habe mal anhand der schilderungen von verantwortlichen und augenzeugen einen spielbericht aus sicht des bsv verfasst.
Mit vier Niederlagen in Serie, dem damit verbundenen freien Fall im Klassement der Brandenburgliga und nur einem Wechselspieler auf der Bank fuhren die Fußballer des BSV Guben Nord am 12. Spieltag zum FC Schwedt. Die Uckermärker wussten ihr Heimpublikum in der laufenden Saison in bisher fünf Heimspielen mit lediglich einem Tor zu verwöhnen. Die Gubener konnten auf fremden Plätzen bisher noch keines der fünf absolvierten Spiele gewinnen. Statistiker und Serienfreunde prognostizierten einen müden Kick, vor dem der BSV schon als „Aufbaugegner“ abgestempelt wurde. Doch die Liga schreibt in dieser Saison ganz besondere, nicht vorhersehbare Gesetze.
Bereits die Anfangsphase zehrte an den Nerven der Gubener Akteure. Denn schon nach sieben Minuten war Michael Noack durch einen Kopfball von Nico Wendlandt geschlagen. In Eisenhüttenstadt vor zwei Wochen brachen die Blau-Gelben nach dem frühen Rückstand völlig auseinander. Doch heute gaben sie postwendend die Antwort. Ausgerechnet Andreas Mai, der in dieser Saison Form und das nötige Glück im Abschluss bisher vergebens gesucht hat, erzielte in der 15. Minute den 1-1-Ausgleich. Mai, der in Schwedt am 7. Mai 2005 eine schlimme Verletzung erlitten hatte, jagte den Ball aus dem Getümmel heraus in die Maschen. Wenig später landete das Streitobjekt über Neumann und Golnik bei Alexander Ost, der mit einem satten Schuss die 2-1-Führung markierte (18.). Das spielerische Vermögen wurde den Breesenern kurz vor der Pause zum Verhängnis. In der Abwehr zeigte man sich zu inkonsequent, sodass Nico Wendlandt mit seinem zweiten Treffer das Spiel wieder ausglich. Doch die kämpferisch und intakt auftretende BSV-Mannschaft lieferte wieder die passende Antwort. Zwei Minuten vor der Pause erzielte Rene Neumann das 3-2.
Mit jeder Menge Elan startete der BSV in den zweiten Abschnitt. Ausdruck des wieder gewonnenen Selbstvertrauens war das vierte BSV-Tor an diesem Tage. Alexander Golnik fasste sich aus mehr als 30 Metern ein Herz und jagte den Freistoß trocken die Maschen (54.). Gleich danach versuchte Rene Neumann, der allein auf den Schwedter Torhüter zugestürmt war, mit einem Heber die Entscheidung herbei zu führen. Einen weiteren Hochkaräter vergab Randy Gnädig, der den Ball knapp am Tor vorbei setzte.
Die Hausherren setzten die Gubener nun stärker unter Druck. Der BSV ließ sich in dieser Phase zu weit in die eigene Hälfte drängen, investierte zu wenig in das Konterspiel. Folgerichtig kamen die Uckermärker auf 3-4 heran, als Nico Hubich nach einer Flanke mit einem Mannschaftskollegen gemeinsam zum Ball ging, der dann vom Innenpfosten ins Tor rollte (68.). Das Spiel drohte endgültig zu kippen, als der eingewechselte Maik Krause gegen den deutlich kleineren Tino Peschick zum 4-4 einköpfte (81.). In den verbleibenden Minuten war dann auf Michael Noack Verlass, der zwei Großchancen der Nordbrandenburger parierte.
Fazit: Mit dem „letzten“ Aufgebot landete der BSV seinen ersten Auswärtspunkt. Vier Auswärtstore sind zufrieden stellend, die Gegentore mit Sicherheit nicht. Der Abwärtstrend konnte nach vier Niederlagen in Serie gestoppt werden. Mit viel Engagement, Willenstärke und mannschaftlicher Geschlossenheit verdiente sich der BSV den ersten Zähler in der Fremde. Nach dem frühen Rückstand und dem zwischenzeitlichen Ausgleich steckte die Mannschaft nie auf. Am Ende fehlten Kraft, Konzentration und im Abschluss die Kaltschnäuzigkeit. Nun folgt ein wichtiges Heimspiel gegen Fürstenwalde, das für die Mannschaft einen Richtungsweisenden Charakter besitzt.
Statistik
Aufstellungen:
BSV: Michael Noack – Christian Schulz, Karsten Herkt, Enrico Schwittlich, Tino Peschick – Alexander Ost (ab 85. Jochen Brender), Randy Gnädig, Florian Kunzke, Alexander Golnik – Andreas Mai, Rene Neumann
Torfolge:
1:0 Nico Wendlandt (7.)
1:1 Andreas Mai (15.)
1:2 Alexander Ost (18.)
2:2 Nico Wendlandt (37.)
2:3 Rene Neumann (43.)
2:4 Alexander Golnik (54.)
3:4 Nico Hubich (68.)
4:4 Maik Krause (81.)
Schiedsrichter: Daniel Köppen (Linthe)