Was ist Tradition ???

  • Zitat

    Original von suk
    Ich gehöre, bekennender Weise, zu der verschwindend geringen Zahl Unionfans, für die der 1. FC Union 1966 beginnt.


    Damit stehst Du aber wirklich ziemlich allein da, aber es ist Deine Entscheidung und Dein Gewissen. :biggrin:


    Ganz ehrlich, was damals ablief hatte nichts mehr mit Sport und dem normalen Vereinsleben zu tun. Vereine wurden am Reißbrett kreiert, vernichtet, auf dem gesamten Gebiet der DDR je nach Bedarf verschoben und das alles um diese dann in einer Operetten-Liga spielen zu lassen.


    Ich bin froh das das alles vorbei ist. Leider hatten wir es kurz nach der Wende verpasst uns wie der VfB Einheit Pankow mit unserem Schwester-Club zu vereinigen. Jetzt, 16 Jahre nach der Wende, macht das keinen Sinn mehr. Vielleicht noch zur 100-Jahrfeier, danach dürfte es aber vorbei sein.

  • Zitat

    Original von Stephan R.T.
    Damit stehst Du aber wirklich ziemlich allein da, aber es ist Deine Entscheidung und Dein Gewissen. :biggrin:


    Keine Sorge. Diese Diskussionen wurden alle schon diskutiert. Man winkt nur noch ab, wenn man mich sieht... :biggrin:

  • BFC-Mitte


    Bei uns durfte das Volk entscheiden, welchen Namern wir führen (und hat sich aufgrund der großen Tradition des Namens Union für eben diesen entschieden)


    bei euch hat die Stasi alles bestimmt: Name, Spielort und vieles mehr. Selbst Zuschauer wurden abkommandiert, damit es nicht allzu leer aussah. Mannschaft und Ligaplatz kamen aus Dresden, das Stadion wurde Vorwärts weggenommen.


    Es gab mal Zeiten, da haben die Biffzen diese unwiderlegbaren Fakten wenigstens stillschweigend akzeptiert. Aber es gab ja auch mal Zeiten, da haben sich die Bfcer für das "Dynamo" geschämt und das "D" aus dem Emblem geschnitten, wenn sie es sich als Aufnäher auf ihre Wisent-Jeans nähen ließen.


    Und das nennt ihr Tradition? :???:


    Bei uns hieß es schon immer Eisern Union an der Alten Försterei.


    Eisern


    S-S-B

  • Zitat

    Original von Legende FCM
    Ich bin zwar kein Fan vom 1.FC Union Berlin, weil die IMMER unbequem zu spielen waren, aber mir fällt ehrlich gesagt kein Verein im Osten ein, der ein halbwegs ähnliches Image hat. :!:



    Zum Thema. Das ist es. :ja:






    Eisernst
    FNEX 8)

    Optimismus ist Mangel an Information


    »Sometimes in football you have to score goals.« Thierry Henry
    alltime topgoalscorer ARSENAL FC

  • “… Die Tradition vom BFC DYNAMO:
    1.Urverein :SG VP/Zoll Berlin
    2.Delegierung:SG VP/Zoll Potsdam
    3.In Forst wird bei einem Lehrgang der besten VP/Zoll Spieler die SG VP/Zoll Dresden gebildet,vorwiegend von Spielern der SG VP/Zoll Potsdam.
    Kurz darauf Gründung des SV DYNAMO der DDR,somit Umbennenung in SG DYNAMO Dresden.
    Ebenso wird 1953 in Berlin der SC Dynamo Berlin gegründet und da beginnt die Tradition des BFC DYNAMO,1953 wird ein Grossteil der ersten Manschaft der SG Dynamo Dresden nach Berlin umdelegiert,die SGD wird zugleich abgestuft und erst später wieder nach oben "geführt".
    Kurzum:Beide Vereine ob BFC oder SGD stammen von der SG VP/Zoll Berlin ab …”


    Das kann ich alles nicht so ganz glauben ... Die VP Potsdam spielte doch schon 1950-51 in der DDR-Liga, die VP Dresden in der Oberliga. Wie stammen die denn da alle von der VP Berlin ab ? :naja:


    Schauen wir uns doch mal die "Bullen-Connection" genauer an ... =)


    Berlin: von 1952-54 als SG Volkspolizei bzw. SG Dynamo Berlin in der Liga (2.Spielklasse)
    1952-53: 9.Platz, DDR-Liga/Staffel 2
    1953-54: 14.Platz (Absteiger), DDR-Liga/Staffel 1
    nach der Saison 1953-54 wurde die Mannschaft der SG Dynamo Dresden nach Berlin delegiert und bildete den Stamm des aus der SG Dynamo Berlin hervorgegangenen, neugegründeten SC Dynamo Berlin – der SC Dynamo Berlin (als Absteiger aus der 2.Spielklasse eigentlich nur noch 3.klassig !) übernimmt den Spielplatz der SG Dynamo Dresden in der Oberliga
    1954-55: 7.Platz, DDR-Oberliga


    SG Volkspolizei Dresden, gegründet 1950 und sofort anstelle der 1950 “aufgelösten” SG Dresden-Friedrichstadt in die Oberliga eingegliedert.
    1950-51: 4.Platz, DDR-Oberliga
    nach der Saison 1950-51 wurde die Ligamannschaft der SG Volkspolizei Potsdam zur SG Volkspolizei Dresden delegiert
    1951-52: 2.Platz, DDR-Oberliga, Pokalsieger
    SG Dynamo Dresden, gegründet: 12.April 1953
    1952-53: 1.Platz, (Meister), DDR-Oberliga
    1953-54: 7.Platz, DDR-Oberliga
    nach der Saison 1953-54 wurde die Mannschaft der SG Dynamo Dresden nach Berlin delegiert und bildete den Stamm des neugegründeten SC Dynamo Berlin – die SG Dynamo Dresden übernimmt ab Januar 1955 den Liga-Platz des SC DHfK Leipzig.
    1954-55: 10.Platz (Absteiger), DDR-Liga/Staffel 3


    Das es 1950-51 mit der SG Volkspolizei Dresden schon eine Oberligamannschaft der Volkspolizei gab, blieb der SG Volkspolizei Potsdam trotz ihres 1.Platzes in der DDR-Liga/Staffel 1 der Aufstieg verwehrt. Der Tabellenzweite, die BSG Motor Wismar durfte an deren Stelle aufsteigen. Da die Potsdamer Polizei-Fussballer in der Saison 1951-52 wieder an der Oberliga anzuklopfen schienen, wurde beschlossen diese zum Saisonende nach Dresden zu delegieren, da es nur einen Verein der Volkspolizei in der Oberliga geben durfte.


    Wie das Abschneiden der genannten Vereine in diesen Jahren beweist, war der “Transfer” Potsdam-Berlin in erster Linie zum Vorteil der Potsdamer Fussballer, die auf diese Art auch einmal Oberligaluft schnuppern durften. Die Dresdner haben sich aber auch schon vor der Delegierung sehr gut in der Oberliga behauptet. Ungeachtet dessen, hat aber sicherlich die Konzentrierung der VP-Spieler in Dresden den wesentlichen Anteil an deren Pokalsieg 1952 und dem Meistertitel 1953.


    Was nun den “Transfer” Dresden-Berlin angeht, gibt es ganz klar nur einen Verein der von diesem Wechsel profitieren konnte. Die Auferstehung der 3.klassigen SG Dynamo Berlin als SC Dynamo Berlin mit den Spielern und dem Oberligaplatz der Dresdner ...


    Die Dresdner hingegen stiegen nach dem Übernehmen der Spielberechtigung des SC DHfK Leipzig für die DDR-Liga, in die 3.Spielklasse ab (da wo eigentlich Dynamo Berlin gespielt hätte ... :ja:).


    1956 – Abstieg in die 4.Spielklasse
    1957 – Aufstieg in die 3.Spielklasse
    1958 - Aufstieg in die 2. Spielklasse
    1962 – Aufstieg in die 1.Spielklasse


    Was also Deine Bemerkung (die Dresdner wären später “nach oben geführt” worden) angeht, kann ich demzufolge auch nicht nachvollziehen – meiner Meinung nach haben die sich Liga für Liga nach oben gespielt ! :ja: Das macht sie mir zwar nicht weniger unsymphatisch, aber eine gewisse Fairness sollte schon sein ... 8)


    BWG Kille


    P.S.: Ab wann war der Berliner Fussballfan Erich Mielke eigentlich Vorsitzender der Sportvereinigung Dynamo und konnte dort seinen Einfluss geltend machen ? 8)

  • Hallo FORST/Neisse.
    Der Urverein war die SG VP /Zoll Berlin.Die besten Spieler wurden von Berlin nach Potsdam und später wurde in Forst die SG VP/Zoll Dresden aus Spielern der VP Potsdam,VP Berlin und VP Dresden, und anderer Vereine(BRB,DD)die Dresdner Manschaft wurde also Aufgelöst und im gleichen Atemzug neugegründet.
    Und Erich Mielke war MITBEGRÜNDER und Präsident des SV Dynamo der DDR bis zum 11.oder 13.11.1989.Der SV Dynamo war sein Verein.
    Siehe auch SC Dynamo Berlin - Sektion Eishockey und die SG Dynamo Weisswasser - Eishockey..............Durch Mielkes Proektion wurde der Eishockey Sport im grösseren Sinne
    in der DDR erhalten.DTSB:"Brauchen wir Kühlschiffe oder Eisstadion.........".
    Erich Mielke:Minister des MfS,Präsident des SV Dynamo der DDR,Armeegerneral und Politbüro und ZK Mitglied der SED
    Ehrenpräsident des BFC Dynamo und der SG Dynamo Adlershof
    Ehrenmitglied:SG Dynamo Dresden,SG Dynamo Weisswasser,etc.
    Durch das MfS,Dynamo gab es in der DDR zwei International Wettkampffähige und Modernsten Bobsport anlagen der Welt,zum Vergleich:die USA hat bis heute nur ein.....
    wrwg
    PS:Der SV Dynamo unterstützte auch viele Randsportarten,die Trainer und Übungsleiter etc.waren zum grossen Teil ehrliche Sportler,das Problem:DYNAMO0Stasi und VP.......

  • Habe ich das bestritten,mir ging es einzig nur allein darum das eure "Weisse Trad Weste",auch nicht so rein war.Ursprünglich hat Dynamo Berlin im Chausseestadion gespielt.Und als Vorwärts ab nach FFO umzog,gab es dafür auch Unterstützung von Union Berlin,denn die wollten damals auch in den JSP.Mehr wollte ich nicht damit sagen.
    Ideel seid ihr der "nachfolger"von Union Oberschöneweide,aber direckt nicht.
    Euch gibt es auch erst seid 1966 und wir der BFC DYNAMO sind ein Tag älter-ätsch.
    wrwgrüsse

  • Zitat

    Original von S-S-B


    Wann fiel noch mal Weihnachten auf Ostern?


    Weihnachten und Ostern fielen regelmäßig zwischen 1949 und 1990 am 07. Oktober auf einen Tag.
    Zumindest für die oberen "10.000" in unserer geliebten Arbeiterrepublik.
    Und in den 80iger regelmäßig mit dem Seriengewinner BFC Dynamo...

    "Football is a simple game: 22 men chase a ball for 90 minutes and at the end, the Germans win."
    (Gary Winston Lineker)


    "Fußball ist ein einfaches Spiel: 22 Männer verfolgen 90 Minuten einen Ball und am Ende gewinnen die Deutschen."

  • Tradition ist die schlechte Angewohnheit, mangels überzeugender Argumente die Konservierung des Bestehenden allein damit zu begründen, daß es früher auch schon so war.


    oder nach Woody Allen:


    Tradition ist die Illusion der Permanenz.



  • Dieser beeindruckende Satz ist eines der Theoreme, die in der Manfred-Pawlak-Universität für Traditionsforschung (www.traditionsforschung.de) erstellt worden sind, die Richtigkeit dieses Theorems wird vom bekannten Traditionsforscher Alex Schönberger aber angezweifelt. Auch mir scheint dieser Ansatz zwar den nötigen Praxisbezug herzustellen, andererseits aber doch zu phänomenologisch, um Bestand zu haben.


    stephan R.T. Wieso darf ich als West-Berliner nicht über ostberliner Fußballtradition befinden,? Wenn es stimmen würde, dass man immer dabei gewesen sein muss, um urteilen zu können, können wir ganze Schulfächer über den Jordan schicken, zum Beispiel Geschichte.
    Ich bleibe dabei: die DDR hat die Tradition der alten Vereine rigoros kaputt gemacht, die Neugründungen in den 40er, 50 er und 60er Jahren sind von mir aus interessant, für manche sogar Kult, aber Tradition ist was anderes.

    __________________________________________
    Der liebe Vaterlandsboden gibt mir wieder Freude und Leid.

  • Zitat

    Original von revolutz
    Tradition ist die schlechte Angewohnheit, mangels überzeugender Argumente die Konservierung des Bestehenden allein damit zu begründen, daß es früher auch schon so war.


    oder nach Woody Allen:


    Tradition ist die Illusion der Permanenz.


    Bohhh, den ersten Teil musste ich mir zwei mal durchlesen... :biggrin:

    "Football is a simple game: 22 men chase a ball for 90 minutes and at the end, the Germans win."
    (Gary Winston Lineker)


    "Fußball ist ein einfaches Spiel: 22 Männer verfolgen 90 Minuten einen Ball und am Ende gewinnen die Deutschen."

  • Zitat

    Tradition ist die schlechte Angewohnheit, mangels überzeugender Argumente die Konservierung des Bestehenden allein damit zu begründen, daß es früher auch schon so war.


    oder nach Woody Allen:


    Tradition ist die Illusion der Permanenz.


    Wenn man nur von Tradition spricht, und dabei die (zum Teil negativen) Auswirkungen der Veränderung der Zeiten auf das entsprechende Thema in der Begründung außen vorlässt, dann ja.


    Aber steckt hinter dem Traditionsargument nicht der Wunsch der Permanenz bzw. die Anerkennung der Existenz der Permanenz auf bestimmten Ebenen, natürlich immer nur aus subjektiver Sicht.

  • Mal meine Ansicht zum Thema Tradition, nach dem ich Eure vielen Meinungen gelesen habe:


    Tradition ist ein dehnbarer Begriff, der nach Meinung einiger viel von Subjektivität abhängt.
    Dennoch lass ich mich nicht davon abbringen zu sagen, dass zur Tradition auch Erfolge gehören, schließlich sollte das der Ansporn eines jeden Vereines sein. Im Breitensport sollte zudem noch der Spaßfaktor hinzukommen.
    Tradition ist auch ein Ausdruck von Permanenz, das wurde hier auch sehr schön erkannt.
    Für mich erscheint der Begriff "Tradition" immer mehr zu einem Oberbegriff zu werden, in dem solche Dinge wie Erfolge, gute Spieler, eine gewisse Fanidentifikation und- potenzial und auch Geld eine Symbiose bilden. Alles hängt anscheinend voneinander ab.
    Man sollte den Stellenwert von Erfolgen nicht unterschätzen, egal ob Meister, EC- Sieger, Aufsteiger untere Ligen etc. Mit Erfolgen hängen auch bestimmte Spieler zusammen, wie zum Bsp. das Sparwasser- Tor bei der EM 74 gegen die BRD. Er hat für den FCM immer alles gegeben und war eine Identifikationsfigur, die Fans in Massen angesprochen hat.
    Und das dort wo Erfolge sind auch Geld fließt bzw. ohne Geld kein Verein und damit eine Tradition aufrecht erhalten werden kann, scheint jedem bewußt.
    Es ist ein schwieriges Thema, jedoch wert zu diskutieren... :!: :!: :!:

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  • Zitat

    Original von dastalent71
    erfolg ist aber auch ein sehr dehnbarer begriff....insbesondere wenn man in die unteren tabellen schaut


    Es gibt für jede Sache eine Kehrseite !!
    Wenn Du mal Fussballmanager auf einem PC gespielt hast und den "Mut" hattest, ganz unten anzufangen, so freut man sich über jeden Aufstieg in die nächst höhere Klasse.
    Genauso wie im richtigen Leben...
    Erfolg hängt mit Deinen Zielen zusammen, die Du Dir selber steckst.
    Für den Einen ist es ein Erfolg das Abi zu bestehen, für den Anderen eine Lehrstelle zu bekommen.
    Es kommt wirklich auf die Zielsetzung an.
    Ich denke Tradition ist ein Zusammenwirken vieler Einzelfaktoren...


    In diesem Sinne...


    die Legende

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  • Zitat

    Original von salomon
    Tradition ist, wenn da mal Pferde waren, dann keine und dann wieder welche.


    ..., die Richtigkeit dieses Theorems wird ...aber angezweifelt. Auch mir scheint dieser Ansatz zwar den nötigen Praxisbezug herzustellen, andererseits aber doch zu phänomenologisch, um Bestand zu haben.


    Somit wäre hiermit praktisch phänomenologisch die Eingangsfrage beantwortet. =)





    Zitat

    Original von salomon
    ....
    Ich bleibe dabei: die DDR ... Neugründungen in den 40er, 50 er und 60er Jahren sind von mir aus interessant, für manche sogar Kult, aber Tradition ist was anderes.


    Das widerspricht sich im Bezug auf Union schon. Erst war da in Oberschöneweide (Köpenick) UNION, dann kurzzeitig (von 1951 bis 1966) zwangsweise nicht mehr, und dann ab 1966 wieder... :freude:






    Eisernst
    FNEX 8)

    Optimismus ist Mangel an Information


    »Sometimes in football you have to score goals.« Thierry Henry
    alltime topgoalscorer ARSENAL FC

  • Ich finde es totalen quatsch wenn man diesen Thread missbraucht um zu klären wer der bessere Ostberliner Verein ist Union oder B*C. :ja:
    Ich habe das Gefühl das entwickelt sich wieder zum Brennpunkt zwischen Unionern und B*Cern. Der Thread soll klären was IHR unter Tradition versteht und nicht ob man sich jetzt hier bekriegt:fight: und bestimmt welcher Verein nun mehr oder weniger Tradition besitzt.Nimmt mal das Feuer raus! 8)