Text vom Blog des Fördervereins Türkiyemspor, ein weiterer Bericht zu der Veranstaltung ist in der taz vom 2.2. zu lesen:
[URL=http://www.taz.de/pt/2007/02/02/a0271.1/text.ges,1]http://www.taz.de/pt/2007/02/02/a0271.1/text.ges,1[/URL]
Bilder auf dem Blog des Fördervereins http://mavi-beyaz.blogspot.com
Am Mittwoch abend fand erneut eine Podiums- diskussion unter Beteiligung von Türkiyemspor im Vereinsheim in der Admiral- straße statt. Teilweise waren mehr Teilnehmer anwesend als bei manchen Spielen der 1. Mannschaft im Katzbachstadion. Das Thema Homosexualität, Migrantencommunities und Fußball lockte somit knapp 70 Interesssierte ins Vereinsheim.
Nachdem eindrucksvollen gut recherchierten und aufklärenden EInleitungs- refereat der Dipl. Psychologin Selma Yücel wurden zwei Kurzfilme vorgeführt ehe es mit der Diskussion des Podiums losgehen konnte. Das Podium war besetzt mit:
Bali Saygili (LSVD),
Hakan Tas (Journalist)
Gilles Duhem (Morus e.V.)
Bilinc Isparta (Pressesprecher Türkiyemspor),
Fatih Aslan (Spieler Türkiyemspor)
moderiert wurde die Veranstaltung von dem Geschäftsfüher des LSVD Alexander Zinn.
Die Diskussion war fruchtbar, es kam in mehreren Redebeiträgen zur Sprache das türkische und arabische Jugendliche besonders für Ausgrenzung von gleichgeschlechtlich eingestellten Menschen verantwortlich seien. Diese Vorbehalte, die Ausgrenzung auf die ethnische Herkunft reduzieren, konnten nicht gänzlich ausgeräumt werden. Doch hat allein die Tatsache das diese Veranstaltung bei Türkiyemspor stattfand vielleicht einiges auch in den Augen der Podiumsteilnehmer bewirken können.
Weitere Themen waren die Situation von Schwulen Menschen aus der islamischen Community selbst, deren Probleme beim Coming-Out, familiäre Ohnmacht und Hilflosigkeit und die Schwierigkeiten als Schwuler seinen Glauben leben zu können.
Fatih Aslan und Bilinc Isparta betonten, das Türkiyemspor selbst Ausgren-zungserfahrungen hat machen müssen und deshalb zum gemeinsamen Handeln aufruft, da die dahinter stehenden Meachanismen die selben seien. Fatih Aslan dokumentierte dies eindrucksvoll indem er ein kleines Plakat mit der Aufschrift " Alle anders, alle gleich" präsentierte.
Einig waren sich die Teilnehmer darin, das solche Veranstaltungen fortgesetzt werden müssen um zu einer langfristigen Akzeptanz zu kommen und um neue Bündnispartner zu gewinnen. Türkiyemspor wird diesen Weg fortführen und tritt weiterhin als einer der Koope- rations- partner der "respect-gaymes" auf.
Cetin Özaydin, Vorsitzender des Födervereins Türkiyemspor auf die Nachfrage was er als Erfolg dieser Kampagne bewerten würde antworte vieldeutig. " Ein Erfolg wäre, wenn die Plakate der Kampagne nicht nur in der Umkleidekabine der Türkiyemsporspieler selbstverständlich hängen würden, sondern auch bei Vereinen wie z.B. Hertha BSC." Er wies damit noch einmal auf die gesamtgesellschaftliche Problematik des Themas hin und entgegnete auch Andeutungen das ethnische Backgrounds für Ressentiments verantwortlich seien: " Verschiedene Hintergründe sind für schwulenfeindliche Äußerungen verantwortlich, Ressentiments die durch die Familie, das soziale Umfeld, Bildungsdefizite und durch die eigene soziale Stellung gepaart durch eigene Ausgrenzugserfahrungen und Minderwertigkeitsgefühle hervorgerufen werden, aber das einschießen auf bestimmte Ethnien geht am Thema vorbei. Dies kann nur mit gemeinsamer Arbeit und im Versuch die Gruppen zu erreichen gelingen. So haben z.B. erst vor drei Wochen Fans des BFC Dynamo unter Applaus bei einem Hallenturnier, einen namentlich genannten gegnerischen Spieler per Transparent als schwul zu beleidigen versucht."
Mehmet. ein 44 jähriger Türkiyemfan. ergänzte im Anschluß." Wir sind weiter als viele wahrhaben wollen, ich habe zwar Karten gespielt während der Veranstaltung, aber bei uns am Tisch war schon vor der Veranstaltung klar, das es uns egal ist ob jemand schwul, lesbisch, Türke, Deutscher oder sonstwas ist. Wir leben ja schließlich alle zusammen in Kreuzberg und das 1st auch gut so."