Lange habe ich keinen Bericht mehr geschrieben, vielleicht zu lange ...
Nach dem Ende der Hinrunde hatte man mit diesem Saisonfinale schon lang nicht mehr gerechnet. 13 Punkte waren die magere Ausbeute meiner Mannschaft. Der Trainerwechsel war längst überfällig und so wurde (leider erst) in der Winterpause der neue Kapitän Peter Pacult verpflichtet. Von Anfang an war er mir sympathisch und ich hatte die Hoffnung es es geht noch was. Und es sollte noch was gehen.
Der 34.Spieltag
Einfach Rechnung - Dynamo muss in Rostock gewinnen und gleichzeitig Bochum auch in Haching. Dabei musste einer der Sieger mit 2 Toren Unterschied das Feld verlassen.
Völlig zappelig und mit den Nerven am Ende bibberte ich dem Ende der Woche entgegen. Sonntag um 7:30 rollte dann endlich Strannys Mobil in den hohen Norden und das Nervensystem wollte sich nun gar nicht mehr beruhigen.
3:15 Minuten vor Spielbeginn war man schon in Rostock und das war soweit ich mich erinnere das zeitigste Ankommen bei einem Auswärtsspiel.
Die Kontrollen vor Ort waren so gründlich wie ich es noch nie erlebt habe. Nach Minuten des passiven Geschlechtsverkehrs konnte man den Block betreten.
Nur langsam und behäbig füllte sich der Gästeblock, die Meldungen über mögliche 10.000 Dresdner konnte man also schon jetzt zu den Märchen der Gebrüder Grimm zählen. Auch wenn nur wenige anwesend waren, begann der Block schon mit Support. Eine 1/4 Stunde vor Beginn des Matches, war der Block dann rappelvoll und man sah viele. viele gelb/schwarze in den Rostocker Reihen.
Am Ende waren es sicher an die 5.000 Dynamofans im Ostseestadion.
Die Hansafans präsentierten zu Beginn eine ganz ordentliche Choreo mit einem Neptun der Dynamo in die 3.Liga versenken wollte.
Auf Dresdner Seite war natürlich nichts zu sehen, da uns alles aber auch alles verboten wurde mitzunehmen bzw. aufzuängen.
Dafür zählte der Support von der 1.Minute an zur Kategorie 1.
Lautstark und Geschlossen präsentierte sich der Dresdner Anhang den eigenen Spieler und den restlichen 20.000 Zuschauern.
Jedoch wurde der Support gleich zu Beginn unterbrochen, da die Grünen völlig sinnlos in den Block einmarschierten und zwar genau an der Stelle wo es am engsten war und die härtesten standen Knüppel frei hieß wohl die Devise dieser Vollidioten und so teilte man kräftig aus. Jedoch konnte ich aus meiner Position gut erkennen, dass die Fans sich dies nicht gefallen ließen und ordentlich dagegen hielten. Begleitet wurde das Treiben durch Bullen Raus und A.C.A.B. Rufen des gesamten Blocks, was meiner Meinung nach völlig angebracht war und wir uns nicht alles gefallen liesen. Das Ende vom Lied war das Zurückziehen der Staatsmacht, so dass wir unsere Block wieder allein für uns hatten.
Danach konnte man sich wieder auf das Spiel konzentrieren und lauschte dem Schmähgesang der Rostocker. Mehr kam an diesem Tag aus deren Richtung nicht, jedenfalls habe ich außer FCH nicht mehr sinnvolles gehört. Das "Scheiß Dynamo" wurde bei uns natürlich dankend angenommen (Insider) und so sang man gemeinsam - wie geil.
Hansa begann wie die Feuerwehr , aber das ebte schnell ab und Dynamo begann das Spiel zu domieren, plötzlich stand es dann 1:0 für uns. Ein Torjubel wie man ihn nur schwer beschreiben kann folgte dem Zappeln des Netzes.
Die Zeit des fröhlichseins hatte aber schnell ein Ende, denn Rostock konnte ausgleichen. Mit einem 1:1 und einem 0:0 in Haching ging es in die HZ Pause.
Die 2.Hälfte war dann den Gastgebern vorbehalten. Auf den Führungstreffer drückend, hatte man nicht mehr das Gefühl, dass sich was ändern könnte zugunsten der Dynamos. Zuvor hatten die Rostocker noch eine (m.M. nach) witzigen Spruch präsentiert: "Das Schlimme am Sommer seit ihr an unseren Stränden."
Doch mitten in der Sturm und Drangphase der Hanseaten , konnte Dresden mit einem Traumtor durch Ullig in Führung gehen. Tor des Monats dürfte garantiert sein ...
Dynamo verlegte sich nun aber nicht auf das Verteidigen, sondern ging volle Kraft in die Rostocker Hälfte. Lohn des Drucks war das 3:1 durch Pergl.
Ekstase, purer Wahnsinn, Glücksgefühle ... es gab keine Steigerungsmöglichkeiten mehr. Alle lagen sich in den Armen und wer die Spieler in diesem Moment gesehen hat, der sah, dass diese voll am Verein hängen und mit Herzem dabei waren.
7 Minuten vor Schluss telefonierte ein Nebenmann grad meinem seinem Kumpel in Haching und erfuhr das der VfL eine rote Karte bekommen hatte. Zeitglich sprang die Dynamobank inklusive Pacult auf und jubelte. Keiner wußte bescheid aber alle jubelten ... leider wurde schnell bekannt, dass es nur eine Verwechslung war und man immer noch auf ein Tor des Vfl angewiesen war.
Dementsprechend wurde nun der VfL angefeuert, was ich so noch nie in einem Dynamoblock erlebt hatte (sogar UD war dran beteiligt *g*). Das gab es aber sicher zum letzten mal, denn der Vlf "rettete" das Remis in Haching und Dynamo durfte den Gang in Liga 3 antreten. Bin schon jetzt auf das nächste Spiel gegen Bochum gespannt (auch wenn es noch ne Weile dauern könnte) ...
Mit dem Abpfiff befand man sich plötzlich in einem Tal der Tränen. Emotionen pur und man musste sich nicht seiner Tränen schämen.
Keiner verließ den Block und die Mannschaft wurde zur Kurve beordert. Keine Pfiffe , keine Schmährufe ... nein nur Beifall und Pro Dynamo Gesänge in Richtung des beherzt kämpfenden Teams. Gut auf die LaOla Welle hätte man ruhig verzichten können , dafür hätte ich lieber ein "Peter Pacult" gehört ohne den dieser Fastklassenerhalt nicht möglich gewesen wäre.
Neben dem Block musste sich plötzlich ein Rostocker mit einer Fahne positionieren und den großen Max markieren. Hat mich gewundert, dass er es länger als 30 Sekunden machen konnte. Dann kamen von allen Seiten Dresdner und der Vogel flog mehrere Sitzreihen nach unten. Kaum aufgerappelt, fing er wieder mehrere Schläge und es ging wieder abwärts. Feine Aktion, die keinerlei Mitleid von mir zu Erwarten hat.
Als einer der letzten verließ ich dann den Gästeblock und die Rückfahrt war dementsprechend gedrückt ...
Fazit:
Wir kommen wieder (hatten wir schonmal) , aber diesmal habe ich mehr Hoffnung das es wirklich war werden könnte in 1 - 2 Jahren wieder in Liga 2 zu erscheinen. Mit Pacult haben wir einen Mann, der der Geschäftsführung mal auf die Finger klopft und sicher auch den ein oder anderen Spieler nach Dresden holen könnte.
Support:
Wohl einer der besten, der sich nahtlos an die Auftritte in Köln oder Frankfurt anreihen kann. Beim You Never walk alone war sicher bei allen Gänsehautfeeling.
Nach dem Spiel blieb es soweit es meine Augen sahen ruhig und so war der gebrochene Zaun am Einlass vor dem Spiel der einzige Aufreger
Dynamo du bist niemals allein *sing*