Der Präsident des FC Nordost schrieb einen Fair Play Brief an den DFB. Der Deutsche Fußball Bund veröffentlichte dieses schreiben auf der Webseite. Auch der BFV ging nach. Wir sagen danke FC Nordost und hoffen das dieses Fair Play keine Seltenheit ist im Berliner Fußball
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Berliner D-Jugendliche vorbildlich in Sachen Fairplay
03.11.2006 15:36:28
© FC Nordost Berlin/BAK
Die D-Jugendlichen des FC Nordost
Berlin und von Berlin Ankaraspor
Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt – Schlagworte, die zuletzt in mehreren Fällen auch wieder in Bezug auf den Fußball Schlagzeilen machten. Die vielen positiven Gegenbeispiele dazu passieren hingegen meist im Verborgenen und finden den Weg an die Öffentlichkeit nur allzu selten.
Das dachte sich wohl auch Ralph Hartmann, der Vorsitzende des FC Nordost Berlin, als er dieser Tage an Gerd Liesegang, Mitglied der Kommission Gewaltprävention des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) schrieb. Was er in seinem Brief schilderte, das war eines der vielen Beispiele dafür, dass es auf dem Fußballplatz auch ganz anders zugehen kann – im Zeichen des gegenseitigen Fairplay und Respekt nämlich.
In eben dieser Atmosphäre trafen sich jüngst die beiden D-Jugend-Mannschaften des FC Nordost Berlin und Berlin Ankaraspor auf der Sportanlage Wittenberger Straße in Berlin-Marzahn, das oftmals als sozialer Brennpunkt genannt wird. Doch Brandherde mussten an diesem Tag keine gelöscht werden. Da gab es kein Ost oder West, kein deutsch oder türkisch – da gab es nur Fußball!
So wurde schon vor dem Spiel, das später leistungsgerecht 2:2 endete, auf Anregung des Gästetrainers Murat Kiyak ein gemeinsames Mannschaftsfoto gemacht. Während der Begegnung, so schildert auch der Trainer der Gastgeber, Christoph Zimdahl, verhielten sich alle Beteiligten auf dem Sportplatz äußerst fair und diszipliniert. Die Entscheidungen des Schiedsrichters wurden durchweg respektiert.
Tolle Szenen dann auch nach dem Schlusspfiff: Zunächst gaben sich beide Mannschaften die Hände, und danach ging die komplette Mannschaft von Ankaraspor zu den Eltern der heimischen D-Jugendlichen und bedankte sich für das vorbildlich faire Verhalten.
Gästetrainer Murat Kiyak setzte noch eins obendrauf: Er bedankte sich nicht nur eigens vor Ort bei Trainern, Spielern und Eltern für die große Fairness, sondern ging danach auch noch auf die Website des Heimvereins und bedankte sich noch mal im dortigen Gästebuch: "Ich bin seit drei Jahren Trainer und habe sooo faire Eltern gegen Imigranten-Jugendliche noch nicht gesehen. Bravo!!! So muss es auch sein." Das freute den Vorsitzenden des gastgebenden FC Nordost Berlin, Ralph Hartmann, natürlich sehr: "Über solche Ereignisse zu berichten, das bereitet mir sehr viel Freude. Und es macht mich auch ein wenig stolz, dass unser Verein dabei involviert ist."
"Die beschriebenen Verhaltensmuster sind Teil der Schulungen des DFB. Dies ist ein sehr positives Beispiel für die Umsetzung von Schulungsinhalten in der Vereinspraxis", war die Freude bei Wolfgang Möbius, DFB-Abteilungsleiter für Qualifizierung, Sozial- und Gesellschaftspolitik, nicht minder groß.
Anfang November 2006 berichtete der DFB auf seiner Webseite http://www.dfb.de über das folgende vorbildliche Verhalten Berliner Jugendlicher, nachdem BFV-Vizepräsident Gerd Liesegang einen Brief des FC Nordost an DFB-Abteilungsleiter Wolfgang Möbius weitergeleitet hatte: