Fanbeauftragten Tagung Ost

  • Zur Fanbeauftragtentagung Region Ost in der VIP Lounge des Berliner Olympiastadions trafen sich Sicherheitsbeauftragte und Fanbeauftragte.
    Im ersten Teil stand der Sicherheitsbeauftragte des NOFV Rede und Antwort.
    Themen waren
    Anwendung von Bundesweiten Stadionverboten und Stadionverboten im NOFV Bereich.
    Vereinheitlichung von Regeln an den Stadioneingängen (zu grosse Fahnen und Transparente, Choreomaterial), sowie Anmeldung solcher Gegenstände bei Sicherheitsbeauftragten
    Verhalten von Stadionsicherheit und Ordnern bei rassistischen Rufen und deren Ahndung
    Einführung von Fanbeauftragten oder zumindest festen Ansprechpartnern bei allen NOFV Vereinen (und Veröffentlichung zumindest der Telefonnummern in Fans und Vereinen zugänglichen Medien)


    Zum Sprecher der Fanbeauftragten Region Ost wurde Mellio Donato (Hertha BSC) gewählt - Grund war vor allem da er als festangestellter Fanbeauftragter am besten Zeit hat z.B. Termine beim DFB wahrzunehmen und von seinem Verein für seine Arbeit am besten materiall unterstützt wird. Dazu ist der Standort Berlin sehr verkehrsgünstig für die meisten Fanbeauftragten gelegen. Stellvertreter wurden die Fanbeauftragten von Hansa Rostock und FC Carl Zeiss Jena. Man wird auch am DFB Fantag in Leipzig teilnehmen und dort Fanmeinungen vertreten.


    In der Diskussion ging es im wesentlichen ebenfalls um die Themen "Probleme mit Fans", wobei es von Ultragruppierungen welche kaum noch von Fanarbeit zu erreichen sind, da sie durch Stadionverbote und Sanktionen schon so zur eigenen Subkultur geworden sind. Sowie um "Ausschreitungen" seitens der Polizei gegen Fans und Möglichkeiten dagegen individuell oder als Gruppe dagegen vorzugehen. Sowie Kritik am DFB, der einerseits die "schöne WM" ständig vorzeigt, sehr kommerzorientiert ist und extrem repressive Sichtweise bei Verstössen zeigt.


    Es waren Vertreter von
    Hertha BSC
    Hansa Rostock
    1.FC Magdeburg
    FC Sachsen Leipzig
    FC Carl Zeiss Jena
    Germania Halberstadt
    FV Motor Eberswalde
    Lichterfelder FC
    Dresdner SC
    ZFC Meuselwitz
    anwesend (Abwesenheit von Dynamo Dresden, Cottbus, Erfurt, Halle, Aue, Union Berlin, BFC Dynamo wurde beklagt, da alle NOFV Vereine ab Oberliga eingeladen waren).


    Die nächste Tagung soll möglicherweise in Jena sein, wahrscheinlich im September.

    Which side are you on?
    Will you be a lousy scab or will you be a man?
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    2 Mal editiert, zuletzt von Iwan ()

  • Zitat

    Anwendung von Bundesweiten Stadionverboten und Stadionverboten im NOFV Bereich


    wurden bundesweite stadionverbote im nofv bereich bereits durchgesetzt, oder ist das in planung?
    hat sich der sicherheitsbeauftragte zum konzept der ultras frankfurt (Positionspapier Stadionverbote) geäußert? wenn ja, welche meinung vetreten nofv/vereine zu den forderungen nach sv auf bewährung und anhörungsrecht der betroffenen.


    gruss

    "WORTE SIND EIN UNGÜNSTIGES MITTEL UM DIE WAHRHEIT DARZUSTELLEN." stanley kubrick

  • Stahl wurde auch dazu eingeladen, wäre auch gern hingegangen, aber hatte gestern einen wichtigeren Termin. Wie ich sehe, ging es - grob gesagt - aber eh nur um Problematiken, wie man mit nichtkonformen Fans umgeht. Wäre für mich eh die falsche Veranstaltung gewesen...

  • Zitat

    wurden bundesweite stadionverbote im nofv bereich bereits durchgesetzt, oder ist das in planung?


    zumindest sind sie seit letzter saison in der oberliga nordost-nord gültig. da haben sich die vereine vom NOFV überrumpeln lassen (bzw. nix dagegen gehabt). inwieweit dies dann natürlich umgesetzt wird, entzieht sich meiner kenntnis. der NOFV hat hierdurch allerdings einen präzedenzfall geschaffen, der unter garantie im nächsten jahr auch auf alle anderen oberligen angewendet werden wird.


    gruss
    endi

  • Zitat

    der NOFV hat hierdurch allerdings einen präzedenzfall geschaffen, der unter garantie im nächsten jahr auch auf alle anderen oberligen angewendet werden wird.


    ist in der ol südwest schon seit einiger zeit praxis, deswegen meine frage.

    "WORTE SIND EIN UNGÜNSTIGES MITTEL UM DIE WAHRHEIT DARZUSTELLEN." stanley kubrick

  • Zitat

    Original von Iwan
    In der Diskussion ging es im wesentlichen ebenfalls um die Themen "Probleme mit Fans", wobei es von Ultragruppierungen welche kaum noch von Fanarbeit zu erreichen sind, da sie durch Stadionverbote und Sanktionen schon so zur eigenen Subkultur geworden sind.



    Wenn ich solchen Unsinn schon lese, dann weiß ich warum "Unser" nicht dabei war. Mit ein bißchen Bemühen erreicht man auch die sog. "Ultras" - m.M..

    Mir doch egal wer dein Vater ist, wenn ich hier angle wird nicht über`s Wasser gelaufen !

  • Zitat

    Original von hsvmola
    Wenn ich solchen Unsinn schon lese, dann weiß ich warum "Unser" nicht dabei war. Mit ein bißchen Bemühen erreicht man auch die sog. "Ultras" - m.M..


    Ganz meiner Meinung Mola. Doch ganz ehrlich, was hätte für Euch diese Teilnahme denn gebracht? Herzlich willkommen in der Regionalliga, und das sind die Spielregeln... Mehr ja wohl kaum, oder?

  • Unser Fanbeauftragte (50%-Stelle) arbeitet in der freien Wirtschaft. Auch musste er am Di früh schon bei der Sicherheitsberatung zum Pokalspiel dabei sein.


    Steiger
    Glück auf!

  • Zitat

    Original von Steiger
    Unser Fanbeauftragte (50%-Stelle) arbeitet in der freien Wirtschaft. Auch musste er am Di früh schon bei der Sicherheitsberatung zum Pokalspiel dabei sein.


    Steiger
    Glück auf!


    Da wird der Dynamo-Vertreter sicherlich die selbe Entschuldigung haben. :ja:

  • Die jeweiligen Gründe der Abwenheiten wurden erwähnt (Arbeit, andere Verpflichtungen, Urlaub), es wurde beschlossen künftige Treffen so einzurichten das möglichst viele FB daran teilnehmen könnten (da immer einige nicht können ist auch klar).


    Es wurde insgesamt 3 Stunden diskutiert, da die Runde klein war, kam jeder reichlich zu wort. Es wurde durchweg klar deutsch gesprochen, also keine juristischen Phrasen gedroschen oder sich hinter zuviel Höflichkeit versteckt. Einiges aus der Erinnerung heraus:


    Die dreijährigen Stadionverbote gelten nur in den obersten 3 Ligen. Die Oberligisten haben alle zugestimmt einen Passus in ihre Stadionordnungen aufzunehmen, der den Stadionverbotlern des bundesweiten Stadionverbots auch dort den Zutritt verwehrt. Da man mit dem Kauf der Eintrittskarte die Stadionordnung anerkennt, steht die juristische Krücke, das man in der Oberliga auch Stadionverbot hat, obwohl einem dies nicht mitgeteilt wurde.
    NOFV hat daneben eigenes einjähriges Stadionverbot für Vorkomnisse die im NOFV Bereich (Oberliga) festgestellt wurden.


    FB von Jena brachte den Fall eines Hansa Fans auf, der wegen des Einführens ins Stadion eines Blitzknallers (nur bei ihm gefunden worden, nicht gezündet) 3 Jahre bekam und kurz vor Ablauf der Strafe beim Auswärtsspiel von Hansa in Jena von Rostockern denunziert wurde. Aufgrund des Verstosses soll er nun nochmal 3 Jahre Stadionverbot bekommen. Der FB aus Jena stellte bei solchem Vorgehen die erzieherische Wirkung eines praktisch sechsjährigen Stadionverbots in Frage. Der FB aus Rostock relativierte zwar, das es sich bei der Person um jemand mit rechtsgerichteten Tendenzen handelte und kein total Harmloser sei ("zwar nicht unbedingt politisch gefährlich sondern einfach nur blöd rechts") .
    Die FB von Sachsen Leipzig stellten einen interssanten Ansatz vor, Sozialstunden im Stadion (Saubermachen nach den Spielen) statt Stadionverbot bei geringeren Vorkomnissen. Allgemein wurde ein Anhörungsrecht vor Aussprache von Stadionverboten gefordert. Das sei jedoch bei den "Alten Herren" vom DFB schwer durchzubekommen, da Stadionverbot als Präventivmaßnahme gilt und nicht als Strafe.


    FB von Hansa Rostock beschrieb einige Ultras von Hansa als so radikalisiert, das sie primär die Polizei und Ordner als ihre Gegner ansähen, sich als Subkultur verständen und durch keinerlei Aktionen die vom Verein auf sie zu unternommen würden beeindrucken liessen. Hansa Rostock befürchtet wegen der schweren Vorkomnisse der letzten Zeit (Stendal, Essen, Austiegsfeier, ...) Strafen in Millionenhöhe (vor allem Sponsorenrückzüge). Selbst dieser horrende Schaden (kann Hansa bis in die Regionalliga runter zwingen) wäre solchen Gruppen völlig egal. (Zitat: "Stehen sogar am Autobahnkreuz um dort Gästefanbusse abzufangen und zu überfallen").


    FB von Jena stellte dar, das der Verein für seine Fans lt. DFB überall haftet. "Ein Fan der 1000km von Jena nach Freiburg und zurück fährt und irgendwo was macht, kann dem Verein vom DFB eine Straf einhandeln. Es interessiert den DFB nicht, das niemand vom Verein dort aufpassen kann, dort geht es nur darum das der Fußball sauber da steht").


    Zu Polizeiausschreitungen, stellten die FB von Sachsen Leipzig dar, das sie auch schon Pfefferspray in Gesicht bekommen hätten und dann zusammengetreten worden wären obwohl sie sich als Fanbeauftragte ausgewiesen hätten. Hier empfahl FB aus Jena das "Babelsberger Modell" einen Anwalt der der Fanszene gewogen sei im Block mitzunehmen und das der Polizei vorher anzukündigen, dies zeige meist gute Wirkung.


    Den Ansatz des Fan von Motor Eberswalde beim Umgang mit Fans auch mal positive Maßnahmen für einsichtige Gruppen zu entwickeln wurde zwar diskutiert, man fand aber alle Einfälle als untauglich (Zugang Länderspielkarten, Unterstützung f.Choreomaterial, ...), da gerade die problematischsten Fans sowas als uncool, komerziell usw. fänden und rundraus ablehnen würden. Auch wenn Medien z.B. gelungene Choreos besser ins Bild setzen würden und lobend erwähnen würden hätte das keinerlei Wirkung, weil Medien unisono als gegnerisch angesehen würden. Der FB von Hansa erwähnte eine zu DDR Zeiten bestehende "Benotung von Fanblöcken". Hier hätten die mit den kreativsten Gesängen und besten Einfällen, beste Noten (1-10 Skala) bekommen, während es für Radau, Pyro, schlechte Noten gab. Die daraus ergebende Tabelle sei veröffentlicht worden. Sowas würde nach Meinung FB aus Halberstadt heute nur dazu führen das einige Gruppen um den letzten Platz wetteifern würden -um sich janicht dem internen Vorwurf der Spießigkeit oder Angepasstheit auszusetzen.


    Ich denke mal das fast alle Anwesenden hier auch irgendwie angemeldet sind, vielleicht kann mal einer noch was fortsetzen.

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  • Zitat

    Original von Iwan
    FB von Jena brachte den Fall eines Hansa Fans auf, der wegen des Einführens ins Stadion eines Blitzknallers (nur bei ihm gefunden worden, nicht gezündet) 3 Jahre bekam und kurz vor Ablauf der Strafe beim Auswärtsspiel von Hansa in Jena von Rostockern denunziert wurde. Aufgrund des Verstosses soll er nun nochmal 3 Jahre Stadionverbot bekommen. Der FB aus Jena stellte bei solchem Vorgehen die erzieherische Wirkung eines praktisch sechsjährigen Stadionverbots in Frage. Der FB aus Rostock relativierte zwar, das es sich bei der Person um jemand mit rechtsgerichteten Tendenzen handelte und kein total Harmloser sei ("zwar nicht unbedingt politisch gefährlich sondern einfach nur blöd rechts").


    Was hat denn das mit der politische Meinung des Opfers zu tun? Wird bei Stadionverboten jetzt darauf geachtet, welche politische Meinung der vermutliche Delinquent hat?
    So ein Kommentar auch noch von einem Fanbeauftragten, der Fans zu Respekt untereinander helfen soll?
    Dinge gibts...