DDR Bezirke -> Bundesländer 1990

  • 1990 wurden kurz vor der Einheit die 6 Bundesländer im Gebiet gebildet. Da sich die vorher existierenden Bezirke nicht nicht mit den Ländergrenzen deckten, wechselten einige "Beuteprovinzen" kurz vorher noch in andere Bundesländer über, als es ihr Bezirk gegangen ist. Wie ist das vor Ort abgelaufen. Gab es Volksabstimmungen , wurde es "von Oben" bestimmt ? Gab es Widerstände ?


    Es müssten die Kreise
    Perleberg (Schwerin -> Brandenburg) ,
    Prenzlau (Neubrandenburg -> Brandenburg)
    Templin (Neubrandenburg -> Brandenburg)
    Weißwasser (Cottbus -> Sachsen)
    Hoyerswerda (Cottbus -> Sachsen)
    Altenburg (Leipzig -> Thüringen)
    Bad Liebenwerda (Halle -> Brandenburg)
    gewesen sein (noch weitere?).


    Es gab auch noch Initiativen in der Wendezeit, z.B.
    Die Altmark nach Brandenburg zu übernehmen,
    Das Chemie-Dreieck (Halle/Merseburg) nach Sachsen,
    das südl. Sachsen-Anhalt (Naumburg, Zeitz) zu Thüringen.
    Senftenberg zu Sachsen ...


    was ist daraus geworden (eingeschlafen, bei Abstimmungen unterlegen) ?

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  • Von einem Buch-Klappentext:


    "Am 3. Oktober 1990 verschwand die DDR von der politischen Landkarte. An ihre Stelle traten fünf neue Bundesländer, darunter der "Freistaat Sachsen", um dessen Neubildung es 1990 zu erbitterten Auseinandersetzungen kam. Bundes- und DDR-Regierung, Sachsens Partnerländer Baden-Württemberg und Bayern, regionale Akteure, alte und neue Kräfte, aber auch die Bezirke untereinander rangen um Einfluss auf die Landesbildung."


    spricht eher gegen Volksabstimmungen ....



    Artern von Halle nach Thüringen
    Jessen von Cottbus nach S.Anhalt
    Schmölln von Leipzig nach Thüringen


    Bad Liebenwerda war Cottbus

  • Hoyerswerda (Cottbus -> Sachsen)


    Da gabs bei uns damals echt viel Stress und nen harten Wahlkampf. Viele haben auch mit ihrer Meinung nicht hinter den Berg gehalten und durch Aufkleber und Transparente ihren Wunsch zum Ausdruck gebracht. Letztlich war es in Hoy aber ganz eindeutig. Ich bin mir nicht sicher, denke aber, dass es so um die 90% waren, die für Sachsen waren.


    Einer meiner Nachbarn war ein Brandenburg-Freak und hat immer "Fliege hoch Du roter Adler" gehört, genutzt hat es - zum Glück - nix!

  • Auf der historischen Schiene ist das "Amt Neuhaus" wegen seiner Lage östlich der Elbe 1945 zum Kreis Hagenow geschlagen worden, obwohl es vorher Reg.Bz. Hannover war und kam 1995 zu Niedersachsen zurück.
    Genauso einige Dörfer im Eichsfeld (Bez.Erfurt) die zu Hessen zurückkamen.


    In Prenzlau gab es eine Abstimmung pro Brandenburg. Templin ging ohne nach Brandenburg. Straßburg (UM) wollte gerne abstimmen (pro Brandenburg ?) durfte aber nicht und musste so bei Mecklenburg-Vorpommern bleiben. Warum mal so mal so ?


    Die ehem. schlesischen Kreise Weißwasser und Görlitz waren zwischen Brandenburg und Sachsen umstritten (Schlesien war preuss.Provinz und daher näher bei Brandenburg, wirtschaftl. lag man Sachsen näher).
    Es soll sogar bestrebungen gegeben haben, das erst 1945 von den Russen eingerichtete Sachsen-Anhalt erst garnicht wieder erstehen zu lassen und es zwischen Brandenburg (Altmark), Niedersachsen (Harz), Thüringen (Zeitz, Querfurt, Naumburg) und Sachsen (Halle, Bitterfeld) aufzuteilen. Ähnliche Bestrebungen soll es in Vorpommern gegeben haben, die nicht zu Mecklenburg wollten ...

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  • 1990 war ja viel in Bewegung (jeder konnte mal denken was ihm passt ;) ). Ein eigenes Bundesland Vorpommern vielleicht und es geisterte ja auch noch ein "Bundesland Preussen" herrum (Brandenburg + Berlin + Sachsen-Anhalt + Vorpommern).
    Leider sind die meisten damaligen Vorstellungen ziemlich undokumentiert untergegangen nachdem die jetzigen Länder festgeklopft waren.
    Mich würde nur mal interessieren ob noch jemand aus der Zeit was weis, am besten direkt von vor Ort.

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  • Zitat

    Original von Iwan
    Es soll sogar bestrebungen gegeben haben, das erst 1945 von den Russen eingerichtete Sachsen-Anhalt erst garnicht wieder erstehen zu lassen


    Es gibt sogar Bestrebungen, Sachsen-Anhalt wieder aufzuteilen. Ein bißchen nach Brandenburg, ein bißchen nach Sachsen und ggf. noch den Harz an Niedersachsen. Wenn die Kreisgebietsreform durch ist, wird es es wohl als nächstes mal versucht werden. Mal sehen, ob es ähnlich wird wie bei Berlin & Brandenburg :freude:


    Insofern ist da

    Zitat

    ... nachdem die jetzigen Länder festgeklopft waren...


    vielleicht doch nicht alles so festgeklopft

  • Bei Sachsen-Anhalt gibt es ein Kerngebiet um Magdeburg und Dessau, das historisch nicht zu den anderen Bundesländern gehört und durchaus eigene Identität hat. Das gab damals wohl auch den Ausschlag zu gunsten des Landes. Aber Bindestrich Länder stehen eigentlich immer irgendwie zur Diskussion.


    Aber bei der Einführung der DDR Bezirke gings ja auch schon nicht ohne Gegenvorschläge ab (natürlich ohne öffentliche Diskussion).
    Da sollten die alten (1945) Ländergrenzen ganz bewusst völlig ignoriert werden -um ihre Rückkehr zu verhindern. Dann hat man aber die Bezirke am Ende doch weitgehend an den Ländergrenzen orientiert (bis auf die o.g. "Beuteprovinzen").


    Als Beispiel war in Thüringen ein Bezirk Jena (der östlich weit nach Sachsen rein ragte und westlich in den halben Th.Wald einnahm) im ersten Vorschlag vorgesehen, während Suhl und Gera nur Kreisstädte sein sollten. Dann hielt man die intelektuelle Universitätsstadt aber doch für potenziell nicht linientreu genug und schnitze auf die schnelle die beiden (eigentlich zu kleinen) Bezirke Suhl und Gera.


    Nur weil sich das alles vor dem www-Zeitalter abgespielt hat kommt man kaum an Quellen über sowas, vielleicht weis da noch einer was. Ich find das interessant.

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  • Zitat

    Original von Iwan
    Aber Bindestrich Länder stehen eigentlich immer irgendwie zur Diskussion.


    Ich würde eher meinen, Bindestrich-Länder sind das Ergebnis dieser Dikussion...


    Aber ansonsten hast Du recht, eigentlich eine spannende Frage aus einer Zeit, die mal grade 15 Jahre her ist. Trotzdem ist wenig Konkretes noch in Erinnerung. Schade eigentlich.

  • Zitat

    Original von Klaus-Held
    Hoyerswerda (Cottbus -> Sachsen)


    Da gabs bei uns damals echt viel Stress und nen harten Wahlkampf. Viele haben auch mit ihrer Meinung nicht hinter den Berg gehalten und durch Aufkleber und Transparente ihren Wunsch zum Ausdruck gebracht. Letztlich war es in Hoy aber ganz eindeutig. Ich bin mir nicht sicher, denke aber, dass es so um die 90% waren, die für Sachsen waren.


    Einer meiner Nachbarn war ein Brandenburg-Freak und hat immer "Fliege hoch Du roter Adler" gehört, genutzt hat es - zum Glück - nix!


    Bin grad beim Lesen über dieses Kapitel gestolpert:


    Hoyerswerda war mit 88 % und Weißwasser mit 82 % für die Rückkehr nach Sachsen, nur die Gegend um Ruland war dagegen!

  • bin zwar noch ziemlich jung aber an das ganze Pozedre kann ich mich noch erinnern. Wurde damals auf so mancher Familienfeier diskutiert. Bei uns in der Gegend gabs halt entsprechende Abstimmungen. Was durch den Eintrag vor mir schon bestätigt wurde :wink:

  • Zitat

    Original von Iwan
    Bei Sachsen-Anhalt gibt es ein Kerngebiet um Magdeburg und Dessau, das historisch nicht zu den anderen Bundesländern gehört und durchaus eigene Identität hat. Das gab damals wohl auch den Ausschlag zu gunsten des Landes. Aber Bindestrich Länder stehen eigentlich immer irgendwie zur Diskussion.


    Im Grunde ist Sachsen-Anhalt ein reines Kunstprodukt:


    Altmark, Magdeburg, Halle (Saale)
    --> Diese Gebiete, die den größten Teil des Bundeslandes Sachsen-Anhalt ausmachen, sind kurbrandenburgische Gebiete, welche seit dem 30jährigen Krieg zu Brandenburg gehörten und 1701 mit Brandenburg zum Königreich Preußen kamen.


    Anhalt (Dessau, Köthen, Bernburg etc.)
    --> Bildeten die Fürstentümer Anhalt, welche staatsrechtlich selbständig, aber eng mit Brandenburg-Preußen verbunden waren.


    Südliche Teile (Naumburg, Weißenfels, Merseburg etc.)
    --> Diese Gebiete gehörten früher zu Sachsen und kamen durch den Wiener Kongreß 1815 an Preußen.


    Daneben kamen noch ein paar kleinere braunschweigische Gebiete zu Sachsen-Anhalt. Grundsätzlich bleibt aber festzustellen, daß Sachsen-Anhalt in weiten Gebieten und von der Tradition zu Brandenburg-Preußen gehört und deshalb mit ein wenig Geschichtsverständnis 1990 ein Bundesland BRANDENBURG aus Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Berlin und Vorpommern hätte gebildet werden müssen. Leider herrscht aber in vielen Teilen der Bevölkerung recht wenig Verständnis für Geschichte, Tradition und Kultur.

  • 1990 soll es tatsächlich eine Unterschriftenaktion für den Beitritt der Region Stendal zum Land Brandenburg gegeben haben. Ich selbst bekam eine solche Liste leider nicht zu Gesicht , hätte nämlich sofort unterschrieben. Habe aber keine Ahnung, wieviel Unterschriften zusammenkamen, wo die Liste eingereicht wurde usw., noch nicht mal, ob es sie wirklich gab, kann mich nur erinnern, daß ein damaliger Kollege von solch einer Pro-Brndenburg- Initiative sprach.
    Die Identifikation mit Sachsen- Anhalt ist in/ um Stendal insgesamt nicht sehr groß. Gerage unter jüngeren Leuten übrigens nicht.( Ich meine jetzt jene Leute, die sich für sowas interessieren und nicht jene, die alles glauben, was man ihnen erzählt). In der Generation meiner Eltern scheint die Identifikation mit S-A insgesamt etwas höher zu sein.
    Sowohl Stendal als auch viele umliegenden Städte und Dörfer haben übrigens den Brandenburgischen "Roten Adler" im Stadt-/ Dorfwappen und auch an manchen Autos sieht man Brandenburg - Aufkleber.


    Nicht zuletzt gibt es auch eine Auflage LOK STENDAL - Schals , die von einem Fan in Auftrag gegeben wurden, mit dem schriftzug "Altmark" und dem Brandenburger Adler drauf.

    JE SUIS CHARLIE


    Die Stunde des Siegers kommt für jeden irgendwann (Böhse Onkelz)

  • Ich habe 1990 einen ausführlichen Brief an die Mitteldeutsche Zeitung gesandt, und dargelegt, daß Halle (Saale), genau wie Magdeburg und Umgebung sowie die Altmark, altes kurbrandenburgisches Gebiet ist und dementsprechend zu Brandenburg (oder Brandenburg-Preußen) gehört.


    Als Antwort kam nur, daß die Einwohner Halles sich ja wohl kaum als Preußen empfinden würden.


    Diese ignorante Antwort machte mich damals sehr wütend, ist es doch Aufgabe einer Zeitung, den Lesern auch geschichtliche Hintergründe nahezubringen, statt darauf zu verweisen, daß es nunmal so ist, wie es ist. Was die Kommunisten erfolgreich geschafft haben, nämlich die alte preußische Kultur- und Bildungsstadt Halle zu proletarisieren und seiner Geschichte zu berauben, wurde durch dieses ignorante Verhalten zementiert.


    Seit einigen Jahren bemerke ich aber, daß sich immer mehr Menschen und Institutionen in Halle bewußt werden, daß unsere Geschichte brandenburgisch-preußisch ist. Vielleicht gibt es ja doch noch irgendwann mal wieder eine Chance, Sachsen-Anhalt mit Brandenburg zusammenzuschließen.


    Ansonsten gab es damals rund um Halle sehr kontroverse Diskussionen um die Landeszugehörigkeit, da die Landkreise südlich und östlich von Halle das Problem neuzeitlich lösen mußten, bis 1815 zu Kursachsen und seit 1815 zu Preußen gehört zu haben. Die Kyffhäuserregion entschied sich 1990 für Thüringen, Delitzsch, Eilenburg, Torgau für Sachsen, Naumburg, Weißenfels, Zeitz für Sachsen-Anhalt. Ob diese Landkreise allerdings Volksabstimmungen durchgeführt haben, oder ob dies Entscheidungen der Kreistage waren, habe ich nicht mehr in Erinnerung. Auch gab es damals in und um Sangerhausen starke Kräfte Richtung Thüringen, aber hier haben sich die Pro-Sachsen-Anhaltiner durchgesetzt.


    Achja, und dann gab es auch recht kuriose Ideen, die doch ernsthaft diskutiert wurden. So sollte das Gebiet Sachsen-Anhalts Ostfalen benannt werden, da die Bevölkerung in Sachsen-Anhalt landsmannschaftlich Ostfalen seien, ein Zweigstamm der Altsachsen (Niedersachsen) und mit Ostfälisch eine Unterart des Niedersächsischen sprächen. Dies wäre eine Rückbesinnung auf die Zeit vor über 1000 Jahren gewesen und war dann doch etwas zu weit hergeholt.

  • Wenn ich mich recht entsinne hatten wir damals im Altkreis Herzberg/Elster im Rahmen einer Volksabstimmung die Möglichkeit uns zwischen Sachsen-Anhalt und Brandenburg zu entscheiden.Der südwestliche Teil entschied sich mehrheitlich für S-A.Doch "Dank" der preussischen Übermacht im Altkreis werden wir seit dieser Zeit unterdrückt,verfolgt und gedemütigt :stumm: :cry: :help: :versteck: :wink:
    Ich bin die Stimme der Geknechteten und fordere hiermit die Provinz Sachsen(nicht zu verwechseln mit dem Kgr.Sachsen) in den Grenzen von 1815 zurück :fight: :bindafür:http://upload.wikimedia.org/wi…axony_%281815-1937%29.jpg

  • Zwischen Preussen und Brandenburg gibt es einen Unterschied.
    Königreich Preussen umfasste ab 1701 alle hohenzollerschen Besitzungen, während Brandenburg nur die Gebiete des Kurfürstentums umfasste und ein Teilgebiet Preussens war.


    Das alte Brandenburg (Markgrafschaft, ab 1357 Kurfürstentum) umfasste die Altmark , die Mittelmark (Berliner Gegend ohne die Lausitz) und die Neumark (Gebiete jenseits der Oder). Dazu kamen dann die Exclave Cottbus (nur die Stadt mit unmittelbarer Umgebung) und die Herrschaft Ruppin im 15.Jahrhundert.


    Halle (mit Zeitz - Naumburg - Merseburg - Sangerhausen - Halberstadt) und Magdeburg (größere Umgebung) wurden nach dem 30jährigen Krieg und dem Krieg gegen Schweden (1675) hohenzollersche Besitzungen, aber keine Teile des Kurfürstentums Brandenburg, sondern eigene Herrschaften unter dem selben Fürsten.


    1701 ernennt sich der Kurfürst zum König, kann das aber nur für das ihm gehörende, außerhalb des dt.Reiches gelegene Herzogtum Preussen (Ostpreussen) tun, da es innerhalb des Reiches keine Könige geben durfte. Alle hohenzollerschen Besitzungen heissen nun "preussisch", weil das Königtum der höherwertige Titel des Herrschers war.


    Das alte Sachsen (Kurfürstentum , durch Napoleon 1809 zum Königreich "bedördert") reichte bis ins 19.Jahrhundert bis Beeskow und Belzig, wobei die Stadt Cottbus eine brandenburgischen (ab 1701 preußische) Exklave war.
    1814 hielten die Sachsen zu lange an ihrer Treue zu Napoleon fest (wechselten erst während der Völkerschlacht bei Leipzig die Fronten) und wurden auf den Wiener (Firedens-)Kongress als Kriegsverlierer der Befreiungskriege eingestuft. Da Russland viele ehem. preussische Gebiete in Polen (mit Warschau und Lodz) nicht wieder her geben wollte, wurde Preussen mir dem zwischendurch französischen Rheinland und einem grossen Teil von Sachsen "entschädigt", die Grenzlinie wanderte ungefähr auf die grösse des heutigen Bundeslandes Sachsen. Wittenberg , Torgau und die gesammte Niederlausitz wurden Preussisch.


    Im Königreich Preussen bildete man nun eine "Provinz Sachsen" , die aus Magdeburg, Halle runter bis Naumburg und der Altmark bestand (ohne das selbstständige Herzogtum "Anhalt", das Dessau und Umgebung umfasste).
    Die "Provinz Brandenburg" umfasste nun ungefähr das Gebiet des heutigen Bundeslandes Brandenburg (also mit Niederlausitz) und der Neumark (heute Polen).


    1945 wurde Preußen von den Alliierten aufgelöst und die sowjetische Administration legte die Gebiete des Herzogtum Anhalt mit der ehem. preussischen Provinz Sachsen zu "Sachsen-Anhalt" zusammen.


    Zum Beispiel gehörte seit 1814 auch das vorher Kurmainzische Erfurt, sowie die vorher freien Reichsstädte Mühlhausen und Nordhausen vor 1945 nie zu den Thüringer Staaten (7 Herzogtümer, ab 1920 ein "Freistaat") sondern durchgehend bis 1945 zu Preussen, dort gab es allerdings 1990 keine Ambitionen zum Land Brandenburg zu kommen ;)

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    Einmal editiert, zuletzt von Iwan ()

  • Zitat

    Original von Klaus-Held
    Hoyerswerda (Cottbus -> Sachsen)


    Da gabs bei uns damals echt viel Stress und nen harten Wahlkampf. Viele haben auch mit ihrer Meinung nicht hinter den Berg gehalten und durch Aufkleber und Transparente ihren Wunsch zum Ausdruck gebracht. Letztlich war es in Hoy aber ganz eindeutig. Ich bin mir nicht sicher, denke aber, dass es so um die 90% waren, die für Sachsen waren.


    Einer meiner Nachbarn war ein Brandenburg-Freak und hat immer "Fliege hoch Du roter Adler" gehört, genutzt hat es - zum Glück - nix!


    Ihr Überläufer !!! :rofl:

  • Iwan
    Deine Ausführungen sind soweit korrekt, bis auf:


    Zitat

    Original von Iwan
    Halle (mit Zeitz - Naumburg - Merseburg - Sangerhausen - Halberstadt) und Magdeburg (größere Umgebung) wurden nach dem 30jährigen Krieg und dem Krieg gegen Schweden (1675) hohenzollersche Besitzungen, aber keine Teile des Kurfürstentums Brandenburg, sondern eigene Herrschaften unter dem selben Fürsten.


    Das Erzbistum Magdeburg (Halle, Magdeburg) wurde nach dem 30jährigen Krieg 1648 im Westfälischen Frieden dem Kurfürstentum Brandenburg zugesprochen. 1680 fiel dann das Erzbistum Magdeburg an Brandenburg. Halle und Magdeburg wurden brandenburgisch und waren somit 1701 bei der Gründung Preußen brandenburgische Städte. Also nicht einfach nur hohenzollersche Besitzungen, sondern tatsächliche integrale Bestandteile Branenburgs.


    Allerdings sind wird mit unseren kleinem Geschichtsdiskurs glaube gerade very off topic, da der Thread sich ja um Volksabstimmungen und Gebietswechsel 1990 drehen sollte. Aber macht doch immer mal wieder Spaß, in der Geschichte zu wühlen. ;-)



    Historie der Stadt Halle (Saale)
    - 806 Gründung der Stadt Halle
    - 968 Angliederung von Halle an das neugegründete Erzbistum Magdeburg
    - 1281 Hansestadt
    - 1680 Mit dem Erzbistum Magdeburg wird auch Halle dem Kurfürstentum Brandenburg angegliedert (ab 1701 Königreich Preußen)
    - 1806 Besetzung durch napoleonische Truppen
    - 1807 Halle kommt zum Königreich Westfalen (unter der Regentschaft eines Bruders von Napoleon)
    - 1815 Halle bildet mit Magdeburg, der Altmark, Wittenberg etc. die preußische Provinz Sachsen
    - 1947 bis 1952 Sachsen-Anhalt
    - 1952 bis 1990 Bezirk Halle
    - seit 1990 Sachsen-Anhalt