Erstmals seit fast sieben Jahren war der VfB Auerbach in Pirna zu Besuch. Die Gäste aus dem Vogtlanf waren hier meist gern gesehen, denn bei insgesamt sieben Spielen traten sie fünfmal als Verlierer die Heimreise an. Mittlerweile liegt sportlich und finanziell eine Spielklasse zwischen beiden Vereinen – aber in EINEM Pokalspiel ist bekanntlich immer alles möglich. Nach den erwartet spannenden 90 Minuten setzte sich aber der Favorit durch:
VfL Pirna-Copitz - VfB Auerbach 2 : 4 (2:2)
Tore: 0:1 (5.) Stiefel, 0:2 (18.) Schuch, 1:2 (31.) Minge, 2:2 (34.) Bina, 2:3 (76.) Düring, 2:4 (90.) Pfoh.
Zu: gut 200, davon 40 bis 50 Gäste.
SR Gaunitz brachte die Partie insgesamt sicher über die Bühne. Hier und da ein Pfiff mehr wäre heute besser gewesen.
Ich habe die Vogtländer trotz zahlreicher Punktspiel- und Pokalauftritte im Dresdner Raum seit ihrem Oberliga-Aufstieg nie live gesehen, bis es zu Pfingsten 2009 ein Wiedersehen in Eilenburg gab. Dort fiel mir auf, dass die Mannschaft offensiv stark ist, hinten aber Schwächen hat. Dies sollte sich heute im Wesentlichen bestätigen.
Der VfL musste umstellen, Geißler und Siebeneichler fehlten, können aber nächste Woche wieder dabei sein. Dafür standen Philipp Schmidt und Johannes Hartmann in der Startformation. Rico Hartstock, bekanntlich hart im Nehmen, musste Mitte der ersten Hälfte mit einer Platzwunde an der Stirn raus, dafür kam Bina zu seinem Einsatz.
Bei böigem Wind begann auch das Spiel stürmisch, es gab kein Abtasten. Der erste aussichtsrecihe Freistoß für Copitz nach zwei Minuten – die erste Ecke für die Gäste nach fünf Minuten. Diese führte zum 0:1 und zum ersten Mal zeigte sich die höhere Spielklasse.
Dann eine Doppelchance für Kleber und Krause in der 15. Minute und ein haarsträubender Abwehrpatzer kurz darauf – 0:2! Dazu waren die Vogtländer wie in Sachsenligazeiten körperlich kompakter, kopfballstärker und zweikampferfahrener. Als dann auch noch Rico Hartstock raus musste und damit beide etatmäßigen Innenverteidiger fehlten, war die Partie für mich entschieden. Falsch gedacht! Denn nach einer weiteren Ecke versäumten die Auerbacher das 3:0, im Gegenzug gab es Ecke für Copitz und das Anschlusstor. Kurz darauf stand der in der zweiten Hälfte bärenstarke Gästekeeper zu weit vor seinem Kasten – Bina erkannte das und lupfte den Ball aus vielleicht 30 Metern von der linken Auslinie ins Netz! 2:2 nach Toren und 1:1 nach Geschenken, wobei man aus dieser Position auch erst mal treffen muss. Im übrigen war es das zehnte Heimspiel in Folge, in dem Copitz mindestens zweimal ins Schwarze getroffen hat. Nur schade, dass das außer dem Stammpublikum keiner mitkriegt...
Damit ging es wieder von vorn los. Bis zur Pause habe ich zwei Copitzer Chancen und eine für Auerbach notiert.. Der VfL hielt jetzt auch in den Zweikämpfen dagegen und verdiente sich das Remis zur Pause. In einem Pokalspiel ist natürlich klar, dass es einen Sieger geben muss. Lange Zeit war völlig offen, wie der heißen würde. Nach dem Wechsel wurde um jeden Ball gekämpft, von einem Klassenunterschied war weit und breit nichts zu sehen. Nach einer tollen Rautenberg-Parade (61.) hatten Bina (63.), Schindler (66.) und Christoph Hartmann (70.) die Chancen zur Führung, hier zeigte auch der Gästekeeper hervorragende Flugkurven. Die Führung dann in der 76. Minute auf der anderen Seite, als nach einem eigentlich schon abgewehrten Ball dieser wieder zu Düring kam, der an der rechten Strafraumecke völlig frei stand und vollenden konnte. Zu einem erneuten Ausgleich fehlten dem VfL dann die Kraft und die Mittel, das vierte Gegentor war geschenkt.
Nach 14 Pflichtspielen also wieder eine Niederlage, kurioserweise mit derselben Torfolge wie am 21. März gegen Dynamo2. Dennoch schied der VfL mit erhobenem Haupt aus dem Sachsenpokal aus. Kommende Woche geht es wieder um Punkte. Im Chemnitzer Sportforum steht dann eine Fortsetzung des guten Saisonstarts auf der Tagesordnung!