verein aber während bzw. nach einem durchgeführten Insolvenzverfahren "einfach so" für die folgende Saison eine Spielberechtigung oberhalb der Kreisliga erhalten können sollte, ist eine Frage, die wohl einmal losgelöst von der laufenden Spielbetriebsteilnahme beantwortet werden müsste, und unter erzieherischem Aspekt mglw. restriktiver als bislang.


    Türkiyemspor wird sicherlich nicht der letzte Verein bleiben, den Halbprofi-Abenteurertum von Funktionsträgern teuer zu stehen kommt. Was seit 2008 abzusehen war: Regionalliga kann eigentlich bei einem Zuschauerschnitt unterhalb 2000 oder ohne größeres Mäzenatentum nicht (seriös) gehen.

    »Wenn jemand von Fußball zu reden beginnt, sollte man sich einfach umdrehen und gehen, dann bleibt einem viel erspart.« (Falko Hennig)

  • Zitat

    SP.VG.Blau-Weiß 1890 Berlin
    Wir sind die einzigen die in die( Kreisliga C ) müssten


    Stimmt nicht ganz. Tasmania 1900 musste damals wegen vergleichbar lächerlichen Schulden ebenfalls in der C-Klasse neu beginnen.

  • Ich kann mich an eine Zeit erinnern, wo es bei BW 90 Berlin noch ganz anders aussah.
    Um so erschrockener war ich über den Absturz dieses großen Vereins.
    Das gleiche mit Tasmania, auch wenn das noch vor meiner Zeit war.
    Zu viele Berliner Mannschaften stehen wirtschaftlich nicht gut da.
    Das schadet dem Fußball so unendlich, da muss einfach was passieren.
    Das kann doch so nicht weiter gehen. Wen trifft es als nächstes? Das ist doch nur die Frage.


    Nochmal zu Türkiyemspor. Der Verein ist am Boden,steht vor einer ungewissen Zukunft.
    Wo der Verein 2012/13 starten wird,also in welcher Liga,dass wissen wir noch gar nicht.
    Mitleid braucht hier wirklich niemand zu haben, es hilft den Leuten nicht.
    Aber lasst uns bitte faire Sportsleute sein. Nachtreten muss jetzt wirklich nicht sein.


    Um noch mal Beispiele zu nennen. Mein TVM hat lange recht gut dar gestanden.
    Bis in die Bezirksoberliga hat es gut geklappt. Dann ging leider das Geld aus.
    Viele der Banden waren reine Zierde,brachten schon lange kein Geld mehr.
    Der Verein zog rechtzeitig die Notbremse,musste aber 2 Abstiege in Folge hinnehmen.
    Jetzt langsam arbeitet man sich wieder nach vorne.
    Dem Rivalen VFL ging es noch schlechter. Waren sie sogar noch eine Liga höher,mussten sie deutlich Federn lassen.
    4 Abstiege in Folge, jetzt spielt man in der Liga mit dem TVM II um den Klassenerhalt.


    Vielleicht sollten sich auch mal die Spieler Gedanken machen,ob sie bereits ab Kreisliga schon Geld verdienen müssen.
    An die Wirtschaft kann man nur Appellieren. Jede noch so kleine Summe für den Verein um die Ecke, kann schon helfen.


    Danke fürs Lesen.
    Gruß,
    Mathias