Das hätten selbst die kühnsten Optimisten nicht erwartet: Der FC Schönberg 95 schlägt Verfolger Malchower SV mit 3:0 und baut seinen Vorsprung in der Tabelle damit auf 12 Punkte aus. Dabei kamen die Gäste zunächst besser in die Partie. Doch die Hausherren stellten sich bald auf das schnelle Kombinationsspiel des MSV ein und bekamen das Geschehen auf dem Platz zunehmend in den Griff. „Wir haben das Spiel eigentlich schon in der Woche zuvor beim Training gewonnen“, erklärte Trainer Adigo die nun folgende Leistungsexplosion seiner Mannschaft. „Wir hatten richtig Spaß in den Übungseinheiten und haben trotzdem mit harter Arbeit die Grundlagen dafür gelegt, dass wir heute an unser Limit und darüber hinaus gehen konnten. Solche Spiel gewinnt man im Kopf!“ In der Tat werden beide Mannschaften wohl so schnell nicht vergessen, was sich in den letzten 20 Minuten der ersten Halbzeit ereignete. Begünstigt durch eine Schaltpause von Robert Quaschning konnte André Kalbau eine Jasim-Flanke zum 1:0 verwerten und damit nicht genug: als dann Christian Klingenberg durch Jozef Gawron von den Beinen geholt wurde, zeigte Schiedsrichter Junker ohne zu zögern auf den Punkt. Der Mann für solche Fälle heißt Paul Manthey und dieser wuchtete das Leder hart und platziert ins rechte Eck. Sichtlich geschockt ging dem Malchower SV nun der Spielfaden verloren. Der FC Schönberg 95 war jetzt endgültig der Herr im Hause und zeigte eindrucksvoll, dass er zu Recht ganz oben in der Tabelle steht. Mit enormer Laufbereitschaft und schnellem Doppelpassspiel hebelten die Grün-Weißen die Gästeabwehr immer wieder aus und belohnten sich selbst noch vor der Pause mit dem 3:0. Bei einem Angriff über die linke Seite waren Paul und Thomas Manthey einfach nicht aufzuhalten und eine präzise Flanke verwertete Christian Klingenberg direkt zum 3:0.
Es spricht für die Malchower, dass sie in der zweiten Halbzeit trotz des deutlichen Rückstandes weiter ihre Chancen suchten. Auch wenn Schönberg jetzt nicht mehr so intensiv am Ball war – die Leistung der Lange-Elf nach der Pause war aller Ehren wert. Allerdings machte ein Mann den Gästen einen ganz dicken Strich durch die Rechnung: Paul-Friedrich Kornfeld hielt die unhaltbarsten Bälle und damit das „zu Null“ fest. Gleich serienweise erstarb den Malchowern der Torschrei auf den Lippen, weil sie am sensationellen Kornfeld verzweifelten oder sich ganz einfach selbst im Wege standen. „Die gute Leistung von Schönberg muss man dann auch einfach mal so anerkennen“, meinte der Ex-Schönberger Christian Urgast nach dem Spiel. „Ich denke, dass die Zuschauer ein richtig gutes Verbandsligaspiel gesehen haben. 3 Tore sind vielleicht zu viel, aber bei uns wollte der Ball einfach nicht reingehen. Die Meisterschaft ist gelaufen.“ Sein Trainer Sven Lange sah’s ähnlich: „Der FC Schönberg 95 hat jetzt Planungssicherheit und sollte sich klar dazu bekennen, was er will.“ Davon will man an der Maurine natürlich noch nichts wissen. Trainer Adigo: „Auch wenn das derzeitige Auftreten der Mannschaft Lust auf mehr macht - wir beschäftigen uns überhaupt nicht mit der Oberliga. Wir bleiben auf dem Teppich und wollen uns kontinuierlich weiterentwickeln.“ Geschäftsführer Marcel Bartsch ergänzte: „Das Wichtigste ist erstmal das Pokalspiel gegen Greifswald. Wir werden uns dann in der Winterpause im Februar Gedanken über die Zukunft machen. Der Vorsprung ist zwar schön und gut, er kann aber auch ganz schnell wieder aufgebraucht sein.“
FC Schönberg 95: Paul-Friedrich Kornfeld, Michael Kreft, Paul Manthey, Niwar (75. Kamil Krol) Jasim, André Kalbau, Florian Zysk (61. Dmytro Grybkov), Thomas Manthey, Serkan Rinal, Alexander Fogel, Christian Klingenberg (68. Christian Schwarz), Denny Jeske
Malchower SV: Tobias Werk, Christian Senkpiehl, Jozef Gawron, Robert Quaschning, Mathias Feyerabend (40. David Hinzmann), Mathias Hopp, Can Kalkavan, Christian Urgast, Dan Röpcke, Daruisz Kostyk (46. Jacek Adamski), Uwe Räsch
Tore: 1:0 André Kalbau (27.), 2:0 Paul Manthey (33., FE), 3:0 Christian Klingenberg (45.)
Gelbe Karten: André Kalbau, Michael Kreft, Alexander Fogel - Christian Urgast, Mathias Hopp
Zuschauer: 206
Schiedsrichter: Lars Junker (Wismar), assistiert von Steffen Hösel und Andreas Becker
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Hielt das "zu Null" mit sensationellen Paraden fest: Paul-Friedrich Kornfeld