Beiträge von lucius

    Hier noch ein Kommentar zum Spiel:


    Zitat

    Fußballfest mit kleineren Ausfällen
    Auch wenn die Tore fehlten, es war ein Fest im Katzbachstadion. Dafür sorgte vor allem die imposante wie lautstarke Kulisse. Als „Risiko-Spiel“ eingestuft, entpuppte sich das Aufeinandertreffen im Großen und Ganzen als friedlicher Gipfel. Einige Ausnahmen bestätigen die Regel: So flog aus dem Dynamo-Block ein Feuerwerkskörper Richtung Spielfeld, auch gab es unschöne Verbal-Attacken gegen Türkiyems Spieler. Dennoch: „So macht Fußball Spaß“, freute sich Türkiyem-Coach Thomas Herbst. Auch der Punktgewinn stimmte ihn zufrieden. Das einzige was seine Gemütslage trübte, war die Verwarnung für Pinarbasi: „Es ist ägerlich, wenn ich wegen unnötiger Gelber Karten immer wieder die Mannschaft umbauen muss“. Gegen Dynamo fehlten aus diesem Grund Aydogdu und Aslan. Nun muss Pinarbasi eine Geld-Sperre absitzen.
    „Es war schwer gegen Türkiyem, die haben sehr kompakt gestanden“, meinte Dynamos Mittelfeldakteur Rauschenbach. Er vermisste aber auch alte Stärken: „Das, was uns zu Saisonbeginn so ausgezeichnet hat, fehlt uns zur Zeit: die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor“. Trainer Christian Backs hieb in die gleiche Kerbe. „Man sieht, wo es klemmt. Die Stürmer bemühen sich, treffen aber nicht.“ Zu sehen bei Kukulies und Sowary. So musste sich der BFC mit seinem „Minimalziel“ (Backs) zufrieden geben: einem Punkt in der Fremde.
    Lajos Metzel


    FUWO 22.11.04

    23.11.2004

    Sport
    Frank Willmann

    Aus den Unterklassen

    Der BFC und die türkischen Wochen

    Erst wenn uns korrekt der eisige Wind um die Köfte wedelt, wissen wir das Leben als Fußballverrückte so richtig zu schätzen! Unser entzückendes Berlin bietet netterweise einige hübsch triste und vor allen Dingen zugige Sportplätze, wo ein jeder vortrefflich abzittern kann. Um sich warmzuhalten neigt der Fan dazu, mit den Armen herumzufuchteln oder den ein oder anderen Leitsatz voll Sachverstand in die Runde zu werfen. Auch die Fans des BFC Dynamo sind vortreffliche Sprücheklopfer, und ihre türkischen Ebenbilder stehen ihnen selbstverständlich in nichts nach. Wie öde wäre der Fußball auch ohne die gegenseitigen Provokationen der Fans? Solange sie ohne begleitende Gewalt abgehen. Der Monat November verabreichte dem BFC Dynamo gleich drei Derbys gegen türkische Berliner Mannschaften. Zuerst wurde bei BAK 1:0 gewonnen, dann folgte ein 1:1 gegen die Sportfreunde von Yesilyurt. Außerordentlich gesellig ging es bei den beiden Spielen nicht zu, das ist aber in Deutschland nun wirklich nichts außergewöhnliches. Zumal nicht nur unser aller Stoiber (man beachte das oi) gern die Botschaft unters Volk wirft, man dürfe der Türkei keinesfalls in die EU Einlaß gewähren. Jedenfalls traten vergangenen Sonntag weder Türkiyemspor Berlin noch der BFC Dynamo mit Kopftuch und Hackebeilchen in Kreuzberg gegeneinander an. Es wurde sich nicht lebhaft mit türkischem Fladenbrot und Ostberliner Konopke-Spezereien beworfen. Auch die Berliner Antifa gab Entwarnung ob des Zustroms der Hohenschönhausener Teutonenschar. Selbst sie Antifas hatte mitbekommen, daß die BFC-Fan-Hotten keineswegs alles Raufbolde und Nazis sind. Frühere Derbys zwischen den beiden Vereinen wurden gern mal vom Berliner Fußballverband wegen der allgemeinen Sicherheitslage in andere Stadtteile verlegt. Doch diesmal konnte tatsächlich im Stadion an der Katzbachstraße Fußball gespielt werden. Und es strömten die Massen. Über eintausend Zuschauer umrahmten das Sportfeld. siebenhundertunddrei BFC-Anhänger, zweihundertundsiebenundfünfzig Türkiyemfans, einhunderteinundfünfzig Gesetzeshüter und zwölf versprengte Freie Kreuzberger Kämpfer ohne Handy, die nichts vom aufgehobenen Aufruf mitbekommen hatten, sowie sechs Hunde.Die BFC-Fans ließen sich nicht durch penetrante Beschallung fernöstlicher Weisen aufstacheln. Die Türkiyemfans blieben auch nach manch provokantem BFC-Liedlein ruhig. Ja, es gab sogar für die durstigen Hohenschönhausener Fankehlen Bier zu trinken, eine sicherlich gastfreundschaftliche Geste. Nur die Gesetzeshüter gediehen trübselig, da sie ihre fetten Schlagknüppel nicht blank ziehen durften. Da kam schon Mitleid auf. Hoffentlich hatten sie dicke Strümpfe und lange Unterhosen an.In der ersten Halbzeit mußte der BFC gegen die tiefstehende Sonne spielen, das geht als Entschuldigung für die zahlreich versiebten Chancen durch. Der BFC hatte das Spiel auch in der zweiten Halbzeit eindeutig im Griff, allein Suwary hätte drei Tore machen können. Diesmal stand die Sonne ordnungsgemäß, das hatte besonders heimtückische Folgen. Kurz vor Spielende intonierten die türkischen Fans plötzlich »Deutschland, Deutschland«. Es blieb unverstanden, warum sie das taten. DJ Ltnt. Surf meinte nach dem Spiel, sie hätten »Nie wieder Deutschland« geschrieen. Ich kann das nicht bestätigen. Ach ja, kurz vor Schluß wurde ein korrektes Tor des BFC vom Schiri nicht anerkannt, das Spiel blieb somit torlos. Außerdem wurden nach dem Schlußpfiff drei fettleibige Polizisten mit Fitness-Tipps und Diätvorschlägen versehen. War ein klasse Nachmittag bei zwei Grad plus und Ostwind.



    http://www.jungewelt.de/2004/11-23/031.php

    Hier noch ein Bericht vom Tagesspiegel…vom 15.11.2004


    „Eine tolle Atmosphäre“


    BFC Dynamo – Yesilyurt: ein Spiel der Provokationen


    „Aufgepasst, die Türken kommen“, hieß es auf einer Homepage des BFC-Dynamo- Fanklubs „Sektion Süddeutschland“: Am Sonntag kam es im Sportforum Hohenschönhausen zum Oberligaspiel zwischen dem BFC Dynamo und dem SV Yesilyurt aus Wedding, einer Mannschaft, in der Amateure aus Berlin spielen, Türken, Italiener und Deutsche. Tabellenfünfter gegen den Zweiten, ein Spitzenspiel, und es endete 1:1. Mehr als 1700 Zuschauer waren gekommen, darunter rund 100 Yesilyurt-Anhänger. Letztere provozierten die gegnerischen Fans mit „West-Berlin“- oder „Yesilyurt“-Rufen, als Antwort schallte ihnen aus den Dynamo-Blöcken „Kanaken“ entgegen. Je näher das Ende des Spiels rückte, desto härter wurde es, und desto lauter wurden die „Asylanten, Abschiebehaft!“-Rufe.


    Später, bei der Pressekonferenz, wollte niemand der Dynamo-Vertreter die Beschimpfungen gehört haben. Dynamo distanziere sich von vermeintlichen ausländerfeindlichen Tendenzen der Fans. Man kämpfe gegen das Image, Dynamo sei ein Klub für Neonazis. Es sei eine tolle Atmosphäre gewesen mit soviel Publikum, darin waren sich Dynamo-Trainer Christian Backs und Yesilyurt-Coach Bülent Gündogdu einig. Klar sei es nicht schön, wie er und seine Mannschaft beschimpft wurden, sagte Gündogdu. Aber ein Fußballstadion sei auch nur ein Abbild der Gesellschaft.


    Die Polizei war im Stadion mit genauso viel Personal vertreten wie immer. Es gab für die zwei Fangruppen getrennte Eingänge ins Stadion, aber das ist üblich bei Dynamo-Heimspielen. Auch die Aufforderung in einem Fanforum, die Yesilyurt-Fans mit dem Tragen von Kopftüchern zu provozieren, hatte bei der Polizei keine Unruhe ausgelöst. „Das ist harmloses, normales Fan-Gebrülle“, sagte ein Polizist. Als einem Yesilyurt-Spieler der Ball in den Unterleib geschossen wurde, machte ein Dynamo-Fan einen Witz: „Mit Vorhaut hätte es nicht so wehgetan.“ Auch nur ein harmloser Scherz? „Das sind eben einfache Menschen. Dass es bei Dynamo viele Rechte gibt, ist ja kein Geheimnis“, sagte ein Polizist.


    Auf den Rängen im Sportforum waren viele Bomberjacken und „Lonsdale“-Pullover zu sehen, Kleidung, die in Neonazi-Kreisen verbreitet ist. Mit dem Image hatte Dynamo in den letzten Jahren immer ein Problem: Zunächst als „Stasi- Klub“ verrufen, wird über Dynamo heute häufig als Verein für Nazi-Fans berichtet.


    Tatsächlich ist bekannt, dass einige Fangruppen bei Dynamo wie auch bei Hertha oder Union Kontakte in die rechtsradikale Szene haben. Nach dem Spiel, auf dem Weg zu den Kabinen, mussten die Yesilyurt-Spieler durch das Spalier der Dynamo-Fans, die „Bomben für die PKK“ skandierten. „Papa, sprechen die eigentlich deutsch?“, fragte ein Mädchen. – „Ne, türkisch.“Stefan Schweiger



    tagesspiegel- Eine tolle Atmosphäre-

    @ Alter BFCer, du schreibst:

    Zitat

    Zu bemerken noch: Während des Spiels waren insgesamt 27 Pressevertreter dabei, zur abschließenden Pressekonferenz nur noch 10. Was wollten die anderen 17 beim Spiel...?


    Vielleicht hatten ja die anderen 17 Pressevertreter schon genug gesehen und gehört, und denen war einfach nur schlecht? :lol:
    Das wäre für mich jedenfalls nachvollziehbar, wenn ich folgende Zeilen in einem Spielbericht lese. Oder stimmt das alles nicht?


    Zitat

    Ein mehrfach unterbrochenes Spiel
    Der BFC soll noch im November einen Spielertunnel und mit Plexiglas verkleidete Trainerbänke erhalten. Das macht Sinn. Zum einen entspricht das den Regionalliga-Auflagen, zum anderen wird möglicher Unsinn von „Fans“ eingedämmt. Gegen Yesilyurt standen die BFC- Anhänger besonders im Blickpunkt.
    Leider gaben Teile von ihnen ein peinliches Bild ab. Mehrfach musste die Partie unterbrochen werden – wegen Abbrennens von Feuerwerkskörpern und Werfens von Gegenständen auf Funktionäre und Ersatzspieler von Yesilyurt. Da kam es einem Hohn gleich, dass sich Trainer Gündogdu bei der Pressekonferenz auf Anfrage irgend eines VIPs zum Vergehen seines Torwarts Baran, der gegenüber den BFC- Fans ausgespuckt haben soll, äußern musste. Dass die Westberliner mehrfach als Kanaken und Asylanten verunglimpft wurden und ihr dunkelhäutiger Spieler Njie Urwaldlaute zu hören bekam, interessierte keinen.
    „Schwarze Schafe gibt es überall. Um solche Dinge zu verhindern, müssen alle etwas dagegen tun“, meinte Gündogdu und lobte Dynamos Bemühen, rechtsradikale Tendenzen einzudämmen. Doch noch hinkt der BFC in dieser Beziehung seinem sportlichen Aufschwung hinterher.


    FUWO / Matze Koch

    Paul Breitner hat sich zum Thema folgendermaßen geäußert (BamS, 7.11,04),

    Zitat


    Stoppt die Treter mit härteren Strafen!
    Der lebensgefährliche Tritt von Vukovic (Burghausen) gegen Curri (Aue), die widerwärtige Attacke von Totti (AS Rom) gegen Rammelow (Leverkusen) – Herrschaften es reicht! Beide Fälle bewegen sich für mich im Bereich der vorsätzlichen Körperverletzung, müssten sogar strafrechtlich verfolgt werden. Dies wäre im Sinne des Fußballs zu wünschen, damit endlich einmal klar wird: Bis hierher und nicht weiter. Auch in den Sportgerichten , national und international, muß man darüber nachdenken , wie die zunehmende Gewalt auf dem Spielfeld gestoppt werden kann (noch mehr Brutalo- Fälle Seite 96/ 97).
    Ich erinnere mich an einen Fall aus meiner Zeit bei Real Madrid in der Saison 74/ 75. Da hatte der spanische Nationalspieler Amancio nach einem Tritt eines Uruguayers namens Fernandez von Granada einen Muskelbündel- Riß im Oberschenkel erlitten. Er fiel acht Monate aus. Weil der Schiri diese Tätlichkeit nicht ahndete, entschied der Verband: Fernandez bleibt solange gesperrt, bis Amancio seinem Beruf wieder nachgehen kann.
    Dieses Urteil hatte Signal – Wirkung- Damit wurde jedem deutlich gemacht: Dein sportlicher Konkurrent auf dem Platz ist und bleibt ein Berufs- Kollege von dir. Ihn aber bis zu einer möglichen Berufsunfähigkeit zu verletzen , ist eine Straftat. Das nur mal als Denkanstoß auch für unsere Sportrichter. Was passiert denn, wenn ich im normalen Berufsleben einem Konkurrenten mal eben mit einem Faustschlag einen K.O. mit gesundheitlichen Folgen verpasse? Dann gehe ich im Zweifelsfall in den Knast. Ich habe schon während meiner aktiven Zeit darauf hingewiesen , dass ein Fußballer in jungen Jahren auch das faire Foulspielen lernen muß. Das ist kein Widerspruch in sich. Im Gegenteil. Ein "normsles" Foul gehört in einer körperbetonten Sportart wie Fußball dazu. Dem Gegner den Weg zu versperren, ihn rempeln, vielleicht auch stoßen, am Trikot festhalten – das ist für mich ein "normales" Foul, das niemandem körperlich wehtut. Dafür muß seit langem der unsinnige Begriff "taktisches Foul" herhalten. Nein, der Zweck liegt darin , dass ich gewinnen will. Füe solche Fouls sind in den Spielregeln entsprechende Folgen festgelegt: Freistoß, Elfmeter, gelbe Karten usw. Die Regeln besagen aber auch, daß ich einen Zweikampf nur mit angelegten Armen gehen Armen gehen darf. Deshalb ist das Ausfahren der Ellenbogen mehr als eine Unsitte. Die Gefahr , den Gegner am Kopf oder Kehlkopf zu treffen , ist groß. Über das Grätschen von hinten gegen Knöchel, Waden und Achillessehnen muß man in dieser Hinsicht nicht mehr diskutieren . Denn auch das grenzt immer wieder an Körperverletzung. Und damit muß endlich Schluß sein.


    Ich finde,das wäre doch eine vernünftige Lösung:
    Wenn ein Spieler durch eine Tätlichkeit verletzungsbedingt nicht spielen kann, bleibt der Täter solange gesperrt, bis der Verletzte wieder fit ist und spielen kann.
    :mrgreen:

    der Budapester schreibt:

    Zitat

    Kein Schwein interessierts.


    Die Realität sieht anders aus.

    Zitat

    Zunächst einmal ein Zitat aus der MAZ


    SCHÖNBERG Viel mehr Aufmerksamkeit als das ungleiche Oberligaspiel zwischen Titelanwärter SV Babelsberg 03 und Abstiegskandidat FC Schönberg erregte bereits im Vorfeld die Demonstration von Gäste-Anhängern unter dem Motto "Gegen Polizeiwillkür in Schönberg, Genua und überall".


    MAZ 8.11.04


    Offensichtlich gibt’s doch mehr Leute die sich dafür interessieren. Jedenfalls wurde über die Demo bzw. deren Vorbereitung in folgenden Zeitungen berichtet:
    MAZ, PNN , Ostseezeitung, Gadebusch Rehnaer Zeitung, Lübecker Zeitung.
    Und auch auf verschiedenen Internetseiten, darunter nordostfußball.de und Babelsberger Fan- Seiten wird sie diskutiert.
    Hier noch einige Links,


    http://www.svz.de/newsmv/lr/gad/08.11.04/459400/459400.html
    http://www.ln-online.de/news/archiv/?id=1524402


    Es ist aber gut möglich, dass meine Information, welche Zeitungen und Internetseiten darüber informieren, nicht vollständig ist.


    Und selbst der Budapester scheint sich ja für diese Demo zu interessieren. So uninteressant kann die vermutlich nicht sein.
    Denn zu Themen, die uninteressant sind, postet man nicht 2 Beiträge! [Blockierte Grafik: http://www.kurts-smilies.de/lol.gif]

    der Budapester schreibt

    Zitat

    In meinen Augen habt ihr euch nur lächerlich gemacht.

    :lol:
    Was gibt es gegen eine Demo einzuwenden? Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt. Viele Leute fühlen sich als Auswärtsfans wie Strafgefangene, die per Escorte zum Stadion geleitet werden.
    Nur mal zum Vergleich:
    Wenn ich eine Geschwindigkeitsüberschreitung (Ordnungswidrigkeit) begehe, werde ich hinter der Radarfalle zum Anhalten aufgefordert. In korrekter und höflicher Form die Personalien festgestellt und der Sachverhalt geklärt. Da stürzt sich doch auch kein Polizist auf mich, behandelt mich mit erst einmal prophylaktisch mit Pfefferspray und
    wirft mich zu Boden.


    Im Stadion tut man dann so, als würde die El Quaida in den Rängen stehen. Dann stürzt sich ein Einsatzkommando todesmutig, in Kampfmontur mit Schlagstock und Pfefferspray auf die Übeltäter, die meist noch im Jugendlichen Alter sind.


    Lächerlich machen sich in meinen Augen nur Fans die nicht begreifen, dass derartige Aktionen (wie die Demo in Schönberg) im Interesse aller Fans sind. Unabhängig ob die Demonstranten von Union, BFC, Babelsberg…sind.


    Denn es waren ähnliche Fan- Proteste, die den DFB im Mai zur Überarbeitung seiner Richtlinie über Stadionverbote veranlasste.
    Egal ob es sich um DFB oder Polizeiwillkür handelt, es gibt noch viel zu tun.
    Wenn Fans, egal von welchem Verein, friedlich für ihre Interessen demonstrieren finde ich das O.K.

    Ich teile die Ansichten von keepera9 und Torsten. Habe übrigens kürzlich im DLF gehört, dass die Todesrate bei Depressionen (Suizid) über der Rate liegt, die auf Verkehrsunfälle zurückzuführen ist.
    Hier handelt es sich um eine Krankheit, unabhängig vom Beruf, Ausbildung usw.!
    Auch Bundesligaprofis erkranken, bei Deisler vielleicht noch durch besonderen Erwartungsdruck beim Rekordmeister mit beeinflusst. Auch durch die Tatsache, das Deisler verletzungsbedingt verhältnismäßig viel Spielausfälle verkraften musste.
    Ob der Verein weiterhin Geduld aufbringt, wenn der Spieler erneut einige Wochen oder gar Monate ausfällt, bleibt abzuwarten.
    Zu wünschen wäre es ja, dass er bald wieder Einsatzfähig ist. Aber gerade hier sehe ich auch das Risiko. Auch sind krankheitsbedingte Rückfälle oder unerwünschte natürliche Reaktionen künftig nicht auszuschließen. Ich bin zwar kein Fan des FC Bayern, habe aber auch keine Vorbehalte.
    Daher wünsche Deisler das er seine gesundheitlichen Probleme bald in Griff kriegt. Weil ich mir den EX- Herthaner auch gut in der DFB Auswahl vorstellen kann, 2006 zur WM.

    dastalent71
    Das voraussichtlich in meinem Beitrag bezog sich nicht auf die Termine, sondern auf den geplanten Einsatz der Spieler Kahn, Lehmann. Hildebrand. Aufgrund von Verletzungen oder Entscheidungen der Trainer kann es m.E. immer noch Veränderungen geben. Daher die Wortwahl vorläufig.
    Du schreibst: Das mit den Kung-Fu Attacken das war einmal.
    Zugegeben, der Kung-FU Ausraster passierte in der Saison 1998/99 gegen Stephane Chapuisat. Der nächste Khan Ausraster gegen Brdaric war am 28. Sept. 2002! Da hatte er den gegnerischen Spieler fest im (Würge -)Griff! Für mich eine Klare Tätlichkeit, für die es ROT hätte geben müssen! Damit dürfte deine Ansicht wiederlegt sein.Die erneute Attacke gegen Klose zeigt mir nur, dass Kahn noch immer zu Unsportlickeiten/Tätlichkeiten gegen gegnerische Spieler neigt.
    Bilder, wie diesen Ausraster gegen Thomas Brdaric, habe ich von Lehmann noch nicht gesehen. :biggrin:
    [Blockierte Grafik: http://www.spiegel.de/img/0,1020,396373,00.jpg]


    Lehmann hat übrigens 5 Feldweise, darunter Rot wegen Meckern und Reklamieren. Ramboattacken und Aussetzer, mit denen man bei Kahn auch künftig rechnen muss, waren jedenfalls nicht darunter. Siehe auch:
    http://rhein-zeitung.de/on/02/11/10/sport/news/lehmann.html
    Daher teile ich Köpkes Meinung aus Februar 2004, dargelegt in folgendem Beitrag:
    http://www.sportal.de/nncs/fussball/2004/02/26/45387.html

    Vergleichbare Attacken bei der WM 2006 würde das DFB- Team international lächerlich machen:
    http://www.stern.de/id/sport-motor/fussball/530656.html


    Statistik: 1995/96 Rot für Kahn. Zwei mal Gelb Rot 1998/ 1999, ein mal Gelb-Rot 2001 (Rostock). Das er damit noch gut bedient ist, steht auch fest… :biggrin:


    Der Konkurrenzkampf um Platz 1 hat gerade begonnen. Heute mag Kahn als Nr. 1 in diesen Wettbewerb starten, entschieden wird der aber vermutlich erst ½ Jahr vor Beginn der WM.
    Am 17. November wird Lehmann voraussichtlich gegen Kamerun spielen. Dann gibt’s die Asien Reise: Da wird voraussichtlich Kahn gegen Japan und Südkorea im Tor stehen. Hildebrand soll gegen Thailand zum Einsatz kommen.
    Bleibt abzuwarten wer sich letztlich durchsetzt, wer die besseren Nerven hat. Kahn ist jedenfalls immer für eine Kung-Fu Attacke gut. Daher dürfte die Entscheidung bis zum Schluss offen bleiben!

    Das Risiko einer "Kung-Fu-Kahn" Einlage beim WM Turnier 2006 wäre doch ein sportlicher Grund. Für so etwas gibt’s auch schon man mal "Rot", beim WM Turnier. Und ein Spiel in Unterzahl kann tödlich sein, während des Turniers.
    Hildebrands Spruch: "Ich möchte keiner werden, der anderen an die Gurgel geht" finde ich cool, zeugt von Zivilcourage!
    Ist aber auch ein klares Signal an Spieler im Kinder und Jugendbereich: Nicht alle Torhüter haben eine Macke!
    Schon im Vorfeld der WM reagiert Kahn "Rambo- mäßig", auf Leistungsdruck und Konkurrenz. Für mich hat er sich so selbst disqualifiziert, für die WM 2006.

    Mit dem Ansetzten des "Nasenbohrers" gegen Miroslav Klose hat Kahn das Fass zum Überlaufen gebracht. Es ist ja schließlich nicht das erste mal, dass er auf dem Spielfeld völlig durchgeknallt!
    Total ätzend wäre eine "Kung-Fu-Kahn" Einlage beim WM Turnier 2006.
    Er hat seine Nerven nicht immer im Griff. Daher kann niemand einen neuerlichen aggressiven Anfall beim WM Turnier 2006 ausschließen.
    Kahn gehört so nicht in die DFB Auswahl. Ich würde Lehman auf Platz 1, Hildebrand als Reserve Keeper nominieren.
    Kahn würde ich, wäre ich Bundestrainer, erst mal zur MPU schicken… :biggrin:

    DKR 78
    Innovativ und kreativ dein Beitrag, total. Aber irgendwie doch an der Realität vorbei. Denn der Anteil der Beiträge zum Thema Gewalt liegt unterhalb einem Level von 1%, über alle Subforen betrachtet. Im Alltag dieses Forums werden somit Fußballthemen auch weiterhin dominieren. Und das ist auch gut so.
    Fans berichten unter diesem Thread aber auch über den Vorfall in der S- Bahn. Dann sollte es auch legitim sein, hier über diesen Vorfall zu diskutieren. Diese Internetplattform bleibt auch künftig eine Fußballseite, daran ändert auch folgende Frage in Zusammenhang mit diesem Spielbericht nix:
    Ist es nicht möglich, Gewalt abzulehnen? Auch wenn es vorher eine Provokation gab.

    Per-Oehr schreibt

    Zitat

    Da können wir uns alle noch so sehr als Friedenstauben aufspielen,
    irgendwo leben wir ja aber alle in einer REALEN Welt und nicht
    im virtuellen Friedenscamp.

    Stimmt!
    REALE WELT übersetze ich mal als "Berufswelt und Alltag in der Zivilgesellschaft".
    Aber auch hier gilt: Wer nicht mehr zu bieten hat als "Schlagkräftige Argumente" wird immer der Loser bleiben! Verbale Argumente mögen auf einen äußert geringen intellektuellen Level daherkommen. "Schlagkräftige Argumente" liegen immer darunter, auf Nullniveau!!
    Hierfür braucht es nur Muskelkraft, kann das Gehirn abgeschaltet werden.

    Jörg du schreibst:

    Zitat

    Daß es in Stadien teilweise nen Gewaltproblem gibt, weiß doch jeder.


    Stimmt, und darunter leidet das Image auch der Fußballfans, die eigentlich nur auf Fußball und Fun stehen. Und es denken Eltern drüber nach, ob sie ihre Kinder allein zu Auswärtsspielen reisen lassen.


    In Sachen Gewalt setze ich auf Nullpromille, eine andere Grenze ist für mich nicht akzeptierbar! Auch bei den von mir genannten Beispielen gab es vermutlich im Vorfeld nur einen primitiven Spruch, einen Schlag wohin auch immer. Akzeptieren Fans erst einmal Gewalt, kann niemand eine Eskalation ausschließen.
    Sage mir bitte einen Grund, der gegen Nullpromille in Sachen Gewalt spricht.


    Virtuelle Friedenscamps sind für mich jedenfalls nachvollziehbar. Primitives Provozieren im Alltag jedoch nicht, ebenso wenig Typen mit "schlagenden Argumenten".
    Um beim Weltverbessern zu bleiben: *klack* kotzt mich auch an! Ein Thema, was aber irgendwie auch zum 7. Oktober passt…

    Puni,
    Eckdaten böser Zwischenfälle habe ich nicht übersehen. Vielmehr darauf hingewiesen, dass die Beispiele sicher nicht vollständig sind.
    Aber deine Frage finde ich schon interessant, weil sie auf das eigentliche Problem führt:

    Zitat

    Warum gehen wir eigentlich zum Fußball ?


    Ich glaube bei den Fans gibt es da unterschiedliche Motive.
    1. Zuschauer, die sich im Stadion nur ein Spiel ansehen,
    2. Fans (Ultras), die aktiv Supporten und sich mit Fahnen, Transpis und Choreo im Stadion selbst darstellen.
    3. Fans (Hooligans) die zwar auch Supporten. Die aber vorwiegend gegnerische Fans provozieren wollen um anschließend "Schlagkräftige Argumente" auszutauschen.


    @ Jörg
    Du schreibst

    Zitat

    Ich denke mal angemessen hält die blutige Nase kaum jemand in diesem Forum. Nur isses selten dämlich, in einer Bahn voller Unioner diese zu provozieren. Nicht daß eine Gewalttätigkeit die angemessene Reaktion ist - aber man kennt den Gegenüber nicht und kann sowas durch ziviles Verhalten einfach vermeiden. Idioten gibts überall.

    Ich stimme dir zu. Vertrete aber die Meinung, dass sich beide bescheuert verhalten haben. Der Schläger ist natürlich genau so zu verurteilen. Dem Image der Fußballfans haben beide geschadet!
    Fazit:
    Ich habe den Eindruck, dass Provokationen und "eins auf die Fresse" in der BRD- Fanszene zum Teil noch akzeptiert werden.
    Viel wäre schon gewonnen, wenn hier im Forum eine klare Absage gegen dümmliche Provokationen rüberkäme! Auch eine klare Absage an Gewalt im Stadion! Hooligans, nein Danke!!! Ein Patentrezept ist das auch nicht. Aber ein Anfang wäre es schon, wenn beiden S- Bahnakteuren signalisiert würde: Ihr seid bescheuert, und sonst nix! :lol:


    Wäre es eigentlich schlimm, wenn eine Atmosphäre wie beim Pokalendspiel Standard würde. Gemeinsam abgefeiert würde, auch im Punktspielalltag?

    Jörg schreibt,

    Zitat

    Das mit dem Herthaner in der S-Bahn ist ja dämlich. Schade daß sowas in Gewalt ausartet - aber wer so dumm ist sowas in ner S-Bahn voller Union-Fans zu rufen, muß damit rechnen. Hätte überall passieren können.


    Leider prägen solche Vorfälle das Bild aller Fußballfans in der Öffentlichkeit. Es sind derartige Vorfälle über Jahre betrachtet, die in der Summe das negative Bild über Fußballfans vermitteln. Dem Nichtfußballfan ist egal, aus welchen Vereinen derartige Dumpfbacken / Hooligans kommen. Auch Egal ob aus dem Westen, Osten, Norden oder Süden unseres Landes.
    Hier ein anderes Beispiel aus dem Jahr 2001. Fußballfans aus Berlin, die total ätzend auf andere Bahnreisende rüberkommen:
    Ein 25- jähriger BWL Student hatte sich ausgerechnet einen Zug ausgesucht, mit dem auch 250 Hertha Fans zum BL- Spiel gegen den FC Sankt Pauli anreisten. Und beschreibt verbale Attacken gegen andere Reisende, Pöbeleien, Drohungen und Belästigungen. Am Endbahnhof wurden zehn Anzeigen wegen gefährlicher Körperverletzung, Volksverhetzung und Beleidigung aufgenommen.
    Den vollständigen Bericht gibt’s hier:
    http://www.taz.de/pt/2001/10/18/a0205.nf/text


    Ein anderer Vorfall aus dem Jahr 1998:Hertha-Fan bei Randale in U-Bahn lebensgefährlich verletzt.
    21jähriger stürzte aus fahrendem Zug / U-Bahn-Waggon zerstört, Linie bis Dienstschluß gesperrt.
    Den vollständigen Bericht gibt’s hier.
    Randale in U-Bahn


    Auch auf der Straße kommen Fußballfans nicht viel besser rüber. Hier einige Beispiele, bundesweit betrachtet (aber sicher nicht vollständig):
    1. Dresden:
    Nach Heimspielen in Dresden wird der Marsch vom Stadion zum Hauptbahnhof durch das Stadtzentrum für die Gäste schon mal zum Spießrutenlauf. Dann fliegen auch Steine, wie im September 2003. Damals schleuderte der 25-jährige Dresdner Fußballchaot Jens S. nach dem Spiel gegen Chemnitz einen Pflasterstein in die Schar abziehender Gäste. Der Brocken traf den Chemnitzer Sven K. am Kopf: mehrfacher Schädelbruch. Der 22-Jährige verlor für immer seinen Geruchssinn. Amtsrichter Ponsold schickte den Steinewerfer für 15 Monate ins Gefängnis und sah keinen Grund zur Milde: „Ich kenne viele, die nicht mehr zum Fußball ins Stadion gehen – und Leute wie Sie sind der Grund dafür“, gab er dem Rowdy mit auf den Weg.
    http://www.dynamofans.de/fp_presse.php


    2. Regensburg
    Nach der 1:2-Niederlage des 1. FC Nürnberg in der Zweiten Liga gegen Jahn Regensburg ist es in Regensburg zu Ausschreitungen gekommen. Drei Polizisten und eine unbekannte Zahl von Fans wurden verletzt. Nach Polizeiangaben griffen mehrere hundert, teils vermummte Nürnberger Anhänger nach dem Schlusspfiff die Einsatzkräfte an und warfen mit Flaschen, Steinen und anderen Gegenständen.
    [url=http://www.heute.t-online.de/ZDFheute/artikel/3/0,1367,SPORT-0-2117187,00.html]Randale in Regensburg[/url]


    3. Offenbach
    Schlimme Randale: Schüsse Verletzte:
    OFFENBACH - Es war nur ein Spiel der 3.Liga, aber es wurden die schlimmsten Krawalle im deutschen Fußball seit vielen Jahren. Rund um das Spitzenspiel der Regionalliga Süd zwischen den Offenbacher Kickers und dem SV Waldhof Mannheim (0:0) eskalierte die Gewalt.
    Schlimme Randale


    4. Essen
    45 Verletzte, darunter drei Polizisten, sieben Festnahmen und ein Sachschaden mindestens in fünfstelliger Höhe – das ist die Bilanz der Randale, die im Anschluss an das Zweitligaspiel zwischen Rot-Weiß Essen und Eintracht Frankfurt am Freitag rund um das Stadion stattgefunden hatte. Es war die brutalste Aktion dieser Art seit längerer Zeit, an der mehrere Hundert angebliche Fans aus beiden Lagern beteiligt waren.
    http://www.eintracht.de/aktuelles/presse/details/13464/

    Auf der Choreo wurde der Spruch "Nicht träumen wollen wir unser Leben, leben wollen wir unsere Träume!" gezeigt.


    Nachvollziehbar für mich, dass hier der Spruch "Träume nicht dein Leben, lebe deine Träume!" umgeschrieben wurde und von den Machern der Choreo grafisch dargestellt wurde.
    Als Quelle für den Ursprungstext "Träume nicht dein Leben, lebe deine Träume!" wird das erstmals 1994 aufgeführte Musical Space Dream angegeben.


    Eine Urheberschaft von Parteien zu diesem Spruch habe ich bisher jedenfalls nicht feststellen können!