Dann will ich mich nicht so haben und stell mal den offiziellen 03-Bericht hier online. Und ihr könnt sicher sein, dass der subjektiv ist
Der Herbst hat Einzug gehalten im Karl-Liebknecht Stadion zu Babelsberg. Doch kein Grund seine Stimmung dem kühlen, regnerischen Wetter anzupassen, solange man Fan der heimischen Kicker vom SVB ist. Mit 4:0 gewannen diese klar ihr Heimspiel gegen die Truppe von Lichtenberg 47 und verteidigten damit den Spitzenplatz in der Oberliga.
Coach Ränke hatte seine Leute mal wieder gut auf den Gegner eingestellt, von Unterschätzung aufgrund deren Tabellenposition war nichts zu sehen. Entgegen den allgemeinen Erwartungen auf den Rängen bot der Trainer für den zuletzt etwas schwächeren Bengs nicht Benthin auf, sondern gab Davor Kraljevic die Chance, seine Qualitäten zu beweisen. Zudem spielten Greve und Löhr von Beginn an.
Auf den Rängen kursierten wie immer Tipps zum Spielergebnis. Neben diesen Mutmaßungen, gab es aber auch Tipps über das Ergebnis der Rechnunsgwesenklausur eines Nordkurvlers. Spiel- und Klausurtipps ähnelten sich dabei und schwankten zwischen Vier, Fünf und Sechs Null.
Vom Anstoß an, bestimmte die Heimmannschaft das Spielgeschehen. In der 4. min hätte schon das 1:0 fallen können, fast sogar müssen. Benyamina legte sich aber den Ball, allein auf den 47er-Keeper zulaufend, etwas zu weit vor, so dass dieser das Spielgerät unter sich begraben konnte. In der 6. min ein kurzer Durchpuster, nach dem Warnick mit einem Fehlpass kurz vorm 16er den Rot-Weissen die erste Chance ermöglichte. Laars klärte aber abgebrüht. In der 15. min wieder eine schöne Kombination über vier Stationen, Löhr flankt hoch, Benyamina leitet auf Moritz weiter, der passt zu Röver, dieser schießt aber über das Gästetor. Noch. In der 17. min dann die letzte Chance der ersten Hälfte für den Gegner, eine Flanke von rechts kann ein Lichtenberger fast unbedrängt in Richtung Rauch köpfen, jedoch über das Tor. Dies war aber der einzige Moment, wo eine fehlende Zuordnung in der Hintermannschaft zu bemerken war. Danach nur noch Möglichkeiten für Nulldrei. Eine Ecke verlängert Warnick am kurzen Pfosten die Linie lang, doch kein Blauer bringt seine Stiefelspitze an den Ball (20. min). in der 23. min setzt Benyamina zu einem schönen Solo auf halblinks an, lässt drei, vier Gegner stehen, sein Schuss streicht nur knapp am linken Pfosten vorbei. In der 25. min dann endlich das verdiente erste Tor. Eine Flanke in den Strafraum verlängert Warnick zu Moritz, der bringt den Ball von der Grundlinie noch einmal hoch vors Tor, der Gästekeeper verschätzt sich und lenkt den Ball mit den Fingerspitzen zum goldrichtig stehenden Röver, der volley einnetzt. 1:0. Bis zur Hälfte weiter druckvolles Spiel, aber nur noch zwei Chancen. Ein Schuss Benyaminas wird auf der Linie geklärt (30. min) und ein Versuch von Greve geht über den Kasten.
Stand Lichtenberg in Hälfte eins noch relativ kompakt und sicher, mussten sie nun aktiver werden, was dem SVB neue Räume bot. Diese wurden nun noch konsequenter ausgenutzt. Mit den Offensivaktionen los ging es in der 47. min, als Röver eine Flanke von Kindt volley nahm, dieser Schuss geblockt wurde und Benyamina den Nachschuss über das Tor setzte. In der 50. min eine schöne Kombination über Schwanke, Greve, Röver und Kindt, der aber vergab. In der 52. min kurze Entlastung für Lichtenberg, ein Schuss aus 15 Metern bildete den Abschluss von einem der wenigen Konter. Danach wieder Nulldrei mit einer Flanke von Kindt, die sowohl Benyamina als auch Röver knapp verpassen (63. min). In der 70. min gab’s dann aber wieder richtig Grund zum Jubeln. Röver schickt Kindt auf links steil, der setzt sich gegen zwei Lichtenberger durch und vollendet aus Nahdistanz zum 2:0. Bis auf zwei harmlose Schüsse war von des Gegners Seite kein Aufbäumen zu bemerken. Sechs Minuten nach dem Tor folgte der nächste Streich der Hausherren. Einen Schuss von Löhr, der wahrscheinlich knapp am Tor vorbei gegangen wäre, drückt erneut Röver über die Linie. Das schönste Tor des Tages ließ dann erneut nur fünf Minuten auf sich warten. Löhr und Okuyama spielen Doppelpass auf rechts, Nippon dosiert seine Beinkraft richtig und flankt butterweich auf den frei stehenden Moritz, der problemlos einschießt. Der Rest war feiern und bei einem solch schönen Spiel, ließ sich auch die Sonne nicht lumpen und schob die dunklen Herbstwolken beiseite. Löhr und Kraljevic nutzen die ihnen gegebenen Chancen, wobei bei Kraljevic die fehlende Abstimmung ab und an anzumerken war.
Um den Bogen zum Titel zu spannen … was der Autor mit all den geschriebenen Zeilen versuchte zu sagen, fasste Trainer Ränke in unnachahmlicher Rhetorik mit eben diesen Worten zusammen. Man „legt sich halt den Gegner zurecht“. Babelsberg ist im Moment in der Lage sich zum einen gut auf den Gegner einzustellen und kann ihm zum anderen das eigene Spiel aufzwingen. Nun gilt es gegen Neuruppin und Tebe Berlin diese Spielweise beizubehalten.
Die größte Freude unter den leider nur 1358 Zuschauern (davon 11 Gästefans) empfand aber der oben genannte, etwas später angekommene Klausurschreiber, der seinen dritten Versuch ebenso souverän bestand.
Babelsberg:
Rauch – Laars, Warnick, Kraljevic, Kindt (72. min, Lauser), Schwanke, Löhr, Moritz, Greve (63. min, Okuyama), Benyamina (79. min, Lau), Röver
Lichtenberg 47:
Schiedsrichter:
Norman Herzberg (Rostock)
Ordentlich, aber nicht immer souverän und Herr der Lage
Tore: 1:0 Röver (25.min), 2:0 Kindt (70. min), 3:0 (Röver, 76. min), 4:0 Moritz (81. min)
Ecken: 10:0