SF Johannisthal vs. FC Brandenburg 03 2:0 (1:0)
Aufstellung:
Kowalske - Höfler, Hoewler, Baeker, Lehmpuhl - Bley, Robrahn, Schwanitz, Dornbusch (71. Min Roy) - Kiekebusch (87. Min Vogel), Gawrisch (60. Min Klawiter)
Tore:
1:0 Kiekebusch (6. Min), 2:0 Schwanitz (77. Min)
Es war mal wieder ein Heimspiel-Samstag an der Ramazotti-Ritze. Zu Gast war diesmal der FC Brandenburg 03, welcher mit zuletzt 3 Siegen aus 4 Spielen anreiste und somit eine beachtliche Serie vorzuweisen hatte. Dafür, dass dieser Höhenflug nur eine Momentaufnahme bleiben sollte, sorgten dann die Herrschaften mit dem Kleeblatt auf der Brust...
Schon früh wurde deutlich, dass an diesem Tag die Einstellung der Hausherren stimmte und man die Vorstellungen des Trainers nahezu 1-zu-1 auf den Platz bringen konnte. Frühes Pressing und konsequentes Nachsetzen besorgten die Platzhoheit und schließlich auch den ersten Treffer durch Kiekebusch. In der 6. Minute legte Gawrisch einen Hoewler-Freistoß perfekt mit dem Kopf ab und sein Sturmpartner "Kieke" hatte keine Mühe zum 1:0 einzunetzen. Mit der Führung im Rücken und auf einen schnellen Knockout des Gegner bedacht, spielte man weiter zielstrebig nach vorn, doch leider ließ die Chancenverwertung ein wenig zu wünschen übrig. Abermals Kiekebusch (10. Minute) und ein doppelter Schwanitz (12. Minute per Kopf, 22. Minute Schuss knapp einen Meter neben den Gäste-Kasten) symbolisierten die Spielvorteile der Johannisthaler, aber man hatte den Sack noch nicht zu gemacht. Was sich wie Kritik anhört und auch als solche in abgeschwächter Form zu verstehen ist, soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass es wirklich keinerlei nennenswerte Chance für die Brandenburger gab. Alle kläglich vorgetragenen Angriffe, welche zumeist nur aus langen Bällen bestand, verpufften in der Johannisthaler Defensive. Vor der Pause sollten sich die Hoffnungen der Jo'thaler auf einen weiteren Treffer nicht bewahrheiten, da Gawrisch in der 32. Minute wegen Abseits der Treffer verwehrt wurde, selbiger nach starker Bley-Vorarbeit frei vor dem Gäste-Hüter den Ball über den Fangzaun jagte (39. Minute), Kiekebusch das Tor trotz geschlagenem Torhüter verfehlte (40. Minute) und nach Schwanitz-Verlängerung abermals das Tor verfehlte (43. Minute.). So ging es also mit einem lachenden und einem weinenden Auge in die Pause.
Die zweite Hälfte begann unverändert - Johannisthal war weiterhin dominant. Allerdings ärgerlich für Gawrisch - auch im zweiten Spielabschnitt wurde ein Tor von ihm wegen vermeintlicher Abseitsstellung aberkannt. In der Folge glichen die Ereignisse denen aus der ersten Halbzeit. 51 Minuten waren gespielt, als Dornbusch sich stark auf dem rechten Flügel behauptet, zwei Gegenspieler stehen lässt und den in der Mitte postierten Kiekebusch anspielt, welcher dann leider knapp links das Tor verfehlt. Nur vier Minuten später verpasste Gawrisch einen Hoewler-Freistoß nur haarscharf. In der 69. Minute dann nunmehr doch das erste aber zugleich auch letzte Lebenszeichen der Gäste. Nach einem Freistoß kommt ein Gästespieler relativ unbedrängt zum Kopfball, aber zum Glück aus unserer Sicht ging der Ball knapp am Tor vorbei. Dieser vermeintliche Treffer hätte das Spiel ad absurdum geführt und die alte Fußballweisheit: "Machste vorne die Dinger nicht, fängste dir hinten einen!" haargenau bestätigt. Dazu sollte es aber nicht kommen, da Kapitän Schwanitz in der 77. Minute nach einem schönen Höfler-Freistoß aus dem Halbfeld zum 2:0 einnicken kann. Zitat Gäste-Trainer Wilke zu seinen Spielern: "Ich habe Euch vorher gesagt, dass der 6er [Schwanitz] der beste Kopfballspieler von denen ist." Dem ist nichts hinzuzufügen, außer vielleicht, dass seine Mannen wohl besser auf ihn gehört hätten. In den Schlussminuten mopsten die Jo'thaler auch noch ein drittes Abseitstor ein und dann war das Spiel auch schon vorbei.
Noch vor Beginn der Saison wäre dieses Spiel wohl als Pflichtaufgabe abgetan worden, doch nach den zuletzt starken Leistungen der Gäste, war man für ein packendes Spiel bereit. Dass jedoch die Gäste mit solch einer Leistung so ziemlich jeden auf dem Platz enttäuschen würden, damit konnte man nicht rechnen. Ohne die eigene Leistung der Johannisthaler schmälern zu wollen, siegte man verdient, aber ohne zu glänzen, gegen einen schwachen Gegner.
Am kommenden Wochenende geht es weit raus an die Halker Zeile zum Lichtenrader BC. Ich hoffe, dass "Capitano" Schwanitz die Heimkehr zu seiner alten Wirkungsstätte nicht in irgendeiner Form beeinträchtigt und aufgrund der aktuellen Tabellensituation des LBC sentimental werden lässt.
Semmel