dm-Chef fordert Einkommen für alle!

  • Ich find die Idee prinzipiell auch gut und definitiv umsetzbar. 800 € Grundeinkommen für Jeden sind definitiv machbar. Man rechne sich nur einmal aus, was jeder ALG II - Empfänger den Staat schon jetzt incl. aller Zuschläge (Miete, Haushaltsausstattung, Kleidung) kostet. Ich habe keine Zahlen parat, aber denke, dass es im Durchschnitt nicht deutlich unter den 800 € liegt. Von Verwaltungskosten noch ganz zu schweigen, die durch einen vollkommen aufgeblähten Apparat entstehen, der auch noch permanent umstrukturiert wird, was immer wieder neue Kosten verursacht. Hier könnte man deutlich abspecken.


    Ein weiterer interessanter Ansatz wäre die Abschaffung sämtlicher Sozialversicherungen. Hier könnte man die Steuern auf jegliche Wirtschaftsgüter um 1-2% erhöhen, die dann in einen einzigen Sozialversicherungsfond fließen. Das würde den Staat jehrlich um zweistellige Milliardenbeiträge entlasten und der Bürger hätte am Ende dennoch mehr Geld in der Tasche.


    Machbar ist vieles, auch wenn es in den Ansätzen erstmal sehr einfach gedacht ist. Nur gibt es in Deutschland einen zu starken Lobbyismus. Und solange dieser Millionen Arbeitgeber- und Arbeitnehmer hinter sich bringen kann, braucht man im derart tiefgreifende Veränderungen gar nicht erst zu diskutieren...

  • Zitat

    Original von BRB-Jörg
    Ein weiterer interessanter Ansatz wäre die Abschaffung sämtlicher Sozialversicherungen. Hier könnte man die Steuern auf jegliche Wirtschaftsgüter um 1-2% erhöhen, die dann in einen einzigen Sozialversicherungsfond fließen. Das würde den Staat jehrlich um zweistellige Milliardenbeiträge entlasten und der Bürger hätte am Ende dennoch mehr Geld in der Tasche.


    Dann möchte ich nicht wissen,wieviele Menschen bspw. ohne KV sein werden und die irgendwann mal einen gesundheitlichen Notfall haben.Was dann? Krepieren lassen,da der/diejenige keine Kohle hat?Denn selbst mit 1000 Euro Netto,ist es verdammt schwierig eine private KV zu finazieren,da deren Beiträge ja auch effektiv steigen.

    Bei jeder Streitfrage gibt es zwei Standpunkte: meinen und den falschen.


    . . . . \!!!!!!/ . . . .
    . . . . (@ @) . . . .
    ---o00-(_)-00o---

  • Zitat

    Original von Respeckt
    800 Euro Einkommen für jeden für was geh ich dann bitte Arbeiten wenn andere genauso "viel" bekommen wie ich ?(


    Darin scheint mir eines der Hauptprobleme zu liegen. Ein Drittel der deutschen Arbeitnehmer verdient weniger als 1.400 Euro brutto im Monat. Wie will man denn die dazu bringen, weiterhin acht oder mehr Stunden am Tag zu arbeiten, wo man denselben Ertrag auch damit erzielen könnte, dass man seine Plauze in der Sonne bruzelt?

  • es ist wohl genug Arbeit für alle da?


    Der Wahnsinn ist doch gerade, dass die einen acht oder mehr Stunden (soll ich dir mal meinen neuen Dienstplan zeigen? :sad: ) knuffen, dann ein kleines Brutto 'raus haben, von dem dann wieder x Prozent ab gehen, weil man ja die mitfinanziert, für die keine Arbeit mehr da ist.


    Ich weiß nicht, ob die Idee mit dem Bürgergeld unsere Probleme löst, aber schlimmer werden kann es doch gar nciht...

  • Zitat

    Original von Neutraler


    Dann möchte ich nicht wissen,wieviele Menschen bspw. ohne KV sein werden und die irgendwann mal einen gesundheitlichen Notfall haben.Was dann? Krepieren lassen,da der/diejenige keine Kohle hat?Denn selbst mit 1000 Euro Netto,ist es verdammt schwierig eine private KV zu finazieren,da deren Beiträge ja auch effektiv steigen.


    Du hast mich nicht verstanden. Ich meinte die Abschaffungen aller SVs incl. KV und dadurch eine Steuererhöhung für Wirtschaftsgüter. Mit jedem Produkt, dass man kauft, zahlt man somit ein kleines Stück für seine SVs mit, und das Geld geht in einen kompletten Fond. Daraus werden dann Ärzte, Renten usw. bezahlt und jeder könnte zum Arzt gehen, wann er will.

  • Zitat

    Original von BRB-Jörg


    Du hast mich nicht verstanden. Ich meinte die Abschaffungen aller SVs incl. KV und dadurch eine Steuererhöhung für Wirtschaftsgüter. Mit jedem Produkt, dass man kauft, zahlt man somit ein kleines Stück für seine SVs mit, und das Geld geht in einen kompletten Fond. Daraus werden dann Ärzte, Renten usw. bezahlt und jeder könnte zum Arzt gehen, wann er will.


    Stimmt,da habe ich Dich mißverstanden und das nicht mal zu knapp!Leider wird deine Iddee nur ein Wunschtraum bleiben,denn die Lobbyisten der verschiedensten KK würden intervenieren was das Zeug(und die Bestechungsfonds) hergeben.

    Bei jeder Streitfrage gibt es zwei Standpunkte: meinen und den falschen.


    . . . . \!!!!!!/ . . . .
    . . . . (@ @) . . . .
    ---o00-(_)-00o---

  • Zitat

    Original von BRB-Jörg


    Du hast mich nicht verstanden. Ich meinte die Abschaffungen aller SVs incl. KV und dadurch eine Steuererhöhung für Wirtschaftsgüter. Mit jedem Produkt, dass man kauft, zahlt man somit ein kleines Stück für seine SVs mit, und das Geld geht in einen kompletten Fond. Daraus werden dann Ärzte, Renten usw. bezahlt und jeder könnte zum Arzt gehen, wann er will.


    sehr gute Idee, dennoch wie Neutraler schrieb ein Wunsch, schon mal ans Politik machen gedacht?


    mit solch Vorschlag würdest du bei einigen auf Zustimmung stoßen, doch für einen Sozialstaat gehören SV Beiträge!
    wobei die RV mir nichts mehr nützt und eine private Altersvorsorge nochmal abgezogen wird :naja:


    und würde ein bezahlen der Wirtschaftsgüter ausreichen um einen Fond zuspeisen der für Renten Ärtzte usw ausreicht?
    der Rentenfond ist doch der Anfang vom Ende!

    Die Wiedergeburt des SV Eintracht Vienau !

    Einmal editiert, zuletzt von Casa ()

  • Das Problem bei diesem Modell wird aber die sinkende Konsumbereitschaft sein, da teurere Produkte absolut gesehen um ein Vielfaches im Preis steigen. Der Konsument neigt zur Sparhaltung, die Konjunktur wird gebremst. Aufgrund sicherer Sozialverhältnisse wird der innere Antrieb des Einzelnen zur Leistungserstellung gebremst etc.

    Es hat sich bereits 1 registrierter Benutzer für den Beitrag bedankt.


    Benutzer die sich bedankten:


    Boerni (32.13.2009)

  • Zitat

    Original von Boerni
    Das Problem bei diesem Modell wird aber die sinkende Konsumbereitschaft sein, da teurere Produkte absolut gesehen um ein Vielfaches im Preis steigen. Der Konsument neigt zur Sparhaltung, die Konjunktur wird gebremst. Aufgrund sicherer Sozialverhältnisse wird der innere Antrieb des Einzelnen zur Leistungserstellung gebremst etc.


    da würde aber der Staat mit seiner Lenkungsfunktion eingreifen um keine Rezession zubewirken, vieleicht durch Senkung des Leitzins?!
    (natürlich im Einvernehmen mit der EZB)

  • Zitat

    Original von Respeckt
    800 Euro Einkommen für jeden für was geh ich dann bitte Arbeiten wenn andere genauso "viel" bekommen wie ich ?(


    Das sogenannte Bürgergeld setzt sich aus 600 pro Kopf plus 150 für Krankenversicherung zusammen. Kinder sind mit weniger plus 150 Euro Krankenversicherung veranschlagt.
    Die würde jeder bekommen und jeder, der mehr haben möchte, der geht dafür arbeiten. Nur würde das sich sicher so verhalten, daß Du z.B. keine 1800 Euro für 40 Stunden bekommen würdest sondern vielleicht 600 für 20 Stunden. Somit würden deutsche Löhne konkurrenzfähig. Und jeder, der arbeiten möchte findet was. Und wer mit der Grundversorgung zu frieden ist, der läßt es eben.
    Es würde ein riesen Apparat für Grundsicherung, Arbeitsagentur,Wohngeld und Kindergeld wegfallen, der die Kosten für das Bürgergeld alleine bereitstellt. Ist alles schon mehrfach berechnet worden. Selbst ohne weitere gesellschaftliche Effekte z.B. gesunkene Krankheitskosten, da psychischer Druck entfällt, mehr Kinder durch freundlichere Politik u.s.w. sind da noch nicht eingerechnet Und selbst da wird der Staat schon nach neuesten Überschlägen 40 bis 60 Mrd. Euro sparen. Das Dumme wäre nur, daß dann noch mehr Fremdländische ins Land kommen wollen würden und ob das dann finanzierbar ist ? Müßte man halt ne Lösung für finden z.B. ne Auszahlung nur an Staatsbürger.

    Fußball-Live-Ticker der Landesliga & Landesklasse Nord unterhttp://www.schwedter-sport.de

  • Dann hast Du nicht richtig gelesen. Das Lohnsystem muß sich komplett verändern. Hartz IV funktioniert ohne Mindeslohn nicht !

    Fußball-Live-Ticker der Landesliga & Landesklasse Nord unterhttp://www.schwedter-sport.de

  • Hartz Iv funktioniert sowieso nich.
    Dieses Grundeinkommen soll durch eine drastische erhöhung der Mehrwertsteuer finanziert werden -> Preise steigen -> von 800 EUR Grundeinkommen kann niemand überleben -> Leute müssen sich scharenweise Arbeit suchen und nehmen was sie bekommen -> Arbeitsmarkt der den Arbeitgebern in die Karten spielt und ungeahntes Lohndumping zur Folge hätte => Ergo: Ohne Mindestlohn geht es nich, das ist Fakt.

  • Zitat

    Original von Boerni
    Das Problem bei diesem Modell wird aber die sinkende Konsumbereitschaft sein, da teurere Produkte absolut gesehen um ein Vielfaches im Preis steigen. Der Konsument neigt zur Sparhaltung, die Konjunktur wird gebremst. Aufgrund sicherer Sozialverhältnisse wird der innere Antrieb des Einzelnen zur Leistungserstellung gebremst etc.


    Sehe ich anders. Denn auch teure Produkte würden nur um 1-2 % teurer. Und wenn die Leute am Ende im Monat mehr in der Tasche haben, weil sie keine Sozialversicherungen mehr zahlen müssen, würde sogar eher mal ein teures Produkt gekauft. Die Konjunktur würde also eher gestärkt, als geschwächt werden.

  • Richtig, relativ gesehen werden alle Produkte gleich "teurer", absolut gesehen macht das bei höherpreisigen Produkten jedoch einen größeren Anteil aus. Ob die 1-2 % realistisch sind, sei dahingestellt.


    Im Reformieren des gesamten Zuteilungsapparates sind wir uns aber einer Meinung. Bürgergeld an sich halte ich auch für eine gute Alternative, die Frage ist, in welchem Verhältnis sich Produktivität und real sinkende Lohnzahlungen an die Mitarbeiter (ab Bürgergeldgrenze aufwärts) verhalten und in welcher Beziehung dann Arbeitsbereitschaft und der Verzicht auf Freizeit stehen...

    Es hat sich bereits 1 registrierter Benutzer für den Beitrag bedankt.


    Benutzer die sich bedankten:


    Boerni (32.13.2009)

  • Zitat

    Original von Esginga
    Hartz Iv funktioniert sowieso nich.
    Dieses Grundeinkommen soll durch eine drastische erhöhung der Mehrwertsteuer finanziert werden -> Preise steigen -> von 800 EUR Grundeinkommen kann niemand überleben -> Leute müssen sich scharenweise Arbeit suchen und nehmen was sie bekommen -> Arbeitsmarkt der den Arbeitgebern in die Karten spielt und ungeahntes Lohndumping zur Folge hätte => Ergo: Ohne Mindestlohn geht es nich, das ist Fakt.


    Darüber kann man diskutieren. Was die Mehrwertsteuererhöhung betrifft - die Berechnungen stammen bereits aus dem Zeitraum, als noch 16 % Umsatzsteuer aktuell war. Da war eine Erhöhung nach den Berechnungen auf 20 % erforderlich, was wir ja jetzt fast haben. Die Wirtschaft sprudelt z.Z. so, daß man mit 90 Mrd mehr an Steuereinnahmen für dieses Jahr rechnet. Diese Zahl muß man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.
    Daher kann ich auch das geheule über eine alternde Bevölkerung nicht mehr hören. Beispiel jährliches Wirtschaftswachstum von 1-2 Prozent = steigendes Bruttosozialprodukt. Bei prognostizierten weniger Einwohnern (egal ob alt oder jung) stünde also mehr Geld zur Verfügung. Dann muß man mal seine Hausaufgaben machen und die Systeme auf nen aktuellen Stand bringen. Aber man merkt bei unseren Politikern, daß die klügeren in die Wirtschaft gehen und die dümmeren im Parlament sitzen.

    Fußball-Live-Ticker der Landesliga & Landesklasse Nord unterhttp://www.schwedter-sport.de

    Einmal editiert, zuletzt von Silli ()

  • Es ist schon interessant oder vielmehr erschreckend wie dekadent eine Gesellschaft geworden sein muss, die es sich erlauben kann über ein großzügiges Einkommen für das Nichtstun zu debattieren. Wir haben hier 1 Mio. offene Stellen. Wir haben einen riesigen Mangel an Fachkräften, der die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen entscheidend hemmt. Wir befinden uns nicht auf einer Insel der Glückseligen, auf der wir lustige Sozialromanzen ausleben können, sondern im knallharten Wettbewerb mit anderen Volkswirtschaften, die vehement nach oben streben und sich nicht mit so einem Käse befassen und eine deutlich bessere Alterspyramide und somit weitaus bessere Zukunftsaussichten bezüglich ihres Arbeitskräftepotenzials aufweisen als wir.


    Es wird ein völlig falsches Signal an die Jugendlichen gesetzt, nämlich dass sich Nichtstun und Nicht-Qualifikation trotzdem lohnen. Das Ziel kann nur sein: Bildung und höchstmögliche berufliche Qualifikation für junge Menschen, dann haben wir hier schneller Vollbeschäftigung, als man denken kann (klappt ja woanders auch!).

  • Zitat

    Original von theo
    Wir befinden uns nicht auf einer Insel der Glückseligen, auf der wir lustige Sozialromanzen ausleben können, sondern im knallharten Wettbewerb mit anderen Volkswirtschaften, die vehement nach oben streben und sich nicht mit so einem Käse befassen und eine deutlich bessere Alterspyramide und somit weitaus bessere Zukunftsaussichten bezüglich ihres Arbeitskräftepotenzials aufweisen als wir.


    Es wird ein völlig falsches Signal an die Jugendlichen gesetzt, nämlich dass sich Nichtstun und Nicht-Qualifikation trotzdem lohnen. Das Ziel kann nur sein: Bildung und höchstmögliche berufliche Qualifikation für junge Menschen, dann haben wir hier schneller Vollbeschäftigung, als man denken kann (klappt ja woanders auch!).


    Nenne mal bitte Volkswirtschaften mit einer besseren Alterspyramide wie die unsrige? s sind maximal ein BigPlayer (Idien) darunter, alle anderen haben ähnliche Probleme (China als Folge der 1-Kind-Politik etc.)
    Bzgl. Qualifikation kann dir nur zugestimmt werden.


    Steiger
    Glück auf!

  • Wer ist denn der eigentliche "Schmarotzer" und heult wegen fehlender Fachkräfte rum ? Ist doch wohl die Industrie ! Wenn man keinen findet, dann muß man halt so flexibel sein, wie man es von den Arbeitssuchenden erwartet, und die entsprechenden Leute ausbilden.
    Da heulte vor Jahren ein Antennenproduzent in Nürnberg rum, weil er für die Produktionserweiterung/Montage in Nürnberg keine 100 Fachleute fand. Bei dieser Zahl würde sich auch ne Aussenstelle in den "neuen Bundesländern" rechnen. Aber das packt er nicht.
    Das sind mir die Richtigen. Von uns Flexibilität bis zum Umfallen fordern und selber kaum was bieten. Und zusätzlich nur auf die Fördermittel gieren.


    Das sich mit der Einführung des Bürgergeldes die ganze Gesellschaft inkl. ihren Ansichten und Werten ändern würde und müßte, scheint mancher nicht zu begreifen. Die Vorteile im Sozialen Bereich würden alle kleineren negativen Randerscheinungen gegen Null tendieren lassen. Unsere heutigen Probleme sind da bei weitem größer und vor allem ungerechter.

    Fußball-Live-Ticker der Landesliga & Landesklasse Nord unterhttp://www.schwedter-sport.de